Moin,
da immer wieder der breite Rand kritisiert wird, möchte ich mal meine Gedanken dazu aufschreiben:
bisher ist eine einzige Abbildung der Drehscheibe bekannt ( klick!). Bei näherer Betrachtung halte ich diese Abbildung für computergeneriert. Kein fertiges Modell, nicht mal ein Handmuster, nur ein Rendering des Konstruktionsstands. Und ja, auf dieser Abbildung sieht der breite, graue Kunststoffrand echt nicht schön aus. Macht aber nix, denn:
Üblicherweise ist zwischen den Drehscheibengleisen alles mit Schotter oder ähnlichem verfüllt und die Bodenoberfläche liegt auf Höhe der Schwellenoberkante oder in anderen Worten: auf dem Niveau des hässlichen Rands. Wer also vorbildgerecht die Gleiszwischenräume in seinem BW auffüllt hat schon mal kein Problem mit einer störenden Stufe zwischen dem Rand und der Umgebung. Im Zuge der Bodengestaltung wird dann auch der Drehscheibenrand mit Streumaterial bedeckt und schon ist von den glatten Kunststoffteilen nichts mehr zu sehen.
Klingt fast so, als wäre das so gedacht. Hat da etwa ein Konstrukteur mitgedacht?
Schauen wir uns das Bild noch mal genauer an und achten auf die Details der Konstruktion: auf den Randstücken ist der oben am Grubenrand aufgesetzte Metallstreifen nachgebildet. Auch die Grubenwand selbst ist oben angedeutet, zumindest etwas erhöht gegenüber der weiter nach außen gehenden Fläche. Das sind Details, die auf so einem komplett in dunkelgrau gehaltenen Teil (noch) ohne weitere Oberflächenstruktur natürlich einfach untergehen. Nach der Bodengestaltung und vielleicht etwas Farbe sieht das anders aus. Hier kann man übrigens den Boden bis an den Metallstreifen heran mit Schotter bedecken oder die Grubenwand von oben frei lassen, das Vorbild kennt beide Varianten.
Bei den Gleisanschlüssen ist ebenfalls der Metallstreifen auf dem Grubenrand nachgebildet, mitsamt der Ausbuchtung in der Mitte, wo die Verriegelung eingreift. Hier (noch) in schwellenbraun eingefärbt.
Das sind doch gute Voraussetzungen für eine schöne, detaillierte Drehscheibe.
Nun wirken die Randstücke im Vergleich zu den Gleisanschlüssen ein wenig zu hoch, um einer ordentlichen Schicht Streumaterial Platz zu bieten. Auch die Höhe des Metallrings passt bei Randstücken und Gleisanschlüssen nicht so ganz zusammen, die Grubenwand findet gar keine Entsprechung in den Anschlussstücken. Aber das sehen die Leute bei Märklin sicherlich auch und solange die Teile noch in der Konstruktion sind - wovon ich ausgehe - kann sich das bis zum fertigen Modell alles noch ändern (hoffentlich!). Auch die Kritik am breiten Rand wird mit Sicherheit zu Märklin durchdringen und wer weiß, vielleicht macht man den noch etwas schöner, so dass er auch ohne Tarnung brauchbar aussieht. Nur schmaler wird er sicher erstmal nicht, den Grund haben andere schon genannt. Aber wer weiß, ob nicht mal eine Variante mit schmalem Rand kommt? Dafür bräuchte es bloß ein anderes Randstück.
So wie es aussieht, ist diese neue Drehscheibe also ganz klar als Nachfolger und direkter Ersatz der alten, größeren Drehscheibe konzeptioniert. Das bringt den breiten Rand mit sich, der für eine zufriedenstellende Optik getarnt werden muss. Damit bietet sich vor allem der feste Einbau der Drehscheibe an.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie das fertige Modell dann aussehen wird, und finde, dass der breite Rand ein wenig zu Unrecht gescholten wird.
Und dann noch eine kleine Träumerei : Die Bühne und ihr Antrieb sind natürlich von vorneherein passend konstruiert, um in einer besonders flachen Grube verwendet werden zu können: Die Teppichbahndrehscheibe, Herbstneuheit 2020