Hallo zusammen,
darf man Misserfolge eigentlich zu den Erfolgen zählen? Hm ... wenn man den einschlägigen Publikationen glauben darf, ist ja der ganze Fortschritt der Menschheit eigentlich eine Aneinanderreihung von Fehlschlägen zum Zweck des Sammelns von Erfahrungen ... bis es dann mehr oder weniger zufällig doch irgendwann klappt. Immer vorausgesetzt, die Hartnäckigkeit und Geduld ist groß genug. So geht es mir gerade mit meiner Hintergrundkulisse ...
Zitat
... welcher aus meiner Sicht keine Fragen mehr offen lässt. Ich finde die Lösung, gerade über die Länge des Hintergrundes von etwa 10 Metern wirklich gelungen. Der Preis von ca. 100,00 € ist aus meiner Sicht mehr als angemessen. Vielleicht ist es dir eine Überlegung wert? ...
@Peter
Danke für den Link ... den Beitrag kannte ich noch nicht. Aber auch wenn für Dich alles klar ist ... so zwei bis drei Fragen ergeben sich für mich schon. Diese Methode wird allein deshalb schwierig, weil mein Hintergrund zum großen Teil in einer Schräge liegt. Und dann das Erstellen der Bilder ... nee ...ich bin kein Grafiker, sondern Techniker. Schweiß abputz ... was für eine Arbeit.
@Chio
Du hast meine uneingeschränkte Bewunderung ... ich könnte Deine berufliche Erfahrung gerade dringend gebrauchen.
Der Plan war, die Zeit bis zum Eintreffen der Bauteile für den Aufzug das fleißig aufgeschobene Problem des Hintergrundes in Angriff zu nehmen. Doch zuvor erlöste mich der Paketbote, die Führungen sind da ... boh, was für Teile. Als ich sie ausgepackt hatte war klar, das hält
Gleich nach dem Auspacken empfing mich dieser vertraute Duft aus Maschinenöl und Metall ... schnüffel ... köstlich ... besser als alle Duftwässerchen. Nee, das ist doch was ganz anderes als diese geruchlosen Bits und Bytes. Der kugelgelagerte Fahrwagen schnurrt mit einem leichten Sirren über die Schiene, so wie es sein soll. Ich habe mir die stabile, schwere Variante gegönnt. Auf der gesamten Länge der Führung verbiegt sich nix. Tja wenn das nicht funktioniert, dann ... ja dann ... liegt's nur an meiner Unfähigkeit etwas Gescheites im makroskopischen Bereich zu bauen. Das will ich ja nicht hoffen.
Wo auf der einen Seite die Zuversicht gewachsen ist, muss zum Ausgleich ja irgendwas in die Hose gehen. Aber immerhin, Erfahrungen habe ich gesammelt. Ob daraus dann doch noch ein Fortschritt erwächst, hängt von meiner Geduld ab. Hoffentlich reicht sie, bevor ich meinen Rechner noch aus dem Fenster schmeiße.
Die Grafikkarte hat jedenfalls gequalmt. So sehr jedenfalls, dass mein zweiter Monitor am Arbeitsplatz regelmäßig dunkel wurde. Ich habe mir angewöhnt, auf einem Monitor das Bild zu platzieren, während auf seinem Kollegen rechts daneben die Bearbeitungswerkzeuge bereitstehen. Das geht natürlich nur so lange, wie auf diesem Bildschirm etwas zu sehen ist. Mein schallgedämpftes PC-Gehäuse steht nun offen neben mir und mit dieser neuen Frischluftzufuhr ist die Grafikkarte offenbar besser zufrieden.
So, nun zur traurigen Bilanz meiner Grafikerkarriere:
Das Ausgangsfoto habe ich im Internet entdeckt. Das Panoramabild des Spangenberger Schlosses stammt von Wikipedia. Es unterliegt der Creativ Commens Lizenz und wurde von dem Fotografen Ingmar Runge veröffentlicht, dem ich an dieser Stelle herzlich Danke sagen möchte. Ohne die Veröffentlichungen unter freien Lizenzen wäre meine Arbeit an einer Hintergrundkulisse schier unmöglich. hier noch das Foto direkt verlinkt ...
