RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#1 von Lok_Bastler , 08.02.2019 22:32

Hallo, in diesem Bericht möchte die komplette Neulackierung einer Märklin BR 218 (2621 schildern.

Modell und Ausgangszustand
Bei dem Modell handelt es sich die 218 aus der Märklin Zugpackung 26218. Diese konnte ich relativ preiswert und voll funktionsfähig vor längerer Zeit in der Bucht erstehen. Einzig die Lackierung war alles andere als ein Hingucker, da der Vorbesitzer die Lok zu einer altroten Maschine umlackiert hat.


Bild 1: Ausgangszustand

Vorbild für Neulackierung
Da die Lok komplett neulackiert werden sollte, hatte ich auch freie Wahl bei der Beschriftung. Es sollte wieder eine verkehrsrote 218 in Epoche V werden. Da ich gerne eine Mühldorfer 218 mit dem seitlichen Schriftzug „SüdostBayernBahn“ haben wollte, fiel meine Wahl nach etwas Recherche auf die 218 348-1. Ein Lebenslauf der Lok lässt sich unter folgendem Link finden:

https://www.revisionsdaten.de/tfzdatenba...=1&such_start=0

Lackierarbeiten
Das Lokgehäuse besteht aus Zinkdruckguss, weshalb man beim Entlacken etwas härtere Geschütze auffahren kann. Ich habe das Gehäuse mit Aceton und einer alten Zahnbürste entlackt. Die anschließende Grundierung erfolgte mit Vallejo Surface primer.


Bild 2: Nach der Grundierung

Zum Lackieren verwende ich eine low-budget Airbrush von Agora-Tec und Acrylfarben. Als erstes wurden Dach und Rahmen in RAL 7012 Basaltgrau (Farbe von Oesling Modellbau) lackiert. Anschließend bekam die Lok ihren verkehrsroten Anstrich (RAL 3020, ebenfalls von Oesling). Als nächstes folgte Lackierung des seitlichen, oberen Lüfterbandes ebenfalls mit RAL 7012. Für die Umrandung des Lüfterbandes wurde Revell 99 Aluminium verwendet. Damit war Einsatz der Airbrush beendet und es wurde mit einem feinen Pinsel weitergearbeitet. Die seitlichen Griffstangen und die Treppenkante unter den Einstiegstüren erhielten einen lichgrauen Anstrich (RAL 7035, ebenfalls von Oesling). Zum Schluss wurden noch die Türklinken und die Ringe der oberen Stirnleuchten Aluminiumfarben gefärbt und die Gummiränder in der seitlichen, oberen Lüfterband schwarz lackiert. Neben Klebeband hat sich auch der Einsatz von Stopplack (Revell Color Stop) beim Abdecken von Stellen, die nicht mitlackiert werden sollen, bewährt. Zum Schluss wurde die komplette Lok mit glänzendem Klarlack (Vallejo Gloss Varnish) eingesprüht, damit der Untergrund für das Aufbringen der Decals vorbereitet ist.


Bild 3: Nach der Behandlung mit Klarlack

Decals/Beschriftungen
Den Decalbogen für die 218 habe ich mit dem kostenlosen Zeichenprogramm Inkscape entworfen.


Bild 4: Decalbogen

Diesen habe ich dann mit dem ebenfalls kostenlosen Desktop-Publishing-Programm Scribus in eine PDF mit CMYK Farbwerten umgewandelt und von Herrn Nothaft (www.modellbahndecals.de) anfertigen lassen. Die Druckqualität finde ich für H0 absolut in Ordnung. Die Decals wurden an den entsprechenden Stellen angebracht und anschließend die größeren Decals noch mit Revell Decalsoft behandelt. Leider ist die Decalfolie ziemlich dick (oder ich habe irgendetwas falsch gemacht!), da man die Konturen der Decals selbst nach mehrmaligen überlackieren mit Klarlack (zunächst nochmal glänzend, anschließend seidenmatt) noch sieht.


