🇪🇺 CAVEMBOURG: Wie gehts weiter?

#1 von greg , 23.04.2017 20:38

Liebe Stummifreunde

dies ist die Geschichte Cavembourgs, einem kleinen, fiktiven Land irgendwo zwischen Deutschland, Luxembourg und Frankreich. Die junge, wechselvolle Geschichte Cavembourgs ist eng mit der Entwicklung meiner Modelleisenbahn verbunden.....


HINWEIS #1: Unterhalb des Inhaltsverzeichnisses befindet sich das 1. Kapitel: Vorgeschichte bis zur Staatsgründung!

HINWEIS #2: Es gibt auch einen Baubericht zur Anlage

...aber zunächst ein

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S:

Vorgeschichte bis zur Staatsgründung
Staatsgründung 1848
Die Verfassung 1848
Cavemismus und wirtschaftliche Entwicklung
Erste Staatskrise und die französischen Jahre 1864 - 1870
Die Luxembourgkrise 1867
Deutsch-Französischer Krieg 1870 - 1871, Kartographie & Krise des metrischen Systems


Rückblick Teil 1: Heinrichs Jugend und Old Dapferhand
Rückblick Teil 2: Heinrichs Flucht aus Cavembourg 1864
Rückblick Teil 3: Heinrich in der Schweiz und die Gründung des französische Geheimdienstes
Rückblick Teil 4: Heinrichs Aufenthalt in Rumänien und ein Wappen für Cavembourg
Rückblick Teil 5: Rückkehr nach Cavembourg

Das Wolfstier von Cavembourg Teil 1 und die Eröffnung des Hauptbahnhofs
Das Wolfstier von Cavembourg Teil 2 und das Wildgehege an der Heinrichsburg
Das Wolfstier von Cavembourg Teil 3 Die Jagd nach dem Untier
Das Wolfstier von Cavembourg Teil 4 und die Zerstörung der Heinrichsburg
Das Wolfstier von Cavembourg Teil 5: Wissenschaftliche Forschungsarbeiten an der Ruine Heinrichsburg

Die Zeit nach König Heinrich I. - Einen schönen Wahlsonntag!
Die Parteien der jungen Demokratie Cavembourgs - 1. Die MFX
Die Parteien der jungen Demokratie Cavembourgs - 2. Die DCC
Die Parteien der jungen Demokratie Cavembourgs - 3. Der Selectrix
Die Parteien der jungen Demokratie Cavembourgs – 4. Die Partei FMZ

Die Zeit nach König Heinrich I. - Die IWAKURA-Mission besucht Cavembourg

Der König ist tot! Lang lebe der König!
Nadar und die Neue Burg

König Karl I. besucht die Kolonie Fogo am Fogongo des Kaiserreichs Robanjiaa
König Karl I. besucht die Kolonie Fogo am Fogongo des Kaiserreichs Robanjiaa Teil 2

Das Dampflokspektakel von 1896 Teil 1 und 2

A Star Wars Story -Teil 1- Das Imperium schlägt ins Aus
A Star Wars Story -Teil 2- Eine neue Ära
A Star Wars Story -Teil 3- Treffen der Maschinen

Das unbekannte Flugobjekt
Untersuchungen am Flugobjekt
König Karl besichtigt das Flugobjekt
Cavembourg auf der Exposition Universelle de 1900 - der Weltausstellung 1900 in Paris
Der Eisenbahnüberfall Teil 1
Der Eisenbahnüberfall Teil 2: Der Marsianer

Neues aus der Heinrichsforschung
Die Geschichte des Dr. Benjamin Grottler Teil 1
Die Geschichte des Dr. Benjamin Grottler Teil 2: Der Widerstand der Eisenbahner in der „Ostmark“
Die Geschichte des Dr. Benjamin Grottler Teil 3: Grottlers politische Karriere nach 1945
Nachtrag zur Geschichte des Dr. Benjamin Grottler

Die Königlich-Cavembourgische Dampflokmanufaktur Teil 1
Die Klöbensieler Seerüben-Attacke und ihre Folgen
Der König ist tot! Lang lebe die Königin: Paula I. von Cavembourg

Cavembourg und der 1. Weltkrieg Teil 1: Tante Lëtzebuerg hilf!
1. Weltkrieg Teil 2: Der schwarze Zug
1. Weltkrieg Teil 3: Zurück in die Gründerzeit
1. Weltkrieg Teil 4: "Lutte de l´amour“ - Liebesmüh´
1. Weltkrieg Teil 5: Vollendete Tatsachen am Berg Mont Cave
1. Weltkrieg Teil 6: Der Krieg erreicht das Königreich
1. Weltkrieg Teil 7: Isolde Fischer, 17 Jahre alt, Bewohnerin von Montcave, erzählt:
1. Weltkrieg Teil 8: Drei Überraschungen am Berg Montcave
1. Weltkrieg Teil 9: Rauch über Cavembourg
1. Weltkrieg Teil 10: Nachträge

Zeitenwende: Die Krönung der Siegfriede von Trix

Die Flugbahnstory Teil 1: Der geführte Flug
Die Flugbahnstory Teil 2: In Amerika
Die Flugbahnstory Teil 3 & 4: Cavembourg und der Prototyp
Die Flugbahnstory Teil 5: Der Schienenzeppelin
Die Flugbahnstory Teil 6: Hinters Licht geführt
Die Flugbahnstory Teil 7: Das "Blaue Band der Schiene"
Die Flugbahnstory Teil 8: Die Rekordfahrt
Die Flugbahnstory Teil 9: Keine Zukunft in Deutschland
Die Flugbahnstory Teil 10: Der Traum wird wahr

Eine Reise zur Schmalspur-EXPO nach Österreich

Das luxemburger Volksreferendum 1919 und die "Cavembourger 2L-Depesche"
Die Weltwirtschaftskrise
Soziale Reformen und die Gründung der SBB
Wo ist das OVNIK?
James Steam: BR 007 jagt Dr. Doom
Ausgangslage 1933, der "Raumzeitkrümmer für Objekte" und der "Gravitatsionsschirm"
Die Bedrohung im Osten und der Schatz von Cavembourg
Am Vorabend der Invasion

Die Deutschen kommen!

Schüleraustausch nach Müselbach ff.

