RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#1 von rodgauer , 30.12.2019 09:38

Liebe Stummis,

erstens kommt es anders und zweitens als man denkt … oder aber man orientiert sich mit der Baugeschwindigkeit an prominenten Vorbildern

In meinem Planungsthread hatte ich einen Baubeginn im Januar 2018 geplant. Tatsächlich hat der Bau dann Ende 2018 mit dem ersten Baulos „Wendel“ begonnen. Wie bereits in der Planung beschrieben, gehe ich einen sicherlich eher ungewöhnlichen Weg, bei dem der Schattenbahnhof nicht unter, sondern über der Anlage liegt (auf ca. 2 Meter über dem Boden). Doch bevor dieser gebaut werden kann, muss erst die Wendel stehen, da diese die zentrale Verteilungsfunktion für alle Ebenen erbringt. Aufgrund der Erreichbarkeit in einer Nische, vor die dann noch eine „Wand“ aus OSB-Platten kommt, an die die Regalträger verschraubt werden (OK OK … das ist vielleicht ein bisschen viel Information für den Anfang), muss die Wendel zuerst komplett stehen, bevor weitergebaut werden kann.

Nachfolgend ein Bild aus November 2018 kurz nach Baubeginn:


Wie das immer so ist, kommen einem dann während des Bauens noch Ideen, die direkt in das Baugeschehen eingreifen. So kam mir die Idee, dass man den Schattenbahnhof „Kempten“ über eine Verbindung mit der Wendel verbinden könnte, damit man z.B. auch Richtungsverkehr mit beladenen und leeren Zügen darstellen kann. War nicht ganz trivial, denn das Verbindungsgleis von „Kempten“ kam auf der falschen Seite der Wendel an. Also musste ich erst mal noch eine weitere Schleife unterhalb des schon fabrizierten Rahmens bauen, die dann in der Wendel 9 in einer Weiche auf den „österreichischen“ Streckenast aus „Mittenkirchen“ trifft. Außerdem habe ich im Zuge des Baus entschieden, die Verbindungen zwischen dem inneren und äußeren Wendelgleis auf ein Minimum zu reduzieren, um den Betrieb so sicher wie möglich zu machen (jede Weiche bietet nun mal das Risiko einer Entgleisung). Und die Wendel wurde um eine Ebene gekürzt, so dass wir etwas mehr Luft für den Zugriff am Schattenbahnhof haben.

Hier der Bauzustand im Januar 2019:


Viel ist nicht passiert, aber man kann ganz gut auf der linken Seite das innere Gleis erkennen, dass unter der Platte verschwindet. Das ist die vorher genannte Verbindung zum Schattenbahnhof „Kempten“.

Über das Jahr war die Bautätigkeit aufgrund anderer Prioritäten doch sehr eingeschränkt und es ging nur langsam nach oben. Die Situation im September 2019:


Auf der linken Seite wurde gerade mit Wendelebene 5 begonnen. Man kann auf diesem Bild gut den Aufbau erkennen. 8 mm Gewindestangen tragen die gesamte Konstruktion. Die Trassen der Wendel bestehen durchgehend aus selbst gefrästen 9 mm Birke-Multiplex-Platten. Die Gleisunterlage aus 5 mm Selitac (Styurodur), auf die die Gleise aufgeschraubt sind. Die innere Wendel hat einen Radius von ca. 420 mm, die äußere von ca. 480 mm (Piko A-Gleis Radius 2 und 3). Der Höhenunterschied pro Umdrehung liegt bei ca. 150 mm, die Steigung liegt bei 2,3% bzw. 2,4% im inneren Gleis.

Hier ein Blick vom Inneren der Wendel (andere haben einen begehbaren Kleiderschrank, ich habe eine begehbare Wendel )


Immer wieder werden Testfahrten vorgenommen, damit die Betriebssicherheit gewährleistet ist. Im Laufe der Zeit habe ich mir einige Schablonen und Hilfsmittel gebaut, die nun zu einer beschleunigten Montage und einfachen Einstellung sorgen. Damit macht das Bauen mehr Spaß und das Ergebnis ist sehr präzise.

Im November 2019 kamen dann auch die für die Verblendung notwendigen Kanthölzer von der Decke auf den Rahmen der Anlage, an der dann die OSB-Platten befestigt werden.

