Eigenbauten eines alten Neulings.

#1 von md95129 , 16.01.2017 18:59

Hi,
Vorsicht, dies koennte eine langliche Einfuehrung werden :) . Ich baue seit Jahrzehnten Modelle in verschiedenen Baugroessen. Angefangen habe ich mit HOm um 1980. Die Modelle entstanden am Kuechentisch mit Aetzzeichnungen in Tusche, selbst geaetzt und dann mit Laubsaege/Feile bearbeitet. Lackieren/Supern hat ein Freund besorgt. Alle diese Loks hatten bereits Faulhabermotore. Zwei dieser "Fruehwerke":
Nr. 52 der MEG

und die Plettenberg. Diese entstand zu einer Zeit, als noch kein vernuenftiges Modell auf dem Markt war:

Danach startete ich noch weitere Projekte, die aber aus verschiedenen Gruenden steckenblieben. Inzwischen war ich in die USA uebergesiedelt und befasste mich mit Echtdampf und Gartenbahn. Einige Projekte:
Betsy, die erste Waldbahnlok in Kalifornien:
http://forums.mylargescale.com/18-live-s...ontinued-5.html
Ein Diorama mit einer Live Steam Tramlok der Guinness Brauerei in Dublin.
http://www.buntbahn.de/modellbau/viewtopic.php?t=9905
Dieses Diorama hatte die Ehre, in der renommierten Zeitschrift "Narrow Gauge and Short Line Gazette" in einem Sonderartikel zu erscheinen.
Funktionierende Echt-Dampfwinden (Donkeys)

Da dies hier ein HO Forum ist, wieder zurueck zu dieser Baugroesse. Noch in Deutschland hatte ich Kontakt mit Teichmann, der die ersten Umbauten mit Faulhabermotor und Schwungmasse durchfuehrte. Ich habe ihm damals den Prototyp fuer den "beruehmten" Teichmannregler entwickelt. Spaeter habe ich dann diese Ideen in einem selbstentwickelten DCC Dekoder mit GoldCAP-Unterstuetzung weiterverfolgt. Der Trick an diesem Dekoder war die heruntergesetzte Betriebsspannung von ca. 3V, sodass ich mit einem Kondensator auskam, der es zuliess, ca. 30cm stromlose Stellen zu ueberbruecken und in sehr kleine Loks passte. Das war im Jahr 2008, lange bevor diese Technik auf den Markt kam. Ein Link dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=mm5UCQbDH3U
Ich habe seitdem aus allen Loks die Schwungmassen wieder herausgenommen und verlasse mich auf die Stuetzkondensatoren. Die Lastregelung bei Faulhabermotoren ist besser als jede Schwungmasse!
Nun zu den abgebrochenen Projekten. Diese blieben meist liegen, da irgendwelche Kleinteile nicht aufzutreiben waren, bzw. sie mir zu fummelig in der Herstellung waren. Das hat sich jetzt mit dem Aufkommen des 3D-Drucks und erschwinglicher Software geaendert. Hier einige dieser Spaetlinge:
WEG Triebwagen T30 Haertsfeldbahn:

und mit provisorisch installiertem Dekoder:

Ein weiteres Modell, das auf Teile wartete. Das Buegeleisen der AVG:

Das war mal ein Teil meines Schaffens... Falls es euch interessiert, kann ich zu den einzelnen Modellen/Projekten und weiteren Modellen noch mehr berichten. Uebrigens ein weiterer Grund fuer die Wiederaufnahme der HO Projekte ist, dass ich plane, wieder nach Deutschland zurueckzukehren.
Regards


Henner,
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zuletzt bearbeitet 29.11.2022 | Top

RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#2