Hallo Rüdiger,
ich schlage jetzt mal einen Bogen und versuche mal, die Grundlagen in Digitaltechnik etwas näher zu bringen, ohne zu tief ins Detail einzusteigen. Das kann dann später erfolgen! Wir wollen ja nicht, dass du dich gleich unter der Bettdecke verkriechst!
Du hast geschrieben, dass du irgendwelche Märklin-Decoder gekauft hast! Die Dinger laufen bei Märklin unter "Magnetartikeldecoder" und können Weichen, Signale, Entkupplungsgleise oder einfach auch entsprechende Relais schalten! Jeder dieser Varainten kann 4 Magnetartikel (also Weichen, Signale) schalten!
Von Märklin gibt es da verschiedene Varianten, die alten k83/84 Varianten, wo man Stecker benötigt, die ins Gehäuse gesteckt werden wie bei dem hier:
Die neueren Varianten (m83/84) sehen so aus:
Hier werden die Kabel dann eingeschraubt!
Ich habe dann gerade beim Studium der Märklin-Seiten gelernt, dass der K83 der eigentliche Magnetartikeldecoder ist, der beim Auslösen ein kurzes Signal sendet, dass z.B. eine Weiche/ein Signal schalten kann! Die 84er Varianten können mehr, sie können auch Dauerstrom liefern um z.B. eine Hausbeleuchtung oder ein Entkupplungsgleis mit Strom versorgen.
Hier habe ich dann auch mal wieder etwas gelernt, denn mit den 84er Versionen hatte ich noch nie zu tun!
Aber gut zu wissen, man lernt ja nie aus!
Diese 83 er Decoder sind also dafür da, um erst mal eine Weiche oder ein Signal zu schalten! mehr können sie nicht! Pro Decoder kann man hier vier Weichen/Signale anschließen. Und: diese Decoder erstzen den Weichenantrieb nicht, der muss sowieso unter jede Weiche, die geschaltet werden muss!
Dann kommen wir zur Rückmeldung: die Rückmeldung sagt der Zentrale erst einmal, dass sich im Bereich dieser Rückmeldung ein Zug befindet!
Für die Rückmeldung benötigt man dann erst einmal ein Rückmeldemodul (oft s88), dass diese Rückmeldeinformation erst mal an die Zentrale weiter leitet!
Dieses Rückmeldemodul muss natürlich irgendwie von der Anlage erfahren, dass es auslösen soll: dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
Variante 1: sogenannte Stromsniffer!
Hier wird noch ein weiteres Modul benötigt, dass feststellt, das in einem Rückmeldeabschnitt ein Strom fließt. Das heißt: die Lok fährt in den Rückmeldeabschnitt, dieser Stromsniffer bekommt mit: da wird jetzt Strom verbraucht, ich gebe ein Signal an den Rückmelder!
Diese Variante ist beim Zweileitersystemen notwendig, aber bei Dreileitersystemen überflüssig und teuer!
Variante 2: der Reed-Kontakt!
Reed-Kontakte sind im Grunde genommen Magnetschalter! Hier muss dann der Zug mit einem (positionierten) Magneten bestückt werden, der, wenn er an dem Kontakt vorbei fährt, den Rückmeldeimpuls auslöst und an das Rückmeldemodul schickt!
Bei Dreileitersystemen ist das auch teuer und in meinen Augen nicht empfehlenswert!
Variante 3: Lichtschranken!
der Vorteil zu den Reedkontakten ist der, dass man am Zug keinen Magneten anbringen muss.
Ansonsten ist es aber ähnlich gelagert wie bei den Reedkontakten: ein Zug unterbricht die Lichtschranke und erzeugt damit ein Signal an den Rückmelder!
Bei Dreileitersystemen ist das auch teuer und in meinen Augen nicht empfehlenswert!
Variante 4: das Schaltgleis!
Diese Variante funktioniert nur bei Dreiletersystemen (also bei Märklin)!
Im Gleisköroer ist ein Schalter im Bereich des Mittellleiters eingebaut, der durch den Schleifer der Lok ausgelöst wird! Der Schleifer schiebt den Schalter in eine Richtung und er löst die Rückmeldung aus! (Also einen Impuls an das Rückmeldemodul!)
An dieser Variante ist interessant, dass der Schalter richtungsabhängig geschaltet werden kann! (Dafür benötigt man dann aber auch 2 Anschlüsse am Rückmeldemodul!) Ich habe selbst ein solches Gleis hier im Betrieb, da ich es für eine Pendelzugstrecke benötige!
Diese Gleise sind schweineteuer und sollten möglichst vermieden werden! Es geht auch einfacher!
Variante 5: das Kontaktgleis!
bei diesem Kontaktgleis nutzt man den Umstand, dass beim Dreileitergleis auf den beiden Schienenprofilen die Masse anliegt, der Fahrstrom liegt auf dem Mittelleiter!
Wenn ich hier also die beiden Schienenprofile mit der Masse gegeneinander isoliere, dann kann ich mir den Umstand zunutze machen, dass die Achsen von Dreileiterartikeln leitend sind!
Wenn also der Zug über dieses Gleis fährt, erzeugen die Achsen eine elektische Verbindung zwischen den Schienen! Und diese kann ich dann wieder an das Rückmeldemodul anschließen!
Beim C-Gleis ist das nicht ganz so trivial, weil das C-Gleis auch unter dem Gleisbett hier Verbindungen hat, die man auftrennen muss! Wie das funktioniert, findet man irgendwo im Forum! Ich finde es gerade nicht, aber es ist ja auch schon früh!
Ich reiche das morgen mal nach!
Ich wünsche nun eine gute Nacht, über deine Bogenweichen reden wir dann morgen oder Sonntag!