RE: MÄRKLIN-Bahn

#1 von jimknopf , 04.04.2021 21:01

Frohe Ostern !

Ja, ihr lest richtig: hier wird jetzt eine Märklin-Bahn aufgebaut.

Wir sitzen dieses Jahr bekanntermaßen zum zweiten Mal in der kollektiven Quarantäne, aber das heißt noch lange nicht, daß es unbedingt ein „Lok-Down“ sein muß. Im Gegenteil, die Loks werden nach oben geholt, ans Tageslicht, und sie dürfen sich im besten Licht präsentieren.

Als im letzten Jahr zum ersten Mal der Virus „Langeweile“ anklopfte, hielt ich dagegen und beschloß, die guten alten Schätze der Kinderzeit zu heben und bei dieser Gelegenheit gleich einmal aufzuräumen. Und wie läuft das Aufräumen ab? 10% Räumen, 5% über wiedergefundene Sachen freuen, 85% mit den wiedergefundenen Sachen spielen .

Nun, es fand sich nicht nur Märklin, sondern auch noch jede Menge Lego. Diese Kombination hatte schon als Kind eine besondere Magie. Noppensteine waren auch damals schon ein bevorzugtes Ladegut für Niederbordwagen und Offene Güterwagen. Auch wenn diese Bezeichnungen noch unbekannt waren...
Aber heute finden sich in den Weiten des elektronischen Netzes Dinge, von denen anno Dunnemals noch nicht einmal geträumt werden konnte - weil keiner dachte, daß es sowas gäbe. Vielleicht war es besser so, sonst wäre ich gar nicht mehr aus dem Kinderzimmer herausgekommen.

Stattdessen kam letztes Jahr eine ganz besondere Schnapsidee heraus: das Startset von damals in Noppensteinen von heute nachbauen !

Aber Vorsicht - das Suchtpotential dieses Virus macht vor keiner Impfung Halt...

Und so steigerten sich nach der Erstinfizierung die Baufieberschübe beständig, um das euphorische Gefühl halten zu können. So kamen, wie damals auch, weitere Modelle hinzu - damals waren es willkommene Geschenkideen für Onkel und Tanten und sonstige Anverwandten; heute schlage ich den Mantelkragen selber nach oben, damit mich keiner beim Spielzeugkaufen erkennt...


....und nun endlich der Abpfiff; los geht’s!





Mit der Artikelnummer 2963 begann für viele von uns einst das Modellbahnzeitalter. Die „Startpackung Güterzug“ war eine ideale Basis zum Be- und Entladen.





Selbstverständlich steigerte sich der Spielspaß mit einem Kranwagen beträchtlich.





Baureihe 89 - Artikelnummer 3000. Ein wahrer Klassiker von Märklin.





Der Niederbordwagen hieß noch 4503 und war aus Blech und „thermoplastischem Kunststoff“. Hui. Hörte sich kompliziert an.





Den Entriegelungsmechanismus der Kipplore 4513 konnte ich als Kind fehlerlos bedienen.
Die Schlaffis danach dödelten mit einem narrensicheren Plastikding herum .

Als Noppensteinbasis dient der lange Rungenwagen; gebaut wird nur das Fahrgestell. Darauf kommen Platten in 6w, welche den Aufbau tragen.





Für die Beförderung des Kranwagens 4611 wurde der Niederbordwagen ausdrücklich empfohlen.





Damit es nicht vergessen wird: auch für den Fahrgastbetrieb war gesorgt. Die „Startpackung Personenzug“ hörte auf 2910.





Immerhin spendierte man ihr den etwas gefälliger wirkenden Personenwagen 4040, der auch aus Blech war, jedoch nicht so trostlos wie der arme 4000 wirkte.





Ein kompaktes, pflegeleichtes Gespann für Kinderhände bildete der Schienenbus mit Beiwagen, Baureihe 798+998, unter den Katalognummern 3016 und 4018. Warum nicht 3018 oder 4016? Als Kind dachte man noch nicht über seltsame Logiken nach.

