Hallo Modellbahnfreunde,
wie schon vor langer Zeit hier (viewtopic.php?f=18&t=34630) versprochen, will ich meine aktuelle Anlage „Hüglingen“ und ihre Entstehung ein wenig beschreiben.
Im ersten Post einige Worte zur Planung der Anlage:
Nach den ersten Anlagen-Versuchen waren, wie erwähnt, einige Jahre seit dem letzten Umzug vergangen. Die Platzfrage für Anlage Nr. 3 war mit der Frau geklärt → die Wand am Kopfende des Bettes war dafür auserkoren worden. Mit dieser Randbedingung konnte Ende 2002 die Planung beginnen.
Es stand immerhin die gesamte Zimmerbreite von 4,1 Metern zur Verfügung, aber lediglich mit einer Tiefe von 40-80 cm. Das Bett will schließlich auch noch benutzt werden....
Um die weiteren Schritte etwas zu strukturieren, versuche ich mich mal an dem Planungsfragebogen des Forums entlang zu hangeln:
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?
Als alter Schwabe bevorzuge ich meine Heimat. Daher wird wurde die Anlage ins Schwäbische definiert. Ein passender Name dafür war auch bald gefunden: Hüglingen sollte das ganze heißen.
1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?
Aufgrund der geschilderten Platzverhältnisse kam eigentlich nur eine eingleisige Strecke infrage. Ein Bahnhof mit kleinem Bw und ein Dorf sollten auch noch Platz finden. Evtl. noch ein kleiner Industriebetrieb, der für Verkehr sorgt.
1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?
Passend zum gewählten Thema werden dort die Vertreter der Nebenbahnen zu finden sein. Triebwagen (BR 798, BR 628), Dieselloks (BR 211, 212, 216, 21 evtl. aber auch Vertreter der Dampftraktion (BR 064, 050). Silberlinge und Umbauwagen dominieren den Personenzugdienst.
1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Die Anlage sollte in der Epoche 4 angesiedelt sein, da viel Material vorhanden. Auch die Ankündigung von neuen Lichtsignale durch Märklin legte dies schließlich fest.
1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigbahnhof)?
Platz bedingt kam nur ein Endbahnhof in Frage.
1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?
Siehe 1.2
1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar? Nicht relevant, da im Nachhinein ausgefüllt.
1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Damals hatte ich mich an mein allererstes Märklin Magazin erinnert. In der Ausgabe 01/1981 ist eine Anlage (ca. 2qm) im Regal beschrieben. Die Anlage stellt einen Endbahnhof an einer eingleisigen Strecke mit Lokschuppen, Güterschuppen dar. Die Strecke besteht im wesentlichen aus einer Wendeschleife im Tunnel. Den Gleisplan aus dem MM habe ich grob mit WinTrack nachgezeichnet:
Dem Autor Wolfgang Drexl sei auf jeden Fall nochmals Dank gesagt, für die Denkanstöße zu dieser Anlage.
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)
Länge: 4.1m, Tiefe: 0,4 – 0,8m
2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?
Etwa in Form des Artikels
2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?
Märklin H0 aufgrund der Vorgeschichte.
2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?
Die Anlage sollte in Segmenten aufgebaut werden. Zum einen um einen evtl. notwendigen weiteren Umzug zu überleben. Zum Anderen ist ein Schlafzimmer nicht der Ort um grobe Holzbearbeitung oder Begrasung durchzuführen .
2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?
Digital (Damals mit der Intellibox, mittlerweile CS2)
3. Weitere Informationen
3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Damals war der Fahrbetrieb auf Strecke und ein gewisses Maß an Rangierarbeit gewünscht. Fahren nach Fahrplan o.ä. war nicht vorgesehen.
3.2 andere relevante Informationen (Einzelspieler, mehrere Mitspieler, sonstige Besonderheiten)
Die Anlage war für einen Einzelspieler vorgesehen.
4. Das Ergebnis
So nun habe ich euch lange auf die Folter gespannt. Was wurde denn aus den ganzen Überlegungen?
Aus der Anlage im MM wurde der Bahnhof im wesentlichen übernommen. Allerdings mit zusätzlichem Stumpfgleis. Die eingleisige Strecke, das BW und die Wendeschleife im Tunnel unter dem Dorf finden sich auch wieder. Die Anbindung des Lokschuppens wurde geändert, hier kommt die kleine Kreuzung zum Einsatz. Im vorhandenen Berg bot sich die Gelegenheit, noch 2 weitere Stumpfgleise zu verstecken, um Wendezüge (z.B. Schienenbus) zwischen Bahnhof und dem Tunnelbahnhof verkehren zu lassen. Der Schattenbahnhof musste in eine zweite Ebene eingeplant werden. Er wird über eine lange Rampe an der Rückseite der Anlage und eine weitere Schleife erreicht. Damit ergab sich über der Kehre zum SBF noch die Möglichkeit den gewünschten Industrieanschluss vorzusehen.
Am Ende sah der Gleisplan wie folgt aus:
obere Ebene:
untere Ebene
So, ich hoffe ich habe eure Geduld nicht zu sehr strapaziert. Die Fortsetzung in Form des Bauberichts wird hoffentlich nicht zu sehr auf sich warten lassen.
Anmerkungen zu dem Plan sind trotzdem willkommen, da evtl. weiter Veränderungen anstehen...
Viele Grüße
Lothar