Moin Arno,
Dein Plan ähnelt, dem anderem Thema,was derzeit in der Gleisplanung diskutiert wird, wo es anscheinend um den Bahnhof Issum geht?
Dein Plan aber ist auch sehr interessant und dennoch möchte ich dir mal einen anderen Plan zeigen, wo der Einfahrbereich an einer Seite in der Kurve liegt.
Irgendwo an der preußischen Ostbahn im heutigen Polen.
Der dazugehörige Gleislageplan.
EG = Empfangsgebäude
GS = Güterschuppen
LS = Ladestraße
KSR = Kopf- u. Seitenrampe
Das durchgehende Hauptgleis liegt am Hausbahnsteig, so nennt man das Gleis vor dem EG, was dann folglich meistens als Gleis 1 nummeriert wird, das daneben liegende, parallele Gleis ist dann Gleis 2 und so weiter.
Dieser Bahnhof hat eigentlich alles, was einen Bahnhof jener Zeit so ausmachte.
Bahnsteige für dort haltende Personenzüge.
Gütergleise, zum Ent- u. Beladen von Güterwagen.
Einen Frachtschuppen für zwischengelagerte Güter.
Eine Rampe für alle mögliche, andere Güter und ggfs. Fahrzeuge, die mit der Bahn angeliefert werden.
Entschuldige bitte, wenn ich dadurch etwas ins "Off Topic" gegangen bin.
Du hast ja zu beiden Seiten deines Bahnhofs Gleisbögen.
Die Bahnhofseinfahrt Links ist ja schon optimal gelöst, die Bahnhofseinfahrt rechts, kann ja noch etwas optimiert werden, siehe nachfolgenden Reisebericht eines Eisenbahningenieurs, deiner Bahngesellschaft...
"Von rechts kommend durchfährt unser Zug in einem Gleisbogen eine dort verbaute Bogenweiche auf dem inneren abzweigenden Bogen und gelangt über die diagonal verbaute, stumpfbefahrene Schutzweiche mit anschließenden sanften Gegenbogen in das durchgehende Hauptgleis 2. Nach der Querung eines Bahnüberganges gelangen wir über eine Weiche in Gleis 1 zum Hausbahnsteig, wo unser Zug anhält und den Gegenzug abwartet. Das Läutewerk ertönt und nach kurzer Wartezeit fährt der Gegenzug im Hauptgleis an Gleis 2 ein.
Nachdem auch vom anderen Zug die Passagiere aus- und eingestiegen sind, gibt der Bahnhofsvorsteher nach Betätigung des Läutewerkes erst dem Gegenzug den Abfahrauftrag und dann unserem Zuge. Wir setzen unsere Reise zur nächsten Stadt fort."
Dein Gleisplan - etwas aufgeteilt
Ups...dein EG befindet sich ja im rechten Bahnhofsbereich.
Naja, denke ihn dir dorthin, wo du ihn hinhaben willst. Das macht bei dem Plan auch keinen großen Unterschied mehr.
Auf die eingezeichneten Wegesignale könnte man aber verzichten, mit den Wegesignalen unterteilt sich der Bahnhof in zwei Blöcke, deswegen auch die zwei Stellwerke.
Ich bin mal davon ausgegangen, daß deine Streckenkilometrierung von links nach rechts aufsteigend verläuft.
Angewendet habe ich preußische Signalisierung in Epoche I auf das 3 flügelige Hauptsignal habe ich bewußt verzichtet.
Rechts das Bahnhofsabschlußsignal D kann weggelassen werden, dann aber brauchst du, wie eingezeichnet einige zweiflügelige, gekoppelte Signale mit nur den zwei Signalbegriffen Hp0 = Halt und Hp2 = Abzweigstellung.
Wenn du allerdings den Abschlußtelegraphen Signal D verwendest, genügen auch innerhalb des Bahnhofs nur einflügelige Signale.
Gleiches gilt dann auch für die linke Seite, weil hier aber noch das Zufahrtsgleis zum oder vom BW kommt solltest du den Abschlußtelegraphen Signal D verwenden, denn dann genügt es die Ausfahrt aus dem BW mit der nach oben oder zur Seite verschwenkbaren Sh2 Haltetafel zu sichern, dem Vorläufersignal des Sperrsignals Sh0 bzw. Sh1, welches in der heutigen Form erst 1923 eingeführt wurde.
Vor 1910 waren die Vorsignale grün Vr0 = grünes Licht und grüne Scheibe sichbar bedeutete Halt erwarten ab 1910 in Orange und Vr1 mit weißem Lich und hochgeklapter Scheibe bedeutete Fahrt frei erwarten, ab 1910 mit grünem Licht.
