Liebe Stummis,
das wird mein erster eigener Beitrag hier im Forum und ich möchte mich kurz vorstellen.
Meine Vorliebe zur Modellbahn entwickelte sich Weihnachten 1968 als unter dem Weihnachtsbaum
ein 2 qm große Rechteckplatte mit 4 kleinen Zügen von Arnold Rapido und Minitrix elektric ihre Bahnen im Kreise fuhren. Von da ab war ich der Modellbahn und insbesondere der Spur N verfallen. Nach schöner, aber viel zu kurzer Zeit zogen wir von Aschaffenburg nach Berlin in eine kleinere Wohnung, in der für eine Modellbahn dieser Größe kein Platz vorhanden war, und die Anlage von meinen Eltern verkauft wurde.
Wieder Weihnachten 1972 baute mir mein Vater nochmals eine wesentlich kleinere Bahn mit 2 Arnold Rapido Zügen und einer Grundfläche von 1,2qm.Auch dieser glückselige Zustand hielt nicht lange, da durch einen Wasserschaden die gesamte Anlage zerstört wurde und wir damals für einen Wiederaufbau kein Geld und Zeit mehr für eine Modellbahn investieren konnten. So vergingen einige Jahre und ich drückte mir hier in Berlin an den damals noch reichlich vorhandenen Schaufenstern der hiesigen Mobageschäfte die Nase platt.Ein kleines Buch von Gerhard Rosenzweig
„Unsere Modelleisenbahn“ wurde zu meiner Bibel und diverse Kataloge von allen Herstellern stillten vorrübergehend mein Verlangen nach Modellbahnen.
Im Alter von 18 mit eigener kleiner Wohnung und mit ersten eigenen Geld wollte ich dann einen viel zu großen Plan eines Arnold Gleisplanheftes in die Wirklichkeit umsetzen, scheiterte aber schon im Ansatz mangels Fähigkeiten im Handwerk und vor allem an der Elektrik. Also wurde erst mal nichts mit der Moba und lange Jahre hatte ich dann andere Interessen und Hobbys, heiratete gründete eine Familie und verlor die Modellbahn aus den Augen.
Nachdem unsere Tochter dann größer wurde und ich auch mehr Freizeit hatte fand ich 2000 im Keller wieder meine ersten Modelle von damals wieder und schon war ich gefangen und dachte mir jetzt wirst du alles richtig machen und planst und baust neu. Wieder mit Arnoldgleisen ,die ich noch von damals kannte und mit Hilfe eines befreundeten Modellbahner wurde dann von 2001 bis 2005 an einer Bahn gebaut die auch fertig wurde Ich hatte mich damals der DRG Zeit verschrieben als der Zeit von etwa 1925 – 1940.Eine Oberleitung wollte ich nicht bauen und die recht kurzen Bahnsteige kamen den Zügen der damaligen Zeit zugute. Auch die doch recht engen Kurven ließen sich mit Donnerbüchsen und kleinen Güterwagen ansehnlich befahren. Nach kurzer Zeit zeigten sich aber schnell die Schwachpunkte der Anlage ,der viel zu kleine Schattenbahnhof der ewige Kreisverkehr und das Gleismaterial waren dann Anlass zum Abriss der Anlage etwa 2007.Jetzt aber wusste ich worauf es ankommen sollte und baute wieder in nur einem Jahr erneut eine Epoche 2 Anlage in L-Form ca. 3 qm groß, mit schon 16-gleisigen Schattenbahnhof und schöner Landschaftsgestaltung. Einige Fotos der Anlage stelle ich mal mit ein. Mit dieser Anlage bin ich einige Jahre sehr glücklich gewesen, aber irgendwas fehlte mir immer. An der Anlage lag es nicht, alles fuhr tadellos, das Rocogleis machte weit weniger Ärger und die große Anzahl der Schattenbahnhofsgleise machten einen abwechslungsreichen Betrieb möglich.
Was fehlte nur?
Nur langsam wurde mir klar, das ich immer bei Ausstellungen an Epoche 3 Anlagen länger als woanders stehen blieb und nach einiger Zeit wusste ich dann was mir gefehlt hatte.
Ich hatte in meinen Kindertagen immer an einer Bahnstrecke am Spessart gewohnt und da fuhren sie die E94 mit den schweren Güterzügen, die schnelle E10 Bügelfalte mit ihren Schnellzügen. Mit dem Vorortzügen gebildet aus Silberlingen mit ihren roten Kunstpolstersitzen, an denen ich im Sommer immer kleben blieb oder die dreiachsigen Umbauwagen mit denen ich zur Schule zum nächsten Ort fuhr und erstmal kräftig durchgeschüttelt wurde. Das wollte ich nachbilden, die Zeit die ich selbst erlebt und die Züge die ich selbst gesehen habe.
Kurzerhand verkaufte ich meine Epoche 2 Sammlung bis auf wenige Lieblingsstücke und kaufte mir vom Erlös Epoche 3 Modelle.Aber...
Meine bisherige DRG Anlage war komplett auf die damalige Zeit zugeschnitten.Enge Radien ,viel zu kurze Bahnsteige ,kein Platz für den nachträglichen Einbau einer Oberleitung waren für meine Planung hinderlich und so kam was kommen musste. Ein Neubau musste her.Also habe ich mich mit meinem langjährigen Modellbahnfreund Ralf Lüdecke(RWL) zusammengesetzt ,der die Planung und die gesamte elektrische Installation wie so oft übernahm.
Die bisherige Anlage letzte Woche entsorgt und auf den alten Unterbau soll jetzt einen Epoche 3 Anlage mit kleinem Binnenhafen und 2 eingleisigen Hauptstrecken entstehen.Das Gleismaterial soll Peco Code 55 werden und die bisherigen SB Regler werden 2 Heisswolfreglern weichen müssen. Daran möchte ich euch teilnehmen lassen und benötige sicher mancherlei Hilfe von Euch, insbesondere bei Arbeiten die ich noch nie gemacht habe, wie der Bau der Oberleitung.
Auf eure Zuschriften freue ich mich und hoffe dass ich euch nicht mit der langen Einführung gelangweilt habe.
euer
wolf
bis demnächst...
und einige Bilder der alten Anlage...