Hallo Jungs!
Vorwort:
Nachdem ich immer wieder (u.a. auch schon in meinem Bahnhof Odendorf Thread) gefragt wurde bzw. werde,
wie ich meine Gebäude gebaut habe, möchte ich hiermit mal versuchen, eine Schritt für Schritt-
Anleitung zu fabrizieren.
Da ich jetzt - nach langer Zeit - endlich wieder Lust darauf hatte, ein weiteres Gebäude für meine Epoche 2 Anlage
des Bahnhof Odendorf (siehe unten) zu bauen, habe ich mir vorgenommen, diesen Bau mal weitestgehend zu dokumentieren
und hier so genau wie möglich zu beschreiben!
Und wenn Fragen bei Euch auftauchen sollten: nur zu!
Ich werde versuchen, diese nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten!!! ops:
Natürlich ist meine hier gezeigte Methode weder die einzig gültige,
noch die allein seeligmachende, mich hat sie bisher aber noch nicht enttäuscht.
Ein Hinweis: da ich noch nicht alle Details des Originalgebäudes im von mir benötigten Zustand kenne bzw. mir
teilweise noch Informationen fehlen, kann es sein, das zwischenzeitlich etwas längere Pausen bei der
Beschreibung entstehen, oder ich zwischen verschiedenen Teilen des Gebäudes hin- und herspringe!
Nach dieser kurzen Einleitung gehts jetzt aber endlich los:
Und um dieses Gebäude geht es im folgenden:
Der Bauernhof,
in der direkten Nähe des Bahnüberganges bzw. an der Bahnhofstrasse. Aufgenommen 2009.
Hier von der Essiger Strasse aus gesehen: eine nahezu Gesamtansicht des Gebäudeensembles:
links das Wohnhaus, daran anschließend die Ställe mit dem Heuboden und ganz rechts die einmal erweiterte
Scheune.
Das Stall-/ Heubodengebäudeteil und die Wand mit der ich beginne.
Vorarbeiten:
Begonnen habe ich damit, aus Zeichenkarton ein (von mir) sogenanntes "Im-Prinzip-Modell" zu erstellen.
Mit diesem stelle ich fest, ob die ausgemessenen und errechneten Maße und Proportionen im Prinzip stimmen,
oder ob ich noch etwas ändern muß/ sollte.
Hier (oben und unten) mal zwei Ansichten des "Im-Prinzip-Modells" auf der Anlage.
Änderungen kann man hier nämlich noch ohne größere Probleme vornehmen und Fehler lassen sich auf diese Art
und Weise VORHER weitestgehend ausmerzen (Vermeiden lassen sie sich sowieso nie ganz . . . ).
Nachdem die erste Version der Stallwand, nach nicht ganz kompletten Photos und aus der (ebenfalls nicht ganz kompletten )
Erinnerung entstand, wurden nach nochmaligem Betrachten des Originals einige Änderungen vorgenommen:
Und hier nochmal eine weitere Ansicht des Hauptgebäudeteiles:
Hilfreich sind auf alle Fälle definitiv, griffbereit liegende Photos (oder Ausdrucke von solchen) des Originals, auch
dies hilft Fehler zu vermeiden .
Die im ersten Schritt benötigten Materialien:
1x Heki-Dur Konstruktionsset 7031 (4 Stk. 4mm, 60x30cm)
1x Heki-Dur Kantenschneider 7051
1x Gravurnadel (in diesem Fall aus einem Bastelwerkzeugset von Aldi)
1x Geodreieck
und verschieden große Messer (Cutter, Skalpell)
Kurz etwas zu dem "Heki-Dur":
Es gibt zwei Sets der Konstruktionsplatten: 7031 mit 4x 4mm Platten (es sind bisher aber immer 3mm Platten
enthalten gewesen; was sich für den Gebäudebau in 1:87 in Punkto Wandstärke aber recht gut macht) und
das Set mit der Nummer 7030. Dieses enthält ebenfalls 4 Platten aber jeweils 1x 1mm, 3mm, 4mm und 6mm.
Diese Platten lassen sich schneiden, prägen, biegen, kleben (Uhu-por) und bemalen (Acrylfarben).
Man kann nahezu alles mit ihnen darstellen - es kommt nur auf die Gravur und die Bemalung an!
Aus demselben Karton wie das "Im-Prinzip-Modell", habe ich mir auch die Schablonen der einzelnen Wände angefertigt.
