RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#1 von Harald , 14.05.2005 13:35

Hallo liebe Eisenbahnfreunde,

hat jemand Erfahrung mit dem Brünieren von Märklin (H0) Rädern ??

Ich besitze einige ältere Dampfloks, damals waren die glänzenden Räder ja ganz normal. Die neueren Loks haben alle brünierte Räder, die meiner Meinung nach auch sehr viel besser aussehen.

Nun gibt es zum Thema Brünieren jedoch sehr unterschiedliche Meinungen:

Pro: sieht besser aus, einfach durchzuführen, nicht teuer !

Kontra: brünierte Räder habe schlechtere Kontakteigenschaften und verschmutzen die Schienen; wenn man Pech hat lösen sich die Räder beim Brünieren auf; das Ergebnis ist nicht so perfekt wie bei industriellen Produkten (Märklin ab Werk).


Vielen Dank für Eure Meinung !

Harald



 
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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#2 von Florian Schmidt , 14.05.2005 13:54

Hallo Harald,

meine Meinung zum Brünieren ist zweigeteilt: brünierte Gestänge ja, brünierte Laufflächen und Spurkränze nein. Jedenfalls habe ich noch kein Originalfahrzeug mit solchen Rädern gesehen, selbst Fahrzeuge die frisch aus der Fabrik oder aus dem AW kommen haben blanke Laufflächen. Wäre auch unlogisch, da das im Betrieb eh wieder abgefahren würde.

Was ich bei Märklin hingegen sinnvoller fände, wäre die brünierten oder vernickelten Achsstummel und Radreifen nachzulackieren. So wie es auch bei Fleischmann schon lange der Fall ist. Nicht nur die Räder wirken durch die vorbildgerechte Lackierung filigraner, die ganze Lok gewinnt optisch ungemein. Es ist aus meiner Sicht unverständlich, daß Märklin da, angesichts der erstklassig detailierten Dampflokmodelle der letzten Jahre, an einer liebgewonnenen Tradition festhält.

Gruß
Florian



 
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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#3 von Harald , 14.05.2005 16:18

Hallo Florian,

vielen Dank für Deine Antwort ! Genau so wie von Dir vorgeschlagen werde ich es machen !
Das Rad soll in der Seitenansicht komplett rot sein, natürlich nicht die Lauffläche (gut zu sehen bei den Fleischmann-Loks auf deren Homepage).

Der richtige Farbton für Dampfloks (Epoche 2 – 4) ist RAL 3002 Karminrot.

Revell hat RAL 3002 unter der Nummer 36 (matt).

Ausprobiert habe ich das Ganze bereits an einem alten Schätzchen mit Humbrol Nr. 60 (Scharlachrot matt). Diese Farbe ginge auch, scheint jedoch einen Tick heller zu sein. Die Lok hat dadurch bereits sehr gewonnen.

Das ganze ist auch in dem (empfehlenswerten) Buch: Märklin. Modellbahn – Ausbau- und Praxisbuch von Markus Tiedtke (ISBN: 3-8043-0540-7) beschrieben.


Viele Grüße

Harald



 
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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#4 von Rirarunkel ( gelöscht ) , 15.05.2005 08:50

Hallo,
Das Thema hat mich auch schon öfters bewegt.
Märklin selbst hat die Räder und Achsen der Hochpreismodelle zB. BR 45 oder BR59 rot nachgemalt. Natürlich ist die Farbe kaminrot Ral 3002. (Weinert passtt da perfekt)
Also handelt es sich um eine Sparmaßnahme?
Ich finde es besonders bei Dampfloks mit großen Rädern komisch, wenn außen ein schwarzer Rand ist. Außerdem wirken die im Original über 2 Meter hohen Räder dann eher kleiner. Das Gleiche gilt für die schwarzen und viel zu großen Achsstummel.

Fleißig malende Grüße
Caren



Rirarunkel

RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#5 von Florian Schmidt , 15.05.2005 11:03

Hallo Caren,

das gleiche frage ich mich ja auch.

Ich erinnere mich da an die Vorstellung der Liliput- und der Märklin-45er im EM. Da war auf der Titelseite der Zeitschrift ein Foto mit beiden Modellen nebeneinander auf einer Anlage zu sehen. Die Liliput-Lok sah einfach besser aus, obwohl auch die von M* durch exzellente Modellausführung bestach. Ich kam letztendlich zu dem Schluß, daß der bessere Eindruck der Liliput-Lok von den Rädern herrührte, die vollständig lackiert waren, während die Räder der Märklinlok das beschriebene Manko aufwiesen.