Hier gut zu erkennen:


Und im Dezember 2019 konnte schließlich die erste OSB-Platte provisorisch angebracht werden, um die Ausschnitte für die diversen Verbindungen zu den Ebenen anzupassen:


Auf der linken Seite erkennt man das Trassenbrett für den „deutschen“ Streckenast nach „Mittenkirchen“.

Wir befinden uns aktuell in der Mitte der Wendelebene 4, die nun – wie alle noch folgenden Ebenen auch – vor dem Fenster herausnehmbar sein muss, was einen erhöhten Planungs- und Bauaufwand bedeutet. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Lösung, die ich für den Fall der Fälle erdacht habe, auch funktioniert. Mit trennbaren Gewindestangen und natürlich getrennten Gleisverbindungen sollte das gut klappen.

Die nächsten Schritte sind nun die Vollendung der Wendelebenen bis zur Einfahrt vom Schattenbahnhof, anschließend die Fertigstellung der Verkabelung (die schon jeweils bis hin zu Lötpunkten fertig ist) und die finale Programmierung der Weichen in der Wendel.

Ich plane, dass ich im März spätestens den Schattenbahnhof anfangen kann. Aber erstens ….

Danke für Euer Interesse und ich freue mich auf Feedback und Kommentare.


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#2 von dede , 30.12.2019 09:49

Hallo Michael,

wirklich sehr beeindruckend was Du da auf die Beine stellst. Der Wendel sieht ja schon mal sehr vielversprechend aus. Schattenbahnhofgleise kann man nie genug haben. ich habe aktuell 33 Gleise und die reichen leider bei weitem nicht aus.
Werde den Bau Deiner Anlage auf jeden Fall weiter verfolgen.


Viele Grüße aus dem schönen Allgäu
Daniel

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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#3 von E-Lok-Muffel , 30.12.2019 11:12

Guten morgen Michael,

Ich hatte - anscheinend nur von Weitem, mir fiel gerade auf, ich habe keine Spuren bei Dir hinterlassen - bereits Deinen Planungsthread verfolgt, da ich Dein Anlagen-Konzept genauso unkonventionell wie genial finde...

Jetzt geht es also an den Bau! Die Wendel ganz klassisch von unten nach oben - dann die Wand gezogen und im Anlagenraum dann von oben nach unten.. Coole Sache!

Beim Betrachten der Bilder fiel mir jetzt der Schattenwurf auf: Es scheint, als ob im Bereich der Wendel, die dann später bis 2 m hoch mit OSB verblendet wird, keine Beleuchtung installiert ist. Das solltest Du nachholen.

Ansonsten hab ich jetzt hier einen Fuß in der Tür und werde weiter beochten...

Schönes Neues und erfolgreiches Bau-Jahr 2020!
uLi


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und neu in der Planung: DEO

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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#4 von rodgauer , 30.12.2019 17:31

Hallo Daniel, vielen Dank. Freut mich, dass das bisher Gezeigte gefällt. Ich freue mich drauf, wenn die Wendel endlich fertig ist (das ist deutlich mehr Arbeit als es aussieht) und ich dann endlich mal "in der Fläche" bauen kann. Auch wenn es nur der Schattenbahnhof ist.

Hallo uLi, auch Dir vielen Dank. Die Beleuchtung ist leider aktuell im ganzen Raum ein Problem, das ich 2020 ebenfalls angehen muss. Aktuell habe ich LED Panels in der Vorstellung, die ich vernünftig verteilen muss, damit es ein gescheites Licht zum Bauen, aber später auch als Raumbeleuchtung hat. Die Ebenen erhalten ihre eigentliche "Bühnenbeleuchtung" von der jeweils oben drüber liegenden Ebene über LED Stripes. Das sollte ganz gut werden, wenn ich die richtige Lichtfarbe treffe. Für den Bereich der Wendel plane ich eine separate Beleuchtung - vermutlich über Spots, die an den Kanthölzern ganz oben befestigt sind, da die Beleuchtung dort ja nicht immer eingeschaltet sein muss. Mal schaun …

Allen, die stumm oder mit Kommentar mitlesen, wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahrzehnt und dass uns der Spaß an der (und das Geld für die ) Moba nicht ausgehen möge ...


