Da ich gerade erst noch dabei bin richtig in die Materie einzusteigen hoffe ich, dass ihr mir helfen könnt.
Ich habe beim MoBa-Händler eine gebrauchte Märklin BR 152 (Art.Nr. 37350) gekauft. Im Shop lief sie auf dem Testgleis soweit super. Jetzt habe ich erst vor kurzem begonnen meine Anlage zu bauen und habe bisher nur ca. 14m Gleis auf dem ich vor- und zurückfahren kann (kein Kreis!). Jetzt habe ich die Lok 3 Tage nach Kauf mal gute 20Min. hin- und herfahren lassen. Irgendwann wurde sie merklich langsamer und gab bei meiner leichten Steigung schon deutlich quälende Geräusche von sich, was vorher definitiv nicht der Fall war. Direkt darauf kam die Lok abrupt zum Stehen, fuhr dann langsam wieder an und blieb wieder abrupt stehen. Das ging dann ca. 4 Mal so und dann Licht aus und die Lok war tot. Ich habe an der MS auf Stop geschaltet ca. 10 Sekunden gewartet und wieder eingeschaltet. Die Beleuchtung funktionierte dann wieder und sie fuhr laaaangsam, auch auf Einstellung Vollgas. Nebenbei war das Blechgehäuse ordentlich warm wie ich beim Herunternehmen festgestellt habe.
Habe das gute Stück also wieder eingepackt und zum Händler geschliffen. Überprüft und repariert habe ich sie gestern dann wieder abgeholt (kostenlos da Garantie). Laut Händler war der Motor mit einem Gemisch aus Öl und reichlich Kohlestaub total "versifft". Die Lok wurde komplett gereinigt. Außerdem wurden die Kohlen ausgetauscht, weil es sich wohl um ein "schlechtes" Paar handelte. Der Händler meinte sie hätten die Lok eine Stunde lang fahren lassen und es gab keine Probleme.
Gestern Abend habe ich also meinen Vor- und Zurücktest hier bei mir wiederholt. Diesmal schon nach ca. 10Min. wurde die Lok imho etwas langsamer und stotterte leicht. Um das genau zu überprüfen habe ich mal die Antriebsräder leicht von den Schienen gehoben und dann auf Vollgas im Leerlauf fahren lassen (Leerlauf dürfte doch nicht schädlich sein, oder?). Direkt darauf kamen schon wieder die ruckartigen Aussetzer mit anschließendem langsamen wieder Anfahren. Antriebsräder wieder auf die Schienen und mal langsam gefahren. Das komplette Drehgestell mit dem Motor hat ja ein wenig Spiel. Und meist beim Fahrtrichtungswechsel hört man dann ein leises Klack, wenn der gesamte Block dann anschlägt. Kann man auch gut nachmachen wenn man eine stillstehende Lok leicht vor- und zurückbewegt *klack-klack*. Dieses Klacken hörte ich bei meinem Langsamfahrversuch auch, allerdings sehr schnell, also quasi ein *drrrrrrr* und die ganze Lok vibrierte. Hab es dann mal dabei belassen. Heute morgen hab ich sie nochmal kurz anfahren lassen, aber sie fuhr nur gaaanz langsam und quälend.
Jetzt meine Frage(n): Woran kann das liegen? Was mich wundert ist, dass die Lok beim Händler angeblich lief. Und eigentlich vertraue ich ihm soweit, dass er mir da auch die Wahrheit sagt. Liegt es vielleicht an meinem mehr oder weniger Testaufbau hier? Ich setze momentan noch die Mobile Station mit dem schwarzen 18VA Trafo aus einer Startpackung ein. Der Trafo liefert ja 18V und nicht 16V wie alle anderen. Kann mir aber eigentlich nichtvorstellen, dass es daran liegt. Gleise sind C und K mit Übergangsgleis verbunden, also nichts Zusammengewasteltes.
Ich habe in die Lok jetzt noch nicht reingeguckt, das werde ich nachher mal machen. Natürlich könnte ich sie dem Händler jetzt wieder auf den Tisch legen, da ja sowieso Garantie drauf ist. Allerdings würde ich gern auch mal eure Meinung zur Sache hören und ob es nicht an meinem Aufbau liegt.
So, ich habe die Lok jetzt gerade einmal geöffnet. Der Motor riecht noch ordentlich nach (imho) Bremsenreiniger. Alles was so sichtbar ist, ist auch blitzblank und sauber.
Jetzt habe ich die Lok nochmals auf die Schienen gesetzt und kurz fahren bzw. stottern & quälen lassen. Dabei mal kurz an der MS gespielt. Beim Anfahren bricht die Spannung von 18,irgendwas Volt bis auf 15V ein, schwankt beim quälenden Laufen dann bei 16V.