Die Geschichte des Weins im Königreich Cavembourg Teil 1 & 2

2. Weltkrieg Teil 1: Das Ende des Königreichs und ein Panzerzug aus Cavembourg
2. Weltkrieg Teil 2: Die Königin im Exil - Eine verhängnisvolle Affaire
2. Weltkrieg Teil 3: Die Königin im Exil - The "London Moment"
2. Weltkrieg Teil 4: Widerstand auf cavembourgisch - Die Operation C-Sinus
2. Weltkrieg Teil 5: Von Seehunden und Wunderwaffen
2. Weltkrieg Teil 6: Megalomanisches Spielzeug
2. Weltkrieg Teil 7: Kriegslokomotiven - Eine kleine Exkursion
2. Weltkrieg Teil 8: Eine Kriegslokomotive für den Frieden - die BR 53
2. Weltkrieg Teil 9: Eine Amerikanerin in Paris - Die „Big Boy“ 4012
2. Weltkrieg Teil 10: Operation "SoftDrive-Sinus" Teil 1
2. Weltkrieg Teil 11: Operation "SoftDrive-Sinus" Teil 2
2. Weltkrieg Teil 12: Operation "SoftDrive-Sinus" Teil 3
2. Weltkrieg Teil 13: Die Rückkehr der Königin
2. Weltkrieg Teil 14: Die Zerstörung der „Big Boy" 4012 und das Ende des „Jableman Corps"
2. Weltkrieg Teil 15: Nachträge
2. Weltkrieg Epilog

Der "Stummiländer" in Cavembourg Teil 1 - 4

Die Marzibahn-Triologie

Nachkriegszeit Teil 1:
Power of Monarchy (POM)
Lokomotiven und ihre Geschichte: Baureihe 05 002 (& 05 001) und Baureihe 05 003
Die Geschichte des Technikmuseums in Cavembourg
Der Kalte Krieg: Die Kubakrise und die Mutter aller Bomben
Die Brüder Faller: Väter der Subraumwissenschaft
Der Kalte Krieg: Die Cavembourg Konferenz und der Cavembourg Zephyr
Extraterrestrische Interessen

Pollotrains Kasperletheater

Nachkriegszeit Teil 2:
Der Deutsche Wirtschaftsminister Ludwig Erhard besucht das Königreich
Friedensnobelpreis für Königin Siegfriede von Cavembourg
Die internationale Fachmesse für Triebfahrzeugtechnik "Inno Loco"
Dinosaurier!



Vorgeschichte bis zur Staatsgründung

Während sich die Länder Europas bereits im 3. und 4. Jahrhundert aus der Asche der Antike erhoben, Könige und Kaiserreiche auf die Weltenbühne traten, lag über einem kleinen Landstrich, kaum größer als ein kleines Tal, umringt von dichtbewaldeten Hügeln, zwischen dem zukünftigen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, dem Großherzogtum Luxembourg und dem Frankenreich eine verheißungsvolle Stille.
Frühe Völker wie Kelten, Germanen und Gallier kannten diesen Landstrich des späteren Cavembourg wohl nicht oder mieden ihn geflissentlich. Nachweise über ihre Anwesenheit wurden jedenfalls keine gefunden. Nur eine Römerstrasse verläuft abseits im Süden der Landesgrenzen. Später war es ebenso unbekannt bei den Kartographen der aufstrebenden, großen Reiche ringsum. So erhob keiner der kommenden und gehenden Grafen, Könige und Kaiser je Besitzansprüche oder Eigentumsrechte auf dieses Tal. Schlicht weil es etwas verborgen zwischen unwegsamen Hügeln, unentdeckt und vergessen war. Wohl auch weil ein etwas fußwunder Landvermesser im Rahmen der Statistischen Kommission im Vorfeld des Wiener Kongresses 1814 diesen Landstrich pflichtvergessend ausließ, nicht ahnend, dass diese bewaldeten Hügel eben nicht die Grenze zweier bekannter Länder markierten, sondern ein unscheinbares Tal noch dazwischen lag. In den Kartographien des frühen 19. Jahrhunderts fehlen diese fast 40 qkm schlichtweg.

Die Legende um die Besiedelung dieses Landstrichs erzählt, dass um das Jahr 1840 ein Sohn schwäbischer Auswanderer auf einer noch nicht allzu langen aber umso strapaziöseren Reise in die Neue Welt vom Kutschbock fiel und müde an Geist und Körper im Schoße der Natur liegen blieb. Die Legende besagt weiter, dass dieser schwäbische Pechvogel nach einem stärkenden Schönheitsschlaf zwischen Baum und Halm talabwärts schritt und gestärkt durch Quell´ und Waldesbeeren als erster Mensch überhaupt dieses vergessene Stück Land hinter den Hügeln betrat. Überwältigt, verzaubert und verwirrt von der unberührten, überbordenden Natur ringsum wähnte er sich bereits jenseits des Atlantiks und beschloss dieser ungestümen Wildheit eine Scholle und eine Heimstatt abzutrotzen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Zur Feier des 60jährigen Jubiläums der Staatsgründung 1908 wurde in einem großen Historienschauspiel unter anderen diese Szene nachgespielt und auf Fotos und Postkarten verewigt:

Fortsetzung folgt.....


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#2 von St. Goar , 23.04.2017 21:29

Hallo greg?,

die Modellbahn an eine fiktive Geschichte im Herzen Europas zu koppeln gefällt mir. Bin gespannt, was sich daraus entwickelt. :

Die beiden Pferde bei der Nachstellung der Geschichte tun mir schon etwas leid. Die werden froh gewesen sein, als der Protagonist nicht mehr auf dem Kutschbock saß.


Gruß aus Bielefeld

Gerhard




 
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#3 von Heichtl , 23.04.2017 22:12

Hallo Gregor,

Sehr interessante Einleitung /Story!

Ich bleibe dran und warte gespannt auf die Fortsetzung

Gruß
Matthias


M-Gleis. Es gibt viel Neues und Besseres, aber was kann Kindheitsträume ersetzen?
Vielleicht K-Gleis, iTrain4, Ecos2? => Heichtlingen


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#4 von Mornsgrans , 23.04.2017 22:35

Guten Abend Gregor,
der historische Hintergrund liest sich spannend. Ich habe mal meinen Fuß in die Tür gestellt, um nichts zu verpassen

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#5 von Miraculus , 23.04.2017 23:58

Grüß Gott Gregor,

erstklassige Einleitung zur Anlagenvorstellung .

Insbesondere dann, wenn ein schwäbischer Landsmann/Vorfahr/Urahn sozusagen die Hauptrolle spielt . War aber wohl keiner der sieben (oder auch acht, oder gar neun) Schwaben aus der Legende
(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Die_Sieben_Schwaben)?

Die historische Fotografie lässt uns ja schon tolles erahnen und erwarten.