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#5 von Transalpin , 30.12.2019 23:44

Hallo Michael,

ich habe auch schon im Planungsthread mitgelesen und freue mich nun schon auf deine Bauphase!
LG,

Bahram


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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#6 von rodgauer , 31.12.2019 09:32

Hallo Bahram, schön dass Du wieder dabei bist. Ich werde mich bemühen (auch im eigenen Interesse ), dass es vorwärts geht.


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#7 von Schienenchaos , 31.12.2019 14:29

Servus Michael!
Die Dimensionen deines Wendelturmes sind wahrlich gewaltig! Gefällt mir jedenfalls sehr gut - da bleib ich dabei!
Wie werden die OSB-Platten dann später verkleidet? Eventuell wäre der Griff zu Gipskartonplatten an Stelle der OSB-Platten zu überlegen. Damit könntest Du auch sauber an die rechte Wand anschließen und der Turm wandert quasi in den Nachbarraum.

Jedenfalls freue ich mich schon sehr auf weitere Berichte und wünsche viel Erfolg beim Bauen und alles Gute für 2020!

LG aus Wien
Benedikt




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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#8 von rodgauer , 31.12.2019 18:17

Hallo Benedikt, vielen Dank für Deinen Besuch und Kommentar.

Das OSB wird hinterher nicht mehr sichtbar sein, da auf das OSB noch die Regalträger kommen und vor die Regalträger dann die Hintergrundkulisse. Wenn es nur um eine Verkleidung gegangen wäre, hätte ich vermutlich auch Gipskarton genommen, aber aufgrund der notwendigen Stabilität und Verarbeitbarkeit (ich bin ein wenig ein Holzwurm ) liegt mir OSB einfach besser. Zur Not kann man OSB schleifen, spachteln und streichen und dann schaut es auch gut aus.

Übrigens ist das kein "Wendelturm" … das ist das Karwendelgebirge

Auch Dir einen guten Rutsch und liebe Grüße nach Wien


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#9 von reinout , 03.01.2020 00:32

Mit so eine Wendel hast du hier im Forum wohl als einzige das Recht die Name "Karwendel" zu benutzen
Ich bin gespannt wie es aussieht wenn das erste nicht-Wendel-Teil befahrbar ist.

Welche Ebene wirst du am Ersten bauen? Von Oben nach Unten? Oder umgekehrt?

Reinout


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Tipp: meine Bahn wird im Anlagen Design Journal 6 großartig vorgestellt.


 
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#10 von rodgauer , 03.01.2020 10:50

Hallo Reinout, danke für die Anerkennung

Nach der Fertigstellung der Wendel wird als nächstes der Schattenbahnhof gebaut. Ich baue also von oben nach unten. Der weitere Plan ist:

- Fertigstellung Wendel
- Schattenbahnhof
- "Karwendelstrecke" mit Bahnhof "Bad Feldsee i.T."
- Schattenbahnhof "Kempten"
- Bahnhof "Mittenkirchen"

Ich werde aber nicht die "Karwendelstrecke" komplett fertigstellen (mit Landschaft) und dann erst drunter weiterbauen, sondern der Landschaftsbau wird dort parallel zum Aufbau von "Mittenkirchen" stattfinden. Da die Anlage mit Segmenten geplant ist, die eben auch herausnehmbar sind, kann ich immer wieder landschaftlich tätig werden, wenn ich mal keine Lust auf was Anderes habe.

Damit sollte ich ausreichend beschäftigt sein


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#11 von Südrampe , 05.01.2020 12:57

Hi Michael,


Du bist wieder am Start - sehr gut

Ich bin sicher, dass das aufgrund des Themas und der vielfältigen betrieblichen Möglichkeiten (es lebe die Verteiler-Wendel! ) ein sehr interessantes Projekt werden wird.

Ich bin übrigens schon vor einiger Zeit auf eine Schweizer MoBa gestoßen, deren Schattenbahnhof ebenfalls direkt unter der Zimmerdecke hängt; hier das neueste, erst gestern hochgeladene Video dieses Kanals.
Bist also in bester Gesellschaft


Viele Grüße

Jochen

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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#12 von rodgauer , 05.01.2020 17:37

Hallo Jochen, schön dass Du auch hier wieder mit dabei bist. Vielen Dank für den Link - ist ja interessant zu sehen, wie es fertig aussehen kann und dass es funktioniert, was ich mir ausgedacht habe . Ein bisschen exotisch ist der Schattenbahnhof unter der Decke ja schon ...