Eine interessante Feststellung habe ich aber noch gemacht und zwar die "Wärmequelle" ein wenig besser lokalisiert. Der Dekoder erwärmt sich mittig ziemlich stark. Ich hab mal einen roten Kreis um den warm bis heissen Bereich gemacht: Unter der Platine an dieser Stelle sitzt allerdings auch noch so ein großes flaches schwarzes Bauteil mit den vielen Füßchen ähnlich dem rechts auf der Platine (MKL + Nummern).
Kann jemand mit dieser Fehlerbeschreibung etwas anfangen? Wird der Dekoder jetzt heiss, weil der Motor wieder verdreckt? ist, oder ist der Dekoder selbst hinüber? Danke schonmal im Voraus
Grüße Marcel
Edit: Nicht, dass ich mir viel davon versprochen habe, aber sowohl mit anderem Trafo als auch analog angesteuert habe ich bei der Lok die gleichen Probleme. Kabel in der Lok scheinen soweit ich das sehe auch alle in Ordnung zu sein.
Hmm, daraus würde ich erstmal wieder auf den Motor tippen und, dass es dort irgendwo hakt/hängt oder dergleichen. Danke schonmal
Wenn jemand mehr Vermutungen, Ideen etc. hat darf er sie gerne niederschreiben. Wenn nicht weiss ich eventuell nächsten Mittwoch mehr, da ich die Lok dann wiederbekomme. Hab sie vorhin wieder weggebracht, da ja eh noch Garantie drauf ist.
Grüße Marcel, der grad seine erste Lok zerlegt hat und den Motor reinigt
Zitat von Martin Lutz Wenn ich das obere Bild so betrachte, bemerke ich da ein Kugellager am Motorschild, Es sieht doch ganz danach aus, oder?
Hallo, Jetzt wo du es sagst...es sieht wirklich etwas danach aus. Leider hab ich kein besseres Bild vorhin gemacht, das war so schon ein Krampf (ich und die Digi-Cam ) und jetzt ist die Lok ja wieder beim Händler. Wer der Vorbesitzer war weiss ich nicht, da ich die Lok wie gesagt beim Händler als gebraucht gekauft habe. Das werde ich dann erst am nächsten Mittwoch überprüfen können, wenn ich die Lok wieder hierhabe.
Hab nochmal versucht etwas aus dem Originalbild rauszuholen:
vielleicht hat der Vorbesitzer die Lok ja auch verkauft, weil er genau wußte, daß der Motor bzw. die Kugellager falsch eingebaut sind.
Bei einem kurzen Test durch den Händler und Dich im Laden ist dann nichts aufgefallen.
Ich würde gegenüber dem Händler darauf bestehen, entweder Rückgabe der Lok und Rückzahlung des Kaufpreises oder soll Dir auf seine Kosten ein original Treibgestell und Motorteile einbauen.
Ich kenne die HLA's von Märklin inzwischen sehr gut und somit auch potentielle Fehlerquellen. Da der Motor sehr viel Strom verbraucht (HLA untypisch) würde Ich sagen er wird irgendwie blockiert.
-Es Kann sei dass das Kugellager (eindeutig nicht serienmässig eingebaut ) schräg sitz und auf die Motorwelle drückt und diese so blockiert.
Ich werde dann mal den Mittwoch abwarten und direkt im Geschäft die Lok mal öffnen lassen und werde das mit dem Kugellager nochmal überprüfen. Vielleicht wurde ja auch seitens des Händlers schon was festgestellt oder geändert.
Es ist auch darauf zu achten, dass die Zwischenräume zwischen den Kollektorblechen vom Kohlenstaub befreit ist. Hier ist es einfach so, dass der Kohlenstaub ja die Bleche miteinander elektrisch verbindet und 2 benachbarte Bleche kurzschliessen kann. Das führt zu einem hohen Stromverbrauch. Dieser Strom wird eben neben dem Rotor vorbei geleitet. Das heisst, der Motor nimmt mehr Strom auf und er wird trotzdem schwächer.
Das führt dann auch dazu, dass der Decoder überlastet wird. Wenn dieser heiss wird, dann schaltet er ab und die Lok bleibt stehen. Wenn der Decoder wieder etwas abkühlt, dann fährt die Lok ein Stückchen, bleibt wieder stehen usw.
Natürlich ist, wie oben erwähnt zu prüfen, ob der rotor nirgens streift wie hier ja auch beschrieben wurde.
