Oha, da hat meine Pinsel-Aktion ja ein ausgesprochen lebhaftes Echo ausgelöst Ich dachte zuerst, mein Thread läuft über
@Stefan7: bei der Auswahl des Gleises standen neben fahrtechnischen Tests, die ich zunächst mit diversen Loks durchgeführt hatte, insbesondere die praktischen Aspekte des Schotterns im Vordergrund. Schottern zwischen den Schwellen, vor allem aber in den Zwischenräumen von Weichen und DKW, entfallen komplett, und damit auch die Gefahr, etwas unrettbar zu verkleben. Das war mir beim Handschottern einer Roco-Weiche vor Jahren passiert, und davon wollte ich keine Neuauflage. Dass es problemlos geht, das Schotterbett auf freier Strecke sauber beizuschottern, das kann man bei Richard "Guppy6660" nachschauen. Und dass schließlich ein Pinsel voll Farbe dem Profigleis die Künstlichkeit nehmen würde, das hatte ich auch schon ausgetestet. Und seit ca. 2009 war das ja auch beim Betriebswerk schon so umgesetzt.
Für die Darstellung eines Gleises im Bahnhofsbereich hat die angespritzte Bettung sogar ideale Abmessungen. Ich habe eine Reihe von Bildern gesammelt, auf denen die Gleisbettung genau ein solches Format hat - sowohl in der Breite als auch in der Höhe! Damit können aufwendige Nacharbeiten komplett entfallen. Wohl gemerkt: können. Es wird noch hier und da nachgeschottert werden, um optische Akzente zu setzen, insbesondere im Bereich der Blechkanäle. Hier lasse ich mich mal selber überraschen ...
@BR 70 083: ich bürste die Pigmente mit dem harten Pinsel auf die Abtönfarbe. Selbst wenn ich anschließend alles mit dem Staubsauger auf höchster Stufe absauge, bleibt das Pigment hängen - und erzeugt genau diese staubtrockene Rostfarbe, die ich so liebe. Die Pigmente anzufeuchten, das hatte ich noch nicht ausprobiert ...
Mit anbappenden Weichenzungen etc. hatte ich auch gerechnet. Ich wusste allerdings bereits vom Schotterwerk, wo zwei Weichen verbaut sind, dass man die Abtönfarbe leicht wieder losbekommt.
Übrigens hat das Profigleis keine Messingprofile mehr. Das war das alte Fleischmann-Gleis - von dem es irgendwann aber auch eine Neusilber-Variante gab. Was man aus dem Profigleis machen kann, das kann man sich am besten bei Richard "Guppy6660" anschauen - der ist da ja ein wahrer Meister!
@Tom75: nicht nur Du, auch meine Töchter waren etwas erschrocken, als sie die Bescherung sahen. Jetzt sind sie aber wieder zufrieden. Denn die Abtönfarbe ist quasi nur der "Haftgrund", auf dem später die Pigmente besser "bappen". Wenn letztere schließlich mit hartem Pinsel aufgebürstet sind, dann bekommt man sie auch mit dem Staubsauger auf stärkster Stufe nicht wieder herunter. Und sie erzeugen diese absolut staubmatte Optik - genau so wie beim Original-Schotterstein aus Murnau, den ich vor Jahren mal als Farbmuster mitgebracht hatte und der seitdem meine Referenz ist.
@sstyrnol: den Ansatz, das so zu machen, habe ich "Meise" - Guido Meißner - zu verdanken. Der hat diese Methode bei "Altenburg" (?) am C-Gleis angewendet. Von der Methode war ich sofort hin und weg - ich wusste: "das wird die meine". Und erste Tests zeigten, dass sie sehr einfach und effektiv ist. Wo ich zunächst etwas skeptisch war, jedoch eines besseren belehrt wurde: die Abtönfarbe haftet problemlos an den Neusilber-Profilen. Da platzt nichts ab.
