Guten Morgen, Michael!
Ich hatte ja geschrieben, daß ich nur mit möglichst kleinen Chemikalienmengen arbeite. Dabei riecht es zwar im Badezimmer etwas, meine Frau
beschwert sich auch immer, aber da man ja bei geöffnetem Fenster arbeitet, ist das wirklich zu vernachlässigen. Nach sieben Jahren, in denen ich
diese Tätigkeit ins Badezimmer verlegt habe, hätte ich bestimmt schon eine Schädigung an blanken Metallteilen bemerkt. Im übrigen gebe ich das
Wasserstoffperoxid wirklich nur tropfenweise in die Lösung, damit die Reaktion nur langsam abläuft. Also die 45 Sekunden, die Ulli bei seinem
Erstlingswerk nach dieser Methode erzielt hat, wären mir wesentlich zu schnell. Da warte ich lieber mal einige Minuten, bis eine Platine fertig ist.
Das Wegätzen ist schnell passiert, das Wiederdranätzen ist nur schwer zu schaffen. Wenn ich wirklich mal eine größere Platine ätzen muß,
gehe ich raus auf den Balkon. Vielleicht bin ich nach 8 Semestern Chemielaboraufenthalt an der Uni in diesem Punkt aber
auch etwas schmerzbefreit. Aber, wie bereits geschrieben, setzte ich mir immer eine Schutzbrille auf, obwohl ich sowieso schon Brillenträger bin.
Wenn Du nach dieser Methode arbeiten möchtest, starte zuerst mal mit einigen kleineren Versuchsplatinen. Spätestens beim dritten Testlauf
hast Du die Methode im Griff. Zur Lagerung der Ätzflüssigkeit kann ich nichts sagen, weil ich ja nur mit kleinsten Chemikalienmengen arbeite
und nach erfolgtem Ätzen das Säure/H2O2 Gemisch stark verdünne und weggieße. Meist habe ich auch mehrere Platinen hintereinander zu
bearbeiten, da gieße ich dann, wenn die Reaktion stoppt, etwas Säure oder H2O2 nach, bis die letzte Platine fertig ist. Dabei bleibt so gut wie
keine Reaktionsmenge übrig, die sich zu lagern lohnt. Wenn man, wie Ulli, natürlich dünne Bleche ätzen muß, wird einiges an Säure übrigbleiben.
Deshalb frage ich jetzt mal Ulli, wie er das mit der Lagerung handhabt.
Viele Grüße
Heinz