RE: Pufferkondensatoren bei verschiedenen Decodertypen

#1 von Uce 8092 , 14.06.2018 23:24

Guten Tag allerseits!


Gerade eben wurde mein Konto hier freigeschaltet, und schon komme ich mit einer nicht ganz einfachen Frage an Euch - in der Hoffnung, dass auch der Eine oder Andere eventuell in Zukunft von diesem Thread profitieren kann.

Zu meinem "Problem": Mir wurden ein paar Loks von Bemo überlassen, einige davon mit sehr schlechten Fahreigenschaften. Die Stromaufnahme wurde überprüft sowie eine Grobreinigung inkl. Schmierung durchgeführt. Leider half dies nichts.

Da ich schon früher mit dem Gedanken gespielt hatte, sämtliche Loks mit Pufferkondensatoren (inkl. Gleichrichter & Widerstand) auszurüsten, ist mein Entschluss nun gefallen. Leider weisen die neu hinzugekommenen Loks allesamt unterschiedliche, teilweise auch ältere Decodertypen auf. Bei neueren Decodern (z.B. ESU Lokpilot V4.0) gibt es ja teilweise vorbereitete Lötpads für eine Pufferschaltung, bei den älteren Typen habe ich die vergebens gesucht.

Hier kommt nun meine Frage an Euch in Spiel:

Könnt Ihr mir bei den unten abgebildeten Decodern helfen herauszufinden, wo sich der Masse-Anschluss sowie der Decoder-Plus-Anschluss für eine Pufferschaltung befindet?

Meine Internetsuche hierzu hat leider nichts für die abgebildeten Decoder ergeben. Teils - z.B. beim ESU Lokpilot micro - scheint es sich auch um eine ältere Variante zu handeln, welche so im aktuellen Handbuch nicht aufgeführt ist. Es sind zwar freie Lötpads vorhanden, jedoch in einer anderen Anordnung...

ESU Lokpilot Micro




ESU lokpilot basic V1.0 52690




Lenz 10433-01 Gold




Lenz 53980 ? Vorderseite




Lenz 53980 ? Rückseite




Unbekannter Decoder ?




Vielen herzlichen Dank im Voraus, ich bin echt gespannt ob Ihr mir helfen könnt. Wäre natürlich der Hammer!

Beste Grüsse
Patrick


Uce 8092  
Uce 8092
Beiträge: 3
Registriert am: 13.06.2018


RE: Pufferkondensatoren bei verschiedenen Decodertypen

#2 von jogi , 15.06.2018 11:29

Hallo Patrick


Zur Suche von Decoder „ + „ und „ – „

Decoder „ + „ ist meist das „ blaue „ Kabel.
Decoder „ – „ findet man an den Dioden für die Gleichrichtung.
Es sind meist die 4 gleich aussehenden Bauteile.

Durch messen findet man „ + „ und „ – „
2 Dioden haben immer einen gemeinsamen Lötpunkt.
Also sind 4 vorhanden.
2 sind die Anschlüsse ( Kabel ) vom Gleis ( meist „ rot „ und „ schwarz, bzw. braun“ )
Die andern 2 sind dann „ + „ und „ – „
Wenn das „ blaue „ Kabel , auch Rückleiter oder als Decoder + bezeichnet , vorhanden ist , kann man dieses verwenden. Es geht noch um „ - „ da muß dann ein Kabel an der richtigen Diode angelötet werden .

Dioden haben eine Markierung ( Ring oder Strich ) auf einer Seite.
Hat man eine Verbindung zwischen 2er Ringe , ist das ( + ) , eine Verbindung zur gegen Seite ( andere Seite vom Ring ) ist das „ – „
Eine Verbindung von Ring und Ohne ist der Anschluss vom Gleis


Habe mal die Dioden „ rot „ markiert










viel Erfolg

ohne Gewähr


Bastelnde Grüße Jogi ;
Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände:Ein-Aus-Kaputt".
K-Gleise,DCC mit IB .CS2 nur Test Mfx freie Zone.MoBa MÄ seit 1954.
Bilder jogis Bahn
Jogis Bahn
Betrieb auf jogis Bahn

mein letzter Umbau


jogi  
jogi
Metropolitan (MET)
Beiträge: 3.944
Registriert am: 13.06.2005
Ort: NRW
Gleise K - Gleise
Spurweite H0
Stromart Digital


RE: Pufferkondensatoren bei verschiedenen Decodertypen

#3 von 1zu120 , 15.06.2018 15:45

Es gibt für alle Lenz- und ESU-Dekoder auf den entsprechenden Herstellerseiten Dekoderbeschreibungen, aus denen die entsprechenden Infos hervorgehen.
Bei den unbekannten Dekodern CV8 auslesen, gleich Hersteller, und CV250 entspricht dem Dekodertyp.


MfG Uwe
mein Blog Schmalspurmodule
Roco Z21, Roco-WLAN-Maus, z21App, Multimaus, Servodecoder Joka-Electronic


1zu120  
1zu120
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 415
Registriert am: 19.03.2013
Ort: 1zu120
Spurweite TT


RE: Pufferkondensatoren bei verschiedenen Decodertypen

#4 von Uce 8092 , 17.06.2018 14:46

Hallo jogi, hallo Zilli

Schon mal allerherzlichsten Dank an Euch beide!


@Zilli,

Die Anleitungen habe ich zumindest vor dem Start des Threads gesucht, die Vorhandenen auch durchgelesen. Leider fehlt zum ESU Lokpilot Micro V3.0 in der Anleitung eine Grafik zum Anschluss der Pufferschaltung, zum normalen Lokpilot V3.0 ist eine vorhanden.