Freu mich saumäßig auf die Fortsetzung

Gruß


Peter

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CAVEMBOURG: Staatsgründung

#6 von greg , 30.04.2017 10:05

Staatsgründung

Sechs Jahre vergingen, in denen unser Entdecker bescheiden von Fisch und Wildbret und, in kargen Zeiten, von Brennesselsuppe, Baumrinden und -wurzeln lebte. Er hatte es sich in einer geräumigen Höhle am Fuße einer kleinen Felswand eingerichtet, ein kleiner Bach versorgte ihn mit Frischwasser. Durch den Verkauf von Forellen in den benachbarten Dörfern verdiente er etwas dazu. Auf seinen Streifzügen durch das Tal erkannte er bald die Einmaligkeit der geografischen Lage: Die Verborgenheit hinter den Hügeln. Bei einem seiner seltenen Ausflüge entdeckte er 1846 in der Stadtbibliothek von Luxembourg den eklatanten kartografischen Fehler in sämtlichen einschlägigen Kartenwerken und entwickelte daraufhin einen kühnen Plan: Die Gründung eines eigenen Staates!

Doch die Zeit war noch nicht reif.

Es mussten vielerlei Dinge berücksichtigt werden, allen voran die Finanzierung und dann die rechtmässige Anerkennung eines solchen Unterfangens.
Weitere zwei Jahre vergingen in denen unser Pionier seine Ideen entwickelte und erste Manuskripte verfasste. Durch geschickt angelegte Bassins konnte er eine kleine, aber lukrative Forellenzucht betreiben und durch den florierenden Fischverkauf in den umliegenden Marktflecken hatte er bald eine beträchtliche Summe Bargeld gespart.

Es kam das Jahr 1848: Durch die Erschütterungen der revolutionären Lage in Preussen und Österreich sah der zukünftige Staatesgründer seine Gelegenheit gekommen. Er reiste in das Epizentrum der revolutionären Erhebung und so wurde die Ausrufung des neuen Staates nicht in der noch namenlosen Landesmetropole vollzogen, die bis dahin aus einer bewohnten Höhle und eines windschiefen Unterstandes am Bach bestand, sondern, in einem heute leider verschollenen Wirtshaus in Frankfurt am Main.

Durch die Wirren des "Deutschen März" ging dieser epochale Schritt der Geschichte Cavembourgs jedoch ein wenig unter und so nahmen sowohl die umliegenden neuen Republiken, als auch die althergebrachten Reiche wie Preußen oder Österreich, vorerst keine Notiz davon. Unser Staatsgründer konnte aber mit Hilfe der kurzlebigen Badischen Republik, die, vertreten durch einen fröhlichen, trinkfesten badischen Administerialbeamten aus dem großherzoglich-badischen Ministerium des Äußeren, just in diesem Wirtshaus in Frankfurt, beim Genuss mehrerer guter Flaschen Apfelwein, den kleinen Staat urkundlich anerkennen lassen und in das europäische Haus verankern.
Mit dem Staatsgründer und seinem Helfershelfer aus dem Badischen saßen noch acht Monarchisten am Wirtshaustisch, die frustriert, desillusioniert und entsprechend betrunken der Idee eines neuen, von republikanischen Ideen unbefleckten Staates zuträglich waren. Und so wuchs mit der Staatsgründung am selben Abend die Bevölkerung des jungen Staates nicht nur um 800 %, sondern er wurde obendrein kurzentschlossen „Königreich Cavembourg“ benannt.

Königreich Cavembourg wurde so am 14.4.1848 mit der Staatsausrufung am Wirtshaustisch gegründet und noch heute ist dies der höchste staatliche Feiertag, der traditionell mit dem Besuch von cavembourger Wirtshäusern gefeiert wird.

Bild entfernt (keine Rechte)

Dieses Foto von 1895 zeigt die zu diesem Zeitpunkt noch lebenden ersten Staatsbürger von Cavembourg vor dem ehemaligen Wirtshaus in Frankfurt/Main (Zu diesem Zeitpunkt befand sich in dem Gebäude bereits ein Lebensmittelladen) v.l.n.r: Manfred Limah, Horst Pikol, Hermann Lolipot-Bachmann, der ehemalige Ministerpräsident Rokko Austria mit seiner Dogge Fleischmann, Arnold Hornbein, Günter Gützhold und Karl-Thomas (Kato) Rivarotti. Es fehlt Heinrich Mehrklin (König Heinrich I.) und Hans Esuh


Fortsetzung folgt....


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#7 von Y-Weiche , 30.04.2017 10:19

Guten Morgen,

da geht einem bei Wort und Bild das Herz auf...!


Andreas


 
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#8 von punch , 30.04.2017 10:20

Hallo Gregor,
einen tollen Einstand und eine schöne Geschichtsstunde hast Du uns da gezaubert.

Mach weiter so, ich bin gespannt, was die illustre Runde außer Ebbelwoitrinken noch auf den Weg gebracht hat.

Viele Grüße

Patrick


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#9 von Mornsgrans , 30.04.2017 11:11

Hallo Gregor,
das war wirklich eine abenteuerliche Staatsgründung! Immerhin der Beweis dafür, dass in den Wirren von Unruhen so manches ermöglicht wurde, um die etablierten Instanzen zu umgehen und diese hinterher vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Zitat
Manfred Limah, Horst Pikol, Hermann Lolipot-Bachmann, der ehemalige Ministerpräsident Rokko Austria mit seiner Dogge Fleischmann, Arnold Hornbein, Günter Gützhold und Karl-Thomas (Kato) Rivarotti. Es fehlt Heinrich Mehrklin (König Heinrich I.) und Hans Esuh


Das Foto aus dem Jahre 1895 scheint ja außerdem der Beweis dafür zu sein, dass die Wiege deutscher und benachbarter Modellbahn-Hersteller nicht, wie bisher vermutet im Schwäbischen lag, sondern in Cavembourg. - Gibt es hierzu auch noch amtliche Unterlagen in den Archiven?

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#10 von Miraculus , 30.04.2017 12:33

Hi Gregor,

ich sag nur: Einfach genial und genial einfach .
Die Staatsgründer, einfach herr(schaft)lich

Grüße


Peter

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CAVEMBOURG: Die Verfassung 1848

#11 von greg , 07.05.2017 11:52

Die Verfassung 1848

Mit der gesamten Bevölkerung kehrte unser schwäbischer Staatsgründer Heinrich zurück in das nun nicht mehr ganz so stille Tal. Nachdem man sich in benachbarten Höhlen eingerichtet hatte, begannen am 1.7.1848 die ersten Verhandlungen über eine konstituierende Versammlung, um eine Verfassung auszuarbeiten. Am Nachmittag des selben Tages wurde die konstituierende Versammlung einberufen und am Abend des nächsten Tages sodann die Verfassung einstimmig angenommen. Dies war für viele Jahre die erste und einzige demokratische Abstimmung im noch jungen Königreich Cavembourg.

