Ich wende mich an Euch, weil ein Freund einen Rat braucht: Im Netz kann man sehr preiswert Delta-Loks und Steuerungen kaufen. Macht das Sinn oder ist es besser, gleich auf die neueste Technik zu setzen (Weitaus kostspieliger !).
Hallo Pebo, bin selber seit 25 Jahren ein Sammler ohne Anlage bis jetzt. Meine ist gerade in der Plannung. Die gleiche Frage kam also auch für mich auf. Da die heutigen Modelle so viele mehr Funktionen haben, inclusive Geräusche, und viele der alten Steuergeräte diese Mengen an Funktionen nicht schalten können habe ich mich entschlossen auf die neueste Steuereinheit - in meinem Fall Märklin CS3 - umzusteigen und das alte Gerät zu verkaufen. Hatte aber auch nur wenige Teile der digitalen Steuerung. Wenn ich schon eine bestehende Anlage hätte wären gebrauchte Teile eine Möglichkeit gewesen um zu erweitern und ich hatte es erwogen, mich dann aus den genannten Gründen dagegen entschieden. Was gebraucht Delta oder ältere Digital Lokomotiven oder Zubehör angeht zögere ich nicht sie zu kaufen. Steuern kann man die ja schließlich mit den neuen Steuer Geräten. Und sollte irgendwann vielleicht ein älteres Modell einen neuen Decoder brauchen(oder wollen), kann man dann auch alle Funktionen schalten. Einen Vorschlag zum kaufen von gebrauchten on eBay zum Beispiel wäre, nicht das erst beste zu kaufen. Preise steigen und fallen die ganze Zeit und immer wieder kommt was auf den Markt. Sogar die Jahreszeit kann den Preis hier beeinflussen. Man sollte sich die Zeit nehmen und verfolgen was abläuft bevor man einsteigt zu kaufen. Man sollte auch sagen "Vorsicht Falle!", kaufen auf eBay kann süchtig machen.
von einem veralteten System würde ich abraten. "Richtiges" Digital macht deutlich mehr Spaß und muss nicht unbedingt erheblich teurer sein. Eine neue MS2 inkl. Gleisbox und Trafo bekommt man für ca. 90€. Vollwertige Digitalloks sind auch nicht unbedingt wesentlich teurer als Deltaloks.
da Dein Freund wohl nicht gleich mit einer Großanlage anfangen wird sind Delta-Loks ein günstiger Einstieg, man kann ja später immer noch den Decoder tauschen, und da ist dann der Geschmack gefragt ob man bei Märklin bleibt oder zu einem anderen Anbieter z.b. Esu wechselt.
Eine reine Delta-Steuerung ist nicht zu empfehlen ,da man damit nur die 5 Grund Adressen des Delta system ansprechen kann das waren 78, 72, 60, 24, 80. Da würd ich dann schon eine Mobil Station 2 mit Gleisbox nehmen diese gibt es auch gebraucht, oder man kauft sich eine Startpackung da ist diese dann schon dabei (Achtung auf die Beschreibung der Packung achten, da beim Einsteigersegment von Märklin auch Infrarot Regler bei sein können).
Gruß Sinerb
"Eine Regierung muss sparsam sein,weil das Geld, das sie erhält aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt." Friedrich der Große
Vielen Dank für die Informationen !! Verstehe ich das richtig: Eine Delta-Lok (mit Mäuseklavier) kann auch mit der Mobile Station gesteuert werden?
Nächste Frage: Wie viele Delta-Loks können gleichzeitig gesteuert werden?
Mein Freund legt im Moment keinen Wert auf Soundloks, möchte sich aber die Möglichkeit offen halten, diese eines Tages zu steuern und die Soundfunktionen abrufen zu können.
dann wird sich mein Freund auf die Suche nach den einzelnen Komponenten machen. Vielleicht findet er jemand, der einen größeren Posten Gleise und Weichen (C-Gleis) verkaufen möchte. Wenn dann noch eine MS2 und ein paar Loks und Wagen dabei wären, umso besser.
Wenn ich das richtig verstehe, geht es hier um einen kompletten Beginn in Sachen Modellbahn. Da würde ich definitiv nicht mit veralteten Komponenten anfangen, sondern gleich zeitgemäße Sachen kaufen. Am besten mit einem Startset loslegen. So habe ich das bei meinem Wechsel von H0 zu TT vor sechs Jahren auch gemacht.