Noch viel seltsamer ist die nicht existierende Logik im Aufbau der Noppensteinkonstruktion . Nach einer Stunde erfolglosen Versuchens, das erste Seitenpanel anzuklipsen, flog der Klumpatsch aus Wut gegen die Wand . Am nächsten Tag begann ich neu, diesmal mit der UHU-Flasche bei Fuß. Ich rate dringend vom Kauf dieses Teils ab - schone bitte jeder seine Nerven .
Der weiße Zierstreifen ist ein 2-mm-Klebeband aus dem 1:50-Modellbau.



Aber genug der langweiligen Fensterzüge, zurück zu schweren Kalibern. Der Güterverkehr bewegt was!





Eine 212, wie die V100 in den 70er-Jahren schon hieß, in ihrem Element.











Der Bausatz aus dem Blauen Hause muß dringend geändert werden, vor allem bei den Fenstern, sonst sieht das Ding nach vielem aus, aber nicht nach Lok. Der obere Zierstreifen ist wieder ein 2-mm-Klebeband.














Im Karton mit der Artikelnummer 3072 konnte die 212 215-8 verschenkt werden. Sie wurde für wirklich ALLES eingesetzt. Kein Wunder, war sie doch in den ersten drei Jahren meine einzige „richtige“ Lok.





Der Tiefladewagen mit Transformator hörte lange Zeit auf die Nummer 4617.
Zu meiner Zeit war der Trafo gerade ergrünt.





Bei der Vorbereitung dieses Beitrages war ich baß erstaunt, daß der Langholzwagen 4665 erst 1974 im Sortiment erschien. Ich hielt ihn für älter.
Was für ein alter Sack ich mittlerweile bin, erkennt man deutlich an der Holzfarbe. Auch der eine Stapel war mal weiß...

Als Noppensteinbasis dient der kurze Rungenwagen; gebaut wird nur das Fahrgestell. Darauf kommen Platten in 6w, welche den Aufbau tragen.





Ein echter Farbtupfer war der Kesselwagen „SHELL“, noch in der Ausführung mit Blechchassis 4502.

Als Noppensteinbasis dient der lange Rungenwagen; gebaut wird nur das Fahrgestell. Darauf kommen Platten in 6w, welche den Aufbau tragen.


Trafo, Drehschemel und Kesselaufbau sind MOCs. Die Eingeweihten erkennen eine „My Own Creation“, alle anderen wissen es nun auch. Der Holzstapel besteht aus quadratischen Leisten 10x10mm.


Jetzt fehlt nicht mehr viel. Außer Platz zum Hinstellen. Ein Güterwagen muß noch sein, er gehört ebenfalls zum Grundbestand aus Kindertagen. Angekündigt ist er schon; jetzt muß er nur noch möglichst bald ausgeliefert werden.
Welcher Wagen es ist, könnte man eventuell am vorgesehenen Ladegut erkennen.

Schöne Feiertage !



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Viele Grüße, Reiner


cklammer hat sich bedankt!
 
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RE: MÄRKLIN-Bahn

#2 von Dölerich Hirnfiedler , 04.04.2021 21:41

Zitat





Ein kompaktes, pflegeleichtes Gespann für Kinderhände bildete der Schienenbus mit Beiwagen, Baureihe 798+998, unter den Katalognummern 3016 und 4018. Warum nicht 3018 oder 4016? Als Kind dachte man noch nicht über seltsame Logiken nach.





Hallo Reiner,

Die seltsame Einordnung entstand Mitte 1957. Märklin lieferte den Schienenbus bis 1957 als Set DB800K. Das Set enthielt einen Schienenbus und einen Beiwagen. Dem Set wurde bei der Umnummerierung der Nummer 3023 zugeordnet. Als man sich entschied den Schienenbus und den Beiwagen separat zu verkaufen, wurde der Schienenbus der niedrigsten freien 30XX - Nummer zugeordnet. Das war 3016. Die 4016 war aber schon weg. Also nahm man für den Beiwagen ebenfalls die niedrigste freie 40XX - Nummer: 4018.

