Unabhängig von der Debatte um Steuerungen und Systeme noch ein paar Hinweise.
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Die Bahn soll digital gesteuert werden, nur wie? ... Der Fachhändler empfiehlt natürlich die cs 3 von Märklin
Unabhängig vom Preis: Probiere sie erst einmal aus. Ich persönlich mag sie nicht so sehr, denn ich schaue gerne auf die Lok und fühle die Funktionstasten mit den Fingern. Durch den Touchscreen ist man zwar flexibler was die Darstellung angeht, dafür entfällt aber die Haptik.
Generell ist bei diesen Zentralen ein großes Problem dass die Schirme zu klein sind. Manchmal kann man zwar einen PC oder ein Tablet mit verwenden, aber dann kann man auch eine billigere Zentrale verwenden.
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es sei denn man verbaut sündhaft teuere Bremsabschnitt-einheiten, ...
Je nachdem was Du schon an Fuhrpark hast kann man da auch andere Lösungen finden. Man kann zum Beispiel mit vier Dioden die Spannung an einem Gleis reduzieren, der Dekoder erkennt das und bremst. Ob das auch ein Dekoder von Märklin kann weiß ich aber leider auswendig nicht, glaube aber ja. Oder Du kaufst EIN Bremsmodul und verteilst dessen Signal an alle Stellen wo die Signale rot sind. Ist dann eben mehr Verkabelungs- und Schaltaufwand.
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Gleisbesetztsmelder usw, bekomme aber nicht so wirklich einen Überblick, nicht zuletz da auch Artikelbeschreibungen oft spärrlich ausfallen. Kann mir jemand Tipps und Fachwissen/ Erfahrungen in diese Richtung geben?
Wie meine Vorredner schon gesagt haben brauchst Du für eine aufwendigere Zugsteuerung eine Software die den Loks sagt was sie tun sollen. Wenn Du manuell fahren willst und nur per Signalen Unfälle verhindern willst ist das alles nicht notwendig, aber Du klingst so als ob die Eisenbahn mehr können muss, und dann muss eine Software her. Besorge die Demoversionen und spiele damit herum und entscheide dann selbst was Dir gefällt..
Besser kenne ich mich nur mit Rocrail aus auch wenn ich es aktuell nicht einsetze. Die Benutzerfreundlichkeit und Oberfläche lassen etwas zu wünschen übrig, aber die Software kann sehr viel und wird ständig erweitert. Wenn man sich mal an das Bedienkonzept gewöhnt hat kann man gut damit arbeiten. An WinDigipet konnte ich mich gar nicht gewöhnen, TrainController habe ich ausprobiert und fand ihn ganz gut, aber zu teuer.
Zusätzlich brauchst Du dann eine Schnittstelle zwischen dem wo die Software läuft und der eigentlichen Zentrale. Diese kosten in der Regel auch noch etwas - 100€ sind da schnell weg. Wobei es auch Selbstbaulösungen gibt die günstig sind oder sie sind bereits in die Zentrale integriert (bei der CS3 kann man zum Beispiel einen PC via USB anschließen).
Und dann muss irgend etwas noch der Software mitteilen wo welcher Zug ist. Dazu dienen dann die Melder, und deren Planung ist eigentlich die Hauptarbeit. Streng gesagt musst Du überall wo ein Zug etwas tun soll einen Melder haben, sonst weiß die Software ja nicht dass der Zug dort ist. Tricksereien wie "fahre los und lasse die Lok nach drei Minuten pfeifen" gehen meistens, sind aber recht ungenau. Besser ist es einen Melder einzubauen und die Software entscheiden zu lassen "wenn Melder 6 ausgelöst wird lasse den Zug 47 pfeifen". Dass es Zug 47 ist der gerade in den Melder eingefahren ist (oder sein sollte) "weiß" die Software. Damit kommt man also nicht um die Unterteilung der Anlage in Segmente herum, das kann man nur unterlassen wenn man keine Steuerung benutzen will. Im Zweifelsfall lieber mehr Melder einplanen als man denkt .
Welche Melder das genau sind ist relativ egal, Hauptsache sie können der Software mitteilen "Zug da" oder "Zug nicht da".
Der Ablauf wäre dann so:
Du baust Deine Anlage mit Signalen, Meldern und Weichen und modellierst die Strecke dann in der Software nach. Anhand dieses Modells kann die Software dann berechnen welche Weichen und Signale sie schalten muss damit ein Zug von A nach B fahren kann. Außerdem erkennt sie dass der Zug dann in B angekommen ist wenn Melder B1 auslöst. Also schickt sie den Fahrbefehl und wartet bis B1 sagt "hier ist ein Zug". Dann lässt sie den Zug anhalten. Entgleist der Zug unterwegs wartet sie ewig.
Zusätzliche Geschichten wie "wenn der Zug Melder X1 erreicht langsam fahren weil da eine Baustelle ist, und bei X2 wieder gas geben" können dann zusätzlich in der Software eingeplant werden.
Generell kann man sagen das Zeug von den Markenherstellern ist gut und relativ einfach zu bedienen, und man kann bei Fragen auch zum Fachhändler gehen und sagen "Hey, wie muss ich den MärFleiCo Rückmelder 08/15 anschließen?". Dafür sind sie etwas teurer.
Die Bastellösungen aus dem Internet können oft mehr und/oder sind billiger, zwingen dich aber zum Studium von Webseiten und Youtube-Videos.