Dass man sich von liebgewonnenen Modellen früher Jahre nicht trennen will, kann ich gerade noch nachvollziehen. Aber veraltete Sachen günstig kaufen, um sie dann -mehr oder weniger aufwändig und kostspielig- umzubauen, finde ich Quatsch. Es sei denn, dieses Basteln an sich ist das Hobby.
Soweit ich weiß, lassen sich vier Loks gleichzeitig und unabhängig ansteuern. Die fünfte Lok belegt dann eine der belegten Adressen, fährt also immer mit.
Da es Mode geworden ist, sowieso sofort die Decoder rauszuwerfen und durch andere zu ersetzen, kann man mit Delta natürlich beginnen. Die Frage ist nur, ob die Motoren und Getriebe dieser - etwas älteren - Loks dem aktuellen Digitalverkehr gewachsen sind und ob sie problemlos durch einen neuen Decoder angesteuert werden können. Wahrscheinlich muss dann auch gelötet und gebastelt werden, denn Schnittstellen sind da wohl nicht.
Da Delta-Loks auch optisch einer früheren Generation angehören, muss jeder selber wissen, was auf der Anlage fahren soll und welche Ansprüche er hat. Ich hätte kein Problem damit, für 50 Euro ein langersehntes Modell zu erwischen, aber ich fahre ja auch analog.
Wenn die aktuelle Mobilstation auch zum Steuern geht (wie hier bestätigt wurde), und nur Umschalten und vielleicht Beleuchtungswechsel gewünscht wird, spricht ja nichts gegen MS und Deltachips für den Anfang. Auf das Delta-Fahrgerät würde ich allerdings verzichten. Wenn man nicht zwingend Dampfloks haben will, sind AC-"Fremdmarken" durch den bereits implantierten Decoder aber schon so preismoderat, dass ein so gewaltiger Preisvorteil durch die Billig-Delta-Loks gar nicht mehr auftritt. Wenn man nicht hartnäckiger Märklin-Modellsammler ist ...
Auf lange Sicht ist das mit dem Delta aber ohne Zukunft. Zum Kaputtfahren reicht es allemal ...
dann wird sich mein Freund auf die Suche nach den einzelnen Komponenten machen. Vielleicht findet er jemand, der einen größeren Posten Gleise und Weichen (C-Gleis) verkaufen möchte. Wenn dann noch eine MS2 und ein paar Loks und Wagen dabei wären, umso besser.
Vielen Dank und ein schönes WE ! LG Pebo
Hallo Pebo,
es gibt auch Startpackung ein mit einer MS2. Ich denke dass dies günstiger kommt anstatt kauf der Einzelteile.
Es ist auf alle Fälle empfehlenswert mit einer aktuellen Zentrale zu beginnen: MobilStation oder CentralStation. Mit einer alten DELTA-Steuereinheit sollte man keinen Anfang mehr machen.
Steuern kann man damit alle DELTA-Loks, muss aber einiges an Einschränkungen hinnehmen: - keine Funktionen außer einfachem Lichtwechsel - Programmieren des Dekoders nicht möglich - die Loks müssen in der Zentrale manuell erfasst werden, keine automatische Erkennung - es gibt nur relativ wenige Modelle mit DELTA-Dekoder - spätere Umstellung auf Digital nur mit Umbau und Lötkenntnissen
Zitat Soweit ich weiß, lassen sich vier Loks gleichzeitig und unabhängig ansteuern. Die fünfte Lok belegt dann eine der belegten Adressen, fährt also immer mit.
Das stimmt so unkommentiert nicht. Die 5. Lok fuhr m.W. mit Adresse 80. Aber das ist mit einer modernen Zentrale eh unwesentlich. Im Prinzip gibt es bei DELTA nur 4 feste Adressen, aber das ist nur durch das Steuergerät bestimmt. DELTA-Loks mit "Mäuseklavier" lassen sich auch auf andere Adressen einstellen, Voraussetzung man hat eine Zentrale, die nicht DELTA ist. Es sind aber nicht alle Adressen möglich. Bei alten DELTA-Loks der ersten Generation wurde die Adresse noch mit Löten umgestellt, da sind tatsächlich nur die vier vorgegebenen Adressen möglich. Diese Dekoder würde ich dann meiden.
