Hallo,
Ein Hammerbär ist mir geläufig, Marco - ganz im Gegensatz zu Pressenbär.
Bei der Suche nach diversen Schmiedepressen ist mir mehrere Male der Begriff 'Stößel' begegnet, deshalb habe ich mich etwas widerstrebend darauf eingelassen.
Das klingt nämlich irgendwie nach 'ner kleinen Handhebelpresse…..
Also hast Du wohl recht, dass Bär eine passendere Bezeichnung wäre.
(Nebenbei habe ich heute auch von 'Hubwerk' gelesen )
Was man alles lernen muss…….. jedenfalls ist mit ein paar tausend Tonnen leicht Eindruck machen, Olli - wer tut sich da leichter als Presse oder Hammer
Allerdings mangelt es an einem wichtigen Detail.
Die Hämmer von klein bis groß haben alle ihre Bedieneinrichtungen, aber die Presse hat nix!
Somit macht sich Butgereit, noch bevor die Presse richtig fertig ist, an den Bau eines Bedienerstandes.
Das ist nun nicht einfach ein Stuhl mit Lehne, sondern eine wärme-, staub- und schallisolierte Kabine, in der der Bediener zwischen manuellem, halbautomatischem, vollautomatischem Modus oder Programmbetrieb sowie zwischen der Betriebsart mit einem oder zwei Manipulatoren wählen kann. (Nachzuschlagen in einer Technologiebeschreibung der SMS Group)
Jesses.
Von so vollmundigen Äußerungen lässt sich Butgereit aber nicht aus der Fassung bringen.
Er holt einfach ein paar durchsichtige Reste vom Hochofenbau, einen halben CD-Deckel und fängt an
Die geplante Panorama(!)-Scheibe soll oben um 8° nach außen geneigt sein. Das macht sie unempfindlicher gegen Spiegelungen und man muss auch nicht so oft Fenster putzen.
Der Einfachheit halber ist der Rand des CD Deckels entsprechend schräg zugesägt, da ist dann der Fensterrahmen gleich passend schief mit dran.
Leider wurden jedoch die 30mm an der kurzen Seite richtig gemessen, aber an der langen Seite falsch abgesägt…… jetzt fehlen hinten 2 Millimeter.
Bevor nochmal ein Deckel schief gesägt wird, füllen wir den Spalt lieber mit einem eingeklebten Reststreifen, auch wenn man dann die Kanten sieht.
Jetzt streicht Butgereit erst mal (fast) alles schwarz an, damit es später nicht durch die Wände leuchtet.
In diesem Zusammenhang stellt sich raus: Das Dach muss lose sein.
Früher oder später will man da doch Licht drin haben, und durch den 'abgehängten' Fussboden kann man keine Lampen einbauen.
Aber das Dach ist nur ein 0,5mm Plättchen, weil innerhalb der großen Halle keine dicken Dachziegel nötig sind……
Die Platte muss irgendwie so ausgerüstet werden, dass man sie mit einem Handgriff abnehmen und auch wieder passgenau aufsetzen kann.
Hier kommen die Kokerei-Restteile zu Hilfe, aus denen die Pressen-Grundplatte fabriziert wurde. Davon sind zwei Streifen übrig, die so zugesägt werden, dass sie von oben genau in die Seitenteile der Kabine passen.
Um sie wiederum passend unter's Dach zu kleben, stellt Butgereit alles auf den Kopf bzw. auf das Dach
Das Gebäude wird auf dem drunter liegenden Dach ausgerichtet und beschwert, dann kann Butgereit vorsichtig den braunen Streifen gegen die Seitenwand bugsieren (das Bild zeigt die erste Trockenprobe)
Nun kommt der kürzlich erworbene dünne Kleber zum Einsatz, der an je zwei Punkten unter die Streifen kriecht, um sie zwar an's Dach, aber keinesfalls an die Seitenwände zu kleben!
Zaghaft wird tags darauf das Häuschen abgehoben - das Dach bleibt vorschriftsmässig liegen! Halleluja!
Nur an einer Seite wackelt der Streifen, man muss ihn nochmal vorsichtig kleben.
Nachdem dann beide Seiten ausreichend fest waren, konnte bei abgenommenem Dach die Innenkehle der Einsätze mit dickem Faller Kleber nachgezogen und die Außenkehle auf ganzer Länge mit dem Kriechkleber befestigt werden.
(das Ganze ging genau so behämmert vonstatten, wie es sich liest )
Da nun das Dach endlich gebrauchsfähig ist, legt Butgereit ungehemmt los
Hier siehst Du einen Deiner Schränke wieder, Dieter. Er macht sich gut da drin, nur ist er vor lauter Schreck grün im Gesicht geworden
Für die Dachbemalung hat Butgereit auf eine alte Dose U.S. Olive Drab zurückgegriffen.
