Hallo,
so, nachdem es mir heute gelungen ist, die beiden Platten für den Unterbau zusammenzudengeln, gab es kein Halten mehr, meine Vorstellungen auf der realen Fläche mittels Stellprobe zu überprüfen. Leider hat meine bessere Hälfte gerade durch recht kritische Bemerkungen zu den finanziellen und räumlichen Konsequenzen meines neuen Projektes etwas die Begeisterung getrübt, aber ich habe trotzdem ein paar Fotos gemacht.
Warum heißt der Beitrag nun "Metamorhose"? Nun, bei meinen Recherchen zu meinem Binnenschiff bin ich richtig wuschig geworden, was das Thema Hafen angeht. Den großen Walthers-Kran hatte ich ja vor Jahren nicht umsonst angeschafft. Mir waren auch echte Zweifel gekommen, was mein Stahlwerksprojekt angeht. Alles erschien mir hoffnungslos überfrachtet, und ein mit riesigen Bauwerken zugepflastertes Diorama habe ich ja schon in meinem Zimmer stehen. Der Stachel der Hafen-Idee sahs tief, auch wenn ich damit einige Montan-Fans vielleicht enttäusche.
Nun habe ich in den letzten Wochen mittels Google Earth und der phantastischen Vogelperspektive in Bing Maps so ziemlich jeden Binnenhafen Deutschlands und angrenzender Staaten virtuell besucht, der größer als ein Bootssteg ist - und unendliche Motive gefunden. Das Problem, was bekommt man auf dem vorhandenen Platz hin? Meist ja weniger, als man sich wünscht. Es folgten immer neue Stellproben mit meist zu vielen Gleisen und Gebäuden. Die Schienenverbinder sind schon ganz ausgeleiert vom probieren...
Herausgekommen ist jetzt der folgende Entwurf, ein Kaiabschnitt in der Jetztzeit im Spannungsfeld des Strukturwandels.
In vielen Häfen sieht man deutlich, daß diese schon viel bessere Zeiten hinter sich haben: viele Brachflächen und oft die völlige Orientierung auf den LKW-Verkehr, die Bahnanlagen verkommen oder wurden ganz aufgelassen. Aber es gibt sie noch, die Hafenbecken, in denen das Leben brummt, und teilweise dicht gedrängt die unterschiedlichsten Umschlaganlagen genutzt werden.
Genug der Vorrede, lasst Bilder sprechen! Die Gebäude sind nur grob zusammengebaut und ohne Details und Farbe:
Die 50mm Styrodur-Platten als Unterbau für die Kaianlagen sind noch nicht da, Ihr müsst Euch also die Kaimauer denken.
Etwa 2/3 des Platzes (hinten) werden durch die Anlagen der Filiale eines großen Transport- und Recyclingdienstleisters eingenommen. Im vorderen Teil kommt die halboffene Umschlaghalle eines Stahlhandels hin (also doch etwas Montan).
Der Walthers-Kran deutet die letzten Ausläufer einer Umschlagsanlage für Massengüter an. Im Silogebäude wird nicht unbedingt Getreide, sondern diverse feinkörnige Güter gelagert
Unter und neben dem Brückenkran kommen diverse Bansen für unterschiedlichste Schüttgüter hin. Da habe ich in Basel ein tolles Vorbild gefunden. Alles was das Herz begehrt in modellbahngerechten Bansentaschen: Schrott, Bauschutt, Glasbruch, div. Sande und Kiese, ROHEISENMASSELN! u.s.w....
Bei der Stahlhandelshalle bin ich mir noch unschlüssig, ob die über das Wasser ragende Kranbahn überdacht oder offen wird.
Die Innenflächen der Joswood-Halle (ich liebe sie) müssen dann natürlich auch gestaltet werden. Da habe ich schon mit Jörg gesprochen...
Das Silogebäude dient auch als optischer Trenner, weil der Kontrast zwischen dem monströsen Walthers-Brückenkran und meinem Killer (Kibri-Faller)-Konglomerat fast lächerlich wirkte.
So, bin gespannt auf Eure Meinung!
Frank