Habe letztens sechs alte Märklin-Dreiachser beleuchtet, damit die nicht so tot wirken bei Dunkelheit. Sie verfügen werkseitig über keine Inneneinrichtung, aber über eine Schleiferaufnahme im Wagenboden. Diese Skischleifer sind nicht jedermans Freund, zumal sie auf Punktkontakten noch mehr Geräusch entwickeln, als die heute gebräuchlichen, längeren Schleifer. Im Schiebebetrieb machen sie auf Bogenweichen gerne mal Zirkus. Das ist mir aber völlig egal, weil es bei meinem alten Gleissystem keine Bogenweichen gibt und die durchgehende Mittelschiene auch den Geräuschpegel dämpft.
Die LED-Streifchen haben eine selbstklebende Rückseite. Zusätzlich halten die Fenstereinsätze sie an Ort und Stelle. Warm werden sie auch bei dauerhafter Digitalspannung nicht.
Kondensatoren brauche ich nicht, weil ich mit zwei Schleifern unter dem gesamten Zug und einem stromführenden Kabel durch alle Wagen schon eine ausreichend zuverlässige Stromzuführung habe.
Als Stecksystem habe ich die gleichen Buchsen benutzt wie Ronald, aber bei mir ragt das Kabel beiderseits etwa vier Zentimeter aus dem Wagenkasten. Anstelle eines Zwischenkabels steckt in den mit Schrumpfschlauch isolierten Buchsen ein winziger Pin, den ich aus vergoldeten Steckleisten rausziehe und als Ersatzteil mitführe, falls tatsächlich mal einer fehlen sollte. Der Schrumpfschlauch steht am Ende der Buchse einen halben Millimeter über, damit ein loses Kabel möglichst keine Berührung zu masseführenden Blechteilen bekommt, die es ja bei alten Märklinfahrzeugen reichlich gibt. Der Pin muss an einem offenen Kabelende natürlich abgezogen werden. Das geht auch ohne Zange.
Bei den zwei Wagen mit Schleifer, hab ich den 2,7 kOhm Widerstand einfach in der Lampenfassung versenkt und auf der Unterseite verlötet, weil es sich an der Fassung so anbot. Ein zweites Drähtchen habe ich noch vor dem Widerstand angelötet, damit es ebenfalls innerhalb der Lampenfassung nach oben führt und dort den Abgriff für das Kabel erlaubt, das den Wagen durchläuft (nur im zweiten Bild zu sehen). Der Massekontakt lässt sich am einfachsten an der Lampenfassung anlöten. Das muss ich nur ändern, falls ich mal Inneneinrichtungen nachrüste. Das zweipolige Kabel verbindet den Wagenkasten mit dem Chassis. Man könnte eine zusätzliche Steckverbindung einbauen, aber das wäre hier klares overengineering.
Mit der Lichtverteilung und der Helligkeit im Wagen bin ich sehr zufrieden. Nur fallen die Schrumpfschläuche am Kabelende leider noch 2 mm zu lang aus, damit sich beide Kabelenden vernünftig frei zwischen den Wagen bewegen können. Es kommt derzeit noch zu unschönen Vertikalkräften, insbesondere in S-Kurven. Da muss ich nochmal ran. Ich hätte die Kabel weiter außerhalb der Wagenmitte herausführen können, um das Problem zu beheben. Nun sind die Löcher aber eben da, wo sie sind. Als einfache Regel, auf welcher Seite das Kabel aus dem Wagen schauen soll, habe ich "rechts ran" definiert. Alle Wagen haben also im aufrecht quer vor mir stehenden Zustand rechts das Kabel nahe am Monteur. Das kann man sich leicht merken. Somit passen auch ganz verschiedene Wagen aneinander. Als weitere einfache Regel erhalten alle Packwagen einen Schleifer und alle Speisewagen und so viele 1. Klassewagen wie nötig, damit immer zwei Schleifer pro Zug anfallen. Nur in Ausnahmefällen brauchen auch 2. Klassewagen mal einen Schleifer, wenn es denn gar nicht anders geht. Will man also eine Wagenüberführung beispielsweise als Bestandteil eines Güterzugs spielen, dann greift man zu den 2. Klassewagen, die dann nicht im Dunkeln leuchten.