Die Farbe war früher schon ziemlich dunkel, mittlerweile ist sie fast schwarz geworden - aber davon abgesehen sieht sie nicht schlecht aus….
Vom zuvor verwendeten Schwarz hatte Butgereit die Nase voll.
Gut, man muss es verstehen. Mit vierzig ist so 'ne Farbe halt nicht mehr so gelenkig wie eine junge - aber dass sie tagelang motzt und picht und pappt, das geht dann doch zu weit.
Schlussendlich wurde dann ringsum mit German Dunkelgelb grundiert und alles seinem Verwendungszweck entsprechend bemalt
Aus der kleingehackten Kibri Antenne sind mit Hilfe zweier Plättchen die Monitore entstanden. Ein Auhagen Dachlüfter bildet das Bedienpult, billig ergänzt durch Kibri Autoaufkleber.
Was jetzt noch fehlt, ist ein Bediener. Wie sieht das aus, wenn der Laden leer steht!
Nun wird der Kandidat nicht gerade das Rampenlicht der Öffentlichkeit erreichen, man kann also auf eine eher ungeliebte Gestalt zurückgreifen.
Das gibt endlich die Gelegenheit, einen merkwürdigen Vertreter loszuwerden: Die einzige mir bekannte Preiser Person, die auf einem eigenen Grundstück steht
Das Grundstück wurde entfernt und die Schuhsohlen um den entsprechenden Millimeter abgefeilt, jetzt steht er nicht mehr so riesig in der Welt rum.
Und die aufgeblasene amerikanische Ballonmütze kann ich gar nicht leiden. Sie musste ziemlich zurechtgestutzt werden, und auf einmal sah sie fast aus wie ein Helm…..
Das ist an sich nicht schlecht, denn Helme sind kostbar.
Nur ist er in der Bedienerkabine überflüssig, also suchte Butgereit schnell einen Kollegen, der für Außeneinsatz taugt und noch keinen Helm hat.
Es fand sich der altbekannte stramme uniformierte Geher, der aufgrund seines Alters eigentlich seit Jahren in Rente sein müsste…...
Dessen nicht mehr zeitgemäße Dienstmütze musste auch eine Bearbeitung über sich ergehen lassen und schlussendlich kam es dann zum Kopftausch
Bis die Hälse gründlich trocknen, ist Gelegenheit, die kartonerne Rückwand mit ein paar Weißleimpunkten anzubringen.
Außerdem gab es einige Lichtproben mit verschiedenen LEDs. Das wollte ich eigentlich auf später verschieben, aber wenn sich schon die Gelegenheit ergibt, wird sie auch genutzt. Was man hat, das hat man.
Später brauchte nur noch der inzwischen angemalte Goliath eingeklebt zu werden. Er kann sich in Ruhe den Dienstplan betrachten, weil es an der Presse momentan nichts zu tun gibt
Eigentlich sollte sich anstatt der Türe eine Aussparung in der Seitenwand befinden, da ja außerhalb bereits eine Türe montiert ist. Es war mir aber zu unbequem, da wieder rumzusägen, also pappt da jetzt einfach ein graues Resteplättchen. Das wird bei der schlechten Einsicht kaum auffallen, genau wie der Umstand, dass die Türe an der abgestuften Wand nicht anliegt.….
Dann gab es noch einige Verzögerung wegen eines Kabelkanals und beim Einpassen der Frontscheibe; irgendwie ist der Bau dann doch fast fertig geworden
Die montierten LEDs sind von gelber Farbe, damit kein so grelles Neonlicht von der Sicht auf die Arbeit ablenkt.
Nun sind sie ja schon ein wenig arg gelb…..
Ein kleiner Schuss weißer Fenstermalfarbe schafft da Abhilfe.
Damit ist eine vollkommen verrückte Lichtfarbe entstanden , es wird sich zeigen, ob sie mental durchzuhalten ist
Ein Foto wird nachgereicht; es hat gerade keiner genügend Energie, nach Strom zu suchen…..
Bei einer der vielen Suchen ist übrigens ganz unerwartet eine Überraschung aufgetaucht:
Ein ganzer Stoß alter Weichen und DKWs!
Damit bieten sich plötzlich Lösungen für eine bisher offene Gleisfrage an - aber vorher müssen in jedem Fall die klobig angebauten Antriebe weg.
Und wie man dann die Weichen stellt, ist gleich die nächste Frage…..
Somit kommt zum Schluss jetzt doch noch ein Foto mit etwas Anlagenbezug, Andreas
Der Antrieb ist ab, unter Beibehaltung des Stellhebelchens.
Wie man damit zurande kommt, wird Gegenstand zukünftigen Unfugs sein
Gruß
Heinz