Bild 5: Decals aufgebracht und mit Klarlack versiegelt


Bild 6: Decals aufgebracht und mit Klarlack versiegelt


Bild 7: Decals aufgebracht und mit Klarlack versiegelt

Auf Bild 7 sieht es so aus, als hätte sich das Decal trotz der Verwendung von Decalsoft nicht richtig an die Oberfläche angepasst.

Hat zufällig jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. weiß, wie man das mit den sichtbaren Konturen der Decals noch beheben kann?

Im FAQ auf der Website von Herrn Nothaft ist zu lesen, dass das Ausschneiden der Decals mit einer Nagelschere (ich habe mit einem Skalpell ausgeschnitten) und das Anlösen der Ränder mit Nitroverdünnung wohl helfen kann. Das habe ich aber leider zu spät gelesen.

Vergleich mit Märklin Lackierung
Trotz des Ärgernisses mit den sichtbaren Decalkanten habe ich noch ein paar Bilder vom aktuellen Stand zusammen mit einer 218, die noch den originalen Märklinlack drauf hat, gemacht.


Bild 8: Vergleichsbild mit Märklinlackierung


Bild 9: Vergleichsbild mit Märklinlackierung


Bild 9: Vergleichsbild mit Märklinlackierung

Noch zu erledigen
Was noch fehlt sind die Pufferbohlen, die in Kürze auch neu lackiert werden. Außerdem habe ich vor, die Steckteile für die Pufferbohlen selbst anzufertigen, da mir ein Kauf für diese kleinen Plastikteilchen unverhältnismäßig teuer erscheint.


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#2 von leuchte119 , 09.02.2019 08:58

Hallo Lok_Bastler
Ein Vorname zur Anrede wäre angebrachter.
Eine saubere Arbeit hast du da vollbracht.

Hast du bei den Decals etwas entspannendes dem Wasser zugegeben?
Ich gebe 1-2 Tropfen Mundspülung hinzu.
Nach dem auflegen und ausrichten tupfe ich vorsichtig mit einem Wattestäbchen
überflüssiges Wasser ab, wobei auch evtl. vorhandene Lufteinschlüsse entfernt werden.

Gruß Gerd


Lesen bildet...
Wer Lesen kann, ist klar im Vorteil.


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#3 von Lok_Bastler , 10.02.2019 22:08

Hallo Gerd

Zitat
Ein Vorname zur Anrede wäre angebrachter.



Alles klar, ich habe eine entsprechende Signatur erstellt.

Zitat
Hast du bei den Decals etwas entspannendes dem Wasser zugegeben?
Ich gebe 1-2 Tropfen Mundspülung hinzu.
Nach dem auflegen und ausrichten tupfe ich vorsichtig mit einem Wattestäbchen
überflüssiges Wasser ab, wobei auch evtl. vorhandene Lufteinschlüsse entfernt werden.



Danke für deine Hinweise. Dem Wasser habe ich nichts beigemischt. Ich bin davon ausgegangen, dass das nur beim Lösen der Decals vom Trägerpapier hilft, nicht aber beim Anpassen an die Oberfläche. Ich habe das überschüssige Wasser dann mit einem kleinen Stück Papiertaschentuch abgesaugt und nochmal mit einem trockenen Pinsel drübergepüft.
Ich werde in den nächsten Tagen mal ein Stück Kunststoff lackieren und mit den übrig gebliebenen Decals herumexperimentieren, sowohl was das Platzieren, als auch das Änlösen der Ränder von bereits versiegelten Decals angeht.


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#4 von Jochen53 , 11.02.2019 08:44

Hallo,
das Problem mit den Abziehbildern bewegt viele Modellbauer:

http://www.rlm.at/cont/thema11.htm
http://www.arnes-modellbauseite.de/Tips/decals.htm
https://www.amazon.de/Revell-39693-Weich...t/dp/B001XRXHB8
https://slotpoint.de/Micro-Sol-Decal-Setting-Solution-295ml
Ob die Mittelchen wirlich etwas taugen, kann ich leider nicht sagen, ich habe sie nicht ausprobiert.
Vielleicht hilfts Dir ja.

Viele Grüße, Jochen.


Jochen53  
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#5 von Lok_Bastler , 27.02.2019 23:04

@ Jochen: Danke für die Links. Das Aufbringen von Decals ist wirklich eine Wissenschaft für sich.

Eigentlich wollte ich mich hier auch noch für Bart's ausführliche Hinweise bedanken, aber sein Beitrag ist leider wieder verschwunden.

Zwischenzeitlich habe ich ein Testgelände zum Aufbringen von Decals erstellt. Hierfür habe ich einfach ein Stück Polystyrol mit der Airbrush lackiert (siehe Bild 10). Die obere Hälfte habe ich zudem mit Klarlack eingesprüht und die untere Hälfte mit 2000er Sandpapier geschliffen.

Die beiden DB Logos wurden folgendermaßen aufgebracht: Die Decals wurden grob mit einer Schere ausgeschnitten und anschließend mit einem Stahllineal und eine Skalpell recht nah Decal nochmal geschnitten. Dabei wurde darauf geachtet, möglichst nur die Decalfolie zu durchtrennen, und nicht die Folie mitsamt Trägerpapier zu durchschneiden, was ich zuvor mit den ganzen Decals, die jetzt an der Lok kleben, gemacht habe Nun wurde destilliertes Wasser mit einem winzigen Tropfen Spühlmittel entspannt, dann etwas entspanntes Wasser auf die Schneidunterlage getropft und das Decal darauf gelegt, sodass sich das Trägerpapier mit Wasser vollsaugt. Nach etwas Einwirkzeit konnten dann die abgetrennten Decalränder mit einem Pinsel entfernt werden und das Decal an die entsprechende Position geschoben werden. Mit einem trockenen Pinsel wurde anschließend noch das restliche Wasser am Decal abgesaugt und das Decal selbst nochmal abgetupft.

Das rechte untere Decal in Bild 10 wurde auf die gleiche Weise angebracht. Beim oberen Decal habe nach der ursprünglichen Methode gearbeitet, das Decal mitsamt dem Tragerpapier auszuschneiden.

Anschließend wurde die gesamte Fläche noch mit seidenmattem Klarlack lackiert.


Bild 10: Testobjekt zum Aufbringen von Decals

Während die DB Logos ganz gut aussehen (das Obere auf der mit Klarlack behandelten Oberfläche besser als das Untere auf der geschliffenen Fläche), ist bei den kleinen Decals auf der rechten Seite kein Unterschied zu erkennen, obwohl unterschiedliche Schnitttechniken (oben die Falsche und unten die Richtige) angewandt wurden.

In Kürze werde ich ausprobieren, was man nachträglich noch machen kann, um die kleinen Decals auf der rechten Seite "weniger sichtbar" zu bekommen.


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#6 von Lok_Bastler , 17.05.2019 23:59

Hallo,

nach langer Zeit möchte ich mal wieder ein Update liefern.

Ich habe ein wenig an den Decals rumgespielt, konnte jedoch keine Verbesserung erzielen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, die Decals am Lokgehäuse wieder zu entfernen und die Beschriftungen nochmal neu zu machen. Zum entfernen verwende ich ein Sandsrahlgerät mit feinem Nussschalengranulat, da die Decals bereits mit Klarlack versiegelt sind. Das geht leider nicht ganz verlustfrei (siehe Bild 11). Ein paar Stellen muss ich nochmal nachlackieren (aber besser als das ganze Gehäuse nochmal neu zu lackieren).


Bild 11: Nach dem Abstrahlen der Decals

Die neuen Decals möchte ich beim Druckeronkel anfertigen lassen, da hier auch besonders dünne Folien (7 µm) angeboten werden. Da die Mindestgröße für einen Druck A4 ist, lohnt sich das preislich aber nur, wenn ich auch die Decals für meine zukünftigen Lackierprojekte auf dem Decalbogen drucken lasse. Deswegen ist mit der Fertigstellung der 218 wahrscheinlich erst nächstes Jahr zu rechnen.

Außerdem möchte ich noch den Eigenbau eines Ansteckteils für die 218 vorstellen. Aus einer Aderendhülse, einem Messingrohr, einem Messingdraht und einem Stück Polystyrol entsteht das ansteckbare Kabel (für die elektr. Zugheizung?)


