Hallo zusammen,
heute bin ich wieder an genau dem Punkt (im tatsächlich räumlichen Sinne) angelangt, an dem die Überlegung und Diskussion über das Thema Oberleitung begann: Am Tunnelportal.
Ausgelöst und zur Entscheidung gezwungen war die Frage:
Muß die Stützmauer so...
...oder so ausschauen:
Die Entwicklung der kompletten Planung der Oberleitung war auch wegen solcher...
(Hier muß der Mast -und somit die Mauer- wegen des Zwergsignals nach hinten versetzt werden)
...oder solcher Situationen notwendig:
(Hier mußten wegen Einhaltung des Lichtraumprofiles die Mastabstände nochmal geringfügig geändert werden)
Erst jetzt steht also der Verlauf der Stützmauer der Kabelkanäle und der Entwässerung vor der Mauer fest. Und erst wenn die Kabelkanäle sitzen und der Graben angelegt ist, kann zuerst der seitliche Schaufelsplitt und danach der Schotter verarbeitet werden. So einfach ist es, wenn man sich vornimmt, zur Entspannung ein paar Gleise einzuschottern
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Allein diese Aussage bestätigt mir, dass es für die Montage der Oberleitung noch zu früh ist.
Die Oberleitung im Hinterkopf zu behalten ist mit Sicherheit richtig, ein Konzept auch.
Aber schau mal genau auf dein letztes Fotos und verrate mir, was du sieht?
Ich verrate es dir: keine Gleiswüste, eine Holzwüste!
Und in diese Holzwüste möchtest du jetzt Oberleitungsmasten stellen? Damit verbaust du dir jede Möglichkeit der Gestaltung des Bahnhofs!
@Michael: Jein! Wie zu Beginn dieses Beitrags geschrieben, bedingt eins das andere. Hätte ich mich z.B. erst später für den Bau eine Oberleitung entschieden, hätte ich die Stützmauer wieder umbauen müssen. Recht hast Du bei der Praktikabilität, sicher werde ich jetzt noch keine Masten aufstellen sondern wie hier ja schon geschrieben...
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Generell würde ich empfindliche Teile wie Oberleitung oder Signale erst dann montieren wenn ich keine Grösseren sachen mehr montieren muss.
Man kann auch nach Jahren wenn der Teil schon ausgestaltet ist immer noch an Oberleitung hängen bleiben.
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Genau dashalb sind die bisher aufgestellten Signale nur ganz leicht eingesteckt.
Zum Vorgehen und Umknicken, wenn Du doch dabei bleibst: Jetzt Maststandorte festlegen, ggf. Mastfundamente freihalten (z.B. mit nem Legostein 2x2) und dann erst komplett Schottern und Zwischenräume gestalten. Erst wenn der Gleisbereich komplett fertig ist, kommt der Fahrdraht. Auch die Masten würde ich dann erst setzen.
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Ja, denke mit Platzhaltern ist das am leichtesten. Zum Schluss noch ein bischen beiarbeiten ist viel leichter, als ständig drumerumzuarbeiten. Merke das jetzt schon bei der Handvoll Signalen, auch wenn ich die noch "umlegen" kann ist es lästig.
...mit Platzhaltern und einem Testmast arbeiten.
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ich muss mich mal als stiller, staunender Besucher deines Threads outen. Deine Anlage macht gewaltig Eindruck. Und Dieseltraktion vor schweren Zügen finde ich extrem gut!
Spontan fällt mir als Betriebssituation Rottweil ein. Dort beginnt die Nebenbahn nach Villingen (im Donautal), die von 218 mit Silberlinge befahren wurde, später auch mit den Pendolino-Triebwagen 612. Die Strecke nach Villingen wird zwar auf einem eigenen Gleis parallel zu Gäubahn nach Singen aus dem Bahnhof geführt, aber es spricht ja nichts dagegen, anzunehmen, dass bei dir die verdieselte Strecke erst z. B. hinter dem Tunnel abzweigt. Oder die Fahrleitung endet in deinem Bahnhof, weil die S-Bahn bzw. deren Vorlaufbetrieb dort endet und es muss auf Diesel umgespannt werden. Betriebliche Szenarien gibt es also durchaus.
Aber ich würde wie Michael auch unbedingt empfehlen, erst einiges an Zeit und Energie in die Gestaltung zu investieren, bevor Du die Fahrleitung aufbaust.
