RE: Steuerung meiner Anlage - Bau- u. Entwicklungsblog

#1 von kleineWelt , 07.05.2017 16:59

Hallo zusammen,

ich habe hier eine kleine Anlage (im Prinzip zwei Ovale, die an einen 14-gleisigen Schatten-Kopfbahnhof darunter angeschlossen sind). Um ein wenig Klarheit in die eigenen Gedanken zu bekommen, und weil meine Steuerung (vermutlich) etwas ganz eigenes werden wird, möchte ich hier einen kleinen Bau- und Entwicklungsblog aufmachen.

Bisher ist an Steuerung folgendes da:

Eine Steuereinheit, basierend auf Atmel-Mikroprozessoren, Selbstbau in SW und HW. Im wesentlichen kann sie Stand heute: Fahrstrassen zum Schatten-Kopfbahnhof schalten (also die notwendigen Weichen schalten, um in den SBHF ein- und ausfahren zu können). Dann werden die Signale im Bahnhof mitgeschaltet, und ein paar grundlegende Spielfunktionen sind bisher realisiert, die aber sicher noch überarbeitet werden müssen.

Die Gleise angeschlossen habe ich - momentan - an den Ausgang einer Märklin bzw. Trix Gleisbox mit einer MS2, aus einer Startpackung. Aktuell habe ich zwei digitalisierte Loks; meine anderen sollen ebenfalls digitalisiert werden, z.T. auch mit Sound.

Die Frage stellt sich, wie es genau jetzt weitergeht.

Ein sehr wichtiges Ziel für mich ist der automatisierte Fahrbetrieb, also, dass Züge von selbst langsam losfahren, halten, sich abwechseln, und so weiter. Ich will da später schön bei zugucken können.

Da das mit der MS2 plus Gleisbox erstmal nicht möglich ist, suche ich nach Möglichkeiten zur Umsetzung. Eine Möglichkeit wäre (nicht lachen ), an die Taster der MS2 Abzweigungen zu löten, und die MS2 von meiner Steuerung "fernsteuern" zu lassen. Vorteil: die notwendige Digitalzentrale hätte ich schon da, ich müsste meiner Steuerung "nur" noch einprogrammieren, welche Tasten in welcher Reihenfolge zu drücken sind, damit der automatisierte Fahrbetrieb dann abläuft.

Als andere Möglichkeit habe ich mir jetzt mal Rocrail angesehen, und auch installiert und ein wenig gespielt. Es scheint mir sehr blockstellenorientiert zu sein - für eine grosse Anlage sicher was feines, für eine kleine m.E. eher weniger.

Ausserdem hätte eine PC Lösung die folgenden Nachteile:

a) ich muss noch etliches an Zeug kaufen (Zentrale, etliche Rückmelder, ...)
b) ich muss das Zeug auch elektrisch installieren
c) der PC braucht eine zeitlang zum Starten
...

Ich denke, das lasse ich erstmal.

Eine feine Lösung wäre, das Digitalsignal von meiner bestehenden Steuerung selbst generieren zu lassen. Meine Atmels kriegen das leistungsmässig hin. Inzwischen habe ich auch die genauen Specs aufgetrieben (Bitformat, Telegrammformate, ...). Prinzipiell müsste das machbar sein.

Meine Steuerung wird also dann zur Digitalzentrale. Und das wäre in Summe um einiges eleganter, als die MS2 fernzusteuern, die im übrigen "nur" 10 Loks in ihrem Sofort-Zugriffsspeicher hat.

Also werde ich das jetzt mal so versuchen.

---------

Der grosse zweite Punkt, ist die Intelligenz der Steuerung. Ich möchte eigentlich von einer blockstellenorientierten Steuerung weg. Für die kleine Anlage lohnt sich das kaum. Die Intelligenz, die eine kollisionsfreie Steuerung braucht, programmiere ich dann von Hand rein.

