Zitat
*räusper*
Die Methode, zuerst z.B. in Illustrator eine Vektor-Zeichnung anzulegen, die dann in Fusion als Skizze verwendet werden kann, war doch gerade die empfohlene Methode. (...) in Fusion360. Dort kriege ich es nicht mal gebacken, einem Spline eine exakte Länge zuzuordnen...
Edit: Die Splines, z.B. für die abgerundeten Fenster, existieren ja bereits...
zu 1: nicht von mir empfohlen, und ich habs auch beim groben Überfliegen des Threads nicht wirklich finden können. Die von mir empfohlene Arbeitsweise ist, alles in einem richtigen CAD-Programm zu machen, sei es Fusion oder Inventor oder oder oder.
zu 2: eine weitere von mir empfohlene Arbeitsweise wäre, wo möglich erst mal auf Splines zu verzichten. Ich habe mal anhand deiner letzten Skizze grob zusammengeschustert, wie ich den Wagen auf Anhieb aufbauen würde:
Die Skizze für den Wagenkasten ist nur mit Rundungen aufgebaut. Man kann sie so kombinieren, dass man den Verlauf der Frontlinie genau nachbauen kann. Ich schätze auch, dass die Konstrukteure vor 50+ Jahren maximal mit Radien gearbeitet haben, aber nicht mit Splines etc...
hier mal der chronologische Aufbau des Wagens. Die grünen Skizzenelemente sind noch nicht vollständig definiert. Ich kann jederzeit hingehen und einzelne Elemente ändern, wenn sie nicht stimmen!
Hier wird es zum ersten mal spannend: mittels der "Wandung"-Funktion kann man den gefüllten Körper aushöhlen, mit einer definierten Wandstärke überall. Leider ist dieses Feature in Inventor nicht besonders stabil, z.B. die "Erhebung" die gleich folgt, kann hiermit nicht abgebildet werden. Mit CATIA z.B. wäre es kein Problem. Man kann es aber auch in Inventor mit Bordmitteln umgehen. Auch die orange eingekreiste Öffnung darf eigentlich nicht sein, aber siehe voriger Satz.
Hier wird es zum zweiten mal spannend: um den Übergang zwischen der Front-Wölbung und dem Dach hinzubekommen, nutze ich eine Erhebung. Diese kann ich zwar nicht mit Bemaßungen versehen, aber sie tangential zu den sie begrenzenden Flächen machen und die "Spannung" einstellen. Das sieht so aus:
andere Möglichkeiten:
(beide mit Spannung 1)
(non-tangentialer Übergang)
(tangentialer und krümmungsstetiger Übergang)
dann machen wir Fenster: eins für die Seiten, eins für die Front...
...und dann per Muster- und Spiegeln-Funktion vervielfältigt. Wenn ich jetzt die Radien ändern möchte, muss ich genau in einer Operation den Radius anpassen und es wird für das ganze Modell übernommen.
Das letzte Foto zeigt auch die Historie des Modells. Ich kann wie gesagt jederzeit hingehen und Änderungen vornehmen, Operationen zwischenschieben (bspw. das Abrunden des Wagenkastens zur Unterseite hin - würde man vor der "Wandung" einschieben), und habe ein "perfektes" 3D-Modell, welches nachher per Klick zu einem sauberen, geschlossenen STL exportiert werden kann (erst in diesem Schritt entstehen die bekannten Qualitätsverluste des tessellierten STL-Modells).
Das ganze in 15 Minuten. Zugegeben, ich bin Ingenieur und arbeite viel mit dieser Software, aber auch ich habe mal klein angefangen und mir das meiste selbst beigebracht (an der Uni haben wir das nicht gelernt, leider!)
Ich kann gerne auf einzelne Arbeitsschritte noch mal eingehen... Ich denke aber, dass ich hiermit deutlich gemacht habe, warum man sich a) nicht noch Arbeitsschritte aus anderen Programmen aufhalsen sollte und b) mit einer "professionellen" CAD-Software sowohl besser als auch deutlich müheloser arbeiten kann.
Fusion360 kommt ja vom gleichen Software-Hersteller wie Inventor und dürfte einen ähnlichen Funktionsumfang haben.