Schönen Sonntag noch allerseits.


Schöne Grüße
Michael
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#13 von wolferl65 , 17.01.2020 09:07

Morgen Michael,

habe in aller Ruhe heute mal Deinen Planungs- und Bauthread "durchgearbeitet". Ausgefuchste Idee mit der Erschließung des Raumes in der Nische mit dem Wendel. Auch die Umsetzung eine "echten" Betriebskonzeptes verspricht langfristig Freude am Thema, bietet das doch eine zweite Ebene zur Auseinandersetzung mit Vorbildstudien, Reihungsplänen, Epochenbezug oder Fahrplänen. So nutzt sich der reine Fahrbetrieb auf der Platte lange nicht so schnell ab, oder - wenn mal keine Zeit oder Lust zum Bauen ist - Vorbildstöbern geht immer und hält das Interesse warm.

Der Bau des Wendels verspricht eine konsequente Umsetzung des Projektes, der Kampf um jeden Zentimeter für die Stützen der Vekleidung ist ein schönes Beispiel hierfür.

Freu mich auf Fortschritte!

Gruß
Wolfgang


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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#14 von rodgauer , 17.01.2020 14:05

Hallo Wolfgang, auch Dir ein herzliches Willkommen im Karwendelgebiet.

Danke für Deinen Kommentar - es ist in der Tat eine Planung, die eine vielfältige und abwechslungsreiche Beschäftigung mit unserem schönen Hobby erlaubt. Der von Dir beschriebene "Kampf um jeden Zentimeter" bei den Stützen war in der Tat knifflig, aber ich fand eine Lösung. Allerdings erfordert eine solche Wendel ein hohes Maß an Präzision beim Bau, immer wieder Nachmessen und nachjustieren, was die Sache an sich nicht schneller macht und einen manchmal in die Frustration treibt. Denn was auf dem Papier (oder in Wintrack) noch prima ausschaut, ist in der Realität dann doch gegebenenfalls um die Nuance anders als erwartet (oder man war beim Zuschnitt nicht so genau ).

Wenn es von Interesse für die Stummis ist, kann ich ja mal ein paar Detailfotos der Wendel machen - bitte um Rückmeldung, falls das interessiert und was an Bildern gewünscht ist.


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#15 von Transalpin , 19.01.2020 12:58

Zitat

Wenn es von Interesse für die Stummis ist, kann ich ja mal ein paar Detailfotos der Wendel machen - bitte um Rückmeldung, falls das interessiert und was an Bildern gewünscht ist.



Ja natürlich. Her mit den Fotos und Erklärungen.


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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#16 von Südrampe , 19.01.2020 17:28

Zitat


Ja natürlich. Her mit den Fotos und Erklärungen.



Aber sowas von


Viele Grüße

Jochen

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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#17 von rodgauer , 19.01.2020 19:05

Danke Bahram und Jochen, dann will ich mal ein wenig Licht ins Dunkel des Karwendelgebirges bringen

Die Wendel wurde auf einem Gerüst aus Winkelprofilen erstellt. Auf die Profile wurde Multiplex geschraubt und die M8 Gewindestangen wurden in von unten eingesetzte Einschlagmuttern gedreht und mit Unterlegscheiben und Muttern fest verschraubt.


Die Wendeltrassen werden aus 9 mm Multiplexplatten erstellt, die auf Trägern aus dem gleichen Material geschraubt werden, die wiederum mit den Gewindestangen verschraubt und justiert werden.


Die Basis für die Kehren sind jeweils fünf Segmente á 36°, die miteinander verleimt und verschraubt einen 180° Bogen ergeben. Als Schablone habe ich mir auf der CNC-Fräse eine Schablone erstellt, die ich auf das Multiplex übertrage und mit der Stichsäge grob ausschneide. Anschließend werden die Segmente am Oberfräsentisch mit einem Bündigfräser in Form gebracht. Anfänglich wollte ich alles auf der CNC ausfräsen, allerdings hat sich herausgestellt, dass das Multiplex sehr hart ist und sich die CNC-Fräse sehr schwer tut. Der Arbeitsfortschritt war langsam, so dass ich auf „etwas mehr Power“ mit der Oberfräse umgestiegen bin. In der Präzision und insbesondere Winkelgenauigkeit steht die jetzt genutzte Lösung der CNC in Nichts nach.


Von unten werden die Segmente mit 5 mm HDF-Platten verleimt und verschraubt. Dort, wo die Gewindestangen stehen, werden halbrunde Ausfräsungen vorgenommen, um die Muttern an der Gewindestange auch im montierten Zustand noch problemlos verstellen zu können, falls das mal notwendig wird.


Als Gleisbettung nutze ich 5 mm Selitac, das für die Kehren auf der CNC auf Maß ausgefräst wird. Für die geraden bzw. geschwungenen Elemente schneide ich mir das Selitac separat zu. Bei den geschwungenen Trassen schneide ich das Material in einer Breite von 2 cm zu und verklebe es beidseitig entlang der Gleismittellinie. Die geraden Strecken schneide ich in 4 cm Breite aus. Natürlich ist das eigentlich Overkill in einem Bereich, den man hinterher nicht mehr sieht … aber es übt den Umgang mit dem Material und schaut auch „unter Tage“ einfach besser aus.


Die Gleise werden dann mit Unterlegscheiben auf den Segmenten verschraubt. Am „oberen“ Ende jedes Segments ist eine Übergangsplatte aus 4 mm Siebdruckplatte angebracht. Damit ist eine Führung für das nächste Segment gegeben und die ganze Wendel ist komplett demontierbar (obwohl ich hoffe, dass ich das nie machen muss).


Hier nochmals ein Foto der fertig montierten Gleise auf der Kehre zwischen Ebene 4 und 3. Da das äußere Gleis ein Abstellgleis mit Haltemelder ist, wurde auch die Verkabelung schon gemacht. Die Trennstellen sind überall in der Wendel mit Reißzwecken markiert, auf der mit einem schwarzen oder roten Edding die jeweilige Zuleitung sichtbar ist.


Und wenn dann alles fertig miteinander verleimt und verschraubt ist, hat meine eine fertige Kehre vor sich liegen, die eingebaut werden kann. Das Bild zeigt auch die Werkbank mit eingelassener Oberfräse, an der die Segmente entstehen.


Diese Träger sind an den Gewindestangen befestigt und darauf sind die Trassenbretter verschraubt. Der Abstand zwischen den Gewindestangen (quer zur Gleislage) sind alle exakt gleich, so dass ich nur ein Teil produzieren muss. Diese Träger werden immer in größeren Stückzahlen vorproduziert, damit man nicht auf einmal ohne Material dasteht (was am Anfang der Fall war – damals habe ich immer nur das gesägt/gefräst, was gerade gebraucht wurde).


Um eine immer gleichmäßige Steigung zu erreichen, werden die Träger mit Abstandhaltern justiert (bei mir 13,3 cm), die sich einfach zwischen das untere Trassenbrett und die Träger schieben lassen. Nachdem die Neigung einmal eingestellt war, ist diese „nach oben“ weiterhin korrekt.


Mit der digitalen Wasserwaage lässt sich die Lage exakt einstellen … 0,16° seitliche Abweichung ist für mich ok – das liegt im Rahmen der Toleranz


Zum effizienten und komfortablen Aufschrauben der Muttern auf die Gewindestangen habe ich mir eine kleine Hilfe gebastelt: Akkuschrauber, Reifen und Felge von einem 1/10 RC-Car und Zack hat man eine wunderbare Maschine, um die vielen Muttern schnell auf den Gewindestangen zu bewegen.


Und hier ist die vorher gezeigte Kehre in die Wendel eingebaut – aktuell sind wir bei ca. 1,60 Meter über dem Fußboden und damit an der höchsten Stelle der Anlage unterhalb vom Schattenbahnhof. Bis hierher haben wir bereits einen Höhenunterschied von über einem Meter bewältigt. Von links kommt dann die Strecke über die „Schlossbachbrücke“. Die Züge werden also leicht oberhalb der Augenhöhe über die Brücke fahren – ich denke mir, dass das sehr beeindruckend ausschauen wird


Abschließend noch ein Bild der aktuelle Trasse vor dem Fenster, die – wie früher geschrieben – herausnehmbar sein muss, daher wurde die Gewindestange hier geteilt und nach Lösen der Gleisverbinder und einiger Schrauben können dann die Wendelebenen 1-4 gemeinsam vor dem Fenster entfernt werden. Natürlich ist die Elektrik an der Stelle ebenfalls trennbar ausgelegt.


