Was lange währt, wird endlich gut: Gestern habe ich das Projekt erfolgreich abgeschlossen. rost:
Das Angebot an Modellfigürchen ist ja immens und nahezu unüberschaubar, aber es liess sich trotz langer Suche keinen Miniatur-Bahnangestellten in sitzender Haltung finden, der zur Epoche IV und einigermassen zur Bahngesellschaft passte. Also entschied ich mich, eine stehende Figur zu verwenden, und dieser mit Hilfe von Heissluft zu weichen Knien und Hüfte zu verhelfen Es klappte gar nicht mal sooo schlecht, nur kam das Hüftgelenk etwas zu tief zu liegen.
Beim festkleben auf die (in der Zwischenzeit holzfarben angestrichene Sitzbank zeigte sich auf, wie Roco mit der Inneneinrichtung etwas geschummelt hat: der Boden ist etwa 5mm zu hoch (im Bild gut zu sehen); darunter verbirgt sich ein zinkenes Gewicht zur Verbesserung der Laufeigenschaften. Naja, jetzt sitzt der Herr Preiser halt fast unterm Dach..
Auf dem Bild ebenfalls zu sehen ist die montierte und angemalte Zugschlusslaterne. Deren Zuleitungen (die zwei Kupferlackdrähte im Bild) liessen sich mit klaren Nagellack bequem verlegen und fixieren.
Als nächstes galt es, die zweipolige Viessmann-Kupplung zu verdrahten. Die originalen Litzen könnten noch etwas zierlicher sein, aber wenn man ihnen ein wenig Bewegungsfreiheit bieten kann, ist das Spiel der Kurzkupplungskulisse nach wie vor im grünen Bereich. Interessanterweise existierten beim Roco-Modell bereits Löcher im Wagenboden (links der Radachse, auf Höhe des Bremsgestänges), wo sich die beiden Adern elegant nach oben führen liessen.
Diese stromführende Kupplung erwies sich bereits während der Bauphase als äusserst praktisch, um die Elektronik zu betreiben, während man die letzten Farbtupfer an der Aussenleuchte anbrachte.
Danach entfernte ich die Fenster und strich den Innenraum ockerfarben an – sonst wäre die ganze Beleuchtung für die Katze! , verdrahtete die Viessmann-Kupplung mit den Radaufnahmekontakten und setzte die Kabine auf.
Der Decoder habe ich unten auch mit ockerer Farbe bemalt, und als rudimentäre Nachbildung eines Lampenkörpers hatte ich die Idee, zwei Verschlusskügelchen von leeren Füllertintenpatronen auf die Bohrung mit der LED drinnen aufzukleben. Sieht doch ganz gut aus, findet ihr nicht auch?
Nach einer nächtlichen Anprobe des Daches zeigte sich die Notwendigkeit auf, das Kunststoffdach gegen Durchschimmern der Innenbeleuchtung innseitig mit schwarzer Farbe zu streichen. Denn wie auf dem Bild gut erkennbar leuchten diese hellen SMD-LEDs ganz schön kräftig auch auf deren RÜCKSEITE.. Im gleichen Zug verhalf ich den angedeuteten Holzlatten der Veranda-Dachunterseite zu etwas realistischerer Erscheinung.
Parallel dazu habe ich auch noch an der Firmware des Decoders rumgebastelt. Der Decoder kann jetzt erkennen, ob DCC-Signale anliegen oder nicht. Falls nämlich eine analoge Spannung anliegt, wie es in meiner Modellbahnvitrine der Fall sein wird , lässt der Decoder die Lichter nach gewissen Regeln aber zufallsgesteuert an- und ausgehen. In der Vitrine ist das ein tolles Feature!
So, damit hat mein Sputnik endlich wieder sein Dach über dem Kopf – und ist um eine heimelige Beleuchtung, einen "Bewohner" und um einige andere Details reicher. Ich hoffe, den einen oder anderen zu ähnlichen Ideen inspiriert zu haben Und natürlich freue ich mich immer über Kommentare und Anregungen!
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Jetzt wird es mit einem anderen Modellbahn-Elektronik-Projekt aus derselben Sparte weitergehen: Vorbildgerechte LED-Lok-Beleuchtung! rost:
Hier zwei Bilder einer Vorstudie; hinter jedem der sechs Scheinwerfer steckt eine zweifarbige (rot/weisse) LED; damit lassen sich auch andere Spitzensignale gemäss SBB-Dienstvorschrift darstellen. Ich bin halt ein LED-Fan.. ops: