Hallo zusammen,
als vor einigen Jahren Trix(Walthers)-Hochofen, Kokerei etc. auf den Markt kamen, muss ich irgendwie einen Keim verschluckt haben.
Ein mehrjähriger Abstecher zu einem Schwertransport-Verein hat dann manche 'schwere H0-Brocken' entstehen lassen, die anscheinend für den Keim den Humus bilden, jedenfalls ist er schnell gewachsen und drückt entsprechend.
Dieser Druck hat den Keller ausgebaut........ usw,usw.
(Unterm Dach ist kein Platz mehr, dort fährt man schon zweigleisig von Löwenberg nach Wenig-Walditz.)
Ausserdem hat der Keim jede Menge Fotos von Schwerindustrie im Internet beschafft, denn wer im Allgäu aufgewachsen ist, kennt keinen Hochofen.
Ein einziges Bild von 1962 im Metall-Fachkundebuch ist nicht sehr aussagekräftig, offensichtlich waren es aber unsere Lehrer, denn ich weiss noch, wie so ein Ding grundsätzlich funktioniert! (Schon wieder Futter für den Keim)
Kurz gesagt, jetzt steht im Keller ein grosses L mit zwei Schattenbahnhöfen und wartet auf Bebauung.
Da gerät der Keim in Höchstform: Der Trix Ofen gefällt ihm nicht! Er sieht anders aus als unsere! Und zu teuer ist er!
Folgerung: Mach mir selber einen Hochofen. Aber wie, fragt sich die Nation?
Also fang ich an zu überlegen, suche was konisches, mache Grössenberechnungen und Proportionsvergleiche und kaum sind gute 1000 Hobbystunden vergangen, steht da etwas, das man für ein Modell eines Hochofens halten könnte.
Ein konkretes Vorbild habe ich mangels Masse nicht. Das hat einen grossen Vorteil und einen grossen Nachteil:
Vorteil: Ich muss mich an kein Vorbild halten.
Nachteil: Ich kann mich an kein Vorbild halten.
Klingt komisch, geht mir aber so: Viele Probleme, die ein konkreter Nachbau stellt, habe ich nicht.
Wenn ich aber wissen will, wie irgendeine Ecke aussehen muss, kann ich nicht nachsehen oder nachmessen.
Jedenfalls ist bei der ganzen Würgerei das herausgekommen:
Schwierig war die Konstruktion wegen der Herausnehmbarkeit, denn die Schwertransportjungs haben mich ein paarmal damit nach Sinsheim und Karlsruhe geholt. Muss aber wohl letzten Endes fest eingebaut werden, wegen Rohranschlüssen usw. Dann wird auch letzte Hand an Details und Farbgebung gelegt.
Ein Nachteil hat sich aber bald herausgestellt: Das ganze Ding steht im Finstern!
Also nochmal einige Wochen probiert, gefummelt und gelötet.
Hier ein Ausschnitt des Ergebnisses
Und zum Schluss für ganz Geduldige noch meine Drückmaschine für die Kokerei
Das wärs für heute.
Sollten sich Interessierte finden, kann ich noch mit ein paar Bildchen dienen.
Man soll ja sein Pulver nicht gleich ganz verschiessen, möchte erstmal Reaktion abwarten.
Hoffe Euch nicht gelagweilt zu haben und freue mich auf Antwort
Heinz