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975


 
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RE: MÄRKLIN-Bahn

#3 von Rolf , 04.04.2021 22:16

Hallo!

Schöne alte Modelle und ebenso schöne Nachbauten hast Du da!

Ich bin gerade echt erstaunt, wie viele ganz ähnliche Modelle es offenbar schon damals von unterschiedlichen Modellbahnherstellern gab. Ich fing ja 1982 mit Fleischmann an. Da gab es folgendes:
Ok, die Personenwagen sahen anders aus. Aber es gab einen praktisch gleichen Niederbordwagen. Auch einen zweiachsigen Kranwagen gab es; dieser sah aber anders aus (und hatte wohl kein Vorbild). Dann gab es auch so eine Kipplore. Da es meines Wissens auf Normalspur keine Kipploren gegeben hat, stellt sich hier schon die Frage, ob die Hersteller voneinander abgeguckt haben - vor allem, da die Loren beide ein schwarzes Fahrgestell und eine rote Mulde hatten. Und auch diesen "Farbtupfer-Kesselwagen" gab es meiner Erinnerung nach.
Das gleiche bei den Triebfahrzeugen: Dass es die V100 als Allerweltslok gab, verstehe ich ja noch. Aber warum war der Dreikuppler von Fleischmann auch die BR 89? So viele hatte es davon im Original doch gar nicht gegeben, und es gab so viele tolle Länderbahn-Dreikuppler, die es damals von keinem Hersteller gab.

Irgendwie verstehe ich allmählich den Begriff "Gleichstrom-Märklin", den ein märklinfahrender Schulkamerad damals für Fleischmann verwendete.

Viele Grüße
Rolf


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RE: MÄRKLIN-Bahn

#4 von Cyberrailer , 05.04.2021 01:30

Hehe ... sau gut ...

Ich bleibe dran !

Gruß Mario


Schaut doch mal bei mir vorbei :

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RE: MÄRKLIN-Bahn

#5 von silz_essen , 06.04.2021 07:38

Hallo zusammen,

endlich mal jemand, der dem Märklin-Tieflader (hier Lego-Nachbau) 4achsige Drehgetelle gegeben hat. Allerdings ist die Brücke des Tiefladers im Original nicht mit Blech abgedeckt, sondern hat nur zwei Außenlangträger, so wie das Märklin-Modell. Die sind im Original sogar noch seitenverstellbar. Das sollte sich ja bei der Baustreinbahn mal nachstellen lassen.
Ansonsten: Wirklich sehr schöne Nachbauten. Gefällt mir richtig gut. Und weiter so!

Gruß
Martin


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RE: MÄRKLIN-Bahn

#6 von jimknopf , 06.04.2021 13:47

Ähm,

als allererstes darf man Fremdanbieter-Bausteine NICHT mit dem Namen "Lego" bezeichnen . Andernfalls bekommt man Post von Lego Juris A/S; einer dänischen Anwaltskanzlei mit angeschlossenem Bausteinvertrieb flaster:. Wir sind ja schließlich nicht bei Tesa, Tempo oder Uhu. Auskünfte erteilen die Herren Klarhold und Panke.

An der Ausführung der Noppensteinwagen ist der Vertreiber der Baukästen "schuld". Die Grundmodelle sind genau nach Bauplan gebaut. Der Tieflader hat deswegen zwei 2-achsige Drehgestellteile, damit er durch den Lego-Standard-Radius 40 paßt. Mit 3-achsigen Drehgestellen zwängt es.

In den Katalogen der Modellbahnhersteller fand sich einmal der Satz "dem Vorbild angenähertes Modell". Das gilt heute wieder für die Bausteinbahn, denn 1:1 läßt sich hier noch weniger umsetzen als bei 1:87. Bestimmte Abweichungen werden dabei in Kauf genommen. Es gehört gewissermaßen zu den Besonderheiten dieses Bahnsystems, wie anderswo durchgehender Mittelleiter und Sumpfräder bzw. nichtisolierte Radsätze und Skischleifer. Und deshalb bleibt auch die Blechabdeckung so, wie sie ist.