Das Grundkonzept, das ich jetzt entworfen habe, dürfte nicht uninteressant sein:

Es gibt nur einen einzigen Rückmelder (das wird wohl eine Lichtschranke werden), an einem zentralen Punkt der Anlage. Der ganze Anlagenbetrieb soll so ablaufen, dass Züge eben diesen Rückmelder passieren - und meine Steuerung dann entscheidet, den Zug weiterfahren oder anhalten zu lassen.

Zum Anhalten wird dann ein genau definiertes Geschwindigkeitsprofil abgefahren, z.B.
17 sec. Reise-Geschwindigkeit, 5 sec. verzögern auf halbe Geschwindigkeit, dann 20 Sekunden linear verzögern bis zum Stillstand. Die Zeiten sollen so ausgemessen sein, dass ein Zug eben genau am Bahnsteigende zu stehen kommt. Oder im richtigen Abstand zum Ende des Schattenbahnhofgleises.

Wie gesagt, keine weiteren Rückmelder; ich baue momentan darauf (bzw. ich hoffe), dass die Fahrtregelung in den Decodern dafür sorgt, dass die Züge noch eine genau definierte Strecke fahren, wenn sie mit einem genau definierten Verzögerungsprofil angesteuert werden.

Hier einmal zwei Bilder meines Gleisplans:


...habe für mich erkannt: nur wenn man auch dran baut, wird's irgendwann fertig.


 
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#2 von kleineWelt , 07.05.2017 17:00


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#3 von kleineWelt , 07.05.2017 17:00


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#4 von kleineWelt , 07.05.2017 17:03

Das zweite Bild ist der Gleisplan vom Schattenbahnhof. Im oberen Bild (Bahnhof & sichtbarer Teil) sieht man bei den Markern "A" und "B", die Abzweigung runter zum Schattenbahnhof. An dieser zentralen Stelle soll dann auch die Lichtschranke hinkommen.

Jeder Zug, der fährt, wird diese Lichtschranke dann früher oder später passieren.


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#5 von kleineWelt , 07.05.2017 17:26

Ich glaube, dieses Grundkonzept (ein zentraler Rückmelder, der Rest definierte Verzögerungsprofile der Züge bis zum jeweiligen Zielpunkt) ist ziemlich ungewöhnlich. Zumindest habe ich bisher noch nirgends gelesen, dass so etwas mal irgendwo umgesetzt worden wäre. Wenn jemand von euch mehr weiss, bitte hier im Faden Bescheid geben

Das ganze spart einen Haufen Hardware und Verdrahtung (Stichwort: Rückmelder).

Weitere Ideen - Achtung, Zukunftsmusik! -, wären:

eine zentimetergenaue Kenntnis der Steuerung über Position der Züge auf der Anlage. Blockstellen ade... die Steuerung weiss auf den Zentimeter, wo sich jeder Zug gerade befindet - und vermeidet durch definierbare Eingriffe eine Kollision (entweder durch Beschleunigen, Verlangsamen, Stoppen eines Zuges oder der beteiligten Züge, oder durch geeignetes Stellen einer Weiche).

Wäre faszinierend zu sehen, wie man eine Lok immer näher an einen stehenden Zug hinfährt - und zuerst kommt ein akustisches oder optisches Warnsignal, und ein paar Zentimeter vor der Kollision greift die Steuerung dann ein, und stoppt die Lok.


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#6 von kleineWelt , 07.05.2017 18:32

... aber vom Träumen kommt eine MoBa bekanntlich nicht weiter.

Also meine nächsten Schritte sind:

- bestellen einer H-Brücke zur Erzeugung des Digitalsignals. Habe den Typ L 6203 auserkoren, gibts bei Reichelt, der sollte geeignet sein.

Zweite Baustelle ist: Digitalisierung meiner Loks, inklusive Sound...

Dazu muss ich mir die Sounddecoder am Markt noch genauer anschauen, und mal eine Entscheidung treffen, wie ich es letztlich mache.

All das nehme ich mir bis nächstes Wochenende mal vor.


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#7 von moppe , 07.05.2017 20:12

Zitat

Da das mit der MS2 plus Gleisbox erstmal nicht möglich ist



Warum nicht?

Wenn CAN Digital Bahn, kann CAN mit ein Gleisbox "sprechen" kannst du ja auch.......


