RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#1 von MGietz ( gelöscht ) , 28.12.2007 17:53

Hallo,

habe mir vor kurzem eine gebrauchte BR 111 Lok von Märklin zugelegt, mit originalem Motor und Fahrtrichtungsumschalter - die Lok verfügt also über keinen Digitaldecoder - auf einen solchen will ich auch erst vorerst nicht umrüsten, da ich, ehrlich gesagt, dem Charme dieser alten, technisch überholten Modelle erlegen bin...

Bei der Lok sind die einen oder anderen Lackierarbeiten zu machen, das ist aber kein großes Problem - grundsätzlich ist sie gut in Schuß und fährt auch noch ganz gut.

Aber nun zu meinem Problem: Wenn ich mit dem analogem Fahrtregler die Richtung umschalte, macht die Lok mehr oder weniger ausgeprägt einen mehrere Zentimeter langen Satz in eine Richtung - es scheint also kurzzeitig die maximale Spannung anzuliegen...

Ist das normal (ich denke mal, da kein Decoder vorhanden ist, schon) - und wie kann ich das Verhalten unterbinden? Liegt das am Fahrtregler oder am Fahrtrichtungsumschalter in der Lok?

Ehrlich gesagt hoffe ich ja, dass eine simple Schaltung in der Lok oder am Regler integriert das Problem löst...

Viele Grüße

Mark


MGietz

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#2 von Roter Hirsch ( gelöscht ) , 28.12.2007 18:01

Hallo Mark,

das ist völlig normal bei analogen Loks. Wie du richtig sagst, der Fahrtrichtungsumschalter wird durch die große Spannung (meines Wissens 22 oder sogar 24 Volt) "angesprochen" und schaltet die Fahrtrichtung um.

Ich habe mich früher bei meinen Loks auch immer geärgert wenn man rangiert, die Fahrtrichtung umschaltet und dann zum Schluss die Wagen doch an einen Prellbock knallen und entgleisen - bäh. .?


Roter Hirsch

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#3 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 28.12.2007 18:19

Hallo Mark,
ja - wie schon beschrieben, es ist der historische weltbekannte Bocksprungumschalter, der von Mä über viele Jahrzehnte verbaut wurde.

Du kannst diesen Sprung nicht beseitigen, nur mildern.
Dazu ist es erforderlich, ggfs. die Lok zu reinigen, Achsen, Zahnräder usw.
(Anleitungen hierzu gibt es genügend hier im Forum - zurückblättern)

Dann alles wieder ganz wenig schmieren.
Die Lok vorwärts und rückwärts ca. 10 min mit mäßigem Tempo einfahren.

Dann die Umschaltfeder gem. Bedienungsanleitung justieren.

Welchen Trafo hast Du ? Evtl. noch einen blauen ?
Hier ist die Ausgangsspannung heute höher, als früher, da die Versorger vor einigen Jahren von 220 auf 230 V Netzspannung erhöht haben.

Beseitigen kannst Du diesen Bocksprung nur durch Umbau auf el. Fahrtrichtungsumschalter oder einen Tams Decoder.


wolfgang58

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#4 von LETTIMANN ( gelöscht ) , 28.12.2007 18:22

Was für ein el. Fahrichtungsumschalter kann man denn dann benutzen?? Mcih nervt der Bocksprung auch beim rangieren.


LETTIMANN

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#5 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 28.12.2007 18:29

Zitat von LETTIMANN
Was für ein el. Fahrichtungsumschalter kann man denn dann benutzen?? Mcih nervt der Bocksprung auch beim rangieren.



Hallo Patrik,

schau mal bitte bei [url=http://www.web-hgh.de/index_jsm_moba.htm?http://www.web-hgh.de/p03_maeana_eum.htm]HGH[/url]

(ich glaube, ich habe noch ein paar neue in der Schublade - bitte ggfs. PN)


wolfgang58

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#6 von MGietz ( gelöscht ) , 28.12.2007 18:37

Super, danke - mit den Begriffen "Märklin" und "Bocksprung" bzw. "Fahrtrichtungsumschalter" gibt es schnell im Internet Informationen...

Also ist der elektronische "FRU" wohl das mindeste an Ausstattung, Bocksprünge haben sich erledigt und hier hat man dann auch die Möglichkeit, Anfahr- und Höchstgeschwindigkeit über Poti zu regeln...

Danke für die Erklärung, dass die Spitzenspannung Auslöser für die Umschaltung ist - da kann man dann wohl nichts machen...

Die Lok war mechanisch übrigens in gutem Zustand. Das Getriebe, der Motor sowie alle anderen beweglichen Teile waren leicht geölt und sauber...

Zu den elektronischen FRUs: Werden die heute überhaupt noch hergestellt - oder bleibt nur die Bucht?

Viele Grüße

Mark


MGietz

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#7 von Michael.E ( gelöscht ) , 28.12.2007 19:14

Hi,
die FRU`s werden noch zu bekommen sein. Allerdings wenn der Eingebaut ist, wird der märklintypische Charme ( Bocksprung ) auch dahin sein.
Der Lötkolben muss eh aufgeheizt werden. Ob ich jetzt einen FRU,- oder gleich einen Digitaldecoder mit Magneten einbaue....


