Glückauf Stummis,
vor einiger Zeit hatte ich im Vorstellungs-Thread schon kurz angerissen, wie meine Modellbahnpläne für die nächsten Jahre aussehen:
Landschaftlich angesiedelt soll die in Planung befindliche Anlage in meiner Region sein, zeitlich irgendwo in den 60ern und 70ern. Und dann natürlich das, was alle wollen: doppelgleisige elektrifizierte Hauptstrecke, Nebenbahn, und dazu am besten alle Themen, die die Zubehörindustrie in den letzten 50 Jahren so abgegrast hat .
Daß sich so etwas zwischen "nicht machbar" oder "ganz schlecht" bewegt, wissen wohl die meisten. Also folgt die Suche nach einem wie auch immer gearteten Kompromiß, der letztlich im idealen Fall authentisch oder zumindest weitestgehend glaubwürdig daher kommt.
Die Prämissen meiner Planung sind:
- relativ große Nutzfläche
- Schräge unterm Dach
- großer Fuhrpark, der auch auf die Schiene "muß"
- respektabler Anteil an langen Zügen im Fuhrpark
- die oben genannte Hauptstrecke
- und auch die Nebenbahn
- keine "Modethemen" der Hersteller und Beschränkung auf wenig
nice to have: die Einbindung meiner alten AMS Autoverladung als zusätzliches Spielmoment
Das Konzept
Alleine schon die gewünschte Kombination von Haupt- und Nebenstrecke auf der Anlage hat mich lange Zeit bewegt und zum Schluß habe ich mich entschlossen, beide in jeweils eigenen Ebenen zu realisieren. Dabei greifen beide Teile auf einen einzigen großen Fuhrparkspeicher zurück. Die Zulassung für entweder die eine oder die andere Strecke wird über verschiedene Faktoren gesteuert. So gibt es auf der Nebenstrecke keine Oberleitung, E-Loks müssen damit zwangsläufig auf die Hauptstrecke. Lange Züge wirken in kleinem Bahnhof niedlich bis lächerlich, also werden auch die auf die Hauptstrecke geleitet. Hin und wieder ist aber eine Ausnahme erlaubt, z.B. wenn jemand Signalkabel auf der Hauptstrecke geklaut hat.
Zusätzlich gibt es auf der Nebenbahnstrecke noch einen Zechenanschluß, der weitestgehend manuell betrieben werden soll. Hier werden (Güter-) Züge zusammengestellt, verschoben und zu versandfertigen Einheiten am Nebenbahnhof übergeben. Das Zollverein-Modell im Plan steht dabei nur stellvertretend, eigentlich ich es für eine Anlage meines Ausmaßes viel zu mächtig. Vielleicht tut es auch ein entsprechender Hintergrund mit einen kleineren Kohleverladung. Das wird sich zeigen, wenn es soweit ist. Und mal abwarten, was es dazu in der Zukunft noch an tollen Sachen geben wird.
Damit und mit der später noch näher zu betrachtenden Autoverladung kann ich meinem Rangiertrieb prima nachkommen!
Nun ergeben sich dadurch physikalisch vier, thematisch 5 unterschiedliche Ebenen: Bahnhof und Zeche, Paradestrecke, SBH2 und SBH1 (jaja, Ihr wißt schon, viele Achsen.....). Diese müssen nun miteinander verknubbelt werden und das soll mit einer Wendel erfolgen, die derzeit auf der linken Seite der Anlage geplant ist. Das heißt, sie soll dort liegen, geplant ist sie noch nicht wirklich. Aufgebaut werden soll sie mit R4/R5- Radien, also im wesentlichen 2241 und 2251. Notwendige Weichen und Kreuzungen werden 226* sein. Damit habe ich zum einen den vorgegebenen Abstand zwischen R4 und R5 und zum anderen genießen gerade die Kreuzungen der 227*er Serie den Ruf, mit zu den schlechtesten käuflich zu erwerbenden Modellgleise zu sein, was die Betriebssicherheit angeht. Das gilt aus meiner Sicht auch für die Optik (die in der Wendel jedoch eine untergeordnete Rolle spielt).
Offensichtlich bin ich einer der größten Wendellegasthenker auf dem Planeten. Jedenfalls fehlen mir sowohl das Abstraktionsvermögen als auch die Fähigkeit zur notwendigen Transferleistung, so eine Wendel im Plan aufzuzeigen. Andererseits: was schert mich die Wendel, wenn nicht einmal einer der Schattenbahnhöfe existiert? . Aber wenn da jemand von Euch sowas wie eine Universallösung hat: ich lerne gerne und ersetze meine kläglichen Versuche dann im Plan.
Der zweite Schattenbahnhof ist eine Kopie des ersten und hier ist sogar die Verbindung mit der Wendel noch einfach und für mich zu durchschauen: Was von wo auch immer von der Anlage runterkommt, muß nach SBH1. Was auf die Anlage hochgeht, kommt immer aus SBH2. Diese beiden Ebenen sind also logisch als ein großer Aufstellblock zu sehen. Das Nachrücken der einzelnen Garnituren erfolgt von SBH1 nach SBH2 nach FIFO, aus SBH2 aus in die Anlage aber zufällig, so daß für viel Abwechslung gesorgt ist.
Zum (vorläufigen) Schluß noch etwas zu Technik: Ich werde Weichen mit den neuen Antrieben einsetzen und die eigentlich dafür vorgesehenen und schon beschafften Servo-Antriebe wieder veräußern. Mit denen bin ich im Laufe meiner Tests irgendwie nicht glücklich geworden und ich hatte einige Probleme mit der Zuverlässigkeit. Der harte Schlag der mit 150 Millisekunden gekitzelten Magnetspule kann da zwar von der Optik her nicht mithalten, signalisiert aber dem geübten Ohr des Anlagenbetreibers, ob alles in Ordnung ist und läuft wie gewünscht. Oder eben nicht.
Ganz ähnlich halte ich es mit den Signalen. Da kommen im Wesentlichen alte Märklin-Formsignale zum Zuge. Es gibt das eine oder andere Lichtsignal aus modernerer Produktion anderer Hersteller, aber was ist das für ein Gefummel mit den Lichtsignal-Dekodern - von den immensen Kosten für die Dekoder mal ganz abgesehen. Natürlich habe ich auch Signale von Viessmann im Bestand. Die sind deutlich filigraner als die Märklin Dinos, lassen aber recht schnell die Flügel hängen - und das meine ich wörtlich. Ja, ich bin über die Extistenz von Sekundenkleber informiert. Aber das ist nicht das, was ich für schlappe 60 bis 70 € erwarte! Schön ist die langsame Flügelbewegung, keine Frage. Nachteil dieser Technik ist der Verhau im Untergrund, den ich mir mit den langen vertikalen Antrieben zwangsläufig schaffe.
So, wieder mal viel Text aber es ist halt noch nix gebaut, was ich als schickes Foto hier einstellen könnte .
Als "Leckerchen" gibt es aber ein Bild vom Schattenbahnhof 1.
Ich freu mich über Eure Meinungen, Anregungen und Tips!
Und dann noch eine eher organsisatorische Frage: Ist es ok, hier einen gezipten Wintrack-Plan abzulegen?
Habt ein schönes Wochenende! Und nein - 22 Grad und Sonne bis auf den Boden sind KEIN Modellbahnwetter!