Klaus


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#8 von kleineWelt , 07.05.2017 20:19

@Klaus

Ja, richtig... ich meinte, in der "puren" Kombination MS2 + Gleisbox, geht erstmal Automatikbetrieb nicht (nur eben manueller Betrieb).

& Danke für's Lesen meiner umfangreichen Texte

Viele Grüsse
Chris


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#9 von vinylfan , 07.05.2017 20:49

Zitat

Ich glaube, dieses Grundkonzept (ein zentraler Rückmelder, der Rest definierte Verzögerungsprofile der Züge bis zum jeweiligen Zielpunkt) ist ziemlich ungewöhnlich. Zumindest habe ich bisher noch nirgends gelesen, dass so etwas mal irgendwo umgesetzt worden wäre. Wenn jemand von euch mehr weiss, bitte hier im Faden Bescheid geben



Das ist doch wohl mittlerweile Standard bei den meisten Softwaren.

Hier mal ein Beispiel von iTrain.

Ich hoffe der Kollege hat nichts gegen den Link.

viewtopic.php?f=64&t=131917&p=1616206&hilit=itrain+einmessen#p1616206

Grüße

Klaus


Grüße
Klaus


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viewtopic.php?f=15&t=127112


 
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#10 von bertr2d2 , 08.05.2017 13:00

Hallo Chris,

Zitat

...
Da das mit der MS2 plus Gleisbox erstmal nicht möglich ist, suche ich nach Möglichkeiten zur Umsetzung. Eine Möglichkeit wäre (nicht lachen ), an die Taster der MS2 Abzweigungen zu löten, und die MS2 von meiner Steuerung "fernsteuern" zu lassen. Vorteil: die notwendige Digitalzentrale hätte ich schon da, ich müsste meiner Steuerung "nur" noch einprogrammieren, welche Tasten in welcher Reihenfolge zu drücken sind, damit der automatisierte Fahrbetrieb dann abläuft.

Als andere Möglichkeit habe ich mir jetzt mal Rocrail angesehen, und auch installiert und ein wenig gespielt. Es scheint mir sehr blockstellenorientiert zu sein - für eine grosse Anlage sicher was feines, für eine kleine m.E. eher weniger.

Ausserdem hätte eine PC Lösung die folgenden Nachteile:

a) ich muss noch etliches an Zeug kaufen (Zentrale, etliche Rückmelder, ...)
b) ich muss das Zeug auch elektrisch installieren
c) der PC braucht eine zeitlang zum Starten
...

Ich denke, das lasse ich erstmal.


da haste Dir ja was schönes vorgenommen
Was ich nicht verstehe: Du hast mit der Gleisbox einen guten Gleissignalerzeuger der immerhin knapp 2 Ampere liefert.
Das Einzige was Dir fehlt, ist die Verbindung dazu, das Du die Loks darüber steuern kannst. Sofern Du an Atmel gebunden bist geht das am einfachsten über den MCP2515 CAN-Controller (250kBaud). Hier ist ein schöne Einführung:
http://www.kreatives-chaos.com/artikel/a...g-eines-mcp2515
Dein Atmel (Arduino ?) kann damit die Befehle absetzen und letztendlich die Anlage steuern. Die Befehle zum Steuern hat M*rklin ausreichend dokumentiert.

Übrigens: Einen PC brauchst Du für Rocrail(Server) + CAN-Schnittstelle auch nicht. Es geht z.B. auch so:
http://lnxpps.de/bpi/
http://lnxpps.de/openwrt/wr841/index.html
https://github.com/GBert/misc/tree/master/RPi-MCP2515
Alle diese Lösungen werden bzw. können auch ohne Monitor betrieben werden.
Für weitere Ideen siehe auch hier: Gleisbox Projekte

Sofern Du das Signal trotz allem doch lieber selbst erzeugen möchtest, würde ich anstelle des L6203 ein kostengünstiges IBT-2 oder BTN8962 Board nehmen. Dann haste auch genügend Saft auf dem Gleis

Gruß

Gerd

PS: Railuino kennst Du sicherlich, oder ?


