Hallo "Mühlfeld"-Freunde,
zwar sind die Wartungsarbeiten noch nicht in meinem Sinne komplett (obwohl: Betrieb läuft wieder ), dennoch muss mal wieder was gebastelt werden. Ins Visier genommen habe ich diesmal eine noch offene Baustelle - die Nachbildung der Seilzug-Mechanik im Ostteil des Bahnhofs.
Beim Abholen der vorbestellten Spannwerks-Bausätze fiel mir der hier in die Finger.
Da ich mit DDR-Reichsbahn kein neues Fass aufzumachen gedenke (die Ludmillas lassen wir mal außen vor ), muss der wohl eine andere Bestimmung haben. Der ist mit noch vier weiteren Wagen in die Ergänzung des Ardelt-Kranzugs aufgenommen worden. Denn mit einem Kranauflieger und einem Materialwagen ist der Kranzug sehr dünn bestückt. Hier: http://www.eisenbahndienstfahrzeuge.de/k...7t/kran-57t.htm findet man ein wunderbares Bild in drei Zeilen, auf dem eine der möglichen Zusammenstellungen zu sehen ist. Und genau da findet man auch einen derartigen Packwagen. Als Mannschaftswagen kommt ein GFN 569103 zum Einsatz. Zwar entspricht der nicht exakt dem Vorbildwagen (z.B. hat das Vorbild 2-achsige Drehgestelle, der GFN aber 3-achsige), aber ich denke, das macht nichts: man hat für solche Zwecke genommen, was da war. Auf der oben genannten Website sind noch etliche Fotos mehr zu finden, die zeigen, wie bunt solche Kranzüge zusammengestellt waren. Und da "Mühlfeld" fiktiv ist, darf es auch der Kranzug sein - so lange die Zusammenstellung Sinn macht. Ergänzt wird der Zug auch von einem Bahndienst-Kesselwagen 503306, da auf einigen Bildern auch Kesselwagen zu finden sind - vermutlich zur Ergänzung der Wasservorräte. Die Wagen werden "versaut", außerdem die Beschriftungen geändert (und damit verschwindet dann auch das "DR" auf dem Packwagen). Meine Frage: hat Gaßner derartige Beschriftungen im Sortiment? Oder wo muss man da nachschauen?
Was nicht so unmittelbar zu beschaffen war, ist ein Tender, der wohl als Kohle- und Wasservorrat mitgeschleppt wird. Ich überlege mir zur Zeit, wie ich an einen einzelnen Schlepptender herankomme. Schrottlok bei eBay (i.d.R. sind die Schlepptender ja nicht das Problem ...)? Ersatzteil-Bestellung?
Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Signalspannwerke. Diesmal sind es nicht die von Auhagen, sondern die Weinert-Teile. Für mich insofern eine Premiere, als ich mich bislang erfolgreich um den Zusammenbau von Messingguss-Bausätzen gedrückt habe. Hauptgrund: das Nacharbeiten der Ungenauigkeiten, die sich beim Messingguss zwangsläufig ergeben. Aber irgendwann muss man den Stier bei den Hörnern packen ...
Das folgende Bild zeigt den Werkzeug-Park, der benötigt wird: den Xuron-Gleisschneider, den ich zum Abtrennen der Gussteile hernehme, eine Schlüsselfeile zum Nachbearbeiten, ein Stiftenklöbchen mit 0,8er Bohrer zum Nacharbeiten der meist zu engen Bohrungen sowie ein Zahnstocher, mit dem ich das Sekunden-Gel (gerade so neben dem Zahnstocher erkennbar) auf die Klebestellen auftrage.
Schritt 1: Löcher aufbohren. Das geht am besten, wenn man es macht, so lange die Teile noch am Gussast hängen. Nach dem Abzwicken ist die Handhabung der Teile deutlich pfriemeliger.
Schritt 2 (ohne Bild): Abtrennen der Einzelteile vom Guss-Ast mit dem Xuron-Schneider. Mit ein wenig Fingerspitzen-Gefühl und Sorgfalt geht das erstaunlich gut.
Schritt 3: Befeilen der Grate. Wenn man das ganz sachte macht ...
... und die Feile immer nur auf sich zu zieht, dann geht das recht gut, und die Grate verschwinden allmählich.
Schritt 4: Wenn das getan ist, kann das Spannwerk zusammengeklebt werden.
Dank der aufgebohrten Löcher geht das gemäß Weinert-Anleitung ganz problemlos ...
... und schließlich sind fünf von neun Spannwerken bis auf die Stange und die Seilführung über die Rollen zusammengebaut.
Man sehe mir übrigens die teilweise leicht verwackelten Bilder nach, da diese direkt aus der "Werkstatt" kommen, war das mit einer Hand nicht ohne Aufwand besser zu machen ...
Ich werde Euch über den Fortgang der Arbeiten auf dem Laufenden halten.
Grüße, Randolf