Moin!
Für alle, die mich / meine Projekte noch nicht kennen möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal kurz vorstellen.
Ich bin Mitte 20 und wohne in Hamburg. Im Moment studiere ich, was Zeit und finanzielle Mittel für Modellbahn einschränken, dennoch bin ich den letzten Jahren sehr fleißig am Thema Modellbahn dran (wie der ein oder andere auch weiß).
Nach meiner obligatorischen Märklin H0 in der Kindheit, folgte in meiner Jugend meine erste RhB. Vor etwa 10 Jahren baute ich dann meinen ersten RhB-Bahnhof „Löwenstein“, der keinem Original nacheiferte aber wohl in der Albula anzusiedeln war. Nach ein paar Jahren verging die Lust ein wenig und ich veräußerte sowohl die Märklin, als auch meine Bemo.
Mit Beginn meines Studiums stieg ich dann wieder mit H0 in die deutsche Normalspur ein. Irgendwann wollte ein enormer Fuhrpark endlich auf die Schienen gelassen werden. So entstand mein aktuell größtes Projekt, der Bau des Bahnhofs „Süderbrarup“ in Schleswig-Holstein (https://stummiforum.de/viewtopic.php?t=128822 ), der nur sehr entfernt an das Original angelehnt ist.
Je nördlicher man in Deutschland reist, umso dünner wird die RhB-Modell-Luft. Da aber seit etwa 10 Jahren die RhB nicht aus meinem Kopf geht, war es Zeit auch hier wieder tätig zu werden.
Zunächst versuchte ich ein wenig mit Spur Nm (Kato 1:150).
Aber obwohl die Züge echt süß und erstaunlich detailliert sind, war ich mit den notwendigen Kompromissen keineswegs zufrieden. So wurde die Spur Nm RhB wieder veräußert und ein Bemo-Startset geholt. Das war ein sehr schönes Gefühl! Endlich wieder eine „richtige“ RhB.
Nun ist auch der RhB-Fuhrpark wieder gewachsen und ruft ebenso laut nach Schienen, wie die H0 dies tut. Die Teppich- oder Schreibtischvariante war schnell nicht mehr genug. Also konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen und begann mit der Planung eines kleinen RhB-Projektes. Da ich mit Süderbrarup bereits ein recht großes H0-Projekt in der Entstehung habe, muss die RhB erstmal etwas kleiner ausfallen. Das soll der Sache aber keinen Abbruch tun.
Hier also mein Plan:
Idee und Planung
Auf einer Gesamtlänge von 3,12m soll ein kleiner Bahnhof entstehen, der irgendwo in der Region Albula angesiedelt ist. Da Nachbauten auf der gewählten Fläche eher schwierig sind, entschied ich mich aus mehreren Vorbildern einen eigenen Bahnhof zu erbauen. Nachdem der Fantasie-Bahnhof aus meiner Kindheit/Jugend „Löwenstein“ hieß, soll – angelehnt an mein altes Projekt – nun also ein neues „Löwenstein“ entstehen.
Inspiriert von Aspekten der Vorbilder Ilanz, Scuol Tarasp, Arosa, Zuoz und Bever ist folgender Gleisplan entstanden:
An diesem Plan sollte sich mein Projekt orientieren.
An Gleis 1 kann (abgezweigt von der Hauptstrecke) ein Regionalzug mit bis zu 6 EW I halten, währen an Gleis 2 ein Zug überholt. Der Bahnsteig an Gleis 3 ist nur ans Gleis angeschüttet und bietet eher einen Ersatzhalt für längere Züge. Ein originaler Glacier Express (GEX) mit 12 Wagen passt allerdings an keines der Gleise. Ein Abstrich, den ich verkraften kann
Ebenfalls ein „must-have“ ist der Container-Kran. Die RhB ist schon lange nicht mehr eine reine Touristenbahn, sondern befördert auch immer mehr Güter mit sehr modernem Rollmaterial.
Bau der Module
Gleisbau
Die erste Weichenstraße zeigt bereits, dass sich die langen Weichen sehr lohnen! So schlängeln sich die Wagen elegant über die Einfahrt in den Bahnhof.
Und hier der Bahnhof mit allen Gleisen:
Strom und Weichen
Die Gleise werden durchgehend an den Digitalstrom angebunden. Komplizierte Modulübergänge mit Kabeln fallen also weg. Nach dem FREMO-Prinzip werden nur zwei Fahrleitungen durchgelegt, die jedes Modul mit Strom versorgen. Die Weichen werden per Servo gestellt.
Alle Stromanschlüsse werden auf eine Leitung zusammengespeist, sodass beim Aufbau jedes Modul nur mit zwei Kabeln an eine Stromleitung angeschlossen wird. Mittels Wagoklemme geht das sehr schnell von der Hand.
Hier seht Ihr einen Überblick im Rohbau. Wenn alle Kabel (auch Häuser etc.) gelegt sind, werden die Kabel vernünftig geordnet und befestigt.
Da die Uhlenbrock Servodecoder über 2cm hoch sind musste ich improvisieren. Zunächst hatte ich überlegt sie in Häuser unterzubringen. Diese Variante gefiel mir dann aber besser:
Ein Loch in Servogröße in der 12mm Multiplexplatte nimmt den Servo auf. Auf der Oberfläche ist ein 4mm Sperrholz gegengeschraubt, was den Servo hält und die Landschaft auf einer Höhe hält. Für den Landschaftsbau werden die überstehenden Schrauben gekürzt.
Nach ein paar Lauftests folgte schließlich die Landschaftsgestaltung
Erste Fahrprobe
Der Bahnhof ist aufgebaut und funktioniert auch als Ganzes. Hier ein paar Eindrücke vom Bahnhof mit Zügen:
Containerverladung
Ein konkretes Vorbild für meinen Containerkran gibt es nicht, er ähnelt aber denen, die in Davos Platz oder Zernez zu finden sind (siehe Bild, Quelle: http://www.ralfwagner.de/rmb/original/rh.../davos_kran.jpg).
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Der Kran im Rohbau, Laufkatzen und Abdeckung für die Motoren folgen.
Wie das Original, soll auch das Modell leuchten können:
Nun ist die Platzbegrenzung und Patina bereits geschehen und der Kran lackiert und verkabelt eingebaut.
Containerverladung und Bahnsteige
Abschließend für den Rohbau hat der Containerkran seine Betonfundamente bekommen.
Zum Schluss wieder ein kleiner Überblick:
Soweit die ersten Schritte meines kleinen Projektes.
Vielleicht ist das auch eine Erklärung dafür, warum es im Moment in Süderbrarup nicht so schnell voran geht
Beste Grüße aus dem Norden,
Chris.