Michael.E

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#8 von Karlheinz Hornung ( gelöscht ) , 28.12.2007 22:33

Hallo Mark,

das Relais kann man justieren, dann reduziert sich der Bocksprung auf 5 mm. Mit einer Schraubenzieherklinge den Haken, der die Feder hält, ETWAS verbiegen damit sich die Federspannung reduziert. Wenn Du sie zu sehr reduzierst wechselt die Lok bei höherer Geschwindigkeit die Fahrtrichtung.

Sprünge von mehreren cm sind bei Märklin seit Ende der 50er Jahre kein Thema mehr.

Falls doch liegt das an einem falsch justiertem Relais, einem überlasteten Trafo oder an zu wenig Stromeinspeisepunkten. Beheben kann man das Problem jedenfalls ohne Elektronik.


Karlheinz Hornung

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#9 von wolfgang58 ( gelöscht ) , 29.12.2007 01:45

Zitat von Karlheinz Hornung
Hallo Mark,

das Relais kann man justieren, dann reduziert sich der Bocksprung auf 5 mm. Mit einer Schraubenzieherklinge den Haken, der die Feder hält, ETWAS verbiegen damit sich die Federspannung reduziert. Wenn Du sie zu sehr reduzierst wechselt die Lok bei höherer Geschwindigkeit die Fahrtrichtung.

Sprünge von mehreren cm sind bei Märklin seit Ende der 50er Jahre kein Thema mehr.

Falls doch liegt das an einem falsch justiertem Relais, einem überlasteten Trafo oder an zu wenig Stromeinspeisepunkten. Beheben kann man das Problem jedenfalls ohne Elektronik.



Hallo Karlheinz,
absolut richtig, was Du schreibst,
ich ging davon aus, daß der Fragesteller ein Wiedereinsteiger nach vieljähriger Pause ist.

Nachdem ich vor einigen Jahren meine alten Schätze wieder ausgepackt hatte, war ich einigermaßen entsetzt, daß Loks, die früher ohne Probleme von mir einjustiert waren (FRU) sich total anders verhielten.

Bevor ich dieses geniale Forum hier kannte, hat es mich viel Mühe gekostet, Zeit, Geduld usw. um die nötige Erfahrung zu sammeln, meine Loks wieder so herzurichten, wie ich es in Erinnerung hatte.

Verharzungen, Spannungserhöhungen usw. haben die Angelegenheit nicht einfacher gemacht.

Bevor es die verstellbaren Federbefestigungen, die sich ja gerne auch verbiegen und abreißen gab, mussten die Federn verkürzt oder verlängert werden.
Das war ein Riesenspaß - vergleichbar heute mit der passenden CV-Findung

Resumee: Alles ist leichter und schöner geworden.

Moba macht Spaß, egal wie.

Jetzt freue ich mich schon auf die Antwort von hinter den Bergen, daß mfx das Beste ist, was uns passieren konnte.

Es wird täglich weitere Nüsse geben, die zu knacken sind, egal ob anlaog oder digital - ob 2L oder 3L.

Ich nehme die Herausforderung jedenfalls an.


wolfgang58

RE: analoge Fahrtrichtungsumschaltung - Lok ruckelt

#10 von MGietz ( gelöscht ) , 29.12.2007 04:25

Zitat von Karlheinz Hornung

...
Falls doch liegt das an einem falsch justiertem Relais, einem überlasteten Trafo oder an zu wenig Stromeinspeisepunkten. Beheben kann man das Problem jedenfalls ohne Elektronik.



Es muss dann an dem falsch justiertem Relais liegen - alle anderen Punkte kann ich ausschließen. Danke für den nützlichen Tipp!

Zitat von wolfgang58

...
ich ging davon aus, daß der Fragesteller ein Wiedereinsteiger nach vieljähriger Pause ist.

Nachdem ich vor einigen Jahren meine alten Schätze wieder ausgepackt hatte, war ich einigermaßen entsetzt, daß Loks, die früher ohne Probleme von mir einjustiert waren (FRU) sich total anders verhielten.

Bevor ich dieses geniale Forum hier kannte, hat es mich viel Mühe gekostet, Zeit, Geduld usw. um die nötige Erfahrung zu sammeln, meine Loks wieder so herzurichten, wie ich es in Erinnerung hatte.



Bei mir handelt es sich leider noch um einen Neueinsteiger - von Modellbahnelektronik habe ich (bislang) wenig Plan. Glücklicherweise habe ich mal Radio- und Fernsehtechniker gelernt und auch privat immer gern
gebastelt - was die Sache grundsätzlich vereinfacht

Und dann hatt ich auch nur vor, Güterwagen in H0 zu altern - aber als ich dann, nur um "reinzuschnuppern" gebraucht an zwei Märklin Startsets gelangt bin und ich meine erste Lok auseinandergebaut habe - hat sich zwischenzeitlich einiges an Faszination aufgebaut...

Erst dachte ich ja: Also wenn Du mal eine Anlage baust, dann auf jeden Fall GLEICHSTROM!

Mittlerweile habe ich aber nun fünf gebrauchte Märklin Loks - die zeitlich völlig überholte Technik empfinde ich mittlerweile nicht mehr als Nachteil - eher im Gegenteil...

Viele Grüße

Mark


MGietz

   


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