Smallest Rocrail Server Ever II ist jetzt Smallest Railroad Server Ever II
SRSEII -> SRSEII (Raider heisst jetzt Twix, sonst ändert sich nix )


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#11 von kleineWelt , 08.05.2017 21:05

Hallo Klaus,

Zitat
Das ist doch wohl mittlerweile Standard bei den meisten Softwaren.


das definierte Abbremsen mittels eines Geschwindigkeitsprofils schon. Aber das Steuern einer kleineren Anlage über letztlich einen einzigen Rückmelder? Die meisten Softwares sind, soweit ich das gesehen habe, blockorientiert: das erste, was man macht, ist, Blöcke vergeben. Bei mir ist so gesehen die ganze Anlage ein Block, mit einem Dutzend Loks darin an bestimmten Positionen, und einer handvoll Weichen.

Rocrail (das mir im übrigen ganz gut gefällt) bietet z.B. die Möglichkeit, Ereignisse und Aktionen zu definieren. Aber sie sagen dort auch, dass man diesen Mechanismus nicht dazu verwenden soll, Automatikbetrieb zu steuern. Das erfolgt dann wieder über die Belegung von Blöcken...

Wie dem auch sei: mal schauen, wie mein Konzept dann später funktionieren wird. Eines ist klar: viele Rückmelder haben auch einen Nutzen. Man bekommt eher mit, wenn eine Lok mal stehenbleibt, oder gar nicht erst losfährt (Kontaktprobleme).

Übrigens, auf den einen Rückmelder bei meiner Anlage kann man nicht auch noch verzichten, weil ansonsten irgendwann zwangsläufig Soll- und Istpositionen der Loks auseinanderlaufen würden. Eine Mindest-Synchronisation über einen (zentralen) Positions-Rückmelder braucht man.

Ein anderer Rückmelder könnte die Messung des Stromverbrauchs auf den Gleisen sein. Solange ein Fahrbefehl an eine Lok ausgegeben wird, muss auch ein gewisser Stromverbrauch zu messen sein (abzüglich leuchtender Innenbeleuchtungen). Ansonsten steht die Lok nämlich oder ist entgleist, und man könnte Alarm schlagen bzw. alles stoppen.

Viele Grüsse
Chris


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#12 von kleineWelt , 08.05.2017 21:19

Hi Gerd,

Zitat
da haste Dir ja was schönes vorgenommen


Scheint so, ja --- Dabei will ich eigentlich nur möglichst schnell das realisiert haben, was mir so vorschwebt in Sachen Moba-Steuerung.

Vielen Dank für Deine Anregungen! Vieles kannte ich in der Tat schon, bzw. ist mir schon hier oder da mal über den Weg gelaufen.

Für den automatisierten Fahrbetrieb brauche ich tatsächlich nur sehr wenig: DCC-Fahrbefehle, ein paar Funktionsbefehle... DCC sieht dahingehend tatsächlich nicht sehr kompliziert aus.

Die Bitebene findet sich hier:

http://normen.railcommunity.de/RCN-210.pdf

Und die Telegramme/Fahrbefehle finden sich hier:

http://normen.railcommunity.de/RCN-212.pdf

Setzen und Lesen von CVs kann ich ja auch mit der MS2. Nun gut, mal sehen, wie ich alles machen werde, und worauf alles hinauslaufen wird

Viele Grüsse
Chris

---

p.s. nein, ich habe keinen Arduino, sondern drei Atmega1284, verbunden über IIC, die ich gesondert programmiere.


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#13 von Erich Müller , 08.05.2017 22:03

Hallo Chris,

natürlich geht es potentiell mit einem einzigen Melder, zumindest auf dem Papier.
Aber: die Praxis und die Theorie stimmen nicht 100% über ein; kleine Abweichungen zwischen tatsächlichen und errechneten Geschwindigkeiten schaukeln sich schnell zu erheblichen Positionsunterschieden auf. Und darum sind mehr fixe Sensorpunkte nötig, die die Abweichung korrigieren.