An deiner Stelle: zurück an Händler und mit ihm beraten, was zu machen ist.
Zitat von Martin Lutz An deiner Stelle: zurück an Händler und mit ihm beraten, was zu machen ist.
Irgendwie ist mir die Lust an der Lok mittlerweile auch vergangen, nicht an der BR 152 generell natürlich. Ich werd mal die nächste Woche abwarten. Oder er nimmt sie zurück, ich leg noch 50 drauf und nehm mir den Rheingold (422 mit - falls in gutem Zustand
Am besten baut man direkt einen Drehstrommotor ein um die ollen Kohlen zu umgehen, nur muss ich mir das erst noch selbst beibringen in der Größenordnung. Das Kleinste woran ich bisher gearbeitet hab war ein Ventilator schön mit Drehstrommotor und Steinmetzschaltung. Nur der ist halt etwas...
Ich hatte früher mal mit dauernd laufenden Kollektormaschinen zu tun. Die Dinger liefen ungefähr 4500 Stunden im Jahr und hatten niemals das Problem. Die Kohlen mussten so alle 2-3 Jahre gewechselt werden.
Aber von Kohlenstaub habe ich da nie etwas bemerkt und ich habe die Dinger gewartet. Okay das waren offene maschinen gewesen und man ging einmal im halben Jahr mit dem Staubsauger dran. Wenn mir richtig ist, dann hatten die allerdings zwischen den Kupferblechen des Kollektors stege drin und keine Löcher. Das waren meines Wissens 21 polige Nebenschluß-Maschinen mit 1500/min gewesen. Die Drehzahl musste ich aber nie einstellen.
waren das noch die guten alten "Dinger" mit Schutzart IP 00 :
Sowas habe ich auch mal 10 Jahre lang gewartet, bzw. was heißt gewartet, da gab es eigentlich nichts zu warten. Lief und lief und lief, gut ab und an mal ein Satz neue Kohlen (richtige Brocken) und den Kollektor abdrehen lassen.
Bei mir war das eine angeflanschte Gleichstrommaschine : die die Erregerspannung für einen Generator lieferte. Bin ja kein Fachmann aber ich glaub so ungefähr war es. Lang ists her.
Der Kohleabrieb ist auf jedenfall nicht zwischen den Spalten hängengeblieben.
Zitat von Markus Heinz Oh wei, wieder ziemlich OT ops:
Kein Problem, ich bin zwar Elektriker, aber habe mit Motoren eigentlich auch fast gar nix am Hut, daher ist eine kleine Auffrischung und neues Wissen für mich garantiert nicht fehl am Platze
Was mich auch nochmal interessieren würde: Wie unterscheide ich eigentlich genau den kleinen und den großen Scheibenkollektor? Den Unterschied zum Trommelkollektor kenne ich mittlerweile (die Sache mit den Kohlen bzw. nur einer Kohle und einer Kupferbürste). Muss ja meine paar restlichen Loks die ich noch besitze auch mal nach und nach digitalisieren und im gleichen Zug werde ich dann auch direkt den Motor tauschen. Und wie ist das bei den Märklin Umrüstsätzen: Liegt da der Permanentmagnet bei? Weil ich hab in meinen antiken Loks noch in min. Zweien die ich gestern mal geöffnet hab die CU-Spule.
Was mich auch nochmal interessieren würde: Wie unterscheide ich eigentlich genau den kleinen und den großen Scheibenkollektor? Den Unterschied zum Trommelkollektor kenne ich mittlerweile (die Sache mit den Kohlen bzw. nur einer Kohle und einer Kupferbürste). Muss ja meine paar restlichen Loks die ich noch besitze auch mal nach und nach digitalisieren und im gleichen Zug werde ich dann auch direkt den Motor tauschen. Und wie ist das bei den Märklin Umrüstsätzen: Liegt da der Permanentmagnet bei? Weil ich hab in meinen antiken Loks noch in min. Zweien die ich gestern mal geöffnet hab die CU-Spule.
Danke und Grüße Marcel
Hallo Marcel,
das ist ganz einfach. Den kleinen Scheibenkollektor (SFCM) kennst Du ja schon und der große Scheibenkollektor (LFCM) ist genauso aufgebaut, eine Kupfer-Bürste und einen Kohle, jedoch wie der Name schon sagt ist der Durchmesser des Ankers wesentlich größer (ca. 25 mm statt 18 mm)
Wenn Du so ein Maschinchen hast, kann ich Dir nur empfehlen lediglich die Feldspule gegen einen Hamo-Magneten auszutauschen (ET-Mä 220560 oder ET ESU 51960) Das Motorschild und der Anker bleiben. Erstens spart man einiges an Umbaukosten und das Endergebnis ist das Gleiche---> hervorragende Laufeigenschaften. Beim SFCM sollte man aber die Motorteile aus 60903 nehmen und dann einen Decoder nach seiner Wahl einbauen.