Ich hoffe, dass der Ausflug ins Innere meines Karwendelgebirges interessant ist und der ein- oder andere für sich etwas mitnehmen kann.

Wie immer freue ich mich auf Feedback und Kommentare.


Schöne Grüße
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#18 von Transalpin , 20.01.2020 08:43

Hallo Michael,

danke für den Bericht, ist sehr interessant.
Unglaublich wie sauber du arbeitest.
LG,

Bahram


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#19 von rodgauer , 24.01.2020 12:59

Hallo Bahram,

danke für Dein Kompliment. Ich hoffe, dass mein Ansatz des möglichst präzisen Bauens sich auszahlen wird und die Wendel betriebssicher laufen wird. Da diese im Hintergrund verschwindet, nicht einfach einsehbar ist und man "reinklettern" muss, verlasse ich mich auf volle Funktionalität (falls es diese gibt).

Man wird ja auch nicht jünger und regelmäßig unter der Anlage rumturnen ist nicht so meine favorisierte Vorstellung


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#20 von BR 182 - 2015 , 24.01.2020 13:02

Hallo,
da Hilft immer nur zwischen durch Test Fahrten machen,
wenn es schon mach bar ist.


Viel Spaß mit eure MoBa
Grüße aus Berlin
Burgi


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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#21 von steve1964 , 24.01.2020 18:10

Hallo Michael,
tolle handwerkliche Arbeit. Bin gespannt wie es weitergeht.
VG Steve


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#22 von rodgauer , 25.01.2020 12:13

Hallo Burkhard, danke - Probefahrten finden immer wieder statt und natürlich insbesondere dann, wenn eine weitere Wendelebene fertiggestellt ist. Dann kommt man am Besten dran und kann korrigieren.

Hallo Steve, danke für das Kompliment und herzlich willkommen im Karwendelgebiet. Im Moment bleibt es noch ein wenig "langweilig", bis die Wendel endlich fertig ist. Ich freue mich drauf, wenn ich dann mit dem Schattenbahnhof anfangen kann.


Schöne Grüße
Michael
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#23 von Barbara13 , 25.01.2020 12:56

Hallo Michael,

was du hier zeigst ist ja vom Feinsten.
Konnte mich an deinem Wendel kaum satt sehen.
Klasse gemacht. Schaue jetzt regelmäßig bei dir rein.


Viele Grüße

Michael

Perfektion ist dann erreicht, wenn ... egal, die Hauptsache es macht Spass.

http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=103096#p1118087


 
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#24 von BR 182 - 2015 , 25.01.2020 13:01

Hallo Michael,
nah dann kann ja nichts da neben gehen, weiter hin viel erfolg.


Viel Spaß mit eure MoBa
Grüße aus Berlin
Burgi


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https://www.youtube.com/channel/UC-tanEC...3jWAd7PA/videos


 
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RE: Vom Karwendel nach Österreich und ins Allgäu 2.0 – der Bau

#25 von rodgauer , 26.01.2020 09:44

Hallo Michael, vielen Dank für Deine lobenden Worte. Und das vom "Master of Perfection" … ein Ritterschlag und gleichzeitig Ansporn, weiter ordentlich zu bauen. Ich gebe mir alle Mühe. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich seit langer Zeit bereits stiller Mitleser in Deinem Thread bin, aber noch nie etwas geschrieben habe . Ich gelobe Besserung . Dein Anlagenbau hat mich wirklich beeinflusst und motiviert, auch "untendrunter" oder "hintendran" präzise zu arbeiten. Es freut mich, dass Du jetzt häufiger hier zu Gast bist.

Danke Burkhard - ich hoffe, dass die "Vorsichtsmaßnahmen" sich auszahlen.

Allen Besuchern wünsche ich einen schönen Sonntag und Zeit fürs Modellbahnhobby.


Schöne Grüße
Michael
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