Hallo Mühlfeld-Freunde,
in kleinen Schritten geht es weiter. Aber zunächst mal ...
@Rückblock, Dieselmicky: Danke für die positiven Rückmeldungen zum zweifachen Isar-Diorama. Im Projekt kam das genau zur rechten Zeit, nämlich am Tag, bevor die Gruppen aus Tschechien und Italien / Sizilien eintrafen. Damit konnte man das Thema Isar-Renaturierung unmittelbar am dreidimensionalen Objekt studieren. In der Klasse gab es denn auch einen dicken Applaus für die Erbauerinnen ...
So, jetzt aber die News! Zur Zeit werden in unserem Dorf neue Kabel gezogen. Der Sinn hat sich mir noch nicht erschlossen, ich werde es wohl noch erfahren. Jedenfalls kam mir das sehr gelegen, mal die Farbspiele an realen Kabelrollen aus Holz zu studieren. In meinem Fundus gibt es nämlich noch die Kibri-Kabelrollen, die grundsätzlich sehr schön gelungen sind (incl. Transportgestell!), die aber farblich gehörig optimiert werden müssen.
Hier erst einmal eine der Rollen in der Totale. Man kann recht gut die Farbe erkennen, die sich beim Holz aufgrund der Verwitterung einstellt.
Drei Rollen als Ensemble ...
...sowie zwei Rollen so aufgenommen, dass man Windungen zählen kann. Ich sollte noch draußen auf dem Weg zur S-Bahn deren Abmessungen aufnehmen ...
Schließlich noch zwei leere Rollen. Das sollte genügen, um den richtigen Farbton zu treffen - natürlich auch bei den Muttern sowie den verrosteten Stahlreifen, auf denen die Dinger beim Kabelverlegen abrollen.
Ansonsten geht es zur Zeit mit der Beleuchtungsarie weiter. Um das Empfangsgebäude in vernünftiger Weise zu beleuchten, habe ich mir von Viessmann die Abdeckungen besorgt, die man von innen auf die Fenster kleben und dann mit passenden LED-Leuchten bestücken kann. Hier ein Zehnerpack der LEDs.
Das nächste Bild zeigt eine LED, eingeklipst in eine solche Abdeckung.
Die Abdeckungen werden von innen auf die Fenster aufgeklebt ...
... und dann die Kabel an eine "Sammelschiene" aus Kupferdraht angelötet. Dort erhalten auch die Wandleuchten an der Vorderwand des EG ihren "Saft".
"First Light": das ist immer ein erhebender Anblick. Man kann erkennen, dass die Viessmann-Wandleuchten mit Glühbirnchen ein Licht erzeugen, welches gut zum Gelb der LEDs passt. Allerdings strahlen die Fenster-LEDs bei Weitem zu hell, so dass ich hier noch passende Vorwiderstände vorschalten werde. Aus meiner Elektronik-Ära habe ich da noch einen gewissen Fundus ...
Bei der Suche nach all den Teilen, die ich zur Beleuchtung der Anlage benötige, bin ich wieder auf meine Elektronik-Module gestoßen. Die abgebildete, bestückte Platine zeigt den ersten Versuchsaufbau. Diese hatte ich "in grauer Vorzeit" mal selbst entwickelt, um den Loks/Zügen ein sanftes Anfahren und Bremsen beizubiegen. Die Schaltung ist mit einer bipolaren Spannungsversorgung ausgestattet. Das erlaubte mir seinerzeit, die Umschaltung von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt ohne Umschaltrelais zu realisieren. Die Schaltung steuert einen Lok-Motor per Rechteckspannung mit variablem Dutycycle an. Dieser wird durch mehrere Op-Amps generiert - in 1987 waren Microcontroller noch nicht wirklich weit verbreitet ...
Die kleine Zusatz-Platine erlaubt das Auslösen eines durch Gleiskontakte gesteuerten, sanften Brems- und Anhaltevorgangs. Die Schaltung ist so ausgelegt, dass eine der Platinen den Master-Part übernimmt (= Handregler), die anderen sind als Slaves angehängt und übernehmen im Normalfall den Wert vom Master, im Bremsfall bremsen sie die Lok vom am Master eingestellten Geschwindigkeitswert bis auf Kriechgeschwindigkeit (Kontakt am Anfang einer Bremsstrecke) und dann bis zum Stillstand herunter (Kontakt am Ende der Bremsstrecke).
Hier sieht man einen Teil der bereits gebohrten Platinen, die in zwei 19-Zoll-Racks eingebaut die Geschwindigkeitssteuerung der Anlage übernehmen sollten. Alle Bauteile waren vorhanden und warteten darauf, verbaut zu werden. Dann aber kam die "digitale Erleuchtung" ...
Ein weiterer Test-Aufbau zeigt eine Elektronik, die ich konzipiert hatte, um den motorischen Bemo-Weichenantrieb rein elektronisch (also ohne Relais!) umzupolen und damit die Weiche umzuschalten. Das funktionierte einwandfrei, und so war auch in diesem Fall geplant, eine kleine Serie aufzulegen. Aufgrund der Digitalisierung der Anlage und des Gebrauchs von Doppelspulen-Antrieben bei der Anlage "Mühlfeld" ist das nicht realisiert worden.
Hier und da sind in geringem Umfang noch solche kleinen "Trickschaltungen" im Einsatz, aber die unglaubliche Flexibilität und Leistungsfähigkeit einer digitalen Anlagensteuerung hat das meiste davon auf's Abstellgleis verschoben ...
Grüße, Randolf