Eine Woche später fand die etwas schlichte Krönungszeremonie des neuen Staatsoberhauptes Heinrich I. statt. Da es weder Kathedrale, Thronsaal oder andere passende Räumlichkeiten gab, wurde auf einer Lichtung im Wald ein einfacher Pavillon errichtet und die Zeremonie zwischen den Fichten und Lärchen im Morgengrauen eines herrlichen Sommertages abgehalten. Unter dem anhaltenden Jubel der Bevölkerung unterzeichnete der neue König dann zum Abschluß der Feierlichkeiten die Verfassung des neuen Staates.
Aus unserem schwäbischen Auswanderer war „König von Cavembourg, Großherzog der Hügel, Sonne des Tals und der Höhen, Heinrich der Erste“ geworden, Staatsoberhaupt und einziger Souverän des Staates Königreich Cavembourg.

Die junge Verfassung stellte ihm einen Ministerpräsident und einen Minister für besondere Aufgaben zur Seite. Diese Zwei-Mann-Regierung wird verfassungsgemäß vom Volk zur Wahl vorgeschlagen und vom Staatsoberhaupt gewählt.

Die revolutionäre Badische Republik verabschiedete sich bald darauf unter Kontrolle des Preußischen Heeres und hinterließ neben einem Funken Liberalismus auch das kleine, absolutistische Königreich Cavembourg mitten in Europa.

Bild entfernt (keine Rechte)

Bild: "Die Krönung Heinrichs I." 1848 von Jean-Baptiste Freses (1800 - 1867); Öl auf Leinwand, Königliche Staatsgalerie Cavembourg
Dieses Gemälde zeigt den jungen König Heinrich I. (Mitte) vor dem Krönungspavilion. Es hat eine Fülle verschiedener Interpretationsebenen und zeigt die kritische und satirische Herangehensweise Freses, die auch seine politische Haltung gegenüber der neuen Monarchie aufzeigt. So malte er den König eingerahmt von zwei Knaben, wobei einer im Matrosenanzug die Gesichtszüge des ersten Ministerpräsidenten Hans Esuh trägt und der andere Knabe die Verfassung schwenkt. Esuh war eigentlich 10 Jahre älter als Heinrich und keineswegs ein Knabe. Außerdem beweist dieses Bild die visionäre Vorstellungskraft des Künstlers, da es zum Zeitpunkt der Krönung noch keine Burg oder ähnliches in Cavembourg gab. Viele Jahrzehnte konnten die Kunsthistoriker auch nicht deuten, was es mit dem abstrakt anmutenden Himmelskörper auf sich hat, der in rot über der Szene schwebt.
Erst 1954 gelang einem Kunststudenten der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles die Interpretation einer Diesellok, ähnlich der Baureihe V 200. Was auch immer dies zu bedeuten hatte.....


Fortsetzung folgt...


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#12 von Mornsgrans , 07.05.2017 13:37

Hallo Gregor,
interessamte Aspekte aus grauer Vorzeit, die leider nirgends so gut dokumentiert sind, wie in Deiner Quelle.

Zitat

Es hat eine Fülle verschiedener Interpretationsebenen und zeigt die kritische und satirische Herangehensweise Freses, die auch seine politische Haltung gegenüber der neuen Monarchie aufzeigt. So malte er den König eingerahmt von zwei Knaben,

1848 war nunmal ein sehr ereignisreiches Jahr, gerade in Deutschland, wo die Bestrebungen von einer Monarchie wegzukommen, sehr groß war. Da darf es also nicht verwundern, dass der Maler Frese auch versuchte, den Zeitgeist widerzuspiegeln und gleichzeitig das Preußentum und den Norddeutschen Bund auf die Schippe nahm (Kind im Matrosenanzug).

Zitat

Viele Jahrzehnte konnten die Kunsthistoriker auch nicht deuten, was es mit dem abstrakt anmutenden Himmelskörper auf sich hat, der in rot über der Szene schwebt.
Erst 1955 gelang einem Kunststudenten der Académie royale des Beaux-Arts de Bruxelles die Interpretation einer Diesellok, ähnlich der Baureihe V 200.

Es sollte nicht verwundern, dass Frese in den erweiterten Dunstkreis des zu dieser Zeit in Paris studierenden Jules Verne gehörte, der bekanntermaßen auch einen sehr guten Kontakt zu Alexandre Dumas unterhielt. Dumas selbst hielt sich (zumindest nach offiziellen Quellen) anfang der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts in Belgien auf, also in unmittelbarer Nähe zu Cavembourg. Unbestätigen Quellenangaben zufolge soll er aber schon einige Jahre zuvor desöfteren im belgischen Grenzgebiet zu Frankreich und Deutschem Reich gesehen worden sein, um in Ruhe seine Romane verfassen zu können. Hierbei kann er durchaus auch mit dem Maler Frese Kontakt unterhalten haben, weil Dumas einen Illustrator für seine Romane suchte. Auf diese Weise kann auch ein Kontakt zu Jules Verne zustande gekommen sein.

Da Jules Verne bereits während des Studiums schriftstellerisch aktiv war (wenn auch in einem anderen Genre), ist es durchaus möglich, dass Frese von Vernes Visionen einer zukünftigen Welt gehört hat. So setzte Frese einige dieser Visionen darstellerisch um, wie z.B. frühe Entwürfe des U-Boots aus 20.000 Meilen unter dem Meer, das erst viele Jahre später erscheinen sollte.

Frese nutze solche Motive als Metapher in zahlreichen seiner Gemälde, wobei die "V200" Metapher auf dem Bild der Krönung eine "rosige Zukunft und Fortschritt für das so junge Königreich" darstellen sollte.
Als dieses Krönungsbild Freses nach dem 2. Weltkrieg aus dem Raubkunst-Fundus Görings zeitweise im Louvre ausgestellt war, besuchte der damalige Chefdesigner der Firma Krauss-Maffei, der kurz zuvor aus französischer Kriegsgefangenschaft entlassen, auf dem Heimweg über Paris dort einen kurzen Zwischenhalt machte, eben diese Sonderausstellung und war von der visionären Darstellung Freses dermaßen beeindruckt, dass diese in seinem Hirm wie eingebrannt blieb.
Als 1952 die ersten Entwurfskizzen des Vorserienmodells der V200 für die Deutsche Bundesbahn gezeichnet wurden, war es eben dieser Chefdesigner, der dieser späteren Lok seine dem Gemälde entnommenen Form gab.

Du siehst also, dass Frese ein von Jules Verne "angesteckter" Visionär war, dessen Gemälde zur richtigen Zeit am richtigen Ort hing und so aus einer Vision Realität wurde. So konnte im Jahr 1955 auch endlich die von Dir oben erwähnte Interpretation erfolgen, da zu jener Zeit die Prototypen der V200.1 bereits über ein Jahr auf deutschen Schienen liefen.

