[quote="Erich Müller" post_id=1833778 time=1526569424 user_id=26147]
1:93, finde ich, ist irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch
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…das sagst du und ich seh's eigentlich genauso (zumal die Wagen teils teurer sind als vergleichbare 1:87). Andererseits werden die Wagen offenbar gekauft – vielleicht wegen Platzproblemen, vielleicht weil "ist Märklin". In der Umfrage hat sich zu meiner Überraschung einer gemeldet, der 55 mm Parallelgleis bei AC hat – da kommen dann sogar beide Faktoren zusammen…
Zitat
Und wenn ich mich richtig erinnere, hatte Kai (TheK) die Ansicht geäußert, die Ansprüche der Kunden je Maßstab seien ohnehin verschieden: eher detailverliebt für die Langen, eher einigermaßen stimmiges Gesamtbild (des Zuges, nicht des Wagens, wenn ich das richtig interpretiere) für die Kurzen.
Richtig, wobei vor allem die 1:100-Kunden offenbar relativ massive Kompromisse hinnehmen – falsche Fensterzahlen (teilweise absichtlich, teilweise als Kompromiss), keine Formvarianten (Tritte bei IC-Wagen, Dächer von Rocos IR… und zum Teil die Verwendung von nur entfernt ähnlichen Bauarten (Pikos Bpmz als Railjet) gibt es relativ oft. Auch gibt es ziemlich große Lücken im Angebot (Bvmz 185, ABm 223-225), die keinen zu stören scheinen.
Bei 1:93-Wagen wüsste ich bisher keine solchen Kompromisse, ja sogar die Änderungen des Vorbildes müssten Märklin und Fleischmann jeweils weitgehend durchgekaut haben – etwa Klapptritte, Druckertüchtigung, FIS oder die Dächer der IR-Wagen.
In 1:87 gibt es dann einfachere Modelle, die ähnlich wie die 1:93 sind und welche mit extrem aufwändig detaillierten Inneneinrichtungen und individuellen Unterböden. Außerdem noch mehr Bauformen (etwa die ganze Gruppe 53) und seltenere Bauarten.
Kurz gesagt: Ein Liegewagen Bcm 243 in 1:100 ist eine Farbvariante, in 1:93 eine Formvariante und in 1:87 ein ganzer Formenzoo (Bcmh 246, Bvcmz 248 und Bcvmbz 249 sind daraus umgebaut…).
Für einen Hersteller bedeutet der Verzicht auf maßstäbliche Wagen dann eben auch den Verzicht auf die anspruchsvollen Kunden. Hier sehe ich den "Kompromiss" eher in Pikos "Hauptsache lang"-Wagen. Preis wie Märklins 1:100, kann man aber bei Bedarf mit einem doppelt so teuren von LS Models kombinieren.
Zitat
Und falls sich dabei herausstellt, dass für einen Maßstab nun wirklich kein wirtschaftliches Produzieren mehr möglich ist, dann wird er eben verschwinden. Aber das bedeutet im Gegenzug auch, dass sich nur noch wenige Modellbahner dafür interessieren
Und da stellt sich eben die Frage, ob dieser Punkt für 1:100-Wagen schon erreicht ist – demnach wären die, die jetzt noch (womöglich neu entwickelte) 1:100-Wagen fordern, nur eine laute Minderheit. Das dünne Angebot und die Umstellung bei Märklin lassen mich jedenfalls vermuten, dass die Nachfrage ziemlich massiv eingebrochen ist.