Mit einer MobilStation oder CentralStation kann man problemlos auch neuere Modelle mit "normalem" Dekoder nutzen, ebenso alle Funktionen, die ein solches Modell bietet, bis hin zum Sound und senkbaren Pantografen. Mit einer DELTA-Station könnte man bei diesen Modellen nicht mal die Adresse eingeben / ändern. Deswegen würde ich von einer DELTA-Station abraten, gegen Loks mit DELTA-Dekoder ist aber unter obigen Einschränkungen nichts einzuwenden.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
also mit der MS2 kann man 16 Funktionen der Loks abrufen
Mit der Central Station 2 mit Update und der neueren Central Station 3 bis 32 Funktionen (damit sind auch Sounds gemeint) Mit diesen großen Zentralen lassen sich auch die MFX+ Spielewelten aufrufen.
Bei Delta- Loks gibt es zwei Versionen von Decodern
Die ersten hatten nur die Möglichkeit die Adresse fest per Lötbrücke einzustellen. Die zweiten hatten dann ein Mäuseklavier mit vier Schalter für 15 Adressen.
Bei Soundloks gib es Glaubenskriege ohne Ende und es liegt im Auge bzw Ohr des Betrachters den eine reicht der Märklinsound und finden ihn Ok, anderen ist er Grotten schlecht und sie schwören auf Sounds von anderen Anbietern aber das muß jeder selbst wissen und sich nicht klirre machen lassen wenn man für seine persönlche Wahl hier Massen an Trollpost kriegt.
Gruß Sinerb
"Eine Regierung muss sparsam sein,weil das Geld, das sie erhält aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt." Friedrich der Große
davon abgesehen das die alten Decoder nicht so brüllig sind - warum sollte ich bei Neustart 20 - 30 Jahre Elektronik kaufen? Steig ich mit einem C64 ins Computerwesen ein?
Neue digitale Einsteigerzentralen kosten aus "geplünderten Startpackungen" wirklich nicht viel - und wer keine Klickibunt-Zentrale braucht kann mit einer Black-Box-Zentrale mit PC sehr glücklich werden. Die Software der Klickibunti-Zentralen ist eh nicht sehr leistungsfähig
Peter
Spur N Digital Selectrix/DCC Spur 1 Teppichbahning Selectrix/MM
Ich denke auch man sollte auf jeden Fall mit einer modernen Steuerungseinheit anfangen. Die MS2 wurde ja hier bereits oft erwähnt und ist oft Preiswert bei Ebay Kleinanzeigen zu erwerben.
Also ich kaufe hin und wieder auch gerne einmal ältere Lokomotiven. Aber die mit dem Delta Modul mag ich persönlich aufgrund der Laufeigenschaften nicht. Denn wenn man dort den Decoder tauscht, dann sollte man doch gleich auch einen Hochleistungsmotor einbauen. Wenn ich ältere Lokomotiven kaufe, dann welche mit digital Decoder und Hochleistungsantrieb (z.b. mit den Märklin Artikel Nummern 37XX). Diese bieten oft noch gute Laufeigenschaften und sind schöne Ergänzungen.
alleine schon die Beschränkung auf 4-5 Loks würde mich vor dem Kauf eines Deltasystems abschrecken. Da von @Pebo nur die Frage nach dem Delta-System gestellt wurde, braucht es die Gegenfrage von mir ob weitere Vorgaben vorhanden sind. Da wären z.B. die Art der Stromaufnahme, im Volksmund Zwei- oder Dreileiter, darf es auch aus einer geplünderten Startpackung z.B. eine z21 sein usw.
Zitat ... Da wären z.B. die Art der Stromaufnahme, im Volksmund Zwei- oder Dreileiter, darf es auch aus einer geplünderten Startpackung z.B. eine z21 sein usw.
Moin,
Die Art der Stromaufnahme - 2-Schienen- oder Mittelleiter-System - hat damit nichts zu tun. Einem Dekoder ist es Wurscht, ob er Strom von rechts + links oder von der Schiene + Mittelleiter bekommt. Das ist eine Sache der Verkabelung in der Lok.