Viel weiter wird es aus Platzgründen nicht mehr gehen. Der Niederbordwagen ergänzt es noch, so er denn ausgeliefert wird.


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RE: MÄRKLIN-Bahn

#7 von Meteor , 10.04.2021 22:43

Hallo,

jetzt bin ich doch froh, daß ich hier reingeschaut habe. Nicht nur, weil mir einige der Modelle gut gefallen, sondern vor allem, weil ich eine falsche Vorstellung hatte, was mich erwartet. Mein erster Gedanke war, daß0 vielleicht jemand Eisenbahnen aus den alten Metallbaukästen gebaut hätte.

Nicht ganz so gut wie den Rest fimnde ich den Schienenbus und die V100. Beim Schienebus sind es die Fenster, und der zu lange Beiwagen. Die V100 ist mir nicht asymmetrisch genug. Den Vorbau eine Reihe länger, das Hinterteil entsprechend kürzer. Ansonsten, coole Idee!


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: MÄRKLIN-Bahn

#8 von jimknopf , 11.04.2021 03:36

Hallo Stefan,

danke für das Lob.
Der Schienenbus ist einfach DIE Pest. Hätte ich es vorher gewußt, wäre er in Hessen geblieben; aber ich war neu in der Klemmbaustein-Szene, von den Bundesbahn-Sets angefixt und im Bau-Rausch. Irgendwann war ich nur noch froh, daß alle Teile irgendwie zusammenhielten. Das Ding besteht übrigens aus zwei komplett gleichen Teilen, deshalb die falsche Länge des Beiwagens. Er darf in der hinteren Ecke zustauben.
Die V100 ist innendrin auch zusätzlich ausgesteift und "obenrum" verändert. Der vordere Vorbau ist 3 Noppenreihen länger als der hintere. Für einen Versatz um eine einzige zusätzliche Reihe nehme ich sie aber nicht mehr auseinander.
Die Sets dieser Vetriebsfirma sind schon recht "speziell". Langsam kann ich damit umgehen .


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RE: MÄRKLIN-Bahn

#9 von Analogbahner , 11.04.2021 03:40

Als zweite Lok kam bei mir die V200 (Bausatz), natürlich mit drei 24cm-Blechwagen, und dann die BR 44 Telex... Ich warte drauf... Die V100 war bei mir erst Nummer 4...

Coole Erinnerungen. Das Gefühl gut getroffen. Allerdings war mein Trafo-Ladegut grau und symmetrischer.


Gruß Analogbahner


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RE: MÄRKLIN-Bahn

#10 von jimknopf , 11.04.2021 03:53

Hallo Jochen,

ich hatte später die Silberlinge mit Hasenkasten in Blech. Und auch eine V200. Da war ich aber schon etwas älter.
Der graue Trafo war der ältere, ursprüngliche.
In Noppenstein werde ich das alles nicht mehr kaufen, aus Platzgründen. Mir ging es um das Startset (mit 6 Jahren zu Weihnachten), den Schienenbus (7 Jahre) und die Diesellok (8 Jahre). Außerdem sehen die meisten Loks dieses Hauses leider durch die Bank scheußlich aus, die Dampfer sind noch recht ordentlich.


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RE: MÄRKLIN-Bahn

#11 von Analogbahner , 11.04.2021 04:35

Was mit Noppensteinen geht, zeigen hier einige. Da muss man allerdings manchmal Hand anlegen und Bohrer und Säge. Dann gibt es ja noch die beiden Bau-Philosophien, wieviele Steine Breite die Modelle haben. Aber wenn man zusätzlich noch eine RICHTIGE Modellbahn hat (Flapserei Ende), wird das einfach zu teuer.


Gruß Analogbahner


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