Zur Zeit geistert mir immer wieder das Betriebskonzept sowie das Fahrplan-Thema durch den Kopf - das sind ganz gute "Fingerübungen" für die grauen Zellen, wenn man bastlerisch nicht aktiv sein kann. In dem Zusammenhang habe ich mir meinen Bahnhofs-Gleisplan noch einmal zu Gemüte geführt. Dessen Gleisverlauf spielt ja in einem Betriebskonzept eine zentrale Bedeutung.
Ich habe den Gleisplan, der auf der ersten Seite abgebildet ist, mit einer Beschriftung versehen, die den Sinn der verschiedenen Gleise verdeutlicht. "Einfach so" Gleise verlegen, das hat die Bahn noch nie gemacht.
Das mit "Nebenbahn" bezeichnete Gleis 1 ist quasi die "Endhaltestelle" von Nebenbahn-Zügen. Dort wird ggf. die Zugmaschine (Lok, Triebwagen) über das "Umfahrgleis" (i.e. Gleis 2) umgesetzt. Alternativ kann sie auch über das Umfahrgleis ins BW zum Restaurieren einrücken. Eine andere, bereits im BW restaurierte Lok kann dann den Dienst übernehmen.
Gleis 3 ist das Durchfahrgleis des Bahnhofs, durch das etwa D-Züge oder schwere Ganzzüge einfach ohne Halt durchfahren. Eilzüge können hier bei entsprechender Betriebslage auch am zwischen Gleis 3 und 4 gelegenen Bahnsteig anhalten. Gleis 4 ist ein Ausweichgleis, welches langsamen Personenzügen das Ausweichen vor Schnellzügen erlaubt. Außerdem können natürlich Personenzüge anhalten, um Passagiere aus- und einsteigen zu lassen. In betriebsruhigen Zeiten kann Gleis 4 auch für Güterzüge verwendet werden.
Die beiden "NG-Aufstellgleise" dienen zum Zerlegen bzw. Bilden von Nahgüterzügen, die in Mühlfeld entweder an den zahlreichen Ladestellen entladen oder aber nach Abschluss der Ladetätigkeit wieder zu Zügen zusammengestellt und dann Richtung Enberg oder Bischofszell ihre Weiterreise antreten.
Mit "Ortsgüter-Anl." und "Viehrampe" ist der Gleiszug bezeichnet, an dem sich einerseits die Ladestraße, andererseits die Viehrampe befindet. Darunter hat die "BayWa" ihren Platz. Das früher als "Ladestraße" gedachte Gleisstück ist inzwischen durch das Bewehrungsstahl-Werk belegt.
Als separate Anschließer sorgen die "Brauerei", das "Schotterwerk" sowie der Kran und der "Kohlenhandel" für weiteres Verkehrsaufkommen.
Die drei mit "LWG" bezeichneten Gleise sind Lokwartegleise. Sie dienen dem schnellen Lokwechsel, wenn eine Lok nach schwerem Rampendienst im BW restauriert werden muss. Um die Weiterfahrt des Zuges nicht zu sehr zu verzögern, steht auf dem "LWG" eine bereits restaurierte Lok bereit, welche den Zug für die weitere Fahrt übernimmt. Fallweise kann hier aber auch eine Vorspannlok warten, um einem sehr schweren Zug Unterstützung zu leisten. Des Weiteren warten hier auch Post- und Milchwagen darauf, mit entsprechenden Zügen auf die Reise zu ihrem Zielbahnhof mitgenommen zu werden.
Das "Umfahrgleis" Gleis 2 spielt noch eine weitere wichtige Rolle. Wenn ein Zug in Mühlfeld die Lok wechselt, dann muss die "alte" Lok zügig "aus dem Weg" gefahren werden können, um den Betriebsablauf zur Weiterfahrt des Zuges nicht über Gebühr zu verzögern. Hier ist das Umfahrgleis sehr hilfreich. Auf ihm kann eine Lok in Richtung BW fahren, derweil der Zug mit einer frischen Lok für die Weiterfahrt bereitgemacht wird. Das "Umfahrgleis" sollte also in der Regel nicht durch irgendwelche Züge "zugeparkt" sein. Höchstens darf hier hinein ein Güterzug "krumm gefahren" werden, um sich von einem schnellen Zug überholen zu lassen.
Das ist - grob umrissen - der Zweck der Bahnhofsgleise von "Mühlfeld". Mal sehen, wie es sich im tatsächlichen Betrieb bewährt.
Grüße
Randolf