Grüß Euch alle,
o je, das ist eine Frage.
Grundsätzlich ist die Anlage auf zwei Anlageschenkeln als rechter Winkel aufgebaut, klein, klein, klitzeklein mit 3,89 X 125 ( = links) x 285 x 110 ( = rechts) .Der Plan geht zurück auf einen Anlagenvorschlag in einer Schweizer Modellbahnzeitschrift von 1984 , und zwar in:
Die Modell-Eisenbahn, Jg. 1984, Nr. 7 - 8, S. 6 - 13, der anonymisierte Name des Verfassers und Zeichners: Loisl; Fachpresse 9403 Goldach/ Schweiz
Es war dort ein Endbahnhof mit drei Vollspurgleisen und einem Übergabegleis in Meterspur, das sich zuerst als Dreischienengleis entwickelt, von dem aus zwei Abstellgleise in HOm abzweigen, für mich eine der besten und schönsten Anlagen seit eh und je.
Auf meiner Anlage treffen sich lauter SBB-Fahrzeuge von vor 1970 ,die ich noch persönlich kennengelernt habe: die bekannten Seetal-Triebwagen der SBB, die noch bekannteren Seetal-Krokodile, die Re 4/4' mit Fronttür, die üblichen Roco-Krokodile auch mit Plastikfraß an der Karosserie ( was stark an die erste Serie des VW-Golfs von anno 1975 erinnert), ein wenig erinnert die Betriebslage an die Seetal-Bahn von Luzern nach Lenzburg, dort fuhren ja auch allerlei Triebfahrzeuge mit kürzesten Zügen, was eine weitere Annäherung an das Vorbild ahnen lässt, etwa an den Bhf Beinwil am See - dort geht es auf zwei Strecken nach Beromünster oder Luzern, in die andere Richtung nach Lenzburg. Ich empfehle das Büchlein von Hans Waldenburger / Martin Senn. Die Seetalbahn, Minirex Verl., Luzern, 1983 - sehr gut gemacht; es dokumentiert eine jüngere Vergangenheit, die im Versinken begriffen ist. Für mich sind das Erinnerungen an meine frühe Kindheit, als meine Eltern mit mir um 1953 in der Schweiz waren, meine Mutter dem quengelnden Buben nachgab und eine Fahrkarte bis Luzern auf der Seetal-Strecke löste ; mein Vater fuhr mit dem Auto ( DKW 3=6) auf der Straße nebenher und winkte. Das veranlasste den Kondukteur ( so hieß die Schaffner damals) im Zuge, meine Mutter zu fragen, ob sie belästigt werde - da war die Schweiz noch moralisch. Ab 1978 war ich mit meiner Frau häufig bei Brienz/ Meiringen/ Hofstetten/ Hasliberg in Ferien, freilich war klar, dass in Luzern die De6/6 Krokodilchen in ihren letzten Lebensjahren besucht wurden.
Da ich zwei Onkel hatte, die bei der DB an führender Stelle waren, kam ich den Genuss, jüngster ( 17 ) und schnellster Lokführer der DB des Jahres 1966 zu werden: Am Himmelfahrtstage 1966 fuhr ich gegen 10.45 h den ersten Versuchszug in Wendetechnik von Krefeld nach Neuß, um die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke zu ermitteln - bei 137 km/h war abgeregeltes Ende, und alle Versuchsingenieure und Baudezernenten lachten, während mir der kalte Schweiß auf der Stirne stand. Ehrensache: Selbstverständlich habe ich etliche DB-E-Loks E 44, E 94, E 39 ( 139 sagen die Supergenauen), E 32, E 18, E 19. Die fahren dann alle als Leihloks nach Beinwil am See.
