RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#326 von gaulois , 05.11.2020 12:37

Hallo zusammen und Danke für die Reaktionen,
also so ganz nicht werden die Stummis den Weinberg nicht zu sehen kriegen. Will sagen: die Elemente gibt es noch. Auf dem vorderen Teil stehen nur 800 Weinstöcke, die anderen 3.700 im Hintergrund und die wurden schon recycelt in diesem Bild:



Da ich oberhalb des Hangviaduktes noch keine Berge gebaut habe, halten die beiden Hintergrund-Elemente für diese Aufnahmen her. Der vordere Weinberg mit der Winzer-Gastwirtschaft und dem Tanzboden ist auch noch da, aber eben zurzeit nicht eingebaut. Vielleicht bau ich ein Provisorium nach dem Vorbild des alten Nordhangs und schicke den Stummiländer noch mal durch die Schlucht und über den "Pass", auf den oben zu sehenden Bildern könnte er sich aber wirklich hinter dem Weinberg verstecken.

Zum Thema Anpflanzungen: Damals war mein Ziel, das darzustellen, eben weil es sonst nur Weinlese gibt, inzwischen bin ich soweit, dass ich am Hangviadukt - der ist ja recht lang - eine Darstellung von Sommer bis Herbst machen werde, vielleicht gibt es auch noch eine Frühlings-Ecke. Wenn man das weit genug streut, müsste das plausibel aussehen.

Auftauchen wird unser Stummiländer aber mit der Panzerzuglok in Lammermoor, in der Eifel, die Aufnahmen muss ich aber erst noch machen und bitte daher um etwas Geduld. Es hat schon seinen Grund, warum ich in den letzten Tagen die Reiseberichte so gestreckt habe Aber alles wird gut!


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#327 von gaulois , 05.11.2020 22:17

Hallo zusammen,
ich wohne ja im Rheinbraun-Abbaugebiet, als ich Kind war, lag der Tagebau direkt vor unserem Ortsrand, seitdem ist er weit gewandert und hat Dorf um Dorf verschlungen, Umsiedlung um Umsiedlung. Aber kein Dorf ist so oft umgesiedelt worden wie Lammermoor. Lammermoor (benannt nach "The Bride of Lammermoor" von Sir Walter Scott) sollte, als es vor über 20 Jahren gebaut wurde, irgendwo im Süddeutschen liegen. Heute liegt es in der Eifel und ist in allen vier Ecken meines Moba-Zimmers schon gewesen mit wechselnden Nachbarmodulen.

Ich sag's lieber gleich: Auf Nachtaufnahmen müssen wir heute noch verzicheten, denn ich habe die Elektrik noch nicht wieder angeschlosen bekommen. Aber lassen wir erst mal den Zug ankommen.

Wie ich schon sagte, hat der Ausbilder organisiert, dass der Lustige Stummiländer mit der 290 999-2 aus Mechernich gebracht wird, hier kommt sie mit den Stummiländern vorne und einem halben Panzerbattallion dahinter von Norden her eingefahren:



Der Zug fährt über das Umfahrgleis vorne an der kleinen BW-Außenstelle vorbei:





Ein Blick auf das Stellwerk offenbart uns: Es ist Lammermoor! Einige der Stumis freuen sich schon, denn sie kennen den Ort. Da gibt es einen legendären Getränkehandel mit Biergarten, der aber eine hoch geschätzte Spezialität bietet. Dazu später mehr.



Ja, ich weiß, diese Panzer sind nicht jedermanns Sache, aber sie gehören zur Eifelbahn, wie auch zur Kanonenbahn einfach dazu. Punkt. Bei uns hieß es immer "wenn Gott wollte, dass das Heer fliegt, wäre der Himmel grün", klar, ich war bei der Luftwaffe, aber nur gut, dass das Heer auch Heeresflieger hat, denn einer ermöglichte mir diese und noch ein paar andere Aufnahmen. Auf die Heeresflieger kommen wir später auch noch mal zurück, aber nicht heute. Heute ist es Lammermoor. Ein früherer Arbeitskollege, der auch in derselben Kaserne wie ich, aber bei den Heeresfliegern war, hat bei dem Spruch übrigens immer mit irgendwas, das gerade greifbar war, nach mir geworfen...



Der Zug kommt am kleinen Lokschuppen vorbei, der früher kleine Maschinen beherbergt hat, wie die 75, die 64 oder andere kleine Nebenbahn-Mittelgebirgsmaschinen, nichts großes also. Und auch wenn der Bahnhof der älteste auf meiner Anlage ist, fertig ist er nicht:



Der Zug kommt an der südlichen Bahnhofseinfahrt an und setzt um auf Gleis 2, ich lasse mal Bilder sprechen:







Lammermoor hat was mit einer Modellbahn gemeinsam, nein es ist nicht nur so beschaulich und idyllisch wie auf den meisten Anlagen - wenn man mal von den Panzern absieht - es hat auch eine ewige Baustelle.



(Anders als meine Anlage, die hat viele ewige Baustellen )





"Bei Fengisch Willi" nennen es die Einheimischen. Damit ist der Wirt gemeint, der früher im nahen Osten und anderswo "auf Montage" ging, sich dann später aber als Wirt wieder in der Heimat niedergelassen hat. Helmut kennt ihn, er ist sein Onkel. Fengisch Willi hat bekanntermaßen den größten und erlesensten Weinvorrat weit und breit. Ich weiß noch, wie meine Frau bei ihm mal einen Martini bestellt hat und er nur entgegnete "hann isch net". Das sagt, denke ich, alles.



... und natürlich die dezente Reklame auf dem Dach, die da auch schon 22 Jahre ausbleicht...

Die Stummis steigen aus und kehren ein und es wird ein feucht-fröhlicher Abend. Vielleicht bleiben sie noch eine Nacht, dann habe ich Zeit, die Beleuchtung wieder in Betrieb zu nehmen und Fotos zu schießen. Das hängt natürlich ganz vom Volumen und der Qualität von Fengisch Willis Weinkeller ab.

Mehr, wenn Ihr mich wiederseht, Ihr müsst unbedingt gucken, wie’s weitergeht…

Ach nein, eine Frage habe ich noch: Ich habe ein Glücksschwein versteckt. Hat es einer gefunden :


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#328 von GSB , 05.11.2020 22:51

Hallo Gerd,

schön daß hier die Bundeswehr tatkräftig unterstützen konnte - bei mir hatte ja der Transport des Stummiwagens auf dem SLT auf Grund der engen Straßen nicht stattfinden können...

Das Schweinderl ist wahrscheinlich auf den Tellern im Biergarten.

Gruß Matthias


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#329 von gaulois , 06.11.2020 00:06

Hallo Matthias,
ja, der Ausbilder hat mir versprochen, er hilft, wo er kann...

Ich hab Euch übrigens die Unterwegs-Bahnhöfe bis hierher unterschlagen, was ich jetzt nachholen möchte, natürlich erst mal nur die Bahnhöfe, die auf der Strecke vor Lammermoor liegen und auch erst hinter Urft, vorher gab's keine Fotos (den Teil der Strecke habe ich noch nicht geschafft):

Nettersheim:


Blankenheim-Wald:


Schmidtheim:


Dahlem:


dahinter liegt Lammermoor, der letzte Bahnhof, der verschiefert ist, ab hier sehen wir in einem späteren Beitrag eine andere Architektur, die für die Eifelbahn sehr typisch ist. Aber das kommt eben später.

Das Schwein ist aber nicht auf den Tellern im Biergarten, sondern ganz woanders...


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#330 von Railstefan , 06.11.2020 09:05

Hallo Gerd,

vielen Dank für das Suchspiel, aber der Teller oder besser die Platte mit dem Borstentier leuchtet am Stellwerk an der Einfahrt

Gruß
Railstefan


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#331 von gaulois , 06.11.2020 17:59

Hallo Stefan,
richtig. Es handelt sich bei der Platte übrigens um einen Glückspfennig.

Unsere Stummis zechen bis spät in die Nacht, die Waggons sind so lange auf Gleis 2 am Bahnsteig stehen geblieben, damit sich keiner ins Gleis oder sonstwohin verläuft. Als alle wieder an Bord sind, setzt sich die Lok, die auch noch die Panzer weiterbringen muss, in Bewegung, um den Zug aus dem Bahnhof raus und dann über Gleis 1 auf das Stumpfgleis neben dem EG zu setzen. Hier die Bilder dazu, die zum Teil leider etwas wacklig geraten sind, ich bin ja nicht mehr der Jüngste:





















Tja, Lammermoor hat nicht genügend Unterkünfte für die Nacht und so muss die Gesellschaft versuchen, unter der Lampe irgendwie die Augen zu zu machen...



Bei Fengisch Willi ist es längst dunkel und die 290 wird die Panzer im Laufe der Nacht noch abfahren nach Mechernich. Auf dem Seitengleis kann der Lustige Stummiländer auch länger stehen bleiben, ohne den Verkehr zu behindern, vor allem wenn der Frühzug kommt und die Schüler und Pendler mit in die Stadt nimmt.

Im BW wird, wie man sehen kann, auch zu später Nacht noch gearbeitet. Wer hat das brennende Fass entdeckt :

Mehr, wenn Ihr mich wiederseht, Ihr müsst unbedingt gucken, wie’s weitergeht…


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#332 von gaulois , 07.11.2020 14:52

In aller Frühe transportiert 290 999-2 den Panzerzug ab, da schlafen die Stummis noch…





Der Ausbilder ist eigens mit dem Kübel nach Lammermoor angereist und weckt die Stummis in aller Herrgottsfrühe - also gegen 11:00





„Ich könnt kotzen, was ist das denn hier für ein lahmer Haufen? Saufen könnt ihr, aber im Manöver ist mit Euch kein Krieg zu gewinnen“, denkt er sich, sagt aber nichts. Nun, es gibt ja auch gar keinen Krieg zu gewinnen, wir haben den britischen Sektor (NRW) längst verlassen und befinden uns im Schutz amerikanischer Freunde, was soll da schon passieren?

Bevor alle Stummis so richtig auf den Beinen sind, rollt der Nachschub für Fengisch Willi bzw. seinen Weinkeller an:



Bei diesem Anblick wird auch einigen Stummis schlecht… Bahnexperten hingegen bemerken, dass es sich um die letzte noch in Epoche III gekennzeichnete und lackierte Vorserien V160 vom BW Köln Eifeltor handelt, die hier Rheinwein anliefert. Die Mosel ist Fengisch Willi wohl zu nah, er will exklusives, das man nicht an jeder Straßenecke bekommt.



Der Zug ist so lang, dass er in der Mitte geteilt werden muss, damit Reisende an den Bahnsteig 2 kommen können, der Weinzug wird Wagen für Wagen an den Biergarten herangeschoben, von wo aus der Wein mittels Schläuchen in die gewaltigen Tanks in Willis Keller umgeladen wird. Aha, so ist das mit der exquisiten Auswahl: Alles dieselbe Plörre aus einem einzigen großen ehemaligen Heizöltank im Keller. Das erzählen wir aber besser nicht den niederländischen Touristen…

Gegen Mittag kommt eine BR 39 aus dem BW Jünkerath, um den Stummizug abzuholen, sie ist mit Lokführer Wolfgang V. und seinem Heizer Hein B. die Strecke Tender voraus gefahren (in Lammermoor gibt es ja keine Drehscheibe und das ist im Winter ganz schön unangenehm, im Sommer aber erfrischend) Hier sieht man sie auf der Strecke, noch einige km von Lammermoor entfernt.







Die P10 setzt sich vor den Zug. Die 39 ist eine typische Eifelstreckenlok und für die Steigungen im Mittelgebirge bei adäquater Anhängelast ausgelegt. Der Ausbilder geht mit an Bord.

„Morgen Ihr Luschen!“ ruft er fröhlich dem Lokpersonal zu.



sein Kübel wird später von Stuffz Sowinski abgeholt, der dazu eigens mit der Bahn anreisen muss, womit auch sonst…

Der Zug setzt sich in Bewegung und die Stummis genießen derweil die Aussicht auf die Unterwegs-Bahnhöfe:



Jünkerath:


Lissendorf (Stellwerk):


Oberbettingen-Hillesheim:


Dann kommen sie zum „Tümpel beim ersten Bauern“

In der Eifel haben die Kommunen nicht so viel Geld wie anderswo, weshalb man sich Schwimmbäder dort nur in größeren Orten leisten kann, aber nicht jeder will dort hin fahren, daher ist in manchen Gegenden schon der kleinste Tümpel recht, um im Sommer ein wenig vom Alltags-Wahnsinn abzuschalten. Das betrifft natürlich weniger die Einheimischen, die durch die hier übliche Milchwirtschaft täglich an ihren Hof gebunden sind:



Vielmehr sind es die in Deutschland gebliebenen Touristen - das gab es damals auch und ist heute aktueller denn je - die „Urlaub auf dem Bauernhof“ gerade für sich entdecken, die hier den sonnigen Tag genießen.



Übrigens hat sich hier eine damals im Westen - und schon erst recht in der Eifel - recht ungewöhnliche Art des Badens auch im vorletzten Sommer etabliert. Vorwiegend bei dem jüngeren Urlaubern, vielleicht den letzten 68ern, Hippies, anders Denkende, halt nicht das Establishment. Aber die machen sowieso längst Urlaub in Spanien, Italien, auf Mallorca oder sonstwo. Vor der Ölkrise hatten die 70er halt noch den Speck des Wirtschaftswunders, den die Jugend aber nicht mehr mochte. Alternativ sollte der Urlaub sein, ohne lange Fahrerei, schon erst recht ohne Fliegerei (für das schmale Portemonnaie der Studenten und Jungverdiener sowieso unerschwinglich) oder eben aus Prinzip alternativ. 10 Jahre später zog eine Partei „bärtiger Genossen“ und „Strickliesels“ in den Bundestag, davon hat auf dieser Wiese hier so mancher gar nicht zu träumen gewagt. So ändern sich die Zeiten.



Deutsch, ordentlich wie wir sind, sind natürlich die FKK-ler von den Textilbadern getrennt, so gut das eben geht, an einem Tümpel, der kaum 10 m breit ist Die Textilbader stört’s nicht, die FKKler auch nicht, obwohl rechts im oberen Bild…



Es ist Euch sicher längst aufgefallen: Ein uns bekanntes Fernsehteam, das damals noch gar keine Eisenbahnsendungen, sondern völlig andere Themen gedreht hat und letzte Woche noch gar nichts von seinem Glück wusste, hat sich aus ganz anderen Gründen zum Dreh in der Eifel aufgemacht. Vom Stummiländer haben sie erst abends in der Pension erfahren und bis in die Nacht bei einem kühlen Schoppen überlegt, ob man daraus eine Geschichte machen kann. Bahnreisen und Dampfloks waren damals nichts außergewöhnliches, dieser Zug aber irgendwie schon. Auch wenn der Stummiländer erst spät in Lammermoor gestartet ist, so war es HvO schon von vornherein klar, dass sie den Zug dort nicht mehr erwischen würden, nachdem sie gestern erst an der Eifelstrecke eingetroffen sind. Deshalb haben sie sich für den ersten Dreh eilig eine Stelle an der freien Strecke gesucht und dabei irgendwie eine ungünstige Position erwischt…



Für einen Ortswechsel war aber längst keine Zeit mehr. Das damals noch eher unbekannte Kamerateam wird dann auch argwöhnisch beäugt. Ob man das samstagnachmittags senden kann? Toni hält der Trixi lieber die Augen zu…



Nach der Durchfahrt an diesem Ort „beim ersten Bauern“ fährt unser Lustiger Stummiländer vorbei an einem wichtigen BW späterer Zeiten, ohne das z. B. das Bahnjubiläum 2010 oder die Dampftage in Rheinland-Pfalz 2018 gar nicht möglich gewesen wären:

BW-Gerolstein:


Unsere P10 bleibt hier, Heißläufer am Kreuzkopflager, wegen der besonders schweren Anhängelast. Später wird sie nach Jünkerath zurückkehren. Es übernimmt eine Diesellok. Eigentlich (siehe oben) ist die P10 für die tägliche Fahrt auf der Strecke ausgelegt

Jahrzehnte später wird hier in der Ecke, auf der Eifelquerbahn von Gerolstein nach Ulmen die 03 1010 einen Treibstangenbruch erleiden, aber das ist eine andere Geschichte. Die P10 ist zuverlässig, es wird wohl ein Problem beim Abschmieren gegeben haben. Auweia, das gibt Mecker vom Meister, denkt sich Hein.

„Jetzt wissen wir aber auch endlich, wie Hagen v. O. damals zu der Idee mit einer sehr erfolgreichen Sendereihe gekommen ist“, belehrt der Meister, Wolfgang V. seinen Heizer, Hein B. „Na, wenn das mal nicht doch ein bisschen geflunkert ist, Käpt’n“, sagt Hein.

Mehr, wenn Ihr mich wiederseht, Ihr müsst unbedingt gucken, wie’s weitergeht…
Und Tschüß…


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#333 von hohash , 07.11.2020 15:50

Hallo Gerd, es ist ja der absolute Wahnsinn, was der Stummiwaggon bei dir erlebt!

Und für deine Mühe für diesen tollen Bericht gibt es natürlich den Qualmedaumen...


LG Andreas
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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#334 von Railwolf , 08.11.2020 00:03

Hallo Gerd,

die P9 ist eine P10... oder hast du eine der raren Naßdampfloks erwischt? Die sind so rar, die kannte man in Berlin gar nicht!

und ich wußte gar nicht, daß Lammermoor so ein friedliches Plätzchen ist, ich dachte immer, da geht die Luzi(a) ab...


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#335 von gaulois , 08.11.2020 00:31

Hallo Wolf,
Du hast Recht, das ist eine P10, ich bin beim Schreiben des Textes etwas im Stress gewesen und habe daher den Sprung von BR 38 nach BR 39 auch bei den alten Bezeichnungen gemacht P8 -> P9, was natürlich falsch ist. Danke für den Hinweis. Ich korrigier das oben nochmal, damit der Text für alle, die ab jetzt noch lesen, stimmig ist.

In Lammermoor ist eigentlich eher der Hund begraben, jedenfalls noch, wir haben Anfang der 70er und die Kneipe, die die Stummis besucht haben, ist noch keine Kult-Kneipe, der Eifelverein ist eher gesittet und nicht so wild, wie man vielleicht glaubt. Von den Wandervögeln, die sich getrennt haben, sind nur die ersteren noch hier zu finden, die anderen sind villeicht in der Villa Rosa im Hafen, aber das liegt ganz woanders, oder sie sind nach Sassenach gefahren. Wer weiß, wir können demnächst nachgucken. Aber Lammermoor ist ein echt beschauliches Dörfchen...

Hallo Andreas,
Danke, ich geb mir Mühe, so oft hat man den Zug ja nicht da...


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#336 von Topham Hatt , 08.11.2020 15:22

Hi Gerd, vielen Dank für deine heiteren Geschichten mitsamt schönen Impressionen von deinem Diorama! flaster:


Schöne Grüße
Jürgen


 
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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#337 von punch , 08.11.2020 15:31

Hallo Gerd,

erstaunlich, was der Fröhliche Stummiländer bei Dir so alles erlebt.
Aber meinst Du nicht, dass die Weinfaßwagen für diese Partygesellschaft etwas zu wenige sind?
Immerhin muss der Wein ja schon mit Panzern bewacht werden.

Tolle Idee übrigens der Nachbau von Wildenrath. Einfach, aber alles dabei. Wobei, die "Schlängelstrecke" für die Straßenbahnen ist wohl noch im Bau?

LG

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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#338 von gaulois , 08.11.2020 20:54

Hallo Jürgen,
mach ich doch gerne. Ich wäre nur froh, wenn mein Diorama etwas größer wäre, man bekommt schon fast Klaustrophobie bei der Enge im Mobazimmer

Hallo Patrick,
ich habe noch Weinwagen in Reserve, aber die passen nicht alle gleichzeitig nach Lammermoor rein, da muss dann ein zweiter Zug, um die wöchentlichen Lieferungen...
Ja, die Straßenbahnstrecke habe ich da nicht drauf, mal sehen, ob ich da noch was hinbekomme, Gleis hätte ich ja, aber der Kreisel ist jetzt schon so eng, da wird kaum irgendwo noch was passen... Tatsächlich wäre das aber eine gute Teststrecke für meine Schmalspur-Straßenbahn für Sassenach, die noch nicht im Bau ist, aber in meinem Kopf schon 10 Jahre rumgeistert...

Bevor es weitere Fotos gibt, muss ich erst mal Luft holen, am Wochenende war keine Zeit für weitere Aufnahmen und Vorbereitungen, aber im Laufe der Woche geht's weiter, wir haben noch einiges vor uns...


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#339 von hellnut , 09.11.2020 01:08

Zitat
Ich wäre nur froh, wenn mein Diorama etwas größer wäre, man bekommt schon fast Klaustrophobie bei der Enge im Mobazimmer



Hallo Gerd,

das kann ich nur bestätigen. Dein Mobastübchen ist wirklich wirklich winzig klein.

VG Helmut


 
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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#340 von gaulois , 09.11.2020 20:56

Jaaaa, und deshalb durfte ich heute auch für Fotos, die später an der Reihe sind, in einem anderen Zimmer noch was aufbauen, aber ich verrate noch nicht, was es ist, es ist erst nach der Ankunft in Sassenach dran...
Und meine Frau hat's genehmigt, na ja, sie hat es nicht verboten, vorübergehend... Und trotzdem ist der Platz einfach zu klein, da muss ich mit Außenaufnahmen verlängern

Aber erst mal zurück zur Geschichte unseres Lustigen Stummiländers, der bekanntlich im BW Gerolstein die Zuglok gewechselt hat. Das war ein ganz außerordentlicher Zufall, denn die Stummis sind nicht an irgendeinem Tag in Gerolstein, nein, sie besuchen ein Jubiläum:

Der kleine Junge da auf der Lok wird uns in ein paar Tagen bei der Autobahnquerung begleiten.













Hier treffen wir noch einen Arbeitskollegen, Wolfgang S, seinerzeit Heizer auf der 52 6106






Mit diesem Bild verlassen wir das BW - es war ein schöner sonniger Tag, aber gut genug für Dampf, nicht wie vor ein paar Tagen in Lammermoor, wo es so heiß war, dass man von der Dampflok ncihts aufsteigen sah:


Und weiter geht es zum Bahnhof Gerolstein:



(wie man sieht, sind plötzlich die Bahnsteigdächer verschwunden…)

und der Bertradaburg in Mürlenbach (benannt nach der Mutter Karls des Großen und vermutlich mindestens so alt):


Am Café Silberblick bahnt sich ein kleines Drama an, als das Kind auf 'Papas Schultern dem freundlichen Eismann winkt, der winkt zurück...



Der Zug fährt hinter dem alten Backhaus vorbei. Auf dem Land gibt es damals noch kleine Läden, die vom Bonbon bis zur Wasserrohrzange alles anbieten:




Weiter geht es an der Strecke nach Densborn:


besonders sehenswert: Usch-Zendscheid:


Auweia denkt da der Toni, hoffentlich bleibt die Lok hier nicht stehen.

St. Thomas (immerhin gibt es hier ein paar Häuser):


Kyllburg:


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#341 von gaulois , 10.11.2020 19:13

Unsere weitere Reise in Richtung Trier bringt uns nach Bitburg-Erdorf:


Hier machen die Stummis auch wieder eine Pause und kehren in eine bekannte Brauerei ein. War ein lustiger Abend und Vorrat haben sie sich auch noch mitgebracht, die Brauerei hat ja schließlich genug davon…



"Habt Ihr auch was alkoholfreies dabei?" fragt Toni hoffnungsvoll. "Trink mal was Richtiges", mault der Ausbilder ihn an. Von seiner Zeit in Mechernich und später in Bitburg her, war er mit dem bekannten Gebräu bestens vertraut.
Der Morgen hingegen erforderte bei einigen Reiseteilnehmern zusätzlichen Beistand. "Wenn trinken Du willst, vorsichtig sein Du musst" meinte Yoda. Das war aber nicht der Beistand, den sie sich gewünscht hatten und so kam der Ausbilder auf die Idee, zusätzliche Ausrüstung anzufordern:



Eigentlich wird am Feuerwehrhaus gearbeitet, wie man sieht,



außerdem waren alle Junggesellen des Dorfes gerade dabei, den Kirmesbaum aufzustellen. Das ist in vielen Gegenden der Eifel üblich, so wie das Hahnenköpfen, mittels dessen man damals den Hahnenkönig ermittelte. Warum sie wohl vom schon halb aufgeständerten Baum so plötzlich abgehauen sind? Ach, es gibt noch einen Brauch: Wenn man vor der bevorstehenden Kirmes eine oder mehrere unverheiratete Frauen eines Nachbarortes entführt, müssen diese von den dortigen Junggesellen „freigekauft“ werden, in der Regel mit der Ausstattung für ein zünftiges Fest, oft reicht aber auch schon eine entsprechende Menge Bier. Das erfolgreiche Dorf lässt sich dann auch nicht lumpen und die spendablen Nachbarn dürfen mitfeiern.

Mitfeiern wohlgemerkt, aber nicht anfassen, will sagen: Finger weg von den Frauen, sonst gibts was -nicht nur auf die Finger, sondern auch aufs Maul…



Dem Brauch folgend und vor allem beim Anblick des stolzen Biervorrates haben die Dorf-Junggesellen wegen des Überraschungsmomentes und der höheren Erfolgsmenge einfach die Damen des Lustigen Stummiländers gekapert und rücken sie nur gegen die halbe Ladung der Bierwagen als Lösegeld wieder raus.

Typisch Eifel eben… Mit zwei Wagenladungen kommen sie in dem kleinen Dörfchen sicher über die Kirmestage und für die Stummiländer sind die zwei anderen Wagen sicher auch bis Montag noch ausreichend…

Wer den schiefsten Kirmesbaum hat, muss übrigens den Nachbardörfern auch einen Abend lang Freibier zahlen, da müssen unsere Dorfburschen also noch mal dran, sonst wird’s teuer, denn Clasen Herbert, Landsche Peter und die Jrohve Männ trinken ganz schön was weg. Wer den höchsten Kirmesbaum hat, kann übrigens von den unmittelbaren Nachbardörfern ähnliches beanspruchen und wer sich seinen Kirmesbaum stehlen lässt…

Ich schweife ab.

Vor dem Schulhaus sitzt ein Dichter, an dessen Statue noch gearbeitet wird (vielleicht erahnt man den Bildhauer dahinter). Für das Denkmal hat der bekannte Ian Holm Modell gesessen, u. a. bekannt aus seiner Rolle als Bilbo Beutlin aus dem Auenland.



Wenn der Hund vor der Polizeistation, auf deren Bank die Großmutter gerade ihrem Enkel eine Standpauke hält, die Katze auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckt, wird es sicher laut in dem sonst sehr ruhigen Fleckchen.
Einen Fehler habe ich in diesen Bildern übrigens versteckt, nein das ist so nicht richtig, Leonard hat ihn versteckt und ich hab ihn drin gelassen…

Das Kamerateam hätte übrigens gerne die hier erlebten Besonderheiten für das SWF gedreht, aber sie haben sich leider in eine kleine Keilerei verwickeln lassen, weil ein Anwohner gesehen hat, wie sie den schief stehengelassenen Kirmesbaum vor der Kamera hatten. Ich sag nicht wer’s war, aber er wurde an dem Abend groß gefeiert, weil er die Ehre des Dorfes vor dem Gespött der Nachbarorte gerettet hat.



Wenn jetzt der Hund durchs Bild rennt, hat Hagen vO noch gedacht, da wusste er noch nicht, dass ihm noch ganz anderes blüht…



Wenn das nun wirklich ausgestrahlt worden wäre. Das hätten die anderen denen doch 50 Jahre und länger unter die Nase gerieben…







Da hatten die Sanitäter ein wenig zu tun… Solche kleinen Keilereien kommen, wie gesagt, immer mal vor und sind eigentlich nicht böse gemeint, darauf war das Team nur nicht vorbereitet.

Ruhe Aufnahme! Und Tschüß!

Die Reise geht indes weiter, nachdem die Vorräte brüderlich, wenn auch nicht freiwillig mit den Einwohnern geteilt wurden.

Zugegeben, auch in dieser Hälfte, des von mir im Bericht aufgeteilten Dorfes wollen die Fachwerkbauten nicht so recht in die karge Eifel passen, wie ich sie kenne, aber man spürt hier vielleicht - wie in Monreal - die Nähe der Mosel oder des Rheins… Typischere Gebäude sehen wir später, wenn wir zum Sassenstein kommen, der die Eifelstrecke von der Moselstrecke trennt - im wahren Leben die Kuckuckslay bei Ehrang, die aber anders aussieht…

Hüttingen, ein Musterbeispiel der Waschbeton-Architektur:


Philippsheim:


Speicher


Wem der Tunnel bei Speicher

bekannt vorkommt, der mag in einer der späteren Folgen noch mal genauer hinsehen, es gibt solche Portale mehrfach auch bei Kyllburg und unter dem Sassenstein. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mehr, wenn Ihr mich wiederseht, Ihr müsst unbedingt gucken, wie’s weitergeht…


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#342 von gaulois , 11.11.2020 20:13

Hallo zusammen,
heute hätte es beinahe so ausgesehen:



Aber heute übernimmt Leonard die Regie aus gegebenem Anlass, wie es so schön heißt, also lassen wir ihn zu Wort kommen:

Während der Stummiländer nach Sassenach fährt sehen sie den schweren Unfall auf der Autobahn. Dort ist wohl ein Schwertransporter in die Böschung gefahren und in die Brückenpfeiler, von denen einer auf der Böschung steht.



Wo bleibt denn die Feuerwehr? Naja egal, denn dort an der Auffahrt blitzt etwas weiß blaues. Es kommt doch wohl nicht das THW (Technisches Hilfswerk). Anscheinend schon, aber warum. Normalerweise kommen die ja nur bei Katastrophen. Hat die Feuerwehr keine Zeit oder nicht die ausreichende Rettungs- oder Fachkräfte? Aber das ist ein anderes Thema.



Jedenfalls kommen einige Mannschaftstransportwagen und Mannschaftslastwagen mit ausreichender Technik und Fachkräften.

Nur ein paar Probleme sind da noch: Es gibt keine Sanitätswagen, um den Fahrer zu versorgen und keinen Kran womit der Schwertransporter geborgen werden kann. Aber immer hin kann der Schwertransporter gesichert werden und aus dem Graben gezogen. Oh, da kommt ja auch schon der RTW, der ist aber grün wahrscheinlich kommt er grade wegs aus der nächsten Kaserne. Die Fachgruppen die dort sind ist zum eine ein Gruppe Räumen, eine Bergung I und II und noch ein gruppe Beleuchtung.

Es ist schön wie die Retter für den RTW eine Rettungsgasse bilden, da der RTW direkt am Unfallfahrzeug steht.



Und auch ein Rettungsheli kam und ist leider nicht zu sehen gewesen, aber wir haben Aufnahmen von der Bord-Kamera:









PS.: Wer findet den Golf und den Wolf?


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#343 von Railstefan , 12.11.2020 10:43

Hallo Leonhard,

vielen Dank für deinen Bericht vom schweren Unfall auf der Autobahn direkt vor der großen Eisenbahnbrücke.
Hoffentlich ist keinem der Beteiligten dabei etwas schlimmes passiert.

Da haben die Stummireisenden und wir ja Glück gehabt, dass es kein Tanklastwagen war, der unter der Brücke verunglückt ist - das Thema gibt es ja aktuell im Ruhrgebiet, wo mehrere Eisenbahnbrücken deshalb abgerissen werden müssen...

Zu Golf und Wolf:
den Ersten hast du irgendwie arg schattig geparkt - nicht das dem Fahrer jetzt kalt wird oder er Probleme mit der Dunkelheit hat
und der Wolf ist mit den Stummis unterwegs - also nicht "Der mit dem Wolf tanzt", sondern "Die mit dem Wolf reisen"...

Gerne warten wir dann mal auf den nächsten Bericht von der Eifelquerung

Gruß
Railstefan


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#344 von gaulois , 12.11.2020 15:43

Hallo Stefan,
ja, das mit dem Tankwagen unter der Brücke im Ruhrgebiet ist ein unglaublicher Vorgang, um es mal milde zu formulieren...

Leonard weiß für solche Fälle genau: „Nicht nur gucken und liken! Aufstehen und Machen! THW“ (ist deren aktuelle Werbekampagne)

Ja, der Golffahrer steht besonders im Schatten, das ist aber beabsichtigt, also nicht der Schatten, aber die Stellposition, er soll die Bahn freihalten bis zur Gasse, damit ein ankommender RTW, aber eben nur der, hier durchkommt. Richtig!
Der Wolf ist in der Tat zurzeit mit den Stummis unterwegs - nach der Erfahrung in Bitburg und der anschließenden Keilerei. "Die mit dem Wolf reisen" das hätte mir auch einfallen können... Was für ein g***er Titel für eine Geschichte.
Tatsächlich trennt sich der Wolf aber hier wieder von den Stummis und wir verlassen in Kürze die Eifel, oder zumindest die Eifelstrecke:

Der Zug überquert die Autobahn und kommt nach Auw an der Kyll:


nach Daufenbach:


und schließlich nach Kordel, das entfernt Lammermoor ähnelt:


Hier treffen die Stummis zwei Gesellen, die wir auch schon mal im Bild hatten



Zuletzt hatte ich die in Spannerbrück gesehen, sind sie euch aufgefallen auf der Brücke? Macht nix, in den Hafen werden wir ja noch mit dem Zug fahren, wenn es Mosel-abwärts geht. Später.

Denn vorher gibt es noch ein Stück Strecke, das es eigentlich nicht mehr gibt, es wurde vor der Drehung der Anlage - ja Ihr habt richtig gelesen - regelmäßig auf der Haupt- und auf der Nebenstrecke befahren und zwar von Sassenach, von der Mosel und von der Eifelstrecke aus. Dann kam das große Erdbeben und so manches Areal fand sich um 180° gedreht wieder.

In ihren Träumen haben einige Stummianer schon mal gesehen, wie es früher am Nordhang aussah und es wurde ein Murren laut, dass man dort nicht mehr hinfahren könne. Der Nordhang war ja dem zweiten großen Erdbeben zum Opfer gefallen, über die entstandene Schlucht spannt sich heute die Doppelstockbrücke. Begründungen und Argumenten waren die Stimmianer aber nicht zugänglich. „Wer interessiert sich schon für Fakten. Wir wollen das Fake“, so die einhellige Aussage.

Wer bin ich, dass ich dem Wunsch der Stummis widerstehe. Zum Glück konnten die Bergarbeiter aus dem nahegelegenen Saar-Revier den Hang wieder herrichten. Alle Teile bis auf eins (am linken Durchlass unter dem Buntsandsteinfelsen) wurden gefunden und rekonstruiert… Und so feiern wir eine Art Osterfest, also eine Auferstehung, wenn auch nur für ein paar Tage. Die Rede ist vom alten Nordhang. In Kordel übernimmt eine 212 den Zug, denn es gab Beschwerden über die Rauchentwicklung der V188 in Steigungen und jetzt haben wir eine solche Steigung vor uns.

Und nun fährt der Stummiländer endlich doch durch dieses Stück Kulturgeschichte, ich nehme Euch mit auf eine kleine Traumreise, die eigentlich so nicht mehr stattfinden konnte, aber in der Erinnerung doch irgendwie schön war:





EIN TRAUM WIRD WAHR: Die Stummis am alten Nordhang!



Und es ist sogar Pflanzzeit:





oder Tanzzeit:





die kleinen Unzulänglichkeiten im provisorischen Aufbau möge man mir verzeihen, aber ein Geländeteil fehlte mir.



An den Nordhang schloss sich früher der alte Klosterberg vom Kloster Steinfeld an







Vom alten Kloster sind nur die Grundrisse übrig geblieben und das Holzgerüst vom Wohntrakt, alles andere ist dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Oder war es doch ein Feuer? Ein Feuer, bei dem als einziges die Holzbalken übrig geblieben sind … nein, es war wohl doch ein Erdbeben.





Gut, wenn man einen Heeresflieger hat, der einen hoch hinaus über das Gelände trägt, sodass man die frühere Fomation noch mal aus allen Perspektiven sehen kann.



Pardon für die vielen Fotos, aber so schnell wird es diesen Anblick nicht mehr geben, da musste ich zuschlagen.



„Wir werden wohl dem nächst ankommen“ höre ich plötzlich die Stimme eines kleinen Mädchens. „Halt, Moment! Das hier ist nicht der Hogwarts Express, Du bist im falschen Film, Hermeline!“
Das ist ja nochmal gute gegangen, wer weiß, was uns sonst alles noch erwartet hätte - und das so kurz vor dem Ziel.

Es ist aber nicht völlig abwegig, hier in irgendwelchen Winkel-Gassen Gestalten wie Hermeline zu treffen, oder ihren Freund Barry oder Bon. Denn Sassenach, so rheinisch es klingen mag, ist das gälische Wort für „Sachse“, womit das Volk gemeint ist, das jetzt der Insel den Brexit beschert hat, also auch den Walisern, den Schotten und Nordiren. „Sassenach“ (gälisch eigentlich Sassunach), damit sind Engländer gemeint, die waren nach dem Krieg in Nordrhein-Westfalen, aber nicht in Rheinland-Pfalz und die Grenze haben wir eigentlich lang überschritten. Wir wissen nicht mehr, wie der Ort an seinen Namen kam, das ist zu lange her, aber dass wir bald da sein werden, ja, das stimmt! Danke, Hermeline!

Schließlich kommen wir tatsächlich nach Ehrang, hier kommen Eifelbahn und Moselbahn zusammen und darauf haben wahrscheinlich viele gewartet, also auf die Moselbahn…



Tatsächlich entspricht Sassenach bahnbetriebstechnisch Ehrang bei Trier, nur sieht es optisch bei mir völlig anders aus und auch die Gleisanlagen unterscheiden sich vom Original erheblich, was mich aber nicht stört. Die Stummis auch nicht…

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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#345 von gaulois , 13.11.2020 21:31

Die heutige Geschichte ist ein bisschen ärmlich, vor allem die Gegend, in der sie spielt, so ärmlich, dass nicht mal das Kamerateam vom SWF hier auftaucht. Der Lustige Stummiländer kommt nach Sassenach über die linke Tunneleinfahrt unter dem Sassenstein (früher Sassensteyn), den Trierern besser bekannt unter dem Namen Kuckuckslay.





Während Captain Kirk sich heute Abend wieder mal durchs Weltall prügelt, fehlt mir ein bisschen die nötige Energie, vor allem für’s Aufräumen und kaschieren offensichtlich unerledigter Baustellen und so zeige ich heute die Einfahrt nach Sassenach, die gleich gefolgt wird von der Rangierfahrt nicht etwa an den Bahnsteig, sondern unmittelbar ins Betonwerk Matthias Plattes. In diesem Werk, das ich mit Leo vor Jahren schon fertigstellen wollte, werden Platten für Fertighäuser produziert. Eigentlich hat sowas in der Weingegend nichts zu suchen, es liegt aber an der Eifelstrecke günstig für die Zulieferung von Wülfrather Zement aus dem Werk in Sötenich und nicht zu weit von der Mosel, über die früher Kies angeliefert wurde, der nötige Stahl kommt von der Saar und das Schalholz von den Sägewerken an der Vennbahn, optimal für viele Rangierfahrten. So wie es aussieht, mit der alten Bausubstanz wird das Werk das Ende der 70er Jahre wohl nicht mehr erleben, Modernisierung und eine gänzlich andere Infrastrukturanbindung tut Not, denn hier geht alles nur per Bahn, LKW kommen nicht mal in die Nähe des Werkes, das eingeklemmt zwischen Gleisen, Steilhang und Stadtrand auf die Bahn schlicht angewiesen ist. Man stelle sich das mal zu Zeiten von Mehdorn vor!





Die lange Halle ist Leonards erster Kitbash und daher ein Muss für unsere Besucher, die heute hier eine exklusive Werksführung bekommen. Dass die drei Zementsilos, die den Steilhang zum Sassenstein ein wenig kaschieren sollen, noch nicht fertig gestellt sind und quasi Kopf stehen mangels Stützen, verschweigt der Direktor, als er die von der altmodischen, ja geradezu musealen Produktionsweise beeindruckten Stummis durch seine Hallen führt. Das hat schon sehr viel Ähnlichkeit mit der Tuchfabrik in Euskirchen, deren Besuch sie leider versäumt haben.



Anschließend besuchen sie den Sassenstein, denn von diesem kargen Felsen stammt unser Ausbilder S. und da wohnt seine ganze Familie, alles Ausbilder, aber sehr lichtscheu, vielleicht kriege ich sie irgendwann noch aufs Bild… Auf dem Sassenstein gibt es innerorts, ganz nach Vorbild zwei Stadttore aus Reifferscheid, die Burg Falkenstein gehört hier eigentlich nicht hin, ebenso wie die Bruchsteinkirche, aber eine echte Eifelkirche und Eifelburg konnten sich die Bewohner noch nicht leisten. Die Gebäude bis auf die, die nicht passen, waren alle mal Lebensmittelkartons… Schlemmerland sozusagen. Ist das nicht ein tolles Gegenstück zu den Sauftouren der letzten Tage: Essen für die Modellbahn!?



Statt in einer Pension oder einem Hotel, die man auf dem Sassenstein vergeblich sucht, hat der Ausbilder, der Direktor Plattes gut kennt, organisiert, dass der Zug in der großen Halle übernachten kann. So machen die Stummis in dieser Nacht die große Einschalungs und Gießhalle zur Festhalle. Vielleicht wird sowas in ein paar Jahrzehnten ein Trend.

Die zweigleisige Strecke hinter dem Betonwerk ist übrigens schon die Moselstrecke…



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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#346 von gaulois , 14.11.2020 18:58

„Die Zeit, die trennt nicht nur für immer Tanz und Tänzer
Die Zeit, die trennt auch jeden Sänger und sein Lied
Denn die Zeit ist das, was bald geschieht“

Wer kennt noch dieses Lied von Barry Ryan aus dem Jahr 1972? Der Ausbilder trällert es fröhlich vor sich hin, so kennt man ihn gar nicht. Geradezu unverschämt gut gelaunt ist er. Aber warum nur? Holzmichi und Toni kommt das gleich verdächtig vor. Yoda und der Papst ahnen hingegen gar nichts.

Eigentlich sollte heute eine Stadtrundfahrt durch Sassenach und nach Trier zum Dom stattfinden, der Stummiländer sollte am Stumpfgleis der Strecke von und nach Pünderich abgestellt werden, dann sollte es eine Bustour durch Sassenach und einen Abstecher auf den Sassenstein geben und zum krönenden Abschluss ein Besuch in der Heilig-Rock Kapelle des Trierer Doms, wo in diesen Tagen - was sehr selten vorkommt - anlässlich des päpstlichen Besuches das Gewand Christi ausgestellt werden sollte. Aus diversen Gründen musste das verschoben werden, Baustellen in Sassenach, die den Genuss einer Stadtrundfahrt doch sehr getrübt hätten und eine Straßensperrung in Richtung Trier. Der Papst war sehr enttäuscht, hatte er doch schon gehofft, auf der Eifelstrecke einen Abstecher nach Prüm in die St. Salvator Basilika, wo die Sandalen Christi aufbewahrt werden, machen zu können. Das hatte sich zerschlagen, weil die Stichbahn nach Prüm leider wegen Bauarbeiten gesperrt war. Überall Bauarbeiten, wie zur Wirtschaftswunderzeit!

Also macht man heute eine Tagestour nach Pünderich zum Hangviadukt, der ja bekanntlich als einzigartiges Bauwerk auch ein gutes Fotomotiv abgibt. So hatten die an Bord befindlichen Fotografen sich auch schon auf eine bunte Zugfolge, die hier abzulichten wäre, gefreut, an der Mosel ist ja nahezu alles gefahren und auf dem Hangviadukt lässt sich das bestimmt schön in Szene setzen.

Allerdings kommt es etwas anders als gedacht. Unser schlauer Ausbilder hat nämlich bei dem Ausflug durchaus Hintergedanken… Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, so ist ja sein Motto. Also Mosel: Ja! Aber nur gucken: Nein!

Bei der Fahrt über die Moselstrecke richtet der Ausbilder seinen Blick "ganz zufällig" auf eine kahle Stelle am Hang, während die Stummis den entgegenkommenden Trafotransportzug bewundern. Der Ausbilder hat halt seine Augen überall, so scheint es. Vielleicht weiß er aber auch einfach von der Misere des mit ihm befreundeten Winzers. Ich glaube ja eher letzteres, die zwei hatten in den letzten Tagen mehrfach telefoniert.



Ganz der Große Organisator, hat er natürlich sofort und aus dem Nichts einen Plan, wie man der darbenden lokalen Weinwirtschaft helfen kann, er hat ja einen Haufen Helfer auf den Stummiwagen drauf und sozusagen unter seinem Kommando. (ich bin überzeugt, das hat er alles schon vorher ausgeheckt und freut sich diebisch darüber, dass die ahnungslosen Stummianer das alles so schlucken und mitmachen)

Die schon recht groß herangezüchteten Plfanzen sind auf dem ehemaligen Klostergelände in der bekannten Steinfelder Weinstockschule und liegen bereit,



sie müssen „nur“ an Ort und Stelle gebracht und in den Boden gesetzt werden. Für den Winzer und seine beiden jungen Söhne ohne Hilfe eine unlösbare Aufgabe. Also wird der Lustige Stummiländer "auf höchsten Befehl von oben" von Bullay aus zurückbeordert als Sperrfahrt bis zum Hang, die Stummis steigen aus und machen sich nützlich, der Ausbilder hat halt auch die Bahn im Griff - der Fahrdienstleiter in Bullay ist ein Kamerad aus der Zeit in der Mechernicher Kaserne.

"Also: Hopp Hopp, die Weinstöcke einpflanzen. Sind doch nur 488 Stück, wenn jeder anpackt, seid Ihr damit doch schnell fertig."

Bei der ersten Frühstückspause sieht es noch ein bisschen spärlich aus, denn keiner der Stummis hat Ahnung vom Weinbau, die Zeit vergeht wie im Flug ohne nennenswerten Erfolg:



„Net immer nur Wein saufen, Ihr könnt auch was dafür tun! Hopp! Hopp! Ein bisschen schneller, sonst ist ja schon Herbst, bevor die Weinstöcke im Boden sind!“ wird der Ausbilder ein wenig deutlicher und auch ein wenig lauter. Klar, er hat damit gerechnet, dass der Zug schon im Mai ankommt und natürlich ist hier nichts improvisiert, sondern straff durchorganisiert. Militär eben. Dass tatsächlich längst Herbst und die Weinlese in vollem Gange ist, ignoriert der Ausbilder schlicht: „Kann ich dafür, dass Ihr Euch bei der Anreise so verspätet habt?“ ist sein barscher Kommentar. "Die Weinstöcke müssen gepflanzt werden, ob nu Mai ist oder November. Hab ich dem Winzer Peter doch versprochen", denkt er, aber das sagt er nicht.

Nach dem zweiten Frühtstück (Pippin, der Hobbit nennt das „Elevenses“, denn das ist um 11 Uhr) sind die ersten 110 Weinstöcke gesetzt:



„Net jammern, schaffen!“ mit diesem Nachsatz „motiviert“ der Ausbilder jetzt die letzten Zweifler. „Sonst übernachten wir hier noch“. Das will keiner und so geht es zügig voran. Viel zügiger als die Winzerfamilie es allein geschafft hätte. Peter W. ist begeistert.



Während der Mittagspause kommt der Erz-Leerzug von Dillingen zurück, da sieht es nur ein ganz klein wenig besser aus:



Ganze 62 Weinstöcke haben die Stummis in den letzten 1 1/2 Stunden gesetzt, die Moral der Truppe ist wohl nicht so toll, wie der Ausbilder gedacht oder vielmehr gehofft hat, aber natürlich kann er motivieren, das hat er ja gelernt, nicht nur laut, auch leise und das geht ja manchmal besser.

Er erzählt nicht von den vielen Weinstöcken, die noch gesetzt werden müssen, sondern von dem Riesling, der schon im übernächsten Jahr hier in vollen Trauben wachsen wird und von dem der Winzer Peter jedem aktiven Teilnehmer eine Kiste schicken will. Das beflügelt die Anstrengungen natürlich erheblich. Daran, dass der Peter ihre Adressen gar nicht hat, denkt keiner...



Für den Nachmittag sind ja „nur noch zwei“ Wingerte übrig, die bepflanzt werden müssen, den mittleren, großen hat der Ausbilder für den Schluss vorgesehen denn da haben unsere Stummis schon richtig Routine und stehen sich bei der Arbeit nicht gegenseitig im Weg rum, wie es vor dem Frühstück noch war und das Suppenkoma ist auch überwunden (währenddessen wurde nur der kleine Wingert rechts geschafft).



Der Rechte Wingert ist pünktlich zum Kaffee, den die Winzerinnen eilig herbeischaffen schon Geschichte.



Am Abend schließlich, als die dunklen Wolken heranziehen:



Den Reisenden im IC nach Saarbrücken ist gar nicht klar, was hier weltbewegendes passiert.



„Na also, das war doch alles kein großer Akt!“ Da können wir ja weiterfahren…



„Nächstes Jahr dürft Ihr zur Lese wiederkommen“ Den Hinweis des Winzers haben alle verstanden, sie wünschen sich, bei der 3. Reise nicht an die Mosel zu müssen, jedenfalls nicht zum Arbeiten. Der Wunsch wird noch mal um einiges stärker, als der Ausbilder meint: „Das habt Ihr gut gemacht.“



Er lobt nämlich nur, wenn er was will und das kommt prompt: „Wenn die Bergbauer mit den Bergen hinter dem Hangviadukt fertig sind, könnt Ihr da auch weiter pflanzen, Ihr wisst ja jetzt wie das geht.“



An diesem Abend hält die ansonsten lustige Partygesellschaft nicht lange durch, selbst Yodas gestählter und sonst kerzengerader Rücken ist krumm von der harten Arbeit im Weinberg. „Konntest Du das nicht mit der Macht lösen?“ fragt ihn der Papst leise, sodass die anderen es nicht mitbekommen. „Wenn die Macht Du anwendest, nicht gut schmeckt der Wein“, war Yodas eindeutige Antwort. Seine Heiligkeit reibt sich den Rücken mit einem Tropfen ein, der eigentlich für eine besondere Gelegenheit gedacht war. Na, was besonderes war der Tag ja, denkt er sich und pflegt seinen schmerzenden Rücken, auch wenn wir die "Latschen" und das "Kleid" nicht gesehen haben.

Und so ist - dank der großen Einsatzfreude der Stummis - eine der Aufnahmen aus meiner aktuellen Signatur gar nicht mehr aktuell, sondern endgültig Geschichte: Der Hang unter dem Hangviadukt ist nicht mehr vollkommen kahl. Dass hier später der bekannte Vino Papensis, der päpstliche Wein produziert wird, der natürlich reißenden Absatz nicht nur im katholischen Lager findet, das kann heute noch keiner ahnen.

Der Ausbilder ist jedenfalls nach der Pflanz-Aktion sichtlich und hörbar entspannter. Der Dank seines befreundeten Winzers Peter W. ist ihm sicher. Wegen eines auch heute immer noch offenen Strafverfahrens wegen des Verdachts der Bestechung darf ich den Namen des Winzers nicht nennen, der Name wurde auch geändert. Wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit kann ich auch den Namen des Ausbilders nicht nennen, das war Euch sicher früher schon aufgefallen... Der verteidigt sich übrigens zurzeit mit der Aussage, er wisse nicht, wer und warum ihm eine LKW-Ladung Weinkisten vor die Tür gestellt hat… Einen Bezug zu der damaligen spontanen Pflanzaktion könne er nicht erkennen... So hieß es wohl beim Verhandlungstag letzter Woche, wenn man dem "Sassenacher Volksfreund" Glauben schenken darf.

Die weitere Reise wird sicher etwas ruhiger für die vielgereisten Stummianer. "Doch", sagt der Ausbilder, "habt Ihr toll gemacht, dafür gibt's die nächsten Tage was Erholsames!" Und leise summt er weiter vor sich hin:

„Die Zeit, die trennt nicht nur für immer Traum und Träumer
Die Zeit, die trennt auch jeden Dichter und sein Wort
Denn die Zeit läuft vor sich selber fort“

Sicher ist es Euch aufgefallen, die Reisenden haben heute wieder eine kleine Zeitreise angetreten, denn je schneller man arbeitet, desto langsamer vergeht die Zeit und frei nach Einstein: Wer mit über-Lichtgeschwindigkeit arbeitet, bewegt sich in der Zeit rückwärts. An den Zügen, die in der Zeit auf dem hinteren Gleis vorbeifahren, konnte man es sehen und als es am späten Nachmittag routinierter, aber auch langsamer zuging, da ging die Zeit auch wieder vorwärts.

Willkommen im Jahr 1972, in dem der Fahrdraht gerade erst die Moselstrecke überspannt, Dampfloks aber noch fahren, Barry Ryan „Zeit macht nur vor dem Teufel halt“ singt und andere Dinge passieren, die nicht alle toll sind. Die olympischen Spiele in München: Ja, das Attentat: Nein! und dann kam ja noch einiges andere hinterher...

Unsere Reisenden schlafen indes den Schlaf der Gerechten, heute nicht in der Werkshalle von Matthias Plattes, sondern im Sassenacher Hof, der einem Schwager von Peter W. gehört. Und von Vetternwirtschaft will ich jetzt nix hören!

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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#347 von gaulois , 15.11.2020 14:28

(Den folgenden Tag muss ich in mehrere Teile aufteilen - zu viele Bilder… )

War das nun Nachbarschaftshilfe, oder tatsächlich eine strafbare Handlung. Das überlassen wir den Gerichten, die sich auch fast 40 Jahre danach noch kein Urteil gebildet haben. Übrigens ist der Wein inzwischen natürlich längst getrunken und besonders der 1976er war richtig gut, der 1975er aber auch nicht von schlechten Eltern.

Wir sind aber zurück in Sassenach im Jahr 1972 - wir erinnern uns, Sassenach heißt Engländer. Woher kommt das? Weil es an der Moselstrecke hier die erste DKW gab, die ja auch als Engländer bezeichnet werden, hat der Ort den Namen bekommen, so will es die Legende.

Die Nacht war wesentlich geruhsamer als die letzten Nächte, weiche Betten im Sssenacher Hof, müde von der harten Arbeit haben die Stummianer sich bis zum Frühstück herrlich ausgeruht. Nur der Elfe tun noch die Flügel weh von der Arbeit im Wingert, wo sie zwischen den gesetzten Reihen nur mit zusammengefalteten Flügeln laufen konnte, oder vielleicht auch weil die Betten im Sassenacher Hof für ihre Flügel nicht ausgelegt sind. Sie fühlt sich ein wenig gerädert.

Apropos Räder: Bedingt durch eine überregionale Infektionswelle, an die sich Jahrzehnte später keiner mehr erinnern kann, sind in diesem Jahr alle Schützenfeste, Hahnenkirmesse etc. abgesagt. Nicht mal der Kirmesknochen darf ausgegraben werden (auch so ein Eifel-typischer Brauch in der Nordeifel zur Eröffnung der Kirmes). Ein hartes Los für die Schausteller, aber auch für alle, die sich schon lange auf die berühmte Sassenacher Anna-Kirmes gefreut haben. Kein Riesenrad, keine Geisterbahn, keine Achterbahn, keine Fressbuden…

Da hat der Ausbilder - ganz Meister der Improvisation - nicht nur Ideen, er setzt sie auch in die Tat um. Als erstes schickt er die Reisenden, die eine Stadtrundfahrt machen wollten, entsprechend ausgestattet los, das sind aber im wesentlichen die, deren zweite Reise das ist. Die neu zugestiegenen Fahrgäste, deren erste Tour das durchs Stummiland ist, wünschen sich eher ein weniger klassisches Tagesprogramm, eine Fahrt nach S21.

Es erfolgt eine Zugtrennung, der zweite Wagen fährt in die „Katakomben von Sassenach“ nach S21.

S21 ist ein düsterer Ort, ein dreistöckiger Tiefbahnhof, dreistöckig, weil die Kapazität entgegen allen Berechnungen und Beteuerungen bei nur einer Gleisebene bei weitem nicht ausgereicht hat, um die Züge aufzunehmen, die dieses Ziel ansteuern und oft erst mit erheblicher Verspätung wieder verlassen…



„Huuu“, sagt die Trixi, „das war ein wenig gruselig, aber so echt Geisterbahn war’s doch nicht.“ Auch die Wendel, die sie auf dem Weg durchfuhren, taugte wenig als Achterbahn, denn die Lok hat immer gebremst. Alle waren ein wenig enttäuscht. „Es wäre vielleicht doch cleverer gewesen, mit in die Stadt zu fahren zum Einkaufen“, denken sich Nscho Tschi und Trixi.

Wer allerdings bei der „Stadtrundfahrt" dabei war, zeigt sich weniger beeindruckt. Das Gras ist halt auf der anderen Seite immer grüner...





Sie kommen durch die Unterstadt, da wird schon das Vergnügen durch Bauarbeiten an einem Radweg getrübt. Bauarbeiter sieht man aber nirgends, jedenfalls nicht die vom Radweg. Klar: Materialknappheit, da hat der Bauunternehmer Werner Tief (von Tief Bau) alle nach Hause geschickt und so liegt der Radweg (von Magnorail) brach.



Das große Kaufhaus ist geschlossen...





und an der Kirche hinter dem Bahnhof ist die Welt zu Ende...





Der Ausbilder sieht es ihren Gesichtern an, auch die Stadtrundfahrt war eher enttäuschend, sie hatten sich von diesem Ort doch deutlich mehr versprochen. Und das kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Misserfolg ist für ihn ein Fremdwort. Er schickt die Reisenden umgehend erst mal auf den Ablaufberg - das hat schon ein wenig mehr von Achterbahn, aber so recht Stimmung will da auch noch nicht aufkommen.



„Der sieht aber nicht sehr hoch aus“, denkt sich der Holzmichi.



Aber da hat er nicht mit dem Ausbilder gerechnet, denn der hat für solche Fälle eine besondere Technik:



Und schon geht es abwärts - hui, hoffentlich prallen wir nicht auf die in der Richtungsgruppe stehenden Wagen, denkt sich Yoda





Das Kamerateam hat sich auch schon in Position gebracht, um die rasende Fahrt auf dem Ablaufberg, der eher ein Hügel ist, zu filmen.







Yoda hat der Sache nicht getraut und sicherheitshalber mit der Macht den Wagen rechtzeitig so gebremst, dass er passgenau aber ohne Aufprall zum Stehen kommt. Mannomann, Ausbilder, wenn der Yoda nicht gewesen wär...





Der Ausbilder ist mit der Wirkung seiner Maßnahmen nicht einverstanden. Also lässt er schweres Gerät anrücken:



Na, was das bringt, das sehen wir im zweiten Teil...


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#348 von gaulois , 15.11.2020 17:12

hier kommt Teil 2 des langen Tages:

Der Ausbilder hat sich nicht gescheut, seine Beziehungen zur Bahn wieder spielen zu lassen und so kommt schon während der Ablaufberg-Fahrt der Goliath in Sassenach an die Stelle, von der aus er später in Aktion treten soll:



Nach dem Aufstellen des Krans - für diese Last braucht er die Gegengewichte nicht und auch auf die Kragarme zur Stabilisierung des Fahrzeuges kann verzichtet werden - fährt dieser langsam den Ausleger hoch, während der Rangiermeister alle Hände voll zu tun hat, um die Gleise für den Stummizug frei zu bekommen.



Hier ist ein Wagen schon mal in Position



der andere ist zu dem kleineren Krupp-Ardelt Dampfkran rangiert worden. Angesichts des großen gelben Krans, schauen Toni und Holzmichi ein wenig enttäuscht, stehen sie doch scheinbar auf dem falschen Wagen, wenn sie hoch hinaus wollen...



Der Ausbilder ist erst mal zufrieden, alle sind in freudiger Erwartung der Luftreise, die sie statt mit Hilfe des Riesenrades nun samt fahrbarem Untersatz per Kran antreten dürfen.



Allerdings hat man sich von dem Goliath deutlich mehr versprochen…



So hätte die Perspektive sein sollen:



Was kaum einer erwartet hätte: Der Ardelt-Dampfkran hat die Nase vorn.



Hagen und sein Fernsehteam haben das kommen sehen. Er als alter Kenner der Eisenbahn hat sich mit einer V100 an den Ardelt-Kran rangieren lassen
nicht nur, weil der Dampfkran nostalgischer ist,



um seine Fähigkeiten, was Höhe angeht, wusste der alte Bahnfuchs damals schon ganz genau.



Da hat sich das Kamerateam gerade noch rechtzeitig an der richtigen Stelle positioniert. Die Gäste dieses Wagens haben heute nämlich tatsächlich den deutlich besseren Ausblick. Toni ist begeistert.



He, Ausbilder, Kamerateam! Dreht Euch doch mal um!

Aber nein, das Kamerateam vom SWF ist der Vergangenheit zugewandt und zeigt uns die Alte Welt, während die Reisenden tatsächlich einen ersten Ausblick auf die Zukunft erhalten:





Vielleicht wollten die älteren aber auch lieger nicht zu weit in die Zukunft blicken. Wer weiß.



Der Goliath hievt die älteren Stummis über das Gleis hin zum mittlerweile auch frei geräumten Bahnsteiggleis:





Die älteren Herrschaften sind scheinbar ganz zufrieden, dass sie nicht allzu hoch hinaus mussten. "Zu hoch hinaus wollen", meint der Papst, "ist ein Zeichen mangelnder Demut." "Oder ein Zeichen, dass nicht schwindelfrei Du bist", denkt Yoda, aber weise wie er ist, spricht er die Worte nicht aus. "Und in die Zukunft sehen zu wollen, ist brandgefährlich", nimmt der Papst einen zweiten Anlauf für ein Gespräch über philosophische Betrachtungen des Lebens. Indes, keiner steigt in dieses Gespräch ein.

Die Mannschaft des Goliath packt derweil zusammen:



Dem Kamerateam gefällt die Aktion offensichtlich, solche Aufnahmen bringen sicher demnächst wachsende Einschaltquoten, denn das sieht man sicher nicht so oft und das spricht sich rum, ja so von Mund zu Mund im Bekanntenkreis, man stelle sich das mal vor: 1972 - eine Welt noch ganz ohne Internet und die sozialen Medien waren reale Treffen am Tisch mit entsprechender kulinarischer Ausstattung…

"Und wenn man daraus eine ganze Sendereihe machen könnte", denkt Hagen v.O.



Apropos kulinarische Ausstattung: in Sassenach werden ein paar Restaurantwagen für das Abendprogramm vorgefahren, die Gruppe bekommt schnell Zuwachs von äußerst interessierten und kontaktfreudigen niederländischen Reisenden, die in einem Zug aus Plan-D-Wagen an die Mosel gereist sind.



In den Niederlanden gibt es ja nur eine kleine Region, die nicht völlig flach ist, in der Provinz Limburg, daher fährt der Niederländer gerne - mit Wohnwagen oder Bahn - in die Moselgegend oder an den Mittelrhein. Das sind übrigens die Touristen, denen wir Willis Geheimnis um den Wein nicht verraten sollten, das wäre schlecht für sein Geschäft.



In dem niederländischen Restaurantwagen gehen zuerst die Lichter aus, nicht etwa, weil die Besatzung nichts rausrücken will, im Gegenteil, die eifrigen und freigiebigen Niederländer haben als erste alle Vorräte aufgebraucht und gesellen sich danach zu ihren deutschen Kollegen, um dort noch zu helfen. Mit Maske und Abstand natürlich, aber vor allem: mit negativem Test, bei bester Gesundheit und mit viel Spaß an der Sache!





Karneval ist wohl gelaufen, der 11.11. ist vorbei, aber das Prinzenpaar liegt sich weinselig in den Armen und singt „eimol Prinz ze sinn, in Kölle am Rhing“, dabei vergessen sie ganz, dass sie eigentlich aus der rivalisierenden anderen Stadt mit am Rhein kommen, die mit D, nicht Duisburg, aber zwischen Duisburg und Dormagen, da wo es ein Prinzenpaar gibt und kein Dreigestirn, das sie mit Bauer Keiner natürlich hätten bilden können, wenn der denn mitgereist wäre.





Als es dunkel wird, fällt in Sassenach auch noch der Strom aus in der gesamten Stadt und auch bei der Bahn. Die ersten Reisenden sind von dem etwas stark improvisierten Tag sichtlich genervt und wollen endlich Party machen. Der Ausbilder ist auch jetzt um keine Lösung verlegen, schließlich weiß er ja, dass Personenwagen eine autarke Stromversorgung haben und so:





- Partytime! Die Stummianer gelten inzwischen ja als ein Haushalt, die Silberlinge liefern genug Licht, die Stummianer den mitgebrachten Wein und die Band spielt Dixie, also Party im Bahnhof ohne Ansteckungsgefahr, denn jeder bleibt auf/in seinem Wagen und sie haben trotzdem Spaß, auch wenn einige Unentwegte ihre Ganzkörpermasken nicht ausziehen mögen, wird es ein lustiger Abend… -








Spät in der Nacht werden sie mit Bussen abgeholt. Die Nacht verbringen sie auf dem Sassenstein: Da wohnt die Ausbilder-Familie. Die sehen alle aus, wie der Ausbilder, sind aber alle mindestens genauso herzlich und kümmern sich rührend um die Gäste.

Mehr, wenn Ihr mich wiederseht, Ihr müsst unbedingt gucken, wie’s weitergeht…


In der Krise: Zu Hause bleiben und weiter den Nachwuchs fördern!
Gruß aus dem Rheinland
Gerd 50 014

Von Sassenach nach Bullay:


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#349 von gaulois , 15.11.2020 19:09

so titelt die Sassenacher Morgenpost in der Abendausgabe.

Offenbar ist es zunächst keinem aufgefallen. Ich habe mich über den langen Stummiwagen auf dem viel zu kurzen Culemeyer gewundert, weil der auch so schräg saß, und das hatte auch einen Grund, denn es war auch der lange Wagen, der in S21 unterwegs war.

Das wirft zwei Fragen auf:

Wo war der kurze Wagen mit Trixi und Nscho Tschi, die doch so gerne einkaufen wollten?
Wie konnte der andere Wagen gleichzeitig an zwei Orten sein?

An der Erforschung dieser Phänomene wird derzeit gearbeitet...

Derweil spielt das Panik-Orchester unter Leitung von Udo L die Stummis auf dem Sassenstein in den Schlaf, es ist ja längst Dunkel...

Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++ Eilmeldung +++

Das Rätsel ist gelöst: Ein besonders übereifriger Reporter der Sassenacher Morgenpost hatte den Ehrgeiz, die ersten Bilder zu schießen und hat uns schlicht ein paar Fotomontagen untergejubelt. Haben wir erst gar nicht gemerkt, aber was sagt uns das: Man kann keinem trauen! Echte Bilder werden natürlich nachgereicht.

Das ist die damals schon schnelllebige Zeit, Nachrichten werden ungeprüft erst mal gedruckt, nur dass es damals noch keine Vielzahl von Quellen gibt, aus denen man schöpfen und die Nachrichten prüfen könnte.
Aber der Chefredakteur der Sassenacher Morgenpost zeigt Rückgrat, seinen Reportern bleut er ja auch immer wieder ein "das ist eine Frage der Haltung" und daran muss er sich messen lassen. So ist in der heutigen Abendausgabe folgender Artikel zu lesen:

"Wir entschuldigen uns bei unseren Lesern für die in der heutigen Morgenausgabe abgedruckten Bilder von der Stadtrundreise des Stummiländers durch die Prachtstraßen von Sassenach. der von uns abgedruckte Bericht ist fehlerfrei, allerdings haben sich bei den Bildern Druckfehler eingeschlichen ..."

Na ja, soviel zur Haltung.

Und dann sind diese Bilder zu sehen:









Von der gegenüberliegenden Bahnhofsseite habe ich übrigens selbst auch Fotos geschossen, als ich auf dem Weg zum Sassenstein war:







ich bin zu Fuß zum Sassenstein gelaufen und so erst abends, aber vor Ankunft der Stummianer dort angekommen. Hier ein paar Impressionen, als es noch ruhig ist, also die feiernden Horden noch nicht eingefallen sind:



Hoch über dem Ort thront die Reichsburg, eine in Entwurf und Ausführung der Reichsburg Cochem durchaus nicht unähnliche, wehrhafte und reichsunmittelbare Burg. Hier soll schon Richtard Löwenherz nach seiner Gefangenschaft auf der Burg Trifels auf dem Rückweg nach England auch drei Nächte verbracht haben, so sagen die Sassensteiner.



Auffällig sind neben vielen kleinen Bruchsteinhäusern aus dem lokalen Schiefer und Basaltgestein auch die drei großen Fachwerkhäuser unten am Hang. Diese mussten beim Bau der Bahn - genauer beim Bau der Ziehgleise für den Ablaufberg - mittels aufwändiger Abfangmauern gesichert werden. Hier müssen einflussreiche Familien gewohnt haben. Vielleicht zu dieser Häusergruppe später noch mehr, soweit ich weiß, wurden die jüngeren Reiseteilnehmer hier untergebracht und ich habe von anderen Besuchern gehört, es soll sehr komfortabel sein, dort zu wohnen, vor allem nicht so kalt wie in den Steinhäusern.



Oberhalb dieser drei Häuser finden wir drei relativ neue Gebäude, der Sitz der Ausbilder-Famlie.



Auffällig sind auch die beiden Reifferscheider Tore, die innerhalb des Burgberings Durchlässe zwischen den verschiedenen Ebenen der Straße, die sich spiralförmig nach oben windet, bilden, die im Verteidigungsfall jedoch sehr wehrhaft sein können, vor allem das obere, massive Steintorhaus mit Zwinger.



Mehr, wenn Ihr mich wiederseht, Ihr müsst unbedingt gucken, wie’s weitergeht…


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RE: Foto-Thread Wagen zieht durch das Stummiland - Volume 2

#350 von Railstefan , 16.11.2020 09:29

Hallo Gerd,

Dinge gibt's, die gibt es gar nicht... - Fake-Bilder mit Stummis

Und deine Kranmannschaften müsstest du wohl auch noch mal aktivieren oder alternativ eine Drehscheibe, denn den einen Stummiwagen hat die wilde Fahrt durch die Lüfte rumgewirbelt und jetzt kommen nicht mehr alle Stummis zum Dixi-Klo... - nicht das das in die Hose geht

Gruß und bis demnächst wieder
Railstefan


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