Außerdem benötigt die komplett virtuelle Verfolgung mehrerer Züge viel Rechenleistung, die deutlich teurer ist als ein paar Rückmeldekontakte - und unzuverlässig noch dazu (s.o.).
Aus diesem Grund funktioniert Rocrail auf Micro-Computern, auch für größere Anlagen: die rechnerische Lokalisierung der Züge wird auf ein Minimum reduziert, mittels statischer Detektion (Rückmelder) und Verwendung der decodereigenen Beschleunigungs- und Bremskurven.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Steuerung meiner Anlage - Bau- u. Entwicklungsblog

#14 von kleineWelt , 08.05.2017 22:17

Hallo Gerd,

Zitat
Das Einzige was Dir fehlt, ist die Verbindung dazu, das Du die Loks darüber steuern kannst. Sofern Du an Atmel gebunden bist geht das am einfachsten über den MCP2515 CAN-Controller (250kBaud). Hier ist ein schöne Einführung: http://www.kreatives-chaos.com/artikel/a...g-eines-mcp2515


noch eine Frage zum Märklin CAN-Protokoll (falls Du die Antwort weisst). Habe ich das richtig verstanden:

- einfach den CAN-Bus Umsetzer-IC an den Atmel anschliessen
- CAN-Bus mit dem anderen freien Eingang an der Gleisbox verbinden (lassen wir mal die MS2 dabei angesteckt)
- einfach einen Fahrbefehl über CAN an eine bekannte Lok(addresse) schicken, und die fährt dann los?

Viele Grüsse
Chris


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RE: Steuerung meiner Anlage - Bau- u. Entwicklungsblog

#15 von Modelltraumland , 08.05.2017 22:22

Hallo zusammen,

ich halte den Automatikbetrieb einer Anlage mit einem einzigen Rückmelder für sehr schwierig. Dafür braucht es dauerhaft konstante Bedingungen, Diese sind bei einer Modellbahn m.E. kaum zu realisieren. Konstante Raum/ Motor/ Getriebetemperatur der Fahrzeuge. Im laufenden Betrieb erwärmen sich zwangsläufig Motoren/Getriebe und deren Schmierung, was zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten führen dürfte. So etwas nur über den Zeitfaktor zu steuern, halte ich für schlicht nicht realisierbar. Die Verschmutzung von Gleisen und Rädern dürfte auch einen erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit haben, was dann wiederum zu zeitlichen Abweichungen führt.


VLG Bernd

Tillig Elite H0, 2-Leiter, Rocrail mit Tams MC DCC (Loks), IB-com MM (Weichen Signale), GCA101 Loconet (Rückmeldung), DC-Car, Light@Night Lichtsteuerung, Ampelsteuerung Arduino http://www.modelltraumland-wuppertal.de/


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RE: Steuerung meiner Anlage - Bau- u. Entwicklungsblog

#16 von kleineWelt , 08.05.2017 22:32

Hallo Erich,
[quote="Erich Müller" post_id=1686539 time=1494273802 user_id=26147]natürlich geht es potentiell mit einem einzigen Melder, zumindest auf dem Papier.
Aber: die Praxis und die Theorie stimmen nicht 100% über ein; (...)[/quote]
Das leuchtet mir soweit ein. Auf meiner Anlage gibt es allerdings nur relativ kurze Wege, und jeder Zug der (im Automatikbetrieb) fährt, kommt zwangsläufig sehr bald wieder am zentral installallierten Rückmelder vorbei. Müssen mal schauen, ob diese Synchronisation dann ausreicht. Punktgenau anhalten am Bahnsteig will ich auf alle Fälle (Die Bahnsteige sind so bemessen, dass meine üblichen längsten Züge (Lok mit fünf 4-Achser Personenwaggons) gerade so in der Länge Platz finden).