Das Foto vermittelt als Basis m.E. eine ziemliche Weite und es wurde in einer guten Qualität und Auflösung aufgenommen. So habe ich mir die Landschaft in der Mark Michingen vorgestellt.
Um als Hintergrundpanorama für Bad Dachstein zu dienen, wollte ich in den Vordergrund statt der Felder passende Gebäude einfügen. Es bot sich an, ein Panorama von Rothenburg o.d.T. zu nehmen, da die von Kibri stammende Stadtmauer das Verteidigungsbollwerk aus Rothenburg zum Vorbild hat. Also wieder ab ins Netz und nach einem Panorama gesucht ...
Dieses als Public Domain veröffentlichte Foto von Berthold Werner schien mir zu passen. Der Aufnahmestandpunkt war offensichtlich eine ganze Strecke entfernt und somit sollten Probleme mit der Perspektive oder gekippte Linien entfallen. Ich feierte also mit Hilfe von GIMP Hochzeit, indem ich dem Rothenburg-Panorama den Himmel klaute und die Bildebenen übereinander legte:
Die untere Vegetation würde später soweit wegfallen, bis die Gebäudereihe knapp oberhalb meiner Modellstadt thronen würde ... so als zöge sich Bad Dachstein einen Hügel hinauf. Die Farbe der Bäume passte schon mal ganz gut zu meinen selbstgebauten Modellen, um den Übergang zu kaschieren. So weit, so gut ... aber nun war die Erfolgsserie beendet. Der Reihe nach ...
Rechts passte es noch ganz gut ... von der Mauer mal abgesehen. Eigentlich müsste die Stadtmauer ja von innen zu sehen sein, da wir ja von der Innenstadt auf den Gegenring der Mauer schauen sollten. Aber dann ...
Ein Probeausdruck in der passenden Höhe zeigte, das Rothenburg-Panorama war einfach nicht scharf genug. Die dahinter liegenden Häuser aus Spangenberg sind tatsächlich schärfer abgebildet, als die im Vordergrund liegenden. Weiterhin funktionierte das Ausschneiden der Gebäude aus dem angestammten Himmel nur recht unvollkommen. An den Konturen z.B. des Turms waren noch seltsame Farbränder zu sehen, die sich nur schwer bis gar nicht entfernen ließen. Tja ... an dieser Stelle müsst Ihr Euch einen prächtigen Kraftausdruck vorstellen. Also, der Hubert sitzt vor seinem Rechner, starrt mit runden Augen auf den Bildschirm, genau in dem Augenblick, wo der zweite Monitor dunkel wird und dann ...
Ein neues, schärferes Stadtpanorama suchen ... hm ... es wird wohl darauf hinauslaufen. Aber wenigstens wollte ich mit dem bisherigen Ergebnis herumexperimentieren. Ich könnte ja Fotos meiner Modelle hinzufügen. Schließlich will ich ja nicht Rothenburg nachbauen ...
Mein Kaufhaus macht sich doch ganz gut in seiner neuen Umgebung ... die Farben sind noch etwas zu kräftig.
Schwupps ... weg ist der seltsam umrandete Turm ... aber so ganz ohne ...
Wie wär's mit diesem Kibri-Bausatzexemplar ... hm ...
Oder diesem ... farblich passt er besser, aber er klappt irgendwie nach hinten weg. Klar, dieser Turm wurde von schräg unten fotografiert. Da stimmen z.B. die Schatten und Überstände am Dach nicht ... also ein neues Experiment:
Hm ... auch nicht ganz richtig. Die neu aufgesetzte Kappe will nicht recht passen. Nun, ich habe schließlich noch so zwanzig bis dreißig Türme im Angebot. Meistens allerdings von schräg unten aufgenommen. Vlt. sollte ich neue Geschichten zum schiefen Turm von Bad Dachstein erfinden. Nur gut, dass mich das Fernsehprogramm ziemlich langweilt und ich am Rechner ganz neue Tatorte bauen kann. Boh, ich glaube, ich werde ein Opfer meines Perfektionismus. Sollte meine Frau am Ende doch noch richtig liegen. Aber schiefe Türme, oder farbige Konturen ... schüttel ... bah ... nee. Also erst mal zurück zu den stabilen Linearführungen.
LG
Hubert