Im eigenen Lokpark sah ich an einer 52 Kondens von Gützold (noch aus DDR-Zeiten) wie sehr eine vernünftige Lackierung die Optik eines Rades verbessern kann. Die Räder dieser Lok hatten neben Radsternen aus Kunstoff - natürlich unlackiert - auch unlackierte Radreifen und Achsstummel, und - typische für Dampfloks aus DDR-Produktion - die häßlichen Messingbuchsen. Das gesamte Lokfahrwerk kam zur Behandlung zu einem Vereinskollegen, der es komplett neu lackierte. Und siehe da - die nun "Fleischmann-mäßig" gesprtizten Räder wirkten sehr filigran - man hätte meinen können es wären neue Räder. Ich war selbst verblüft von der Wirkung, die da durch etwas Farbe erreicht wurde.

Ich denke es handelt sich da einfach um eine liebgewonnene Tradition. Oder die Loks sollen einfach einen "Wiederekennungswert" für den "Märklinisten" haben: "Ja, das ist eine Lok von "meiner" Marke".

Für "markenneutrale" Modellbahner, die nicht auf einen Hersteller festgelegt sind, sicher ein überflüssiger Wiedererkennungswert.

Gruß
Florian



 
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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#6 von Harald , 15.05.2005 19:59

Hallo zusammen,

kleiner Nachtrag......

Ich habe im Keller noch die Revell-Farbe Nr. 36 gefunden, die paßt besser als die von Humbroll. Beide Farben haben aber den Nachteil, daß sie mal wirklich matt sind.

Ich werde mir wie vorgeschlagen die Weinert Arycl-Farbe bestellen:

Weinert RAL 3002 Karminrot Bestell-Nr.: 2461 18 ml (passender Verdünner 24504 40 ml). Die Weinert-Farbe ist seidenmatt, das paßt dann für die Loks wirklich besser !

Viele Grüße

Harald



 
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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#7 von carsten ( gelöscht ) , 07.06.2005 13:15

hallo,
ich lackiere grundsätzlich meine uraltmärklindampfrösser nach, sieht gleich richtig teuer aus und die kollegen staunen. tip :
im baumarkt eine dose RAL 3000(feurrot) holen und mit einem tropfen mittelbraun an das jeweilige modell angleichen, es können so schwankungen im lack ausgeglichen werden. zudem kann man, wenn man will, leicht etwas verschmutztere stellen darstellen.

grüße,

carsten



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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#8 von Christian Schmidt , 08.06.2005 08:37

Hallo zusammen,

das Thema war auch schon mal im MIF diskutiert worden. Farbfehler (rot)lackiere ich auch nach. Man kann den Glanz der Räder übrigens auch ganz ohne Brüniermittel wegbekommen: Nach Entfettung (Waschbenzin) einfach mit einem schwarzen Edding (wasserfest) über die störenden glänzenden Teile gehen. Am besten geht das, wenn man die Lok hinlegt, an den Regler anschließt und langsam laufen läßt. Das hat zudem den Vorteil, daß sich die "Brünierung" mittels Waschbenzins wieder sauber entfernen läßt. Der Tip stammt von den MUCIS. Die Loks sehen damit richtig gut aus.

Gruß, Christian



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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#9 von ThKaS , 08.06.2005 09:06

Hallo,

wer brünieren will: Hier gibt Brünierstifte zu relativ brauchbarem Preis.
Einfach anfragen:

GIMA

GIMA-Brünierstift



 
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RE: Brünieren von Lokrädern (Märklin)

#10 von Harald , 12.06.2005 15:28

Hallo zusammen,

in der Zwischenzeit habe ich die RAL 3002 (Karminrot) von Weinert erhalten, diese Farbe war jedoch zu dunkel.

Meine Nachfrage bei Märklin (da hätte ich eigentlich früher dran denken können !) ergab, dass für die „älteren“ Märklin Dampfloks (z.B. 3102, 3082, 3310, 3309, 3084 etc.) die richtige Farbe RAL 3000 (Feuerrot) ist.

Märklin: 50 ml RAL 3000 Art.-Nr.: FL 0001 (6.96 Eur + Mwst. + 3.40 Porto = bei Märklin).

Ich habe jetzt eine alte Märklin 01 (Primex) angemalt (Radreifen, Stirnseite der Achse und die große waagerecht verlaufende Stange im vorderen Bereich des Gestänges) mit der Farbe Nr. 330 von Revell (Feuerrot seidenmatt). Diese Farbe paßt sehr gut.

Die Lok hat durch dieses Nachbessern deutlich gewonnen !!


Viele Grüße von

Harald



 
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