Als "Newbie" kann ich Dir um einen guten Überblick in die Materie zu gewinnen die Seiten der "Hamster" wärmstens empfehlen. Dort findest Du sehr viel brauchbares.
Ich hatte früher mal mit dauernd laufenden Kollektormaschinen zu tun. Die Dinger liefen ungefähr 4500 Stunden im Jahr und hatten niemals das Problem. Die Kohlen mussten so alle 2-3 Jahre gewechselt werden.
Aber von Kohlenstaub habe ich da nie etwas bemerkt und ich habe die Dinger gewartet. Okay das waren offene maschinen gewesen und man ging einmal im halben Jahr mit dem Staubsauger dran. Wenn mir richtig ist, dann hatten die allerdings zwischen den Kupferblechen des Kollektors stege drin und keine Löcher. Das waren meines Wissens 21 polige Nebenschluß-Maschinen mit 1500/min gewesen. Die Drehzahl musste ich aber nie einstellen.
Wolfgang
Offensichtlich hast du noch nie einen Märklin Motor auseinandergebaut. Dann hättest du bemerkt, dass es diesen Kohlenstaub gibt im Motorraum. Das rührt daher, dass man den kleinen Märklin Motor nicht mit der von dir beschriebenen Maschinen vergleichen kann. Was ich meine ist die Verarbeitung der Bleche. Bei einem grossen Motor kannst du mit den Finger über den Kollektor gleiten (bei der stromlosen Maschine natürlich) und du merkst nicht wo ein Blech endet, einen Zwischenraum ist und wo das nächste Blech anfängt, so plan ist das Ganze. Aber bei einem Märklin Motor gibt es einen relativ tiefen Kanal zwischen den Blechen. Auch sind die einzelnen Bleche nicht so extrem plan geschliffen. So raspelt jedes Blech wieder etwas weg von der Kohle. Das landet dann im Raum wo der Anker läuft und auch zwischen den Blechen. Wenn da mal jemand zu viel ölt, dann gibt das eine Kohle Öl Masse die sich üpberall ansetzt. Nimm mal ein solches Motörchen auseinander, das schon einige Fahrstunden auf dem Buckel hat. Dann siehst du was ich meine.
findest Du Bilder einer E19, die mit den original kugelgelagerten Motorteilen des VT11.5 umgebaut wurde.
Vergleich mal das Motorschild Deiner Lok mit dem der umgebauten E19.
Auf Deinem Bild ist ein Kugellager zusehen, während das Motorschild 306603 vom VT11.5 dieses abdeckt.
Damit ist für mich ganz eindeutig, daß Deine 152er nicht mit Märklin-Motorteilen des VT 11.5 umgebaut wurde, sondern das Motorschild aus 60901 für das Kugellager aufgebohrt wurde; gleiches gilt für das Treibgestell.
Wenn es nicht doch wieder zu weiche Kohlen sind, dann kann Dein Problem nur aus unpräzisen Bohrungen und der dadurch bedingten falschen Lagerung der Kugellager stammen.
Allerdings werde ich meinen Thread direkt nochmal kurz missbrauchen *hüstel* Wie kann ich bei einer Märklin Lok die Art.Nr. feststellen? Oder ist die irgendwo an der Lok seeeehr gut versteckt zu finden? Verstehe nicht warum die nicht einfach unten drunter mit eingeprägt wurde neben dem Made in (W.-)Germany.
Hallo, Und ob die Seite weitergeholfen hat. Super! Meine BR 216 stammt also aus der Startpackung 2985, es handelt sich aber wohl um eine 3075 und somit hab ich da auch den LFCM drin. In meiner BR 103 findet sich auch dieses Motörchen. Werden wohl günstige Umbauten...mal sehen.
Kurze Zwischeninfo: Die Lok ist bei Märklin und wird so lange ausgetauscht und hin- und hergeschickt (falls nötig) bis sie fertig ist und zu 100% läuft. Kosten übernimmt der Händler. DAS ist halt noch Service. Bin froh jetzt nicht bei Ebay gekauft zu haben. Allerdings wurde ich schon vorgewarnt, dass das so seine Zeit dauern könnte bis die Lok wieder auf meinen Schienen rollt. Dafür hab ich heut das Original der BR 152 allerdings mit "Railion" Schriftzug vorbeirauschen sehen