Aber: die Zentrale muss das Protokoll MM (Märklin Motorola) beherrschen. Und wie sieht es mit dem Umschaltimpuls aus? Ob die Roco z21 das kann sollte in der Anleitung stehen. DELTA-Loks erfordern MM und den Umschaltimpuls. Wenn der Fragesteller wirklich DELTA-Loks einsetzen will, würde ich nur eine Märklin-Zentrale empfehlen, alles andere könnte einen Anfänger vor unlösbare Probleme stellen. Nochmals: DELTA-Dekoder lassen sich nicht programmieren!
Bitte macht dem Themenersteller doch nur Vorschläge, die Ihr selbst ausprobiert habt.
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Ich will das ganze nochmal versuchen zusammenzufassen…
Die ursprüngliche Delta-Zentrale "Delta Control" kann lediglich vier Loks auf den Adressen 78, 74, 24 und 60 (auf dem gerät mit Symbolen gekennzeichnet) fahren. Die Loks müssen dafür nur MM können – alle mfx-Loks sind dazu abwärtskompatibel. ABER: Es lassen sich keinerlei Funktionen steuern (auch kein Licht, das ist je nach Lok fest an oder aus) und die Adressen auch nicht einstellen. Zur Erweiterung gab es noch einen Handregler am Kabel für Adresse 80. Später kommt eine Weitere Version "Delta contron 4f", mit der dann wenigstens das Licht (Funktion F0) geschaltet werden kann.
Dieses System kann man maximal gebrauchen, wenn man nicht mehr als vier (oder fünf) Loks _besitzt_. Hat man mehr Loks, so muss man die in vier bzw. fünf Gruppen aufteilen, wobei aus jeder Gruppe immer nur eine auf der Anlage sein darf – eine Beschränkung, die ich niemandem empfehlen würde. Als minimale Ausstattung würde ich eine MS2 empfehlen; zur Not MS1. Mit den noch älteren Geräten kann man die Einstellungen der Loks nur unter Verrenkungen oder gar nicht ändern – damals war halt noch Mäuseklavier angesagt.
Die Decoder sind deutlich brauchbarer, zumal es sie in drei Inkarnationen gibt: - die erste Version (liefen die auch unter 6603?) war per Lötbrücke fest auf eine der vier Adressen eingestellt. Kann man mit etwas Aufwand ändern, aber definitiv nicht dauernd. - der typische 6603 hat ein "Mäuseklavier" (eine winzige Gruppe von mechanischen Schaltern auf dem Decoder) mit vier Schaltern. Hierüber lassen sich 15 Adressen einstellen (die verbliebene Position ist der Analog-Modus). - zuletzt gab es noch den 66032, der weitgehend den ersten Digital-Decoders entspricht: 8-stelliges Mäuseklavier für alle 80 Adressen (da sind diverse Positionen unbelegt), automatische Analogerkennung und zwei (?) Funktionen (F0 und F1). Alle drei Decoder sind ansonsten (sehr einfache) MM-Decoder, die sich mit einer entsprechenden Zentrale (also u.a. allen von Märklin bis heute) steuern lassen; wobei ich jetzt nicht weiß, wie weit der Hinweis mit dem Umschaltimpuls eine praktische Einschränkung ist.
Ob eine Delta-Lok lohnt, hängt von Einzelfall und von eigenen Anspruch ab. Faustformel: Wurde die Lok damals optional mit einen vollwertigen Decoder angeboten, dann profitiert sie auch im Fahrverhalten von diesem (Lastregelung, besseres Langsamfahren). Gab es die Lok nur mit Delta, dann war sie (wie etwa die alten Modelle der Baureihen 24 und 3 damals schon technisch veraltet. Ausnahmen bestätigen die Regel…
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.
Waren die DELTA Loks nicht alle mit Allstrom-Motoren ausgeruestet? Ich meine mich da dunkel zu erinnern an meine Maerklinisten Tage Der Umbau auf zeitgemaessere Dekoder fuehrt dann wohl zwangsweise auch zu einem Umbau des Motors (mir ist bekannt, dass es von Uhlenbrock und Tams Dekoder gibt, die Allstrom-Motoren ansteuern koennen, ist dann aber beschraenkt in der Auswahl).
Mit Delta fährt man quasi halb-analog: ab der fünften Lok müssen die Überzähligen auf stromlosen Gleisen geparkt werden wie man es auch analog macht. Dann kann man natürlich mehr Loks auf der Anlage abwechselnd einsetzen, aber gleichzeitig können nur vier (oder fünf?) gesteuert werden. Ich habs ausprobiert, und es war im Grunde genauso umständlich wie komplett analog fahren. Außerdem müssen alle Loks geöffnet werden, um die Adresse einzustellen und dann hat man sich eine Liste gemacht, welche Loks ggf. doppelte Adressen hatten. So richtig der Brüller war es nicht, weil der Vorteil einer "digitalen Steuerung light" kaum zur Geltung kam. Ich hatte nur wenige Delta-Loks und bin deshalb wieder zurück zu analog. Naja, ist jetzt auch bald über 25 (?) Jahre her - damals war's innovativ ...
Edit: ja, ich meine mich auch zu erinnern, dass die Motoren sehr "rustikal" waren, also durchaus Allstrommotoren gewesen sein konnten, die bei Märklin ja üblich waren. Aber über Motoren habe ich nie nachgedacht, mir war recht, was drin war ...
wenn ich den Diskussionsfaden verfolge, finde ich ihn ziemlich unübersichtlich.
Darum erlaube ich mir, die Inhalte noch einmal zusammenzufassen und zu sortieren.
Steuerung Die Delta-Steuerungen sind stark vereinfachte Steuergeräte, die im Prinzip nur vier Adressen ansprechen können - mit dem Handregler kann bei einigen Modellen eine fünfte Adresse angesprochen werden. Diese Steuerungen sollten nicht verwendet werden; sie schränken einfach viel zu sehr ein. Das gilt auch für die Infrarot-Fernbedienungen, die einigen Startpackungen beiliegen und auf dem gleichen Prinzip basieren. Kurz: Finger weg! Als Steuerungszentrale für den Einsteiger bietet sich die MS2 an, ohne Gleis für unter 100€ neu zu haben oder in der Packung 29000 auch mit Gleisen.
Decoder Delta-Decoder sind in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Fälle mit einem vierstelligen Mäuseklavier ausgestattet und können auf 15 verschiedene Adressen eingestellt werden. Die 16. Adresse, 0000, ist für den Analogbetrieb reserviert, denn diese Decoder kennen keine automatische Erkennung der Betriebsart. Das Licht wechselt meist mit der Fahrtrichtung, seine Helligkeit entspricht, wie im Analogbetrieb, der Motorspannung. Zusatzfunktionen gibt es nur bei der letzten Generation dieser Decoder, die nun auch acht Schalter auf dem Mäuseklavier hat und alle 80 Adressen einstellen kann. Bei diesen Decodern kann auch das Licht ein- und ausgeschaltet werden. Üblicherweise ist ein Allstrommotor verbaut; nur ganz wenige Modelle haben einen Gleichstrommotor. Das Fahrverhalten ist analog wie digital ziemlich ähnlich und entspricht im Wesentlichen dem einer analogen Lok. In Verbindung mit automatischen Abläufen sind Delta-Decoder keine gute Wahl, weil die Fahrgeschwindigkeit nicht geregelt ist und darum je nach Motortemperatur, Gleisspannung etc. schwankt. Delta-Decoder verstehen MM1- und MM2-Protokoll und sind darum mit jeder Zentrale von Märklin ansprechbar.
Zitat Da es Mode geworden ist, sowieso sofort die Decoder rauszuwerfen und durch andere zu ersetzen, kann man mit Delta natürlich beginnen. Die Frage ist nur, ob die Motoren und Getriebe dieser - etwas älteren - Loks dem aktuellen Digitalverkehr gewachsen sind und ob sie problemlos durch einen neuen Decoder angesteuert werden können. Wahrscheinlich muss dann auch gelötet und gebastelt werden, denn Schnittstellen sind da wohl nicht.
Warum sollten Motoren und Getriebe da nicht mithalten? Die Getriebe müssen digital weniger aushalten als analog, weil der Strom an Stoppstellen nicht brutal an- und ausgeschaltet wird. Außerdem sind Delta-Lokomotiven bereits digital. Umgebaut werden muss allerdings, wenn man den Decoder wechseln will (außer für den Tams LD-W32 oder den Uhlenbrock 76200; beide bieten mehr Fahrqualität als der Delta-Decoder) und Schnittstellen sind in Märklin-Loks erst seit Einführung von mfx und mtc21 enthalten - also müssen (ex-)Deltas neu verkabelt werden.
