Hallo Stummis,
nun endlich will ich auch mal mein Machwerk hier präsentieren. Für alle, die mich noch nicht kennen, möchte ich mich nochmal kurz vorstellen:
Ich bin mittlerweile 50 Jahre jung und bereits seit über 40 Jahren mit dem Modellbahnvirus infiziert. Als Kind hatte ich eine N-Anlage in L-Form mit den Schenkelmaßen von etwa 3,00m x 2,00 m. Leider gibt es davon keine Bilder . Nach meinen wilden Jugendjahren wurde geheiratet und eine kleine Wohnung angemietet, damit war es dann erst mal vorbei mit der Modellbahn. Nachdem nun aber ein Haus gebaut wurde und die Kinder mittlerweile selbiges schon wieder verlassen haben, steht ein Zimmer "leer" und wartet nur darauf genutzt zu werden.
Für's Erste soll es eine kleine Spiel-Anlage für meine Enkelkinder (3 und 6 Jahre) werden. Ich möchte damit wieder einiges testen und probieren und mich langsam an den Modellbau herantasten. Bis zur Fertigstellung dieser ersten Anlage nach dem Wiedereinstieg in die Modellbahn habe ich mir 2-3 Jahre Zeit genommen, dann ist mein großer Enkel 8 - 9 Jahre alt und er kann dann selbstständig damit spielen, bis dahin kann er mit Opa gemeinsam basteln und natürlich die Züge rollen lassen .
Da diese Anlage nach "Fertigstellung" (ja ich weiß eine Anlage wird niemals fertig ) in das Kinderzimmer des "Großen" wechseln soll, steht mir nur ein Platz von etwa 2,00 x 1,00 m zur Verfügung. Um dennoch einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb durchführen zu können muss ich in die Höhe bauen. Auf Ebene 0 wird sich ein Schattenbahnhof befinden und auf Ebene 1 ein kleiner Durchgangsbahnhof an einer Nebenbahn. Zur zeitlichen Einordnung schwebte mir zu Planungsbeginn die Epoche 4 vor, da aber meine Enkel eisenbahnverrückt sind und die moderne Bahn lieben, wird es eher in Richtung Epoche 5 gehen, wobei durchaus auch mal ein historischer Zug vorbeikommen kann. Geographisch wird die Anlage in einem fiktiven mitteldeutschen Mittelgebirge angesiedelt.
Zur Steuerung: Die Anlage werde ich analog steuern, den Zugverkehr digital. Zwei kleine Gleisbildstellwerke dienen der Steuerung und die Roco Lokmaus 2 dem Fahrbetrieb. Ich bin der Meinung die Trennung von Loksteuerung und Anlagensteuerung ist für Kinder leichter zu beherrschen, als eine Steuerung mit der Multimaus (an dieser Stelle kann ich mich natürlich gewaltig irren aber noch glaube ich daran ). Perspektivisch reicht es ja aus, die Lokmaus abzuziehen und ne Multimaus dranzustecken, die Servodekoder umzuprogrammieren und schon funktioniert alles digital Alle Weichen werden mit Servos angetrieben die von einem oder mehreren Arduinos gesteuert werden. Die Software dafür programmiere ich selbst unter Nutzung der MobaTools von Franz-Peter. Als Signale werden Lichtsignale angeschafft, die ebenfalls über einen Arduino angesteuert werden.
Der Gleisplan orientiert sich am Entwurf von Sydney aus folgendem Beitrag http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=66432#p700645
Allerdings beträgt die Breite meiner Anlage nur 2m und die Tiefe ist auf maximal 1,10m reduziert, des weiteren verwende ich keine Märklin oder Trix Gleise sondern Piko A-Gleis und Weichen von Peco bzw. Tillig, da die Weichen von Piko zwar sehr schön aussehen, aber auf meiner kleinen Fläche eine zu große Länge haben. Im Schattenbahnhof, den ich abweichend zu diesem Beispiel
mit einem zusätzlichen Stumpfgleis, welches "oben" angebunden wurde, versehen habe, liegen Code 100 Weichen von Peco mit einem Abzweigwinkel von 22,5°. Diese Weichen haben nur eine Länge von 438mm und kommen damit den Märklin-Weichen am nächsten. Weiterhin besitzen die Weichen eine Arretierung in den jeweiligen Endlagen, welche zu einem relativ sicheren Betrieb beitragen. Im sichtbaren Bereich verwende ich Code100-Weichenbausätze von Tillig, mit denen ich sehr zufrieden bin. Die Gleisgeometrie weicht doch stark von den o.g Gleisplan ab, so sind die Schattenbahnhofsgleise fast senkrecht im Gleisplan, auch komme ich nicht um die Verwendung von R1 drumherum. Die Bahnsteiglänge des Durchgangsgleises wird so bemessen, dass ein Schnellzug mit 3 Waggons plus Zuglok bequem dranpassen, der Kopfbahnsteig ist ausreichend dimensioniert für einen 3-teiligen Talent. An die Stelle des Güterschuppens im obigen Gleis wird eine kleine Lokbehandlungsanlage mit einständigem Lokschuppen rücken und der Güterschuppen wechselt auf die rechte Seite gemeinsam mit einer kleinen Seitenrampe, Mal sehen wie die Platzverhältnisse werden, vielleicht passt noch eine Stückchen Ladestraße mit hin. Nun genug geschrieben, es folgen noch einige Bilder.
Im Sommer letzten Jahres begann ich den Rahmen für die Anlage aus 19mm Leimholz herzustellen
Aus 8mm Sperrholz wurden dann die Trassenbretter ausgeschnitten und, mit 2mm Trittschalldämmung versehen
Der Gleisbautrupp bereitet gerade das Verschweißen der Schienen vor (alle Stöße werden verlötet, die Bücher im Hintergrund dienen zum Beschweren während der Kleber trocknet)
Der Schattenbahnhof sieht dann so aus:
(Nicht wundern das hintere Stumpfgleis hat jetzt auch den passenden Unterbau )
So, zum Anfüttern sollte das erst einmal reichen, ein paar Bilder muss ich mir noch für die nächsten Beiträge aufheben.
Über Kritiken und positive Äußerungen würde ich mich sehr freuen.
Gruß Uwe