Viele Grüsse, Chris


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#17 von kleineWelt , 08.05.2017 22:35

Hallo Bernd,

Zitat
ich halte den Automatikbetrieb einer Anlage mit einem einzigen Rückmelder für sehr schwierig. Dafür braucht es dauerhaft konstante Bedingungen, Diese sind bei einer Modellbahn m.E. kaum zu realisieren. Konstante Raum/ Motor/ Getriebetemperatur der Fahrzeuge. Im laufenden Betrieb erwärmen sich zwangsläufig Motoren/Getriebe und deren Schmierung, was zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten führen dürfte. So etwas nur über den Zeitfaktor zu steuern, halte ich für schlicht nicht realisierbar. Die Verschmutzung von Gleisen und Rädern dürfte auch einen erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit haben, was dann wiederum zu zeitlichen Abweichungen führt.


Diese Effekte wirken sich auf alle Fälle sehr stark im analogen Betrieb aus. Ich hatte einmal Geschwindigkeitsschwankungen (warmer - kalter Motor) von 50% herausgemessen bei analog betriebenen Loks.

Mit Digitaldecoder und Lastregelung müssten/sollten solche Effekte eigentlich herausgebügelt werden (es wird immer auf eine Soll-Drehzahl des Motors geregelt).

Viele Grüsse
Chris


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#18 von moppe , 08.05.2017 23:10

Zitat

& Danke für's Lesen meiner umfangreichen Texte



Ich war früher wie dich, alles selbst zu bauen.
Aber heute, kaufen ich fertige Modulen und setzen ihn zusammen. Es sit einfacher und ich hab mehr zeit für meiner Modellbahn.

In meiner Augen, war es bessere für ihn ein Computersteuerung zu nutzen. Ist oft mehr flexibel und andere hab viel gedenkt um die besten Lösung zu haben, auf meistens was du arbeitet mit.

Ich empfehlen ihn ein CAN-Digital Bahn Interface zu kaufen, für ihren MS2. Oder sogar bessere ein größere Digitalzentrale, wer kannst direkt mit ein PC sprechen. Und danach Rückmeldemodulen.

Klaus


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#19 von bertr2d2 , 09.05.2017 00:30

Hallo Chris,

Zitat

Hallo Gerd,

Zitat
Das Einzige was Dir fehlt, ist die Verbindung dazu, das Du die Loks darüber steuern kannst. Sofern Du an Atmel gebunden bist geht das am einfachsten über den MCP2515 CAN-Controller (250kBaud). Hier ist ein schöne Einführung: http://www.kreatives-chaos.com/artikel/a...g-eines-mcp2515


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einfach: ja.
Mit Railuino (nutzt auch Fabian Greifs MCP2515 Code) hast Du auch einen guten Startpunkt für Deine eigene Entwicklung. So kommst Du verhältnismäßig schnell ans Ziel.

Zitat

Ich empfehle ihnen ein CAN-Digital Bahn Interface zu kaufen, für ihre MS2. Oder sogar besser eine größere Digitalzentrale, die kann direkt mit ein PC sprechen. Und danach Rückmeldemodule.


Ich denke, das man das Geld besser anlegen kann. Für CdBs CC-Schnitte bekommt man z.B. zwei voll ausgestattete Banana-Pis incl. CAN-Interface.

Gruß

Gerd


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#20 von kleineWelt , 09.05.2017 19:11

Hallo Klaus,

Zitat
Ich war früher wie dich, alles selbst zu bauen. Aber heute, kaufen ich fertige Modulen und setzen ihn zusammen. Es sit einfacher und ich hab mehr zeit für meiner Modellbahn. (...)


das "Problem" an der Sache ist, dass jede Variante Zeit kostet, egal ob man nun kauft, sich einliest, und umbaut, oder etwas eigenes macht bzw. entwickelt. Wie gesagt, sind ja schon einige Komponenten meiner MoBa-Steuerung da, und funktionieren auch.

Viele Grüsse
Chris


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#21 von kleineWelt , 09.05.2017 19:24

Hallo Gerd,

Zitat
einfach: ja. (...)


Danke für die Info.

Ich habe jetzt entschieden, wie ich es (zunächst) machen will:
und zwar die Variante mit der "ferngesteuerten" MS2 (Taster von meinem µC bedienen lassen).