Wobei ich im vorliegenden Fall dazu übergegangen bin, das Kartonmodell zu zerschneiden, um so an die benötigten
Schablonen zu gelangen (hier hat die Faulheit gesiegt . . .). Dies sollte dann aber sehr vorsichtig passieren, damit man sich
keine Unebenheiten in die Wände einarbeitet !
Zuerst wird die Schablone auf die Heki-Dur-Platte gelegt und mit der Nadel vorsichtig umfahren:
Auch die Fenster- und Türöffnungen dürfen dabei selbstverständlich nicht vergessen werden :
Anschließend wird mit dem Ausschneiden den Wand begonnen. Hier mit der (in diesem Fall) einzigen 45° Grad
Gehrungskante, mit Hilfe des Kantenschneiders:
Den Rest der Wand habe ich sodann entlang des Geodreiecks bzw. der Schablone mit einem Cutter ausgeschnitten.
Mit ein wenig Übung bekommt man recht gut senkrechte Schnitte hin!
Das vorläufige Ergebnis:
Anschließend wird mit dem Ausschneiden der Fenster- und Türöffnungen begonnen. die senkrechten und geraden
Schnitte habe ich wieder vorsichtig entlang des Geod. gesetzt.
Die bogenförmigen oberen Enden der Fensterlaibungen habe ich dann Vorsichtig aus der Hand mit Hilfe des Skalpells
geschnitten - bei beiden Schritten das Messer möglichst senkrecht halten!
Im nächsten Schritt werden an jeder Öffnung die Ecken einzeln behutsam nachgeschnitten, da man beim ersten
Schnitt auf Grund der Messerform nicht immer bis ganz in die Ecken schneiden kann:
Hier auch noch:
Und hier ebenfalls:
Anschließend kann man die Teile aus den Öffnungen (am besten nach Hinten!) herausdrücken:
Und so sieht die Wand dann in ihrem Rohzustand aus:
Als nächstes graviere ich die über den Fenstern gemauerten Steinbögen - zumindest erst einmal ihre Umrisse:
Unten rechts erkennt man auch den 5mm hohen Sockelbereich. Dieser dient - bei mir - nicht nur dazu, die Einbauhöhe des Gebäudes in der Landschaft festzulegen
(auf diese Art und Weise habe ich keine Lücken bzw. das Gebäude schwebt hinterher nicht),
sondern ich habe auch eine Hilfsline für den nächsten Arbeitsschritt.
Hier nochmal die Gravuren um die Fenster und Türen im Detail:
Der Wahnsinn beginnt:
Mit der Hilfe des Geodreieckes werden nun im 1mm- Abstand Linien über die gesamte Wand gezogen:
Hier ist ein wenig Konzentration gefragt, damit man nicht über die Flächen über den Fenstern und Türen graviert!
So sieht die Wand dann aus, wenn sie einmal komplett bearbeitet wurde:
Da ich bei dieser Wand mit einer Reihe längs gemauerter Steine beginnen wollte, habe ich mir diese unterste Reihe
wiederum mit der Hilfe des Geod. im 3mm- Abstand eingezeichnet:
Nun werden in jeder zweiten Reihe ebenfalls diese Fugen im 3mm- Abstand aus der Hand graviert:
Das sieht dann hinterher SO aus:
Die restlichen - noch "freien" Reihen werden jetzt mit den quer gemauerten Steinen ausgefüllt. Einer dieser Steine liegt immer
genau mittig über einem längs liegenden, während die jeweils rechts und links liegenden die Fugen zum nächsten Stein überlappen:
So füllt man Abschnitt für Abschnitt der Wand . . .
bis diese schließlich . . .
einmal komplett graviert ist :
Hier die Linke Hälfte
und die Rechte Hälfte:
Jetzt werden noch die Fugen in den Fensterlaibungen (am besten von Hinten) gezogen und auch die Schlußsteine
in den Bögen über den Fenstern sollten ebenfalls noch graviert werden!
Hier das Ganze nochmal im Detail:
So folgt nacheinander Wand für Wand, bis man schließlich alle Wände fertig graviert vor sich liegen hat . . .
So
Das war der erste Teil . . .
Ich hoffe jetzt mal, das es nicht zuuuu langweilig und für den einen oder anderen auch
ein klein wenig interessant gewesen ist :
Vielleicht habe ich ja auch einige von Euch auf den Geschmack gebracht, selber mal mit
dem Heki-Dur etwas zu bauen?
Fortsetzung folgt
Selbe Stelle, gleiche Welle!!!
Viele Grüße
Euer
Axel
Edit: Infos zu Heki-Dur nachgetragen