Hallo,
ich habe mich die letzte Woche auch noch einmal mit dem Thema beschäftigt, da mein mLD/3 da ist, der in meiner alten Märklin 3065 den Kupplungswalzer regelt. Bei mir klappt es jetzt so wie ich will, aber es hat ein bisschen gedauert. Zur Info: Ich fahre mit zwei Märklin MS2 auf dem C-Gleis (wobei das Gleissystem vermutlich keine Rolle spielen sollte). Der Decoder mit dem ich getestet habe ich ein mLD/3 mit Leiterplatte, 60972.
Hier ist das, was ich bisher herausbekommen habe.
Das Problem beim Kupplungswalzer ist meiner Meinung nach der Richtungswechsel: Schon ohne Fahrtwechsel verhält sich die Funktion anders als ich dachte. Ein einfacher Test: Erstellt mal ein Projekt, in dem nur die Funktion "Richtungswechsel" auf eine F-Taste gelegt wird. Dann aktiviert die richtungsabhängige Beleuchtung, sodass ihr sehen könnt, wann der Richtungswechsel durchgeführt wird. Dann lasst die Lok stehen und drückt die "Richtungswechsel"-Funktionstaste.
Bei mir kam folgendes heraus:
- Wenn die Lok in die selbe Fahrtrichtung eingestellt war, die sie nach dem letzten STOP (bzw. dem Aufgleisen oder Anschalten der Anlage) hatte, funktionierte alles wie erwartet: Jeder Druck auf die F-Taste ändert die Beleuchtung.
- Bei der anderen Fahrtrichtung hatte die Richtungswechsel-Taste keinen Effekt.
Der Richtungswechsel funktioniert aber (bei mir) immer, wenn die Lok gerade fährt. Daher war meine Lösung für den Kupplungswalzer: Lok *erst* anfahren lassen, *dann* den Richtungswechsel durchführen. Wenn man die beiden Ereignisse direkt (also 0.25 Sekunden, der kleinste Timerschritt) nacheinander schaltet, dann fährt sie in die ursprüngliche Richtung gar nicht erst los, sondern gleich in die umgeschaltete Richtung. Damit funktioniert der Kupplungswalzer bei mir jetzt perfekt. (Es klappt auch bei setzen von Fahrtwechsel auf "positive Flanke" und Richtungswechsel auf "negative Flanke", wenn man dann die F-Taste mehr als 0.2 Sekunden gedrückt lässt, aber das war mir zu "hakelig", daher habe ich das mit Timern gelöst).
Was mir noch auffiel: Der Richtungswechsel wird sofort wieder aufgehoben, wenn man die Lok über die Zentrale anfahren lässt. Ich denke, das liegt daran, dass mit dem "Losfahren"-Befehl der Zentrale auch die aktuell (aus Sicht der Zentrale) eingestellte Fahrtrichtung an die Lok gesendet wird, bin mir da aber nicht sicher.
Es scheint so, als würde die Richtungswechsel-Aktion des mLD/3 deutlich anders interpretiert werden als ein Richtungswechsel der Zentrale, und als ob es "intern" eine Richtung für die "automatische" Fahrt gibt, während die Richtung für die "manuelle" Fahrt immer von der Zentrale kommt. Abschließend habe ich das auch noch nicht raus.
Kann gut sein, dass da ein Bug in der Decoder-Software ist, auf jeden Fall verhält sich der Richtunsgwechsel deutlich anders als ich das so erwartet hätte, Mit dem Workaround "erst anfahren, dann Richtung wechseln" komme ich aber prima klar, jetzt läuft der "Walzer" bei mir genau so, wie er soll. Ist übrigens schon eine schöne Sache, macht Spass und für mich als Spielbahner eine tolle Funktion. Generell gefällt mir die Idee mit den Timern prima, da gibt es bestimmt noch schöne Anwendungen!
Zu den Regelungseigenschaften: Mit ESU habe ich keinen Vergleich, aber (nach Einmessfahrt) sind die Fahrteigenschaften zumindest im Vergleich zu den alten mLD/mSD noch einmal ein ganzes Stück besser. Ich bin mit den neuen Decodern auf jeden Fall sehr zufrieden.
Würde mich interessieren, ob der Richtungswechsel bei euch auch so läuft wie bei mir und ob meine Lösung bei euch klappt.
Schönen Sonntag noch!
Henning