Beim V1.0 dasselbe, in der Anleitung fehlt ein Hinweis zur Pufferschaltung komplett. Auch der Decoder (-) wird nicht erwähnt.

Beim Lenz Gold habe ich die Anleitung übersehen. Dort findet sich tatsächlich eine super Grafik für den Anschluss (siehe Bild unten).

Der unbekannte Decoder wirft mir beim CV8 ein Wert von 255 raus, somit komme ich dort auch nicht weiter was den Typ anbelangt.


@jogi,

Damit lässt sich ja quasi jeder Decoder "entschlüsseln", vielen Dank dafür! Ich als Elektronik-Laie habe nun wieder etwas gelernt.


Ich habe nun mal bei allen Decodern (ausser beim ESU Micro 3.0) die Anschlüsse markiert, so wie sie gemäss Jogi/sonstiges Internet korrekt sein müssten. Natürlich alles ohne Gewähr, Korrekturen oder Anmerkungen sind erwünscht!


ESU Lokpilot Micro V3.0




ESU lokpilot basic V1.0 52690




Lenz 10433-01 Gold




Lenz 53980




Unbekannter Decoder (die obere Diode ist auf der Rückseite via Leiterbahn mit dem schwarzen Kabel verbunden)




Viele Grüsse
Patrick


rufer hat sich bedankt!
Uce 8092  
Uce 8092
Beiträge: 3
Registriert am: 13.06.2018


RE: Pufferkondensatoren bei verschiedenen Decodertypen

#5 von Uce 8092 , 25.06.2018 13:42

Hallo zusammen!


Kurzer Bericht mit ein paar Bildern und einem Video, für diejenigen die es interessiert.

Als Umbau-Prototyp diente ein Bemo ABe 4/4 503, dessen Zustand es verkraften liess wenn er mir aus welchen Gründen auch immer abrauchen würde... Bilder von dessen Umbau habe ich keine. Der unten gezeigte ABe 4/4 502 war dann das zweite Umbau-Modell.

Beide Triebwagen fuhren vor dem Umbau mehr schlecht als recht, obwohl ich sämtliche Radschleifer und Kabel überprüft sowie alles ein wenig gesäubert und geölt hatte. Nach dem Ausrüsten mit der Pufferschaltung konnte ich die Modelle nicht wiedererkennen, da hat sich für mich der Aufwand definitiv gelohnt!

Zur Umbauqualität kann ich nichts sagen - ich weiss, einige hätten es sicher besser und schöner gemacht, aber ich als "Anfänger" bin zufrieden und vor allem happy, dass die Modelle nun nicht in ihren Schachteln schlummern müssen...


Der geöffnete ABe 4/4 502 mit dem ESU lokpilot basic V1.0, darunter die Komponenten für die Pufferschaltung: 25 V Elkos mit insgesamt 2470 µF, 100 Ohm Widerstand und Gleichrichterdiode.




Die Elkos bereit für den Einbau, ich habe sie danach noch mit etwas Klebeband isoliert. Der rechte 1000 µF Elko kommt in den hinteren Führerstand, welcher bei diesem Modell keine Lichtausrüstung mehr besass. Der mittlere 1000 µF Elko kommt in das kleine Abteil direkt oberhalb des Motors, der kleinere 470 µF Elko passt wunderbar ins WC.




Alles für den Einbau nochmals im Überblick. Ein einfaches Schema für die Ladeschaltung gibt es hier im 5. Post viewtopic.php?t=137960




Alles an seinem Platz. Die Mitreisenden werden etwas bedrängt, haben es jedoch alle unbeschadet überstanden...




Als nächstes das Gehäuse drauf. Das zweite schwarze Kabel rechts kommt von der Schiene, da dieses über das Dach gezogen wurde und somit getrennt werden musste.




Alles verbunden, die Diode wurde nach dem Foto noch isoliert.




Zum Schluss noch das Dach - und fertig. Die Kabel könnten natürlich schöner gelegt werden, sodass man von Aussen nichts sehen kann. Für mich reichte es im Moment.






Weiter wurden als Versuch noch die beiden gelben ABe 4/4 30 & 34 mit 2000 µF resp. 1940 µF ausgerüstet.

Hier der ABe 4/4 30 mit dem Lenz 53980 und den bereit liegenden 2x1000 µF Elkos, welche unter das Dach kommen. Der Decoder ist nebenbei nach unten isoliert, und liegt nicht direkt auf der Platine des Triebwagens.




Der ABe 4/4 34 mit dem Lenz 10433-01 Gold nach dem Umbau, gepuffert mit insgesamt 1940 µF.




Dank des gewölbten Dachs ist von den Kondensatoren von Aussen nur geringfügig etwas zu sehen. Ich kann damit leben, man darf schliesslich auch sehen dass etwas gemacht wurde.




Zum Schluss noch ein kurzes Video des ABe 4/4 502, welches lediglich den Effekt der Pufferschaltung ein wenig zeigen soll. Der betagte Triebwagen mit dem alten 3-Pol Motor fährt nun seidenweich:




Nochmals danke für Eure Hilfe!

Grüsse
Patrick


11652 hat sich bedankt!
Uce 8092  
Uce 8092
Beiträge: 3
Registriert am: 13.06.2018


RE: Pufferkondensatoren bei verschiedenen Decodertypen

#6 von Dave81 , 26.06.2018 20:09

Super!


MFG Dave

https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=126359


Dave81  
Dave81
InterCity (IC)
Beiträge: 508
Registriert am: 06.07.2015
Ort: Heijen Niederlande
Spurweite H0
Stromart DC, Digital


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz