Hallo Stummis,
da es mich gesundheitlich nun auch außer Gefecht gesetzt hat, bin ich heute dazugekommen meine gealterten Selbstbauwagen zu fotografieren. Im Folgenden möchte ich kurz darauf eingehen welche Materialien und Techniken ich angewendet habe. Sollten noch Fragen offen bleiben fragt bitte einfach drauf los. Über Meinungen zu den Alterungen bzw. Verbesserungsvorschläge würde ich mich natürlich auch freuen
Materialien:
-Feuerzeugbenzin
-Pulverfarben (Rost, Ruß, Bremsstaub, Schmutz grünbraun, Kalkweiß)
-Pinsel (mehrere weiche Rundpinsel, harte Borstenpinsel)
-Vorbildfotos
-Geduld und viel Probieren
Arbeitsmethode am Beispiel eines Güterwagens:-Pigmente im Feuerzeugbenzin anlösen und mittels eines weichen Pinsels von oben nach unten (!) aufbringen
-Beginn mit Rußschwarz (Betonung der Bretterfugen)
-partielles Aufbringen von diversen Brauntönen auf die Wagenseiten (Rost hell, mittel und dunkel) macht das Holz interessanter, ruhig nass in nass arbeiten
-mittels eines trockenen Borstenpinsels vorsichtig, um die Lackierung nicht zu zerstören, Pigmente bis zum gewünschten Alterungsgrad wieder abbürsten
-Setzen von sogenannten "Lichtern" mittels Weiß- und Gelbtönen, dabei Pigmente äuerst sparsam verwenden und anschließend wieder abbürsten
-Dachalterung: Betonung der Blechkanten mit Schwarz und diversen Rosttönen, im Anschluß wieder Setzen von "Farblichtern"
-Fahrwerk: diverse Rosttöne nass in nass, öliges Schwarz für Achslager und Blattfedern
Vorteile der Methode:-Bei Nichtgelingen Pigmente wieder relativ rückstandslos entfernbar
-durch das schnell verdunstende Feuerzeugbenzin lassen sich sehr schöne Farbverläufe erzielen
-durch die schnelle Verdunstung des Feuerzeugbenzins sehr kurze Trocknungszeiten
-Feuerzeugbenzin greift in den meisten Fällen den Fahrzeuglack nicht an
-durch das Abbürsten der Pigmente lässt sich der gewünschte Alterungsgrad sehr gut steuern
Ich helle die Wagen bei der Alterung bewusst etwas auf, da diese dann meines Ermessens nach deutlicher auf der Anlage wirken und nicht von der dominierenden Landschaft "geschluckt" werden. Der Tipp mit dem Aufhellen stand vor einer Weile mal in einer Ausgabe vom Eisenbahnjournal. Wie bereits erwähnt sollte der Borstenpinsel zum Abbürsten der Pigmente nicht zu hart sein sonst zerstört man sich den darunter liegenden Lack. Aber nun genug geredet, anbei findet ihr vier Alterungsbeispiele. Damit ihr nicht denkt ich zeige hier HO oder größer hab ich beim letzten Bild einen Cent zum Größenvergleich daneben gestellt
Gedeckter Güterwagen (Messingbausatz)
offener Güterwagen (Messingbausatz)
Wagen von MB-Kittler (gesupert und umbeschriftet)
Personenwagen (Messingbausatz)