Zum Thema Bettungsgleis fällt mir dieser Spruch ein: "Beton - es kommt drauf an, was man draus macht" So ist es mit dem Bettungsgleis auch. Hier im Forum gibt es sehr schöne Anlagen mit C-Gleis, in der man die Bettung quasi als "Rohmaterial" genommen hat für einen geometrisch vorbildgerechten Aufbau des Schotterkörpers (z.B. "Meise"). Auch in diesen Fällen erzielt man mit der - sowieso immer notwendigen! - Farbgebung des Gleises incl. Bettung erst die richtige Wirkung. Und im Falle eines Bettungsgleises kann man damit offensichtlich eine Menge bewirken.
@Gottfried: im westlichen Bereich, also dort, wo die Blechkanäle und Spanngewichte schon ihren Platz gefunden haben, sind die Gleiszwischenräume der nächste Schritt. Beim "Einkleistern" habe ich nämlich noch mal über die Kanäle drübergeschaut und festgestellt, dass nur noch ganz wenig fehlt - und schnell nachzubauen ist. Das werde ich mir wohl für's lange Wochenende vornehmen, dann kann ich zumindest die West-Einfahrt in ihren endgültigen Zustand versetzen Du kannst Dir nicht vorstellen, wie sehr mich das motiviert! Als wenn ein gordischer Knoten geplatzt wäre!
A propos "hammermäßig": habe ich mir doch gestern am späten Abend von meiner ältesten Tochter noch ein Kompliment bezüglich der Anlagengestaltung eingefangen - da kam das Wort auch drin vor Jedenfalls habe ich da wieder einmal gemerkt, WIE POSITIV das Thema Moba bei meinen drei Töchtern besetzt ist! "Das haben wir mal zusammen gemacht" sagte sie und zeigte auf die Stahlmatten und Stabbündel im Bewehrungsstahl-Werk. Nach dem Abi hat sie viiieeeel Zeit, da will sie mal wieder etwas mit mir "bauen".
@Pierre: das hast Du schon richtig erkannt, dass mir das einen Riesen-Spaß macht. Das hat's gerade jetzt einfach gebraucht!!! Wasser-Leim-Gemisch: Ich bin heilfroh, dass ich dank GFN-Profi damit nichts am Hut habe! Per Hand schottern - kenne ich! Und auch die unliebsamen Auswirkungen, wenn das Zeug kraft Kapillareffekt auch in die Ritzen zieht, in die es nicht soll. Vorher ölen kann helfen, aber auch nur bedingt ...
Und damit Du (und natürlich auch die anderen) nicht zu lange auf weitere "farbliche Ergüsse" zu warten habt, geht's gleich weiter. Denn nach der Ost-Einfahrt (hier im Bild im "fertigen" Zustand") ...
... war als Nächstes die West-Einfahrt an der Reihe. Dieses Bild gibt den Farbeindruck der Abtönfarbe ganz gut wieder. Gegenüber der Gleiswaage sieht man einen hellen Fleck. Dort müssen noch Seilzug-Kanäle ergänzt werden.
Beim Hausbahnsteig spitzt noch Sperrholz heraus, aber das wird auch nicht mehr lange so bleiben.
Hier im letzten Bild sieht man die West-Einfahrt mit probeweise aufgesetztem Bahnsteig.
Nach dem Durchtrocknen geht's munter weiter mit den Farbpigmenten, und wenn zeitlich alles glatt geht, dann gibt es zumindest "im Westen" bald auch "Sand" zwischen den Gleisen - und natürlich spärliche Vegetation. Denn ein paar Hälmchen hat auch die Deutsche Reichsbahn in ihren Bahnhöfen sprießen lassen - so ganz ließ sich die Natur auch dort nicht auf Abstand halten.
So, und jetzt muss ich Daumen drücken gehen, denn unsere Älteste macht gleich Englisch-Abi mündlich. Schau'mer mal, wie die Quasselstrippe das meistert
Grüße, Randolf