@Christoph: Herzlich willkommen, schön daß Du dabei bist. Vielen Dank für das positive Feedback und den Tip zu Rottweil, werde ich mir die Tage einmal in Ruhe ansehen, habe zum Glück ein Kursbuch von 1978/79 zum Durchstöbern des Zugbetriebes. Nachdem ja jetzt die OL geplant ist kann ich ja auch endlich "Zeit und Energie in die Gestaltung" investieren
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meine Erfahrung ist da aber ganz anders. Ich habe meine Oberleitung auch schon vor Jahren geplant, die Masten gesetzt und dann den Bahnhof gestaltet. Die Position der Masten kann nicht beliebig geschehen, dass muss auf die Gleisführung abgestimmt sein. Wenn man erst gestaltet, muss ein Mast vielleicht genau dahin, wo gerade ein Gebäude oder ein anderes Objekt steht. Deshalb finde ich die Reihenfolge genau richtig: Erst Gleisbau, dann die Oberleitungsplanung mit Maststandorten. Dann die Masten einbauen, dann gestalten, und zum Schluß die Fahrdrähte.
Die Sommerfeldt Maste sind sehr stabil. Wenn die verschraubt sind, knickt man die nicht so leicht um. Man kann sie gegebenenfalls auch im Rahmen der Gestaltung jeweils mit einbauen. Ich würde es aber nicht generell danach machen.
Bei meinem Eisberg gibt es reihenweise Beispiele, wo die Masten in die Geländegestaltung eingebunden werden mussten. Das geht nachträglich gar nicht, ohne wieder abreißen zu müssen.
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Ja! Genau so finde ich das auch am sinnvollsten. Natürlich sollten die Gebäude und Bahnsteige schonmal gedanklich geplant sein. Aber Landschaftsbau würde ich erst nach Setzen der OL-Maste beginnen.
@Franz-Peter und Frank: Ich denke, wo die Masten im Schotter, Gestrüpp oder im Gras stehen, kann man lange mit Platzhaltern arbeiten. Aber richtig, überall wo Gebäude, Bahnsteigdächer oder sonstige Bebauung -wie meine Stützmauer- stehen, müssen die Masten so früh wie möglich integriert werden.
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Schöne aufnahmen von der Rundum Anlage. Ist schon verdammt mächtig.
Wer hätte so etwas nicht auch gerne. Aber der leidige Platz.
Das mit der Oberleitung macht mich auch schon neugierig.
Bin gespannt auf weiteres.
@Norbert: Ja, mit meiner Platzsituation bin ich schon glücklich, mehr darf es aber auch nicht sein, sonst kommt man ja gar nicht voran... Neugierig bin ich auch schon, der Winter könnte endlos sein, im Sommer habe ich wieder kaum Zeit...
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Sehe, die Entscheidung für den Bau einer Oberleitung ist gefallen Bin gespannt auf die weitere Umsetzung und natürlich den Einsatz der ersten E-Loks. Bei den Masten sind die von Viessmann etwas filigraner, allerdings nicht ganz so stabil wie bei Sommerfeld. Baust Du die Oberleitung ähnlich wie es Patrick vorhat aus dem 0,3 mm Draht?
Bei mir wohl als erstes der Teil mit dem neuen Viadukt elektrifiziert, da ich da am wenigsten Landschaft unter der Oberleitung bauen muss und es ein recht einfaches Stück ist, man kann etwas herum experimentieren, allerdings werde ich zunächst die Gleise komplett schottern. Oberleitung ist ein Thema, dass mich seit je her extrem reizt, aber leider verhindert das auch bei mir, dass ich zuerst alles darunter fertig bauen muss...
Wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß und werde den Thread weiter beobachten!
@Christoph (Westerfeld): Schön, das Du mal wieder vorbeischaust, das Du Dich traust, bist ja einer der "Verantwortlichen" für den Sinneswandel. Man könnte fast behaupten, daß ich (auch) wegen Dir jetzt mein gesamtes Betriebskonzept umschmeißen muß! Tatsächlich bin ich aber wirklich dankbar, der Wunsch nach elektrischem Betrieb war ja schon immer da, so ist mir jetzt insgesamt wohler beim Projekt! Zum Fahrdraht habe ich mir noch keine wirklichen Gedanken gemacht, wird aber in jedem Fall etwas selbsgefrickeltes. Bist sicher schneller mit dem Testen, werde ich mir dann bei Dir ansehen, muß jetzt erstmal schottern...
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Hochspannung bei Deiner Akribie. Insbesondere, wie Du bei Weichen die Oberleitung einfließen lässt. Was für ein Projekt...
@Felix: Jep, das Projekt wir immer umfangreicher, überlege mir, doch etwas gesünder zu leben, um wichtige Meilensteine noch mitzuerleben...
Zum Schluss noch etwas zum Stichwort Akribie:
Kann hier in der Runde jemand belegen, daß es beim Vorbild y-Schwellen auch aus Holz gegeben hat? ops:
Gruß,
Wolfgang