Hallo,
interessant zu sehen, welch hoher subjektiver Anteil in solchen Betrachtungen ist. Ich würde nie auf die Idee kommen, MFX mit seiner für mich nervtötenden Anmeldung als positiv zu sehen, solange DCC in den Decodern fehlt. Aber jeder wie er mag.
Zwei Techniken, die m.E. in den letzten Jahren das Hobby deutlich voran gebracht haben, sind a) Patinierungen mit Pigmenten und b) der Einsatz von LEDs weniger in Loks, sondern mehr zur Haus- und Waggonbeleuchtung. Einen weiteren deutlichen Fortschritt hat es aber auch bei den Decodern gegeben, wo man inzwischen mit vier Funktionen endlich vorbildgetreue Lokbeleuchtungen und sonstige Sonderfunktionen realisieren kann. Außerdem sind die so klein geworden, dass sie nun wirklich überall hineinpassen. Selbst Sound in kleinen Lokomotiven ist machbar. Wer hätte sich das noch vor 20 Jahren träumen lassen?
Zur Patinierung: Früher war eine gute Patinierung eine echte Meisterleistung und konnte leicht schief gehen. Mit (Nass-) Pigmentierung lässt es sich wundervoll dosieren und man schafft auch als Anfänger einen dosierten Verschmutzunggrad so wie man ihn möchte. Von leicht- bis schwer verdreckt oder neu bis uralt und abbruchreif - alles möglich. Außerdem ist es eine gute Waffe gegen den tödlichen Plastiklook vor allem vieler Häuser.
Bei den LEDs werden mit der Kleinheit der SMD-LEDs punktuelle Beleuchtungen, z.B. einzelne Hängelampen, Schreibtischlampen, Blinkleuchten in der Hand des Preiser-Eisenbahners usw. möglich. Darüber hinaus kann man mit dem Spiel der Farben, mit Kalt- und Warmweiß, faszinierende Effekt erzeugen. Z.B. fand ich bei einer Schauanlage, die ich vor einiger Zeit sah, den besten Effekt das elektronisch gesteuerte Einschalten der Straßemlampenbeleuchtung. Sah einfach super aus! Desweiteren ist festzustellen, dass noch nie so perfekte Waggonbeleuchtungen für so wenig Geld wie heute möglich waren: Flackerfreiheit, angepasste Lichtfarbe je nach Wagentyp, geregelte Helligkeit, schaltbar von der Lok oder von Decodern im Wagen - einfach super!
Das nächste "Big Thing", an das ich glaube, wird Rapid Prototyping oder 3D-Druck sein. Hier sind wir zur Zeit noch nicht so weit, dass wirklich glatte, gleichmäßige Oberflächen und ein einfach für jedermann zu handhabender Druck möglich wären. Das wird aber in den nächsten Jahren kommen. Ich denke, es wird zu einer deutlichen Revolution im Modellbau führen und vielleicht ganz andere Angebote an Lokomotiven und Wagen ermöglichen als das heute ist.
Viele Grüße
Ulrich