Donnerstag, 25. Septembre 1980
Salut
Endlich geht es mit Toni und Papa zur einzigen, wirklichen Sehenswürdigkeit im ganzen Königreich: Das Cavembourgische Museum für Technikgeschichte! Ich war da zwar schon ein paar mal, aber ich finde es immer wieder toll und aufregend. Und diesmal ist Toni dabei, den es sicher aus den Socken haut!
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Foto: Das Technikmuseum hat einen eigenen Bahnanschluss, logisch, daß man da mit dem Zug hinfährt.
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Foto: Schon am Haltepunkt steht die Dampflok BR 61. Toni kennt die Lok. Er erzählte, dass sie mal auf dem Weg zur EXPO (das ist eine Ausstellung für Schmalspur-Eisenbahnen in Vorarlberg gewesen, wo Toni herkommt) kaputt gegangen ist und eine V200 den Zug dann übernehmen musste. Papa hatte auch davon gehört. Er sagte, daß die Lok repariert ist und wieder fahren kann. Ich finde die Verkleidung sehr schick.
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Foto: Die Eisenbahnstrecken im Königreich sind nicht elektrifiziert - trotzdem gibt es eine Elektrolok im Museum: Das Krokodil aus der Schweiz. Ich bin hochgeklettert, Toni meinte, das wäre wahrscheinlich verboten, aber ein Schild, wo das draufsteht hat er nicht entdeckt. Mein Vater hatte auch nichts dagegen. Er hat das Foto gemacht. Papa hat uns dann noch erklärt, warum hier das Schweizer Krokodil steht. Die dreiteilige Bauweise war wohl ein Konzept aus Cavembourg, das man sich bei den Garrath-Lokomotiven abgeschaut und für die Schweizer Lokbauer entwickelt hatte. Als ein Krokodil z-gestellt wurde, hat sie das Museum geschenkt bekommen.
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Foto: Beeindruckend finde ich auch den Schienenzeppelin. Toni auch. Er hatte den Propellertriebwagen noch nie gesehen und hat sich seine Geschichte auf den Schautafeln durchgelesen (zum Glück steht das da auch auf Deutsch drauf).
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Fotos: Es gab noch viele andere Loks, die irgendwann in Cavembourg eine Rolle gespielt haben. Auch ein paar Wagen stehen da, die alle eine Bedeutung haben.
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Foto: Es werden auch Panzer gezeigt. Der eine ist aus dem 1. Weltkrieg. Den hatten die Deutschen nach der Schlacht um Montcave auf ihrer Flucht zurückgelassen.
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Foto: Der andere ist aus dem 2. Weltkkrieg. Wir haben versucht die Luke aufzumachen. Leider war sie zugeschlossen.
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Foto: Außerdem kann man die erste königliche Staatskarosse anschauen. Die hat Königin Paula I. 1912 vom österreichischen Kaiser Franz Josef zu ihrer Krönung geschenkt bekommen. Den Kaiser Franz Josef kennt Toni auch aus dem Geschichtsunterricht.
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Foto: Dann gibt es in einer Halle noch ein 1:1-Modell des OVNIC. Das Original existiert nicht mehr, weil es für die Flugscheibe vollständig zerlegt worden ist. Toni fand diese Geschichte sehr spannend. Immerhin war das OVNIK ein außerirdisches Gerät gewesen und der Beweis, dass wir nicht alleine im Weltall sind - beruhigend und beängstigend zugleich. Mein Papa meinte, man hätte das OVNIC niemals auseinander nehmen dürfen. Denn jetzt ist es für immer verloren und der „Nachwelt bleiben nur Geschichten und zweifelhafte Modelle“.
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Foto: Außerdem wird in dieser Halle ein Nachbau des "Raumzeitkrümmers für Objekte" gezeigt. Leider funktioniert er nicht. Ein Plakat zeigt die Flugscheibe, mit der Königin Siegfriede 1940 vor den Deutschen geflüchtet ist. Auch die Flugscheibe existiert wohl nicht mehr. Man hat jedenfalls nichts mehr von ihr gehört und Königin Siegfriede hatte bis zu ihrem Tod* auch nicht wieder öffentlich davon gesprochen*. Den Film über ihre Flucht kann man auf einem Bildschirm anschauen.
In einer anderen Halle werden noch andere Techniksachen gezeigt: Das "Multitohol", aus dem später das Multitool entstanden ist (was ich Toni am Dienstag in der Toholschen Hammerschmiede gekauft habe), Blechspielzeug und Modelleisenbahnen, aber auch so Sachen, wie Fischräucherofen, Weinpressen, Druckmaschinen usw. Alles technische Dinge, die eine wichtige Rolle in Cavembourg gespielt haben.
Im Technikmuseum kann man ganze Tage verbringen und man entdeckt immer neue Sachen.
Monsieur Railjet hat uns alle abends noch ins Schulcafe eingeladen, es gab Essen am Buffet mit cavembourgischen Spezialitäten (natürlich Forelle, Kellerkäse, Roi en fourrure du loup ("König im Wolfspelz" - eine Desertspezialität) und solche Sachen). Später hat Pierre wieder Musik aufgelegt. Feiern können sie die Müselis! Toni und ich waren erst um 11 zuhause.
Morgen ist die Woche schon vorbei und Toni fährt zurück nach Müselbach. Ich melde mich dann nochmal!
Au revoir
Guillaume
*Königin Siegfriede stirbt 1978. Ihre Tochter Prinzessin Delane wird Königin. Ihre Geschichte wird noch ausführlich erzählt.
*Auch das Schicksal der Flugscheibe wird in einem späteren Kapitel noch beleuchtet.