Er klingt mit Fiaker, Sissi, Sachertorte und Stephansdom nach dem wahren Wiener Klischee: der Heurige! Synonym für die Gemütlichkeit der Stadt und touristisch bestens verwertet, waren diese kleinen Gastbetriebe der Weinregionen am Wiener Stadtrand früher auch bei der autochtonen Bevölkerung sehr beliebt und erfreuten sich regstem Zuspruch. Wohl mit ein Grund, dass mit dem zusehenden Ausbau der Straßenbahn auch Vororte wie Stammersdorf und Grinzing, die durch jahrhundertelange Weinbaukultur geprägt waren, erschlossen wurden. Sie dienten als Naherholungsgebiet und herrliches Ausflugsziel.
Im Gegenstz zum "weltberühmten" Grinzing, fristete das benachbarte Sievering ein eher beschauliches Schattendasein. Doch auch hier verkehrte ab den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts eine Straßenbahnlinie zu Heurigen wie dem 3Kugel-Schachinger: der 39er. Sie sollte bis 1970 die Verbindung zur Stadt (umgangssprachliche Bezeichnung für den 1. Wr. Gemeindebezirk), zum Schottentor herstellen. Die Geographische Lage des Ortes machte im Zentrum eine eingleisige Streckenführung notwendig, die mir durch die vielen alten Bauernhäuser, die noch heute fast vollständig erhalten sind, sehr imponierte.
Und so machte ich mich im Sommer 2014 an die Umsetzung im Modellmaßstab 1:87 und in Anlehnung an die Norm des "Modulbau Nürnberg".
Herausgekommen sind 2 Module, je 100x60cm. (Modul 1 links, Nr 2 rechts)
Das erste Modul war schnell gezimmert und heillos unterdimensioniert. 8mm waren wohl nicht der Weisheit letzter Schluss. :P Jedenfalls waren vor lauter Freude auch schon die Pertinaxplatten für den Straßenbahnoberbau verlegt.
Mit einer ersten Gebäudesilhouette war der Eindruck recht überzeugend.
Etwas später: die ersten Schienen liegen. Zum Einsatz kam eon RocoLine-Profil und ein Messing T-Winkel 2mm.
Kaum gebaut, gesellte sich das zweite Modul (diesmal aus 10mm Sperrholz) zum ersten. währenddessen ergielt Modul 1 den Fahrbahnbelag aus Moltofill.
Im Dezember 2014 waren auch die meisten Häuser des Modul 1 bereits gezeichnet und wurden einmal probehalber am Modul aufgebaut.
Seither sind lediglich die zwei Vereinigungsweichen der zweigleisigen Anschlussstrecken dazugekommen, in Sievering selbst ruht der Bau.
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Und der Grund dazu ist einigermaßen leicht erklärt: meine restlichen Module weisen platzbedingt lediglich 30cm Breite auf; in Sievering ist die Einsehbarkeit der Trasse äußerst schwer, wenn am Karas-Platz beide Gebäudefronten nachgebildet werden. Nun überlege ich, auch hier die Kästen auf 30cm zu reduzieren. Da das erste Modul sowieso verstärkt werden müsste, waäre das in einem Aufwaschen erledigt. Daneben könnten die beiden Seitenteile separat anbaubar gestaltet werden. Nun bin ich mir jedoch unschlüssig, ob 30cm wirklich der Weisheit letzter Schluss sind, oder mehr sinnvoll wären. Andererseits passen die 30cm ins Schema der anderen Module.
Ich bin also etwas unschlüssig und freue mich auf Eure Kommentare... :D
LG aus Wien
Benedikt
PS: Bim die, -/- ugs. Straßenbahn, von: bim lautmalend für Klang kleiner Glocken 8)