RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#1 von Goshiny , 11.06.2014 20:27

Moin,
nachdem die DL 800 einige Zeit bei mir getestet wurde, soll sie zu meinem Bruder zurück. Dazu habe ich eine Schachtel aus Holz gebaut, die auch die ausgebauten Teile enthalten soll (für den Rückbau). Sie ist also etwas größer.

Als Inneneinlage hatte ich zuerst an Schaumstoff gedacht, scheitere aber wohl am Zuschneiden (Konturen der Lok). Soweit ich im Internet gelesen habe, sollte Schaumstoff mit einem Messer geschnitten werden und nicht mit einem heißen Draht. Als Alternative habe ich mir Korkplatten überlegt, da die mit dem Messer einfacher (weil dünner) zu schneiden sind. Mehrere Lagen sollen den Halt der Lok in der Schachtel sicherstellen.

Meine Frage an die Experten: ist Kork ein geeignetes Material, greift es den Lack (Nitro) der Lok nicht an?

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#2 von Dreispur , 11.06.2014 21:09

Hallo !

Schaumstoff ist doch ideall .
Schneide etwas grösser und nimm einige Streifen die du beilegst .Zwischen Größer und Streifen ein Plastik damit man das Stück anheben kann ohne das es irgendwo zwackt . Unten und oben auch einen Boden und Deckel geben .
So ist das gute Stück sanft eingepackt .
Zusätzlich wenn von irgendwo vorhanden kann ein Feuchtikeitspackerl beigelegt werden .
Auch mit Postluftpolster Kuvert könnte eine Lösung sein , wenn diese entsprechend eingelegt werden .

Für solche Fälle , im Job durch Verpackungen leicht zu ergattern , sammle ich solche Stücke .
Bei Original Exclusiv - Modelle ist es ähnlich verpackt , allerdings manchmal zu straff das Abbrüche zu befürchten sind .
Hoffe das ich einen Ideenstoß geben konnte .


mfG ANTON

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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#3 von klein.uhu , 11.06.2014 22:23

Moin,

Ich mache Schachteln schon seit Jahren auf ähnliche Art selbst. Pappkarton nach Märklin- Maßen (oder andere je nach Hersteller). Einlage aus Styropor, erst mal eine Bodenplatte aus 10-15mm, ringsum aus 10-20mm senkrecht auf der Platte. Geklebt wird mit Ponal o.ä., aber bitte nur auf die Klebestellen, nicht auf die Stellen, wo das Modell später liegt.

Ich schleife die Styropor-Teile vor der Montage auf allen Seiten, die später innen sind, mit 400er Sandpapier auf einer ebenen Unterlage leicht an, bis sie glatt sind. Auch außen wird nach dem Härten des Klebers "schön" geschliffen.

Dann kommt eine Liegeprobe des Modells. Überall wo noch ringsum Platz ist, werden kleine passende Stücke Styropor eingefügt und geklebt, bis das Modell so sitzt wie gewünscht. Dadurch erspare ich mir die Fummelarbeit mit passendem Ausschneiden aus einem Block. Das ganze geht ruckzuck, das Härten des Klebers bis zum Weiterarbeiten dauert am längsten.

Wenn alles fertig ist, bleibt es offen 1-2 Tage zum Ausdünsten liegen.

Styroporplatten gibt es in jedem Baumarkt in verschiedenen Stärken für Kleingeld in Platten, die für einige Modelle reichen. zugeschnitten wird mit einem ausrangierten Küchenmesser, das ab und an geschärft werden muß (Wetzstein).

Und um dem Gerücht entgegenzutreten, das Zeug würde Abdrücke auf den Modellen hinterlassen: ich habe in über 20 Jahren keine. Das Zeug ist im Baumarkt wohl gut abgelagert. Trotzdem lege ich eine Lage Plastikfolie (Lebensmitteltauglich, "Brötchentüte") zwischen Modell und Styropor. Das hilft auch beim Herausnehmen. Statt Plastikfolie kann man auch eine dünne Lage (die Hälfte der Lagen eines Papiertaschentuchs) Zellstofftuch oder "Kosmetiktücher" dazwischen legen, ungefärbte und unparfümierte.

Schaumstoff kann sich an Kleinteilen verhaken und diese brechen dann ab. Und es gibt Schaumstoffe, die im Laufe der Jahre weich und matschig werden, was die Modelle dann total beschädigt, denn diese Klebe geht nicht mehr ab!

Es gibt im Forum bereits viele Berichte dazu, zum Beispiel diesen etwas ausführlicheren:
viewtopic.php?f=2&t=17235&hilit=Schachteln
oder mal selbst mit der SUCHE und Styropor suchen gehen.

Gruß klein.uhu


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#4 von Goshiny , 11.06.2014 22:39

Hallo Anton,
bei Schaumstoff ist mein Problem das Schneiden von geraden Kanten. Das Stanleymesser (Teppichmesser) schneidet nicht in einem Schnitt den Schaumstoff, so dass unschöne Kanten entstehen.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#5 von Dölerich Hirnfiedler , 11.06.2014 22:49

Zitat von Dreispur


Schaumstoff ist doch ideall .



Hallo,

Schaumstoff ist immer ein Risiko. Es gibt Schaumstoff der lagerbeständig ist. Es gibt aber auch sowas:



Das stammt aus einer Verpackung von Liliput, Wien. Der Schaumstoff hatte glücklicherweise nur Kontakt zu den Puffern. Wenn der Schaumstoff - Kontakt intensiver wird, kommt sowas raus:

http://www.roundhouse.ch/Friho/Umbau_Bm-66-Friho.htm

Viele teure Handarbeitsmodelle sind so schon ruiniert worden.

Aktuell entwickelt sich er Schaumstoff der in den 1990ern bei mehrteiligen Märklin-loks zwischen den Teilen eingelegt wurde zum Problem. Beispielsweise bei F7 und V188 Er fängt jetzt langsam an zu kleben. Wer seine Lok in zehn Jahren aus der Schachtel nimmt wird ein echtes Problem haben, wenn er nicht heute schon den Schaumstoff entfernt.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#6 von Goshiny , 11.06.2014 22:53

Hallo klein.uhu,
Styropor hatte ich eigentlich verworfen. Ein VT 11.5 von Roco lag wohl zu lang in seiner Verpackung bevor ich ihn kaufte und hat hässlich Abdrücke am Gehäuse (wurde vorher auch so vom Verkäufer angegeben) hinterlassen. Deine Idee mit einer Plastikfolie zwischen Styropor und Lok ist gut und bringt mich vielleicht wieder zu Styropor zurück.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#7 von Rio , 12.06.2014 03:31

Hallo Wolfgang

soll die Verpackung nur für den Transport sein? Dann einfach gut in Blister Folie einpacken, bis die Kiste Voll ist. Dann kannst Du die Lok auch getrost als Fluggepäck aufgeben, zwischen 20kg Koffer. Für einen Pakettransport reicht es allemal. Auch nach Übersee, bei 3 Monaten Reisezeit. Wenn Du supervorsichtig sein willst, erst in ein paar Lagen Seidenpapier einpacken.

Gruss,

Klaus


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#8 von Reinerich , 15.06.2014 22:34

Hallo Wolfgang, hallo miteinander,

auch wenn ich persönlich keinen Schaumstoff zum Lagern der Modelle nehmen würde, ein paar Tips.

Zum Schneiden von Schaumstoff eignet sich eine Klinge für Isoliermaterial (Glas-, Steinwolle) ganz gut.
Gibt es im Baumarkt.
Die ist stabiler als die Abbrechklingen, ca. 12 cm lang, verbiegt sich nicht, passt in einen Teppichmessergriff und ist "höllenscharf". >>>VORSICHT!!!
Zum besseren Gleiten der Klinge ist Talkum-Puder zu empfehlen.
An einem Stahllineal oder Winkeleisen entlang lassen sich gerade Schnitte ganz gut hinkriegen.
Übrigens kann man Schaumstoff auch an einer rotierenden Schleifscheibe mit 40-80er Korn bearbeiten.
Ist eine ziemliche Sauerei.
Das habe ich mal bei einem Theaterseminar gelernt.