Die Gründe dafür sind:

- MS2 plus Gleisbox sind ein bewährtes Industrieprodukt, und die Entwicklung einer eigenen Zentrale komplett mit Booster-Endstufe entfällt (und leistungsmässig reicht mir die Gleisbox dicke - zwei gleichzeitig fahrende Züge mit Beleuchtung ziehen bei mir nicht mal ein Ampere).

- ich habe keine Probleme mit EMV (darum hat sich Märklin schon gekümmert)

- das ganze geht auch noch besonders schnell und einfach, Probleme erwarte ich keine

- die MS2 zeigt mir dann auch gleich noch an, was sich während des automatisierten Fahrbetriebs so tut

So, nun denn: ... an's Werk!

Viele Grüsse
Chris


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#22 von kleineWelt , 09.05.2017 19:53

Sooo, Operation am offenen Herzen (oder wenigstens: fast)

Habe den Fahrstufen-Drehimpulsgeber der MS2 ausgemessen, und probeweise an zwei Taster angeschlossen:



Drücken der Taster gemäss nachfolgendem Schema erhöht bzw. erniedrigt die Geschwindigkeit einer Lok. Es funzt


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#23 von kleineWelt , 09.05.2017 20:01

... und hier das Schema bzw. Belegung und Funktion des Drehimpulsgebers (inkl. Fahrtrichtungs-Umschalter), für alle Interessierten:



Viele Grüsse
Chris


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RE: Steuerung meiner Anlage - Bau- u. Entwicklungsblog

#24 von kleineWelt , 26.05.2017 08:38

Momentan läuft die Bauteil-Bestellung. Ich bestelle mir auch CAN Umsetzer, die kosten nicht die Welt, vielleicht löse ich es auch über eine CAN Ansteuerung der Gleisbox. Hat auch etwas für sich; aber mal sehen.

Bis die Bauteile da sind, gehe ich an die Software. Bei meinem Grundprinzip will ich bleiben: sehr wenige (ein einziger bisher) Rückmelder, und der gesamte automatische und halbautomatische Fahrbetrieb über frei konfigurierbare Geschwindigkeits/Zeitprofile (GZ-Profil).

Das heisst, die Software gibt nach Plan Fahrbefehle an die Loks aus zum Fahren, Beschleunigen und Verlangsamen. Pro Zug individuell, die GZ-Profile werden so ausgelegt, dass mir das Anfahren und Verzögern/Stehenbleiben der Loks optisch genau passt, und die Züge punktgenau am Bahnsteig halten.


...habe für mich erkannt: nur wenn man auch dran baut, wird's irgendwann fertig.


 
kleineWelt
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RE: Steuerung meiner Anlage - Bau- u. Entwicklungsblog

#25 von kleineWelt , 05.06.2017 18:40

Ich gehe jetzt in eine andere Richtung... baue gerade die Steuerung der Anlage auf Betrieb mit meiner neu erworbenen CS3 und entsprechenden S88 Modulen um.
Der erste Rückmelder funktioniert schon, die ersten Automatikabläufe über CS3 auch, die erste Weiche hat vorhin auch schon geschaltet...

Mal sehen, wo die Grenzen des Automatikbetriebes über CS3 (alleine) liegen.

Was ich auf jeden Fall brauchen werde, ist Achszählung zur Zugüberwachung... die Anlage im Wohnzimmer spielt vor sich hin, ich bin oft nebenan und höre zu... und alle heiligen Zeiten kommt es dann doch mal vor, dass sich Waggons abkuppeln, und dann werden die Geräusche von der Anlage etwas... (ganz abgesehen von den möglichen Schäden am Rollmaterial).

Die CS3 Automatik allein gibt Achszählung wohl nicht her. Dann wird's vielleicht doch ein PC Software-Steuerungsprogramm. Werde mir demnächst mal Rocrail, WinDigipet und Co. mal ansehen. Jetzt hab ich ja eine Zentrale, die sich mit den PC Programmen koppeln kann.

Denkbar wäre auch noch, die Achszählerei und Überwachung von meiner eigenen Steuerung machen zu lassen, und die Digitalsteuerung der Loks von der CS3.

Mal sehen...


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