Die Vollspur verschwindet in einem Tunnel, steigt ab in einen dreigleisigen und unterirdischen Abstellbahnhof, aus dem man in einer Kehrschleife wieder nach oben kommt. Dabei ist eine ( hihihi) Paradestrecke von etwa 95 cm. Die HOm-Strecke fährt parallel in den Tunnel, steigt nach obven und erreicht über eine lange Rampe den Endbahnhof mit drei Gleisen und einem aufwendigen Weichenfeld mit einfachen Weichen, DKW, Bogenweichen, Kreuzungen ( vgl. Endbahnhof Meiringen SBB, Berner Oberland), dort ist der Betrieb mit ( weiß ich , weiß ich, geht nicht, weil vorbildwidrig ) RhB, FO und SBB-Meterspurfahrzeugen. Ich habe die meisten Triebfahrzeuge von Bemo auf Faulhaberantriebe umgebaut / bauen lassen, rasselnde & ratternde Antriebe und Stillstände im Tunnel sind ärgerlich, vor allem die Frage: "Opa, wann kommt der Zug denn endlich?"
Die HO-Tunnelportale sind von Pirovino aus Graubünden, es gibt Schweizer Flügelsignale, Schweizer Lichtsignale ( Made in Barcelona - übrigens sehr gut hergestellt!), HO-Gleise/Weichen sind von Tillich und Roco, verdeckt die guten alten Roco-Modell-Gleise, HOm-Gleise/Weichen ausnahmslos von Peco, die Weichenantriebe sind von der Fa. brumm-brumm-knatter und dürften in absehbarer Zeit recykelt werden. Das Bahnhofsgebäude ist ein laser-cut Bausatz des württembergischen Nebenbahnstationsgebäudes in der Ausführung des späten 19. Jhdts, ab Werk heißt es "Kupferzell" ,aber ich ändere den Namen in "Honau", wo , von Reutlingen kommend und mit Trauer in meiner Stimme, die Zahnradstrecke nach Lichtenstein-Münsingen begann; nachlesbar ist es in:
Hans-Wolfgang Scharf. Die Eisenbahnen im Donautal, EK-Verlag, 1997, s.S. 309.
HOe fährt nur eine etwa 124cm kurze Strecke, die in jeweils zwei Umfahrgleisen endet - von Kieswerk zu Kieswerk. Alles stillgelegt, es wird ein Museumsbahnbetrieb, ein wenig erinnert es an die Selfkant-Bahn, wo es weniger um Nachstellen des ehemaligen Betriebes geht, sondern um den Erhalt der Fahrzeuge; die Kieswerke sind einmal ein annähernd maßstäblicher Nachbau des Brecherwerkes bei Niederzissen an der Brohltalbahn; das Vorbild wurde um 1960 abgerissen, der Modellnachbau ist ein knibbologischer Nachbau aus Finnpappe, hauchdünnem Sperrholz und Fertigteilen von Auhagen, bisherige Bauzeit: etwa 45 Stunden; in dem abnehmbaren Dachgeschoss wird eine Bildhauerwerkstatt eingerichtet, wo ein bärtiger Bildhauer namens P.R. Eiser junge Damen in evaitischer Schönheit in Marmor meißelt. - Das andere Kieswerk ( ich hatte es schon an anderer Stelle gesagt) ist der zerlegte und völlig veränderte Bausatz von Walthers Gravel Corner Stone, den ich mit North-Eastern Brettchen, Joswood-Treppen, Leitern, Geländern verändert habe - übrigens eine ausgesprochen lohnende und erfreulich Tätigkeit.
So - und jetzt zu den Bildern.
Ich habe eine Sony Alfa 7; das Überspielen der Fotos auf den pc ist seit dem 1.2. 18 nicht mehr möglich, die alten Römer sagten in diesem Zusammehange gerne "merda magna". Ich versuche immer wieder mit allen möglichen Hilfsmitteln ("Lesegeräten") ,Bilder einzuspeisen, "merda maioris pretii"; früher schon hatte ich immer wieder versucht, hier in dieses Forum Fotos einzuspeisen, ging nicht, obwohl mein Patenkind inzwischen Programmierer bei der Fa. Kleinst & Weich (translate into good English!) ist: also "merda maxima".
Beste Grüße an alle, die wohlwollend meinen ( allzu ?) langen Vortrag ertragen haben.
Herbert
Tieppfeeler usw sind meinem hohen Alter zu verdanken und nicht weiter ernstzunehmen