Bild 12: Ansteckteil Eigenbau

Hier sind die Maße der Einzelteile (nach der spanenden Bearbeitung) für alle Interessierten:

Aderendhülse: Außdendurchmesser 1,4 mm; Länge 2,5 mm
Messingrohr: Außendurchmesser 0,9 mm; Innendurchmesser 0,5 mm; Länge 3,5 mm
Messingdraht: Druchmesser 0,5 mm
Polystyrol-Verbindungsteil: Höhe 1,1 mm


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#7 von Ralf Franke , 01.06.2019 12:52

Hallo Tobias,
ein toller Bericht zur Neulackierung deiner BR 218, die Lackierung des Vorbesitzer war ja Grotten schlecht.
Deine Lackierung Sieht ja wunderbar aus, nur ärgerlich das Du die Decals neu machen musst.
Ich habe unter anderen diese Lok doppelt und wollte daher eine umbeschriften und in dem Zuge auch mit einem Lokführer versehen.
Aber ich habe noch nicht heraus bekommen wie der Führerstand ausgebaut werden kann. Wie hast Du den raus bekommen ?

MfG
Ralf


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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#8 von Lok_Bastler , 02.06.2019 21:52

Hallo zusammen,

@ Sven: Danke das Lob und die Info, dass es sich bei dem Ansteckteil um die Zugsammelschiene (mit Kappe) handelt. Das andere Ansteckteil (in Fahrtrichtung rechts) ist dann wohl das Kabel für die Wendezugsteuerung, was man auch bei einigen anderen Loks (212, 141, 111, ...) findet. Hier muss ich noch etwas tüfteln, wie ich das nachbaue ...

@ Ralf: Danke auch dir für das Lob. Ich habe für den Ausbau des Führerstandes die angesetzten Griffstangen aufgebogen un abmontiert (die mussten ja weg, um das Gehäuse zu lackieren), da die den Führerstand nach unten hin blockiert haben. Wenn ich mich richtig erinnere, konnte ich dann den Führerstand relativ problemlos ausbauen. Allerdings ist das Aufbiegen der Griffstangen riskant, da die Drähte durch die plasitische Verformung brechen können und daher nicht zu empfehlen, wenn man nicht auch neu lackieren möchte. Im folgendem Thread wird gezeigt, wie es auch anders geht.


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#9 von Ralf Franke , 04.06.2019 15:04

Hallo Tobias,
Danke für deine Antwort, werde mal sehen wie ich das dann mache.-.

MfG
Ralf


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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#10 von Lokpaint , 04.06.2019 15:16

Zitat


Zum entfernen verwende ich ein Sandsrahlgerät mit feinem Nussschalengranulat, da die Decals bereits mit Klarlack versiegelt sind.



Hallo

Etwas spät, aber:
Ich an deiner Stelle hätte es mit etwas Klebeband versucht.
Wenn das schon nicht mehr geht die decals mit feinem Schmirgelpapier #1200 wegschmirgeln.

Und von diesen beiden bleiben mir die nötigen Decals übrig.


PN mir deine Adresse mal, dann werde ich dir was zukommen lassen zum ausprobieren.

Bart


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#11 von Lok_Bastler , 04.06.2019 21:38

Hallo Bart,

danke für den Tipp mit dem Klebeband und Schleifpapier zum entfernen der Decals. Ich habe es mit einem relativ starken Klebeband probiert und dabei habe ich auch aus Versehen ein Stück vom Lack abgerissen. Wenn man allerdings die das Decal erst ein bisschen mit Schmirgelpapier schleift (also die Schicht aus Klarlack wegschleifen) und dann Tesafilm verwendet, geht es gut.