Der Schriftzug "Märklin" ist auch schnell erklärt:
Hier wurden zwei Begriffe zusammen gesetzt - "Mär" (für Märchen, märchenhaft) und "Klin", einer Kleinstadt zwischen Moskau und Sankt Petersburg. Die Herleitung von Klin rührt offenbar daher, dass Mitte des 19. jahrhunderts die Stadt Klin an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. - Für die dortigen Einwohner "märchenhaft".

So genug an den Haaren herbeigezogen...
Grüße aus der Nachbarschaft Cavembourgs

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#13 von greg , 07.05.2017 14:13

Hallo Erich!

Ich selbst kann natürlich nicht alle Facetten der Geschichte ausarbeiten - das würde dann doch den Rahmen sprengen. Umso dankbarer bin ich, dass du mit uns dein Wissen teilst!!!! Ich bin doch erstaunt, wie viel mir selbst verborgen blieb, obwohl ich mich zur Zeit intensiv mit der Geschichte Cavembourgs beschäftige. Danke dir! - ich amüsiere mich gerade köstlich!

Herzliche Mobagrüsse

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#14 von Mornsgrans , 07.05.2017 16:17

Hallo Gregor,

Zitat

Ich bin doch erstaunt, wie viel mir selbst verborgen blieb, obwohl ich mich zur Zeit intensiv mit der Geschichte Cavembourgs beschäftige. Danke dir!

ist auch nur Zufall, dass ich das weiß, war ich doch erst vor Kurzem im Lothringischem Oberbimbach sûr Knatter im weltbekannten "Musée d' inutile réalités", die anlässlich des im kommenden Jahr anstehenden 170. Jahrestages der Staatsgründung Cavembourgs eine Sonderausstellung vorbereiten und einige Exponate und Dokumente jetzt schon einem ausgewähltem Publikum zur Einsicht zur Verfügung stehen.
Selbst das Staatsarchiv von Cavembourg besitzt nur noch wenige Dokumente aus jener Zeit.

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#15 von bornrail , 08.05.2017 21:28

Sehr nett. Jedes (Anlagen)projekt braucht im Grunde seine Geschichte. Bin gespannt, wie ausschweifend sich die Bahnprojekte entwickeln. Die Geographie bietet ja hier einigen Spielraum.
Beim Betrachten des Königs hielte ich übrigens auch einen passenden Salonzug für mehr als angemessen.
Viel Spaß!
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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#16 von d021384 , 11.05.2017 22:42

Hallo Gregor,
Geht gut los. Bitte weiter so ...


Grüße aus'm Kraichgau,
Frank


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#17 von Miraculus , 12.05.2017 10:24

Guten Morgen Gregor @All,

zur Entspannung vom alltäglichen Arbeitsstress habe ich mich mal, wie Erich (Mornsgrans) auch, in die Geschichtsschreibung Cavembourgs vertieft und siehe da, es kamen interessante neue Details zum Vorschein, welche die Staatsgründung möglicherweise in einem neuen Licht erscheinen lassen und bis Mitte des 16. Jahrhunderts, direkt in den 80-jährigen Krieg, oder auch "Spanisch-Niederländischer-Krieg" (https://de.wikipedia.org/wiki/Achtzigj%C3%A4hriger_Krieg) in und um Flandern und ins Herrscherhaus Karls des V. und Margarethe von Parma (einer unehelichen Tochter Karls des V.: https://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_von_Parma) zurückreichen.

Eine erste Suche mit dem Suchbegriff "Cavembourg" im Onkel Gockel ergibt folgendes Ergebnis:


Quelle: https://books.google.de/books?id=xHdKAAA...dKlB18Q6AEIVjAH
Es handelt sich, soweit ich das verstanden habe, wohl um monatlich erschienene Journale, welche heute z.B. unter dem Titel:
Mémoires pour l'histoire des sciences et des beaux arts: 1705,3, Band 1705,Ausgabe 3
in der Bayrischen Staatsbibliothek aufbewahrt werden und für Google digitalisiert wurden.

Das interessante dabei ist, das Cavembourg in einem Bericht (Guerras de Flandes: Primera decada, desde la muerte del Emperador Carlos V.) von Famiano Strada/Estrada (Link: https://nl.wikipedia.org/wiki/Famiano_Strada) auf Seite 211 namentlich mit "Condado de Ef-cavembourg" erwähnt wird. Das spanische Condado bedeutet ins Deutsche übersetzt ungefähr Grafschaft. Hier mal ein digitalisierter Auszug aus dem Journal


Quelle: https://books.google.de/books?id=rf-IDqa...embourg&f=false

Cavembourg ist im Text gelb hinterlegt.

Dies könnte darauf hindeuten, dass unser schwäbischer Auswanderer möglicherweise auch ein gaaaanz entfernter (unehelicher?? ) Nachfahre Karls des V. ist und entweder nicht wie bislang geglaubt "nur zufällig" dort aufgetaucht ist, oder aber auch von seiner Herkunft nichts wusste. Dies bedarf der weiteren wissenschaftlichen stummiarchäologischen und möglicherweise auch stummiheraldischen Aufklärung .

Hier mal zur Vervollständigung noch eine Chronologie des Spanisch-Niederländischen Krieges von 1568 bis 1648




Quelle: https://www.google.de/search?q=Guerras+d...=aRS9wfYYe6hYZM:

Wie man sieht liegt Cavembourg zumindest am Rande der Geschehnisse. Sollten sich diese Erkenntnisse bewahrheiten, dann dürfte Cavembourg mindestens 200 Jahre älter sein, als die Verfassung von 1848 vermuten lässt. Möglicherweise handelt es sich ja nicht um eine neue Staatsgründung, sondern eine Wiedererrichtung einer uralten Grafschaft .

Gregor, wir bitten um weitere Aufklärung. Was gibt das Staatsarchiv Cavembourgs dazu her??

Mit äußerst neugierigen Grüßen


Peter

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#18 von Axel67 , 12.05.2017 10:55

Hallo Gregor,

das Fach Geschichte gehörte in der Schule nicht unbedingt zu meinen Lieblingsfächern, aber deine Schilderungen haben mich doch in den Bann gezogen. Als dann auch noch die Rede davon war, daß es ein Schwabe war, der Cavembourg gegründet hat, hat mich als Schwabe erst Recht das Interesse gepackt, deine Ausführungen weiterhin genau zu verfolgen. Für mich ist deine Geschichte auch dadurch sehr interessant, da ich in Kürze selbst eine solche Staatsgründung beabsichtige und vielleicht noch etwas von dir lernen kann.
Bin gespannt auf weitere Details.


Viele Grüße
Axel

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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#19 von greg , 12.05.2017 21:12

Hallo miteinander

erst mal vielen Dank für euer Interesse an der Geschichte Cavembourgs!