Zitat sind AC-"Fremdmarken" durch den bereits implantierten Decoder aber schon so preismoderat, dass ein so gewaltiger Preisvorteil durch die Billig-Delta-Loks gar nicht mehr auftritt.
Auch Delta-Loks haben einen Decoder. Auspacken, Adresse einstellen, aufgleisen, losfahren. Bei "Fremdmarken" [sic] kann sich schon das Einstellen der Adresse haarig gestalten, je nach eingebautem Decoder und verwendeter Steuerung...
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
"Mithalten" bedeutet nicht, dass sie den mechanischen Anforderungen nicht gewachsen seien, sondern dass sie als Allstrommotoren natürlich nicht mehr mit heutigen, digital perfektionierten Hochleistungsmotoren "mithalten" können. Wenn der Motor egal ist und nur der Decoder entscheidet, hast du natürlich Recht. Ich lese aus den Beiträgen aber heraus, dass nicht jeder Motor mit jedem Decoder zusammenpasst.
Was Getriebe angeht: soweit ich mich recht erinnere, konnten Delta-Loks manuell geschoben werden, wie Kinderhände das häufig tun. Mit heutigen selbsthemmenden Schneckenantrieben wär das nicht mehr möglich. Ob diese alten Bauteile also ein angemessenes, heute übliches Fahrverhalten entwickeln, bezweifele ich.
Und das "billig" bezog sich darauf, dass man sich keinen Gefallen damit tut, eine Delta-Lok für 60 Euro zu erhaschen, die man aber später mit Decoder, Sound und Motorumrüstsatz auf über 200 Euro "pimpt", wenn man bereits Digitalloks für diesen Preis fertig konfektioniert bekommt. Da "Fremdmarken" in der Regel etwas preisgünstiger ausfallen als märklineigene Modelle, hat man dann die Wahl - wenn man nicht auf Märklin fixiert ist - zwischen einer E03 oder V200 von Piko, Roco oder wem auch immer, und dem Märklin-Modell.
Nicht zuletzt der nicht unerhebliche Nachteil, dass man Delta-Loks zum Einstellen der Adresse immer öffnen muss. OK, bei gebrauchten empfiehlt sich das natürlich immer ...
Zitat Was Getriebe angeht: soweit ich mich recht erinnere, konnten Delta-Loks manuell geschoben werden, wie Kinderhände das häufig tun.
Das hat nix mit Delta, sondern mit der damals bei Märklin noch üblichen Antriebs-Bauweise zu tun. Aber es gibt eben auch von Trix stammende Loks mit ganz anderer Auslegung und Delta-Decoder. So gibt es Delta in einer Baureihe 38 "Typ Gussklumpen" mit Stirnradgetriebe, Scheibenkollektor, Feldspule und ~50 km/h Mindestgeschwindigkeit. Und es gibt Delta in einer Baureihe 73 (von Trix übernommen) mit Glockenanker, Schneckengetriebe mit Schwungmasse und angesetzten Kleinteilen. Bei der ersten ist jeder Verbesserungsversuch Perlen vor die Säue; bei der letzteren sind wir mit einzig einem neuen Decoder praktisch auf dem Stand heutiger Neuware…
Grob würde ich das so einteilen: - Gibt es die Lok NUR mit Delta, ist das ein Warnzeichen für "veraltet". Weiters daran zu erkennen, dass kein Umbau auf 6090 vorgesehen war (Ersatzteil-Tabelle im Katalog!). Wird nicht toll fahren (und auch nicht aussehen) und Umbaukosten um das zu ändern, übersteigen schnell den Kaufpreis. - Gibt es die Lok mit ungeregeltem Digitaldecoder, kann man auch gleich die Delta nehmen. Der ungeregelte Decoder bringt weder im Betrieb noch beim Umbau nennenswerte Vorteile. Permanentmagnet (außer bei den wenigen DC-Motoren) und neuen Decoder (den wiederum bei DC umso mehr) will man so oder so. - Gibt es die Lok mit geregeltem Digitaldecoder, würde ich die Voll-Digitale nehmen. Eine Delta auf diesen Stand zu heben, würde ich durchaus 50€ veranschlagen.
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.