Hallo Leute!
In irgendeinem Thread hatte vor kurzen jemand den Getriebeumbau beim
Piko Vectron beschrieben. Er hatte allerdings
eingängige Schnecken mit den passenden Maßen zum Austausch
der von Piko verbauten zweigängigen in der Bastelkiste.
Da in diesem Beitrag vermutet wurde, dass die alten
Roco-Schnecken mit Modul 0,4 ebenfalls passen könnten, habe ich mich heute an den Umbau gewagt.
Ich hatte noch von einer uralten Roco E 18 die Getriebe und habe von dort die Schnecken
samt Welle, den Wellenlagern und den 2 Beilegscheiben ausgebaut.
Beim Vectron nun zunächst das Gehäuse abnehmen, Kabel der Radschleifer und Motorkabel von der Platine ablöten,
Platine abschrauben und vom Rahmen entfernen.
Zum Lösen der Drehgestelle muß man die nun sichtbare Plastikklammer auf den Getriebeblöcken aufspreizen und mit
der Pinzette nach oben rausnehmen.
Getriebeklammer
Jetzt lässt sich das Drehgestell leicht nach unten rausnehmen.
Wichtig !!! Beide Trittstufen an den Drehgestellblenden sind Steckteile – unbedingt rausziehen.
Dann werden die Drehgestellblenden durch Spreizen entfernt.
Den Getriebedeckel kann man durch Lösen der beiden Rastnasen
vom Getriebeblock abnehmen. Die Schnecke ist jetzt leicht auszubauen.
Geöffneter Getriebeblock
Wenn man jetzt die beiden Schnecken vergleicht, sieht man,
dass der Durchmesser der Welle bei Roco größer ist (2mm).
Das bedeutet, die Rocoschnecke muß auf Ihrer Welle bleiben.
Weiterhin ist zu erkennen, dass die Piko-Schnecke etwas länger
ist – die neue Schnecke hätte also zuviel Spiel. Das kann man aber leicht ändern, indem die Beilegscheiben von der
Piko-Achse hinter das linke Wellenlager der roten Schnecke gesteckt
werden. Dadurch bekommt die eingängige Schnecke im Getriebeblock außerdem noch die richtige Lage. Man muß hier
austesten, ob man eine oder beide Beilegscheiben nutzen muß.
Schneckenvergleich
Da die Roco-Schnecke einen um ca. 0,015mm größeren Durchmesser
hat, muß man etwas Material am Getriebeblock abtragen. Da ich
keinen Staub ins Getriebe bringen wollte, habe ich dazu vorsichtig ein kleines Bastelmesser statt einer Feile benutzt.
Geöffnetes Getriebe mit Markierung
Man trägt soviel Material ab, bis Schneckenzahnrad und Schnecke genügend Spiel haben.
Roco-Schnecke eingebaut
Jetzt muß die Schneckenwelle mit dem Dremel gekürzt werden.
Bevor die Kardanlagerschalen aufgepresst werden können, muß
man sie mit einem Bohrer auf 1,8mm aufbohren – natürlich mit
einem Stiftenklöbchen. Die Schale muß ziemlich dicht an das
Wellenlager aufgepresst werden.
Vor dem Aufsetzten des Getriebedeckels müssen auch hier noch
zwei Stege weggeschnitten werden.
Vorher
Getriebedeckel
Nachher
Steg entfernt
Jetzt kann der Getriebedeckel wieder aufgesetzt werden und die
Schnecke müsste sich leicht mit der Hand drehen lassen.Zum Schluss alles wieder zusammenbauen und Anlöten.
Vorsicht beim Wiederanstecken der Trittstufen an den Dehgestellblenden,die sind leicht abzubrechen.
Bei der Probefahrt habe ich mit dem Tachowagen nach dem Getriebeumbau noch eine Geschwindigkeit vom 136Kmh gemessen,
wobei ein Lenz-Standard plus-Decoder eingebaut ist. Bis zu
Fahrstufe 3 sieht man jetzt kaum, dass der Vectron fährt.
Einen Zugkrafttest habe ich nicht mehr gemacht, weil ich auf
meiner Anlage niemals so lange Züge fahren könnte, wie der Vectron jetzt wegzieht.
Für den Umbau des ersten Drehgestells habe ich, wegen des vielen Überlegens und Ausprobierens, noch ca. 2 Stunden gebraucht.
Das zweite Drehgestell war dann schon nach 20 Minuten betriebsbereit.
Viel Spaß beim Umbauen wünscht
Heinz aus Bochum