Da bei der Verwendung des starken Klebebands auch Lack restlos entfernt wurde denke ich, dass die von mir verwendete Grundierung (Vallejo Surface Primer) nicht als Grundierung für Metallgehäuse geeignet ist. Mit meinem Fingernagel konnte ich auch noch weiteren Lack an der betroffenen Stelle abkratzen. Ich denke deshalb, dass es am sinnvollsten ist, das Gehäuse nochmal komplett zu entlacken, neu zu grundieren und dann nochmal zu lackieren.
Könnt ihr eine geeignete Grundierung Zinkdruckguss-Gehäuse empfehlen? (Zum Lackieren verwende ich ich wasserverdünnbare Acrylfarben von Oesling Modellbau)


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#12 von Lokpaint , 04.06.2019 22:24

Hallo

Willst du unbedingt mit den wassergetragenen Lacken von Oesling weitermachen?
Die Frage deshalb weil ich vermute das deine Decalprobleme einfach durch diesem Lack verursacht werden.
Oesling macht sehr gute Lacke, keine Frage. Es kann aber sein das diese sich nicht mit den Decals vertragen.

Es kann aber auch sein das du zu "mager" spritzt. Also zu wenig Lack und zu viel Luft.
Entweder weil der Lack von dir zu viel verdünnt ist, und deshalb zum laufen neigt, oder (noch einfacher) die Angst das Laufer entstehen. Jedenfalls sieht deine Lok irgendwie etwas "körnig" aus. Wassergetragene Lacke haben ohnehin die Eigenschaft etwas überpigmentiert zu sein.

Wenn du die möglichkeit hast, nimm irgendetwas (hochglänzendes!) auf Nitro basis. Elita z.B.
Stinkt, aber lackiert irgendwie auch glätter.

Grundierungen auf Zinkal können schwierig sein. Da gibt es aber auch (stink) Zeug was hällt.
Den Vollejo primer kenne ich nicht. Da er aber eher für anwendung auf Kunststoff gedacht ist traue ich das nicht so recht.

Bart


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#13 von Lok_Bastler , 06.06.2019 23:25

Zitat
Jedenfalls sieht deine Lok irgendwie etwas "körnig"



Ja, ich denke diese Beschreibung trifft es sehr gut. Die Oberfläche hat eine Beschaffenheit wie feines Schleifpapier. Deshalb wirkt die Lackierung auch im Vergleich zur Märklin-Lackierung relativ matt. Ob das bereits durch die Grundierung, die Hauptfarben, erst durch den Klarlack oder bei allen Sprüh-Durchgängen entstanden ist, kann ich allerdings nicht mehr sagen. Beim nächsten Mal werde ich Fotos von den Zwischenständen machen.
Ich vermute, dass die Probleme mit den Decals durch die Oberflächenbeschaffenheit entstehen. Da die Nothaft-Decals eher dick sind und die Lackoberfläche "körnig" ist, konnten sich die Decals vermutlich nicht gut an die Oberfläche anschmiegen.

Zitat
Es kann aber auch sein das du zu "mager" spritzt. Also zu wenig Lack und zu viel Luft.
Entweder weil der Lack von dir zu viel verdünnt ist, und deshalb zum laufen neigt, oder (noch einfacher) die Angst das Laufer entstehen.



Ich sprühe tatsächlich sehr vorsichtig bzw. mit sehr viel Luft, um Laufer zu vermeiden und um möglichst dünne Schichten zu erzeugen. Das bedeutet also, dass ich eine Kombination aus Verdünnung und Luftdruck finden muss, bei der sich Laufer nicht so schnell bilden, aber trotzdem ein feiner und möglichst glatter Farbauftrag entsteht?!
Das Problem ist, dass ich im Airbrush-Lackieren noch ein Anfänger bin und deshalb noch nicht das richtige Gefühl für die Verdünnung der Farbe und den Luftdruck habe. Oesling empfiehlt für das Airbrushen eine Verdünnung mit 25 % Wasser und einen ziemlich hohen Luftdruck von 5-8 bar. Mein Kompressor schafft allerdings nur ca. 3,5 bar. Derzeit sprühe ich bei 50 % Verdünnung mit Wasser (so komme ich auf eine milchige Konsistenz, von der man immer wieder liest), 3,5 bar und einer 0,5 mm Düse (die 0,3 mm Düse verstopft irgendwie sehr schnell mit den Oesling-Farben). Hier habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass mit weniger Druck bei gleicher Verdünnung der Farbauftrag gröber wird (es enstehen Spritzer).
Ich werde noch ein paar Versuche mit verschiedenen Luftdrücken und Verdünnungsverhältnissen machen, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Vielleicht klappt es dann auch mit 0,3 mm Düse.

Ob ich bei Oesling bleibe hängt davon ab, ob ich noch bessere Ergebnisse erziele. Prinzipiell finde ich die wasserbasierten Farben aber sehr praktisch und würde nur auf Nitrolacke wechseln, wenn ich keinen Ausweg mehr sehe.


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#14 von Lokpaint , 07.06.2019 00:08

Hallo

3.5 Bar sind definitiv viel zu hoch.
Werte um 1.5 sind eher geeignet.

Ein paar Tipps:

Verdünnen mit Alkohol aus der Apotheke.
Nicht zu viel verdünnen. Konzistenz der Farbe eher dicker als milch.
Wenn zu viel verdünnt wird sackt der Pigment aus der Farbe heraus. Das verursacht die Verstopfungen.
Schutzkappe (wenn möglich) von der Pistole abmachen. Diese verursacht meistens die Spritzer.
Glasflaschen zum üben nehmen. Leicht einnebeln, und dann versuchen eine zu dick wie mögliche Lackschicht darauf zu blasen die volkommen glatt ist.
Nicht zu weit weg vom Objekt. Etwa 5-7 cm, nicht mehr!

Bart


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#15 von Lok_Bastler , 12.06.2019 22:09

Vielen Dank für die Tipps, Bart! Ich werde das mal ausprobieren und dann über die Ergebnisse berichten.


Beste Grüße
Tobias


 
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#16 von Stadtbahner , 13.06.2019 07:12

Hallo Tobias,
Ich habe mit Tamiya Fine Primer aus der Sprühdose beste Erfahrungen gemacht. Hält sowohl auf Kunststoff (Polystyrol), Resin (Garage Kits) als auch Metall sehr gut. Lässt sich sauber dosieren und hat feinere Partikel als etwa Baumarktprimer. Anschließend verwende ich in der Regel Kunstharzfarben von Tamiya (X, XF und TS).
Ich hoffe, die Info hilft dir weiter. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt!


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#17 von Lok_Bastler , 17.06.2019 21:16

Hallo Marc,
vielen Dank für deinen Tipp mit dem Tamiya Primer. Dass der auf vielen verschiedenen Materialien hält und sich eine schöne Oberfläche erzeugen lässt, klingt sehr vielversprechend. Auf der Produktwebsite steht sogar explizit, dass er u.a. für Zink-Druckguss geeignet ist. Ich werde mir mal eine Dose kaufen und ausprobieren.


Beste Grüße
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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#18 von Stadtbahner , 18.06.2019 07:11

Hallo Tobias, Gerngeschehen. Den Primer gibts in verschiedenen Farben, das sind aktuell (soweit meine Erinnerung reicht) weiß, hellgrau und pink - je nachdem, was für ein Farbton später drauf soll.


Viele Grüße, Stadtbahner

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RE: Märklin BR 218 neu lackieren

#19 von Lok_Bastler , 23.02.2020 12:44

Hallo zusammen,

nach längerem Stillstand möchte ich hier ein kleines Lebenszeichen vom 218 Lackierprojekt geben. Mittlerweile ist die Lok wieder komplett entlackt. Außerdem habe ich diese Gelegenheit genutzt, um die Formtrennkanten an den Stirnseiten des Gehäuses mit einer Feile und Schleifpapier zu glätten.



Beim Lackieren bin ich zur Zeit noch in der Übungs- und Probierphase. Dabei bin ich noch auf den sehr hilfreichen Thread https://stummiforum.de/viewtopic.php?t=131118 gestoßen, in dem das gleiche Problem wie bei meiner Lackierung diskutiert und gelöst wurde. Ich bin daher zuversichtlich, zusammen mit den Tipps von Bart deutlich bessere Ergebnisse als bisher zu erreichen.


Beste Grüße
Tobias


 
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