Peter, da hast du ein einzigartiges Dokument ausgegraben! Ich gebe zu, dass es mir während meiner Recherche auch schon begegnet ist und ich es aber fürs erste unbeachtet ließ - ein schwerwiegender Fehler, wie mir jetzt klar wird. Denn es handelt sich wohl rückblickend um jenes Dokument, mit dem Heinrich vermutlich damals in Frankfurt gegenüber der Badischen Republik die Hoheitsrechte auf das Gebiet Cavembourgs rechtfertigte. In wie weit Heinrich aber ein Nachfahre Karls des V. ist, kann man aus den vorliegenden Quellen leider nicht schließen. Wie wir später noch erfahren werden, stammt Heinrich wohl aus Eglingen, einem kleinem Weiler in der Gemeinde Hohenstein, Landkreis Reutlingen auf der Schwäbischen Alb. Wie es einen Zweig der niederländischen Habsburger in den Wirren der Reformationskriege auf die Schwäbische Alb verschlagen haben soll, wäre sicher auch eine spannende Geschichte....

Es sind bei weitem noch nicht alle Archivalien und Quellen erschlossen, eventuell muss die Geschichte Cavembourgs letztlich umgeschrieben werden.

Ich bleibe dran und wünsche euch allen
ein schönes, erholsames Wochenende!

gregor


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#20 von Mornsgrans , 12.05.2017 21:38

Hallo Gregor,
die Habsburger waren bekanntermaßen in halb Europa zugange, ursprünglich stammen sie aus der Schweiz.

Ein interessanter Artikel:
http://www.planet-wissen.de/geschichte/a...sburger100.html

Demnach mussten einige aus dieser Famile nicht nur einmal Schwaben durchqueren, ja Teile Schwabens gehörten sogar zum Habsburger Schwäbisch Österreich. Da verwundert es nicht, dass auch weniger bekannte "Ableger" entstanden...

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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CAVEMBOURG: Cavemismus und wirtschaftliche Entwicklung

#21 von greg , 16.05.2017 17:53

Cavemismus und wirtschaftliche Entwicklung

Eine Staatsgründung geht vergleichsweise schnell von der Hand, einen Staat zu schaffen ist da schon etwas schwerer – zumal unsere Pioniere nicht auf historisch gewachsene Strukturen zurückgreifen konnten. Es war ein wildes unberührtes Land, dicht bewaldet und durch steile Hügelketten begrenzt. Erst nachdem man den ersten mit Kutschen und Pferdefuhrwerken befahrbaren Pfad von den Wohnhöhlen zur Landesgrenze in das Unterholz schlug und damit Anschluss an das europäische Wegenetz fand, konnte man sich über den kommunarden Lebenstil hinaus entwickeln.
König Heinrich I. formulierte ein staatliches Wirtschaftssystem, das sich im Außenhandel am Merkantilismus orientierte, einer Wirtschaftsform des Absolutismus, und im Inland den bereits etablierten bargeldlosen Tauschhandel organisierte: Der Cavemismus. Diese frühe Form eines organisierten Tauschrings gilt als Vorbild zu Silvio Gesells Freiwirtschaftslehre von 1911.
Basis war die Grundhörigkeit der Untertanen. So war es möglich staatliche Infrastrukturmaßnahmen kostengünstig umzusetzen. Für Frondienste gab es Dienstleistungsgutschriften in Form von Naturalien und Begünstigungen, die wiederum eingetauscht werden konnten. Da dem König das Land faktisch gehörte, war es nicht möglich Land zu kaufen oder Immobilien zu erwerben. So entstanden neben staatlichen landwirtschaftlichen Betrieben, staatliche Manufakturen und Handwerksbetriebe, die den Unternehmern zwar nicht gehörten, ihnen aber gewisse wirtschaftliche Freiheiten ließen und Gewinnbeteiligungen versprachen. Die meisten der staatlichen Produktionsstätten spezialisierten sich auf Luxusartikel für den Export (z.B. Mechanisches Blechspielzeug, Taschenuhren und das in Cavembourg erfundene mehrfunktionale Taschenmesser), Weitere Exportgüter waren Fisch, Holz und Wild. Cavembourg war reich an Frischwasser und durch die Erweiterung der ersten Bassins konnte man die Forellenzucht noch ausbauen. Heute ist Cavembourgische Forelle eine Delikatesse und beliebt in jedem Sternerestaurant der Welt!
Im Jahr 1850 überschritt die Bevölkerungszahl Cavembourgs bereits die 5000. Deutsche, Wallonen, Flamen, Franzosen und Niederländer siedelten sich an, darunter viele junge Männer, die dem Militärdienst in ihren Heimatländern zu entfliehen suchten, aber auch Wanderarbeiter und Handwerker, die auf Grund von Zunft- und Gildegesetzen in ihrer Heimat nicht selbstständig arbeiten konnten. Zunftprivilegien und Zölle gab es nicht und nach dem die staatliche Societé International Monarchiste Banque Agricol (S.I.M.B.A.) gegründet war, kann man Cavembourg zu Recht als die erste Steueroase Europas bezeichnen. Die S.I.M.B.A. gilt als Vorbild der 1857 gegründeten Schweizerischen Kreditanstalt (heute Credit Suisse).
König Heinrich I. residierte weiterhin in den zunehmend komfortabel ausgebauten Höhlen der Anfangszeit, aber der Wunsch nach einem repräsentativen Wohn- und Regierungssitz nahm Gestalt an. Nach einer kurzen Standortsuche und entsprechenden Planungen legte er den Grundstein für die Heinrichsburg 1855 (Fertigstellung 1860, Zerstört 1875). Zeitgleich wuchs die Hauptstadt des Landes mit dem Bau befestigter Häuser und konnte bald mit befestigten Straßen an das europäische Straßennetz angeschlossen werden. Der König bezog 1860 seinen neuen Amtssitz in der fertiggestellten Heinrichsburg und der erste Zug erreichte den Bahnhof Heinrichsburg 1863.

Bild entfernt (keine Rechte)

Foto: Während des Cavemismus entstanden viele kleine und mittlere staatliche Manufakturen und Handwerksbetriebe, wie die „Toholsche Hammerschmiede“. Hier entwickelte der cavembourgische Schmied und Erfinder Magnus Ulrich Larzarius Tiberian Ignacius Tohol (1825 – 1900) unter anderem 1870 das erste nach ihm benannte mehrfunktionale Taschenmesser: Das „Multitohol“. Dieses Universalwerkzeug geriet nach dem Tod Tohols in Vergessenheit und konnte von Tom Lederman während einer Urlaubsreise durch Europa 1975, als er bei einer Autopanne an seinem Fiat 600 den Werkzeugkasten vermisste, in der Schmiede wieder entdeckt und später von ihm weiterentwickelt werden. Heute wird es weltweit unter dem Namen „Lederman“ oder „Multitool“ vermarktet. Dieses Foto zeigt Lederman nach dem er das Multitohol entdeckt hatte. Es knipste seine Frau Mandy Lederman während der Autopanne 1975 vor der Toholschen Hammerschmiede.


Fortsetzung folgt....


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#22 von Miraculus , 17.05.2017 19:59

Hi Gregor,

heut nur ganz kurz.

Amüsier mich gerade hochherrschaftlich und köstlich. Finde deine Geschichte gaaaanz tohoooolll

Grüße


Peter

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CAVEMBOURG: Erste Staatskrise und die französischen Jahre 1864 - 1870

#23 von greg , 02.06.2017 09:07

Erste Staatskrise und die französischen Jahre 1864 - 1870

Die zunehmend instabile Lage insbesondere die politischen Spannungen zwischen Preussen und Frankreich bereiteten dem cavembourgischen Ministerpräsidenten Hans Esuh große Sorgen. Er wollte Cavembourg fest in die Bündnisse Europas einbinden. Heinrich I. beharrte auf der Neutralität und Souveränität des Landes. 1864 kam es zum offenen Konflikt in dessen Verlauf Esuh beim französischen Kaiser Napoleon III. Hilfe erbat um, falls nötig, Heinrich I. auch gewaltsam zur Abdankung zu bewegen. Der französische Kaiser, angeschlagen durch sein gescheitertes Engagement in Mexico und die Vormachtstellung Preussens nach dem preussisch-österreichischen Krieg, sah eine Chance für einen, wenn auch kleinen, außenpolitischen Erfolg und entsendete einen kleinen Trupp berittener Soldaten. Heinrich I. konnte fliehen und seiner Absetzung durch die Putschisten zuvorkommen. Er versteckte sich in den cavembourgischen Wäldern und begab sich 1865 zunächst ins Exil in die Schweiz, 1866 dann nach Rumänien.

Über diesen Abschnitt in Heinrichs Leben wird später noch ausführlich berichtet!

Frankreich erklärte sich bereit Cavembourg als teilsouveränen Staat unter französischer Führung anzuerkennen. Napoleon III. ernannte sich zum Cofürsten mit allen königlichen Privilegien. Hans Esuh wurde der erste Repräsentant und Statthalter Frankreichs in Cavembourg und wurde direkt der französischen Führung unterstellt. Cavembourg war faktisch von Frankreich annektiert worden und bis zum Ende des deutsch-französischen Krieges 1870 eine französische Enklave im Großherzogtum Luxembourg.

Mit Mitteln aus Frankreich konnten wichtige Infrastrukturmaßnahmen schneller vorangetrieben werden. Bereits unter Heinrich I. wurde ein Bahnhof in unmittelbarer Nähe zu seiner Residenz, der Heinrichsburg, geplant und während seiner Flucht mit Geld aus Frankreich noch vor einem Bahnhof der namenlosen Hauptstadt im Frühjahr 1865 fertiggestellt. Von hier gab es nun einen Bahnanschluss an die Strecke Luxembourg-Grevenmacher-Trier. Gleichzeitig begannen Verhandlungen mit Luxembourg unter Führung Georges-Eugène Baron Haussmann über eine Bahnstrecke zwischen der Hauptstadt Cavembourgs und Paris.

Die Lokomotive „Adler“ in Cavembourg

Bild entfernt (keine Rechte)

Foto: Die „Adler“ war nicht nur die erste kommerziell erfolgreiche Dampflokomotive auf deutschen Boden, sie war auch die erste Dampflokomotive Cavembourgs.

Als die „Adler“ 1857 nach 22 Jahren Dienstzeit bei der Königlich privilegierte Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft ausgemustert wurde, kaufte sie der Augsburger Geschäftsmann Ludwig August Riedinger (1809 -1879) samt Tender, aber ohne Räder und anderen Verschleißteilen. Riedinger galt nicht nur als Menschenfreund, sondern auch als erster, der die Eisenbahn als Zeitverteib und Hobby für sich entdeckte. So gründete er eine Kranken– und Pensionskasse für die Mitarbeiter seiner „Augsburger Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei“, verhinderte mit seiner menschenfreundlichen Haltung Unruhen innerhalb seiner Arbeiterschaft im Revolutionsjahr 1848 und ließ die „Adler“ in den Werkstätten seiner Fabrik fahrtüchtig renovieren um „mit ihr durch den Garten zu erfahren“. Dazu kam es aber nie. Er lagerte sie nach der Instandsetzung in einem Schuppen, erklomm von Zeit zu Zeit den Führerstand und hielt sie bis ins Jahr 1865 in Schuss und fahrbereit.

Als er von der, wie er glaubte, „Befreiung“ Cavembourgs durch die Franzosen hörte, der Vertreibung des letzten absolutistischen Königs und vom Bau der staatlichen Eisenbahn, schenkte er die „Adler“ der neuen Cavembourgischen Eisenbahngesellschaft: „...dem jungen Staate Cavembourg zum Wohle seiner freien Bürger auf ein höchstes zu unterstützen die Fesseln der Unterjochung zu sprengen und hinein zu erfahren in die Welten Länder!“, wie es in der Schenkungsurkunde von Riedinger etwas überschwenglich formuliert wurde.

Bild entfernt (keine Rechte)

Bild entfernt (keine Rechte)

Fotos: Die „Adler“ in Cavembourg.

Riedinger irrte sich zwar, denn die Bevölkerung Cavembourgs fühlte sich weder übermässig unterjocht, noch musste man sie im allgemeinen befreien, aber die „Adler“ wurde dankend im Planbetrieb zwischen Bahnhof Heinrichsburg und dem luxembourgischen Bahnhof Grevenmacher eingesetzt. 1890 wurde sie außer Dienst gestellt und nach dem „Cavembourger Dampflokspektakel“ 1895 verschrottet (davon wird später berichtet). Riedinger erlebte dies nicht mehr, er starb 1880.

Aus ihrer Zeit in Deutschland existiert nur eine Fotographie aus den frühen 1850ern (oben, gemeinfrei). Aus den cavembourgischen Dienstjahren gibt es zwei Fotographien aus dem Jahr 1867 vermutlich während einer Fahrt Richtung Grevenmacher (Lux.). Riedinger begeisterte sich neben der Eisenbahn im Allgemeinen auch für die Fotographie von Eisenbahnen, ein für damalige Verhältnisse große Herausforderung an Equipment und den Fotographen. Die Fotografien "seines" Adlers in Cavembourg stammen von Riedinger, neben zahlreichen anderen Eisenbahnen aus ganz Europa.

Übrigens: Riedingers Verdienste für sein Hobby Eisenbahn und Fotographie wurden 1996 vom britischen Regisseur Danny Beule in dem international ausgezeichneten Film "Trainspotting" mit Iwan MacGregor in der Rolle Riedingers auch einem breiteren Publikum bekannt gemacht

Bild entfernt (keine Rechte)

"Der ultimative Kultfilm mit surrealen Effekten und bunt gemischtem Soundtrack"

Bild Riedingers ist gemeinfrei. Quelle: Wikipedia

Fortsetzung folgt....


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RE: CAVEMBOURG: Tschüß altes Forum!

#24 von Miraculus , 02.06.2017 12:55

Hiu Gregor,
wie jetzt. Staatsstreich, Putsch, Flucht des schwäbischen Souverän . Gehörte der zu den angeblich sieben (oder 8, oder 9, so genau weiß man es nicht. Guckst Du: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Sieben_Schwaben) furchtsamen Schwaben .

Die Bevölkerung lief zum "Erzfeind" über? Oder war sie gar froh, den schwäbischen Herrscher ledig zu sein??

Gibt es Urkunden über die Einsetzung von Hans Esuh???

Fragen über Fragen.

Auf jeden Fall eine herrliche Geschichtsschreibung, so richtig aus dem Leben Muss noch schnell opcorn: und rost: holen.


Grüße


Peter

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CAVEMBOURG: Die Luxembourgkrise 1867

#25 von greg , 11.06.2017 13:54

Die Luxembourgkrise 1867

1866 hatte Napoleon III. mit Preußen über Gebietserwerbungen als Kompensation für seine Neutralität im preussisch-österreichischen Krieg verhandelt. Dabei ging es Napoleon III. auch um Cavembourg und Luxembourg. Frankreich wollte das Fürstentum Luxembourg vom niederländischen König Wilhelm III. erwerben. Dies hätte Cavembourg endgültig in das französische Staatsgebiet eingegliedert und die territoriale Einheit Frankreichs hergestellt. Napoleon bot 5 Millionen Florins, die der in Geldnot geratene Wilhelm III. gut gebrauchen konnte. Nachdem dessen Versuch Luxembourg in den Norddeutschen Bund aufnehmen zu lassen gescheitert war, willigte er ein. Auch der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck hatte keine Einwände, aber auch keine Unterstützung zugesagt. Als dieser Vorgang öffentlich bekannt wurde, kam es in den deutschen Fürstentümern zu heftigen Protesten, unter anderem zu einer Petition an Bismarck und den Reichstag des Norddeutschen Bundes. Wilhelm wollte in keinen deutsch-französischen Konflikt hineingezogen werden und trat schließlich vom Kaufvertrag zurück. Napoleon musste seine Pläne fallen lassen und Luxembourg wurde im Zweiten Londoner Vertrag von 1867 für neutral erklärt.

Für Napoleon III. war dies eine diplomatische Niederlage, die sein ohnehin schon angekratztes politisches Ansehen weiter minderte. Innenpolitisch musste er sich gegen republikanische Bestrebungen wehren und wirtschaftlich ging es Frankreich zunehmend schlechter. Die territoriale Erweiterung und die Einheit mit Cavembourg hätte sein politisches Ansehen gestärkt.

Die Luxembourgkrise verschärfte die Spannungen zwischen Preußen und Frankreich, weil sich Napoleon betrogen fühlte. Gleichzeitig verstärkte die Krise die militärische Bedeutung Cavembourgs für Frankreich. Zahlreiche kriegsvorbereitende Maßnahmen begannen auf dem Territorium Cavembourgs, wie der Bau einer großen französischen Garnisonskaserne und eine direkte Bahnverbindungen Paris - Cavembourg wurde angeschoben (Eröffnung 1872). So gut wie alle militärischen Güter wurden über die Strecke Grevenmacher – Heinrichsburg mit der Bahn transportiert. Die Militärversorgung und Logistik bekam eine bedeutende wirtschaftliche Stellung. Das Land erblühte und erlangte einen bis dahin nicht gekannten wirtschaftlichen Wohlstand. Cavembourg hatte im Jahr 1867 75 000 Einwohner, von denen etwa 48 000 in der Hauptstadt lebten

Bild entfernt (keine Rechte)

Fabula docet (die Geschichte lehrt): „Wer allzuviel in seine Tasche steckt, muss darauf sehen, daß er kein Loch hinein bekommt.“
Zeitgenössische Karikatur von Wilhelm Scholz aus dem Bismarck-Album der Zeitschrift Kladderadatsch (gemeinfrei). In der Mitte Bismarck, dem offensichtlich Luxembourg aus der Hosentasche gefallen ist und Napoleon III. der danach greift....


Bild entfernt (keine Rechte)

In Begleitung französischer Gardisten pflanzte Ministerpraesident und Statthalter Frankreichs Hans Esuh (2. von rechts) am 2. April 1867 einen Ahornbaum zu Ehren des Kaiser Napoleon bei den Königlichen Höhlen. „Als Zeugnis des festen Bundes zu den französischen Brüdern und Zeichen der Freundschaft zwischen dem Cavembourgischen Volke und dem Frankenreiche“ so erklärte Esuh in seiner Ansprache „solle der Baum wachsen im Lichte dieser Freundschaft und der Treue zu Kaiser Napoleon“.
Dies ist die einzige zeitgenössische Abbildung der Königlichen Höhlen, die in den Gründungsjahren Cavembourgs König Heinrich ein Zuhause boten. Man erkennt gut den finalen Ausbauzustand des Komplexes. Zu diesem Zeitpunkt waren die Höhlen bereits leer und unbewohnt. Heinrich hatte seine neue Residenz in der Heinrichsburg und nach dem Putsch Esuhs lebte er im Exil.


Bild entfernt (keine Rechte)

Die Königlichen Höhlen heute:
Am Zustand hat sich nicht viel verändert. Der „Napoleonahorn“ ist zu einem stattlichen Baum herangewachsen (rechts). Oberhalb der Höhlen führt heute die 1872 eröffneten zweigleisigen Bahnstrecke Cavembourg – Paris entlang, die vom internationalen Transitverkehr zwischen Deutschland und Frankreich stark genutzt wird. Gerade fährt eine schwere Diesellok der Baureihe CC 72000 der französischen Staatseisenbahn SNCF Richtung Cavembourg (Stadt) durch. Vor den Höhlen hat sich ein Kunstmaler niedergelassen. Vermutlich gehört der geparkte Kastenwagen Citroën Typ H zu ihm.
Die Höhlen selbst können nach vorheriger Anmeldung im Cavembourger Touristikbüro besichtigt werden. Eintritt ist frei.

Fortsetzung folgt


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