A Tribute to Queen
Wie stimmt man sich darauf ein, eine „Queen“-Lok zu entwerfen? Und wie bringt man 14 legendäre Musikcover, den berühmten Schriftzug, Freddy Mercury und die Beschriftung auf den Korpus eines Taurus?
Frage Eins ist schnell beantwortet: Man hört „Queen“ in Endlosschleife. Frage Zwei beantwortet der Meister selbst. Bei unzähligen Auftritten betrat er die Bühne im Harlekin-Kostüm; erstmalig 1977, dann unter anderem beim Auftritt in der Münchner Olympiahalle 1978 und vielen weiteren. Zunächst klassisch schwarz-weiß gemustert, variierte er das Kostüm in Schnitt und Farbgebung häufig, und blieb ihm doch treu. Sicherlich kein Zufall. Der Mann, der als Farrokh Bulsara in Sansibar zur Welt gekommen war, war Opernfan und Kenner der Commedia dell’arte. Es gehört schon eine gehörige Portion Naivität dazu anzunehmen, Freddy habe, als er sich für das Kleid des Harlekin entschied, nicht an den "Arlecchino" des italienischen Renaissance-Theaters des 16. Jahrhunderts gedacht, an den Spaßmacher, der die Lügner entlarvt, die Handlung lenkt, Dinge sagen und tun darf, die allen anderen Protagonisten verwehrt sind - und der Liebling des Publikums ist. Auf dem Cover von „Innuendo“ ist Mercury abermals in just diesem Kostüm zu sehen, auf jenem Album, das die Kritik feierte mit den Worten „Queen ist heimgekehrt“. Die optische Rückkehr zum Harlekin nach eineinhalb Jahrzehnten, sie war für Freddy sicherlich kein Zufall. Er war der "Arlechinno" auf den Konzertbühnen seiner Zeit, und vielleicht hat ihm der Auftritt in diesem Outfit deswegen soviel bedeutet.
Dem wollte ich Rechnung tragen. Die Gestaltung des Taurus, auf dem ersten Blick simples Schachbrett- oder Kachelmuster, ist in Wirklichkeit gestalterische Hommage an Mercury. Und doch lässt uns der Harlekin in seinem Kostüm die Felder seines Erfolges sehen, sprich, die Cover von 14 Alben, die Musikgeschichte schrieben. Auf ihnen ruht – im doppelten Wortsinne – „Queen“, Erfolg wie Schriftzug; zum Fahrzeugende hin abgeschlossen durch die Silhouette des Mannes, ohne den diese Band wohl kaum geworden wäre, was sie wurde. Und es ist kein Zufall, das rechts unterhalb der Gestalt Mercurys das Cover des letzten Albums zu finden ist, versehen mit den Zeilen „Made in heaven“. Der zurückblickende Freddy steht am Ende des Motivs, wie auch am Ende der Geschichte von „Queen“:
I've taken my bows
And my curtain calls
You brought me fame and fortune and everything that goes with it
I thank you all
Unvergessener Freddy Mercury.
Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Roco/ Modelleisenbahn Holding GmbH
Grüße!
Christian