Ein Profi, bei dem ich früher oft gekauft habe, schnitt Schaumstoffkissen und Matratzen mit einer Bandsäge und ebenfalls "reichlich Talkun" aus einer Puderdose.

Für "alte" Modelle würde ich mir Holzkästen aus Sperrholz oder Holzleisten bauen und mit Filz auskleiden.

Eine Vorlage für z.B. Märklin Rautenpapier, bzw. Karton, findet man im Netz.

Die Styropor-Methode finde ich auch nicht schlecht.
Da ich aber schon einige Loks mit deutlichen Styropor-Lagerschäden ersteigert oder für Freunde repariert habe,
habe ich da doch meine Bedenken.
Bei Primex-Loks (Verpackungen) treten diese Schäden scheinbar häufiger auf.
Aber auch Märklin 3005, 3034, 3037, 3039, 3040 sowie die 3108 am Tender sind manchmal betroffen.
Ich habe aber den Eindruck, es liegt mehr an den "Lagerbedingungen" als am Styropor.

Gruß

Reiner


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#9 von Goshiny , 16.06.2014 12:28

Hallo Reiner und alle anderen,
Danke für die Tipps und Hinweise. Ich habe mich noch nicht entschieden und werde erst einmal einen Versuch mit Kork machen. Die Lok soll dauerhaft in der Holzkiste verstaut werden können, deshalb der massive Aufwand.

Falls es mit Kork nicht so geht, wie ich mir das vorstelle, werde ich Schaumstoff nehmen und die Berührungsflächen mit unbehandelten Stoff auskleiden. Schaumstoff hat für mich den Vorteil, dass er weich ist.

Als dritte Alternative kommt Styropor in Frage.

Ich werde über das Ergebnis berichten.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#10 von Goshiny , 21.06.2014 13:19

Moin,
mein Ergebnis einer Schachtel (eher eine Kiste) für die DL 800.



Maße: 50 x 18 x 13 (LBH), 8 mm Speerholz



Innen mit 5 mm Kork am Boden und Rand. Danach die Lok senkrecht in eine Korkform gestellt. Die Korkform aufeinander mit Holzleim verklebt.

Für die ausgebauten Teile, wie Originalmotor, Kardanwellen, Stromabnehmer und diverse Kleinteile zwei Holzschachteln mit Deckel.



Damit die Schleifer der Drehgestelle nicht auf dem Boden aufliegen, habe ich in der Mitte von jeder Lokhälfte 10 mm Kork (abgeschrägt) geklebt.

Zwischen Deckel und Kasten kommt jetzt noch Schaumstoff mit Stoff ummmantelt. Damit sollte sich im Kasten nichts mehr bewegen.

Viele Grüße
Wolfgang


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#11 von klein.uhu , 21.06.2014 14:56

Saubere Arbeit!

Gruß klein.uhu


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#12 von Goshiny , 21.06.2014 16:10

Leider nicht ganz so sauber, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Innenkanten z.B. sind nicht bündig. Macht aber nichts, da die Lok beim Transport nur Punktkontakte hat und trotzdem fest 'drin steht.

Auch der Deckel ist gerinfügig größer und stört eher optisch. Und noch ein paar Ungenauigkeiten.

Viele Grüße
Wolfgang


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RE: Bau einer Modellbahnschachtel

#13 von klein.uhu , 21.06.2014 16:30

Du mußt ja nicht aus dem Nähkästchen plaudern!
Nur noch ein Tipp: laß die Kiste offen ein paar Tage auslüften, bevor Du das Modell längere Zeit drin aufbewahrst.

Gruß klein.uhu


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