Elektrik und Elektronik, Teil 5
Buntes Potpourri aus Weilmünster
Hallo liebe Stummis,
wie immer, wenn ich Entscheidungen treffen und abwägen muss, komme ich nicht ganz so schnell voran. So auch in diesem Fall, in dem ich mich um die Formsignale gekümmmert habe. Aus diesem Grund ist diese Ausgabe aus Weilmünster eher ein breites Sammelsurium an aktuellen Themen, denn eine fokussierte Vorgehensbeschreibung.
@Hubert: Die Rechnerlösung finde ich gleich aus mehrerlei Hinsicht charmant. Zum einen kann man sehr viel testen und ausprobieren. Dies kommt vor allem mir als absolutem Laien im Bereich Sicherungstechnik sehr zu Gute. Ich kann verschiedene Abhängigkeiten und Automatisierungsgrade ausprobieren und auch den Stelltisch beliebig oft ändern. Ich könnte sogar zum Spielen bei Gelegenheit auf ein gänzlich anderes Stellwerksystem wie beispielsweise SpDrS60 switchen. Meine "Außenanlagen" mit den Gleisfreimeldeabschnitten sind für verschiedene Varianten weitestgehend vorbereitet. Daher zunächst die SW-Lösung.
Eine schöne Eigenschaft an ESTWGJ ist, dass ich beliebige SW-Knöpfe auch einfach durch entsprechende reale Taster ersetzen kann, die ich nur über eine Rückmeldebus einlesen muss. Es macht daher aus meiner Sicht Sinn, die Logik mit der einhergehenden Flexibilität weiterhin im Rechner zu lassen und lediglich ein einfaches "dummes" Pult dazuzubauen. Die Idee ist nicht neu und wird bereits durch etliche User der SW so genutzt. Ich stelle mir sogar noch eine kleine Verallgemeinerung vor: Ggfs. werde ich auf vom Fdl-Pult nur einen Teil der Außenanlage bedienbar machen und den ortsgestellten Bereich aussparen. Dieser könnte dann durch lokale Taster, also im Prinzip Handweichenhebel (wieder über den Umweg des PCs) quasi durch die Rangierabteilung bedient werden, allerdings dann unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten zu bestehenden Fahrstraßen etc. Umgekehrt könnten Fahrstraßen nur dann verriegelt werden, wenn die lokale Rangierabteilung den entsprechenden Flankenschutz sicherstellt. Es handelt sich bei der geplanten Lösung also um eine Art virtuelle Schlüsselabhängigkeit. Mal sehen, ob das so klappt, wie ich es mir vorstelle?!
In der Zwischenzeit habe ich zumindest meine SW-Lösung durch die Tipps einiger Kollegen (Danke @Dirk aus KRHF) etwas modifiert und habe jetzt mehr oder weniger das Look-And-Feel eines DrS2.
Die Felder für die Einfahrsignale mit den Einfahrvorsignalen kommen bei Gelegenheit auch noch dazu.
In meine Steuerkiste gesellt sich zudem seit einigen Tagen neben der IB Basic ein getrennter Booster von Tams.
Ich bin ich also jetzt elektrotechnisch in der Lage, mein Bhfs-Netz für die Ansteuerung der Weichen- und Signaldecoder und die Fahrstromversorgung voneinander zu trennen.
Was die Signale anbetrifft, habe ich wie erwähnt eine Weile mit mir gerungen. Um hier nicht als Drückeberger dazustehen, habe ich die Lösung von Uwe, Carsten und Hubert tatsächlich mal ausprobiert und mir ein bisschen was zusammen gefeilt und gelötet. Echt unglaublich wie klein eine SMD LED sein kann. Ich habe es mit einer 0402 probiert und konnte diese ohne Lupe kaum von Staubkörnern auf meinem Arbeitstisch unterscheiden - und das ist kein Witz! Keine Ahnung, welche Größe ihr verwendet habt? Nachstehend findet ihr meinen Nachbau der vorgeschlagenen Konstruktion aus Platinenrest (noch nicht gekürzt) und Kuperrohr (ebenfalls noch nicht gekürzt) mit der dazwischen eingelöteten LED und dem Träger aus 0,3mm Draht.
Dass das ganze auch tatsächlich funktioniert seht ihr auf nachfolgendem Bild - echt Wahnsinn.
Trotz der guten Erfahrungen habe ich mich letztlich doch den gegen den Einsatz der Selbstbaulaternen entschieden. Da ich meine Module ohnehin nur auf Tagbetrieb auslege (wie beispielsweise bereits bei der Wahl der unbeleuchteten Weichenlaternen geschehen) wären beleuchtete Signallampen irgendwie inkonsequent. Gemäß des beschränkten Zeitbudgets ist das aktuell meine Priorisierung. Andernfalls müsste ich auch beim Gebäudebau etc. einen anderen Weg einschlagen. Zudem finde ich die Weinert-Signallampen hinsichtlich der Form sehr gelungen und muss diese somit auch nicht ersetzen. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen? In jedem Fall danke für den tollen Input. Ich werde die Erfahrungen spätestens bei den Fahrzeugumbauten irgendwann noch gebrauchen können.
Zu den Signalen selbst. Aus Kosten, Zeit und aus Verfügbarkeitsgründen werde ich zunächst auf eine Mischung aus Weinert und Viessmann setzen und nach den ersten Erfahrungen dann irgendwann vielleicht sortenrein werden.
Zu guter letzt noch ein kleines Update zur Segmentplanung: Ich habe zwischenzeitlich etwas zeit gefunden und ein Redesign der Segmente 5 und 6 vorgenommen. Das Ergebnis seht ihr nachstehend.
Vorbildgerecht biegt die die Strecke nach Laubuseschbach jetzt nach der Weiche mit einem etwas engeren Radius (190m nach unten, 300m nach rechts oben (in der Zeichnung kaum sichtbar)) ab, sodass hier eine langsame Geschwindigkeitssignalisierung gerechtfertigt ist.
Darüber hinaus habe ich mir Holz für zusätzliches Signalsegment für das ESig aus Weilmünster besorgt (Danke für den Tipp @Dirk). Damit habe ich mit dem möglichen Verbau eines Zwischenmoduls die Möglichkeit, einen entsprechenden Gefahrpunktabstand zu realisieren.
Das wars auch schon wieder aus Weilmünster. Ich fürchte, ich kann mich um den Signalbau jetzt wirklich nicht mehr drücken.
Bis dahin, viele Grüße und einen guten Start ins Jahr
Max