Hallo Rolf und Oli - und natürlich auch alle anderen, die gespannt sind, wie es mit der Seilzugmechanik weitergeht ...
Hier kommt nun ein ganzer Schwung Bilder, wie es in den vergangenen Tagen weitergegangen ist!
Nachdem ich Euch vor Tagen eine einzelne DKW-Laterne gezeigt hatte, bin ich jetzt in die Produktion einer Kleinserie eingestiegen. Und was ich da gemacht habe, habe ich per Kamera auch in kleinen Schritten festgehalten, so dass es nachvollziehbar wird.
Schritt 1 - Abwicklung ausschneiden
Zunächst einmal müssen die Abwicklungen einer DKW-Laterne aus dem Papierbogen ausgeschnitten werden. Dies geht am besten mit einem Teppichmesser und einer frischen (i.e. ganz spitzen, scharfen) Klinge. Wichtig ist, dass das Lineal ganz präzise entlang der Kante ausgerichtet wird, entlang derer man den Schnitt ausführen will. Wer genau hinschaut, kann über dem Lineal das Schwarz der Abwicklung herausspitzen sehen. Das schwarze Quadrat ist übrigens der Boden.
Beim Schneiden entlang des Lineals - vorzugsweise ein Stahl-Lineal! - in einer Ecke ansetzen und von der Ecke wegschneiden. Wer auf die Ecke zuschneidet, riskiert, dass er zu weit schneidet, und dann ist die Abwicklung verdorben. Das ist zwar nicht wirklich schlimm, denn das ausgedruckte Blatt hat 48 Stück davon, aber es macht halt unnötige Arbeit.
Hier die fertig ausgeschnittenen Abwicklungen, auf denen man im Blitzlicht die schwarzen Linien recht gut sieht, die im folgenden Schritt zum "Ritzen" und falzen benötigt werden.
Schritt 2 - Falzkanten vorbereiten
Um die Abwicklung PRÄZISE und ohne Wölbung der Papierflächen falzen zu können, müssen die Falzkanten entsprechend vorgeprägt werden. Man kann das unter anderem so bewerkstelligen, dass man EXAKT auf die im Druck schwarz hervorgehobenen Linien eine nicht mehr ganz scharfe Teppichklinge aufsetzt und aufdrückt. Mit ein wenig Gefühl schafft man so eine Prägung, ohne das Papier durchzuschneiden.
Hier die erste Falzung im Entstehen - zugegeben etwas pfriemelig, aber es geht , ...
... und schließlich ist der gesamte Laternenkörper vorgefalzt.
Schritt 3 - Laterne zusammenkleben
Eine solcherart gebaute DKW-Laterne lässt sich gut mit schnellbindendem Holzleim zusammenleimen. Der Leim trocknet schnell auf, und sofern man gut vorgefalzt hat, halten die Nähte auch ohne Klebelaschen formtreu zusammen - da verrutscht nichts. Wichtig ist, kleine Mengen Kleber aufzutragen. Das geht mit einem Zahnstocher sehr gut, auf den man eine kleine Menge des Leims aufnimmt.
Hier die Ausbeute an fertig geklebten Laternen.
Schritt 4 - Abgashutze einbauen
Die Abgashutze ist aus einem kleinen vernickelten Messingnagel entstanden. Dieser war nur wenig zu lang: man musste nur mit einem geeigneten Seitenschneider die Spitze abkneifen, dann hatte er die passende Länge. Die Form des Rundkopfes gibt die typische Form einer Abgashutze recht gut wieder.
Um das Loch zur Aufnahme des Nägelchens "unfallfrei" - d.h. ohne Knitter - in die Laterne zu praktizieren, sollte man vorzugsweise ein solches mit einer Stecknadel bereits in die noch nicht ausgeschnittene, flach auf einer Schneid-Unterlage liegenden Abwicklung stechen. Zum Glück geht das aber auch noch an der zusammengeklebten Laterne.
Das so gestochene Loch lässt sich dann mit der Spitze eines Zahnstochers vorsichtig noch so weit aufreiben, bis der kleine Nagel ohne durchzurutschen im Loch Platz hat. Etwa 1 mm unterhalb des Rundkopfes tupft man mit dem Zahnstocher ein wenig Leim an den Schaft des Nagels, der sich beim Hineinschieben im Bereich des Lochs verteilt. Nach dem Trocknen ist so der Nagel erst einmal fixiert.
Schritt 5 - Bemalen
Nach dem Durchtrocknen des Leims (ich habe die fertigen Laternen erst mal 2 Stunden stehen lassen ...) geht es ans Bemalen. Hierzu habe ich anthrazitfarbene Acrylfarbe hergenommen. Diese wurde mit einem feinen Pinsel zum einen auf die weißen Falzkanten aufgetragen, andererseits wurde damit die Hutze (i.e. der Nagelkopf) bemalt.
Damit die Laterne beim Bemalen festgehalten werden kann, erwies es sich als praktikabel, die Stecknadel im Boden einzustechen und diese als Halter zu nehmen. Sieht zwar wacklig aus, geht aber erstaunlich gut!
Hier die fertigen Laternen incl. Hutze ...
... die in den folgenden beiden Bildern noch einmal in einer Großaufnahme gezeigt sind.
Zwar nicht gerade die Ultra-Präzisionsteile , aber insgesamt ganz brauchbar ...
Viel Spaß beim Nachlesen, Bilder anschauen - und natülich beim Nachbauen
Gut's Nächtle
Randolf