Bei zweiflügeligen Signalen wurde für jeden diagonal gestelkten Flügel jeweils ein grünes Licht verwendet und ab 1910 bekam der 2te Signalflügel ein oranges Nachtzeichen.
Zum Wegschwenkbaren Sh2 Haltetafelsignal, dieses wurde als Ersatz zum damals noch nicht definierten Gleissperrsignal (vor 1923) verwendet, hat aber eine ähnliche Bedeutung.
Rote Tafel sichtbar, bei Nacht mit roter Laterne, Halt = Gleisabschnitt zur Weiterfahrt gesperrt.
Rote Tafel um 90° weggedreht und kein Licht sichtbar oder nach oben hochgeklapt und weißes Licht erkennbar = es darf in den nachfolgenden Gleisabschnitt eingefahren werden.
Beide Varianten hat es gegeben. Letztere könnte man sich einfach durch Umbauen eines Vorsignals selber basteln.
Wenn du Signal D auf der linken Seite mit verwendest, könntest du auf mehrflügelige Signale an den einzelnen Gleisen verzichten, einfache einflügelige Signale würden auch ihren Zweck erfüllen.
Wie gesagt, die eingezeichneten Wegesignale können weggelassen werden.
In dem Kasten der Ausschnittvergößerung habe ich die Wegesignale als Signale für beide Richtungen an einem Mast mal dargestellt mit einem Beispiel wie soetwas ausgesehen hatte. Bis zur Epoche III sind solche Signale anwendbar, sind aber eher eine preußische "Spezialität".
Im Lübecker Hbf wurden solche Signale zu mindestens auch noch in Epoche II c in den 1940er Jahren verwendet.
Je nach dargestellter Region gibt es signaltechnische Unterschiede.
Da es Doppelsignale nur von einem Hersteller als Bausatz gibt kannst du auch normale Signale mit etwas Abstand zueinander aufstellen, das tat man auch beim Original so, um Lokführer nicht unnötig zu verwirren und um die Wartungskosten niedrig zu halten.
Dein Plan - aufgeteilt
In diesem berichtigten Plan habe ich die Wegesignale weggelassen, der Bahnhof unterteilt sich somit in ein Befehlsstellwerk mit Fahrdienstleiter und Wärterstellwerk ohne Fahrdienstleiter.
Signale in aufsteigender Kilometrierung haben einfache Buchstaben, die der Gegenrichtung doppelte Buchstaben.
Da du bestimmt ein zentrales Stellpult haben wirst zum analogen Stellen der Signale und Weichen kannst du es wie bei der großen Bahn anordnen, also von links nach rechts:
Erst die Signale in der aufsteigenden Kilometrierung A, S¹, B, C, D, E dann die Weichen auf der linken Seite, angefangen bei der Weiche vom BW kommend der Reihe nach durchnummeriert bis zur linken Weiche bei der Kreuzung beim Güterschuppen, dann die drei Gleissperren X¹, X², X³ gefolgt von den Weichen rechts weiter in aufsteigender Reihenfolge und abschließend die Signale der Gegenrichtung in umgekehrter Reihenfolge KK, JJ, HH, GG, FF.
Bei nicht gekoppelten Signalen hast du dann zwei Stellknöpfe oder Stellhebel.
Links das Einfahrsignal A ist ein ungekoppeltes Signal.
Die Signale B und D wären ein gekoppeltes, zweiflügeliges wenn du das Abschlußsignal E wegließest.
Links das Abschlußsignal wäre aber notwendig, das zieht dann den Bahnhofsbereich bis hinter die abseitsgelegene Weiche zum BW, dann wäre solch eine Situation noch realistisch erklärbar.
Wenn du aber links mit einem Abschlußsignal arbeitest, könntest du das auch rechts machen.
In dem Fall benötigst du nicht unbedingt zweiflügelige Signale, einflügelige Signale würden ausreichen.
Wenn du aber zweiflügelige Signale haben willst dann sind die Signale B und D auch zweiflügelig und gekoppelt.
Beide Versionen sind machbar und zulässig bei früheren Epochen.
Du sagtest ja leider nicht in welcher Epoche du deine Bahn betreiben willst also habe ich frecherweise einfach mal etwas angenommen.
Für den Fall der moderneren Epochen benötigst du noch die Gleisperrsignale Sh0/Sh1 vor den Hauptsignalen im Bahnhof und das Signal S¹ neben dem Signal A würde ein Sperrsignal Sh0/Sh1 werden.
Vor den Weichen der LS, KSR und dem GS und zum BW würden zu dem noch Sperrsignale zusätzlich benötigt, die beim Rangieren die geöffnete Gleissperre signalisieren und das Einfahren erlauben.
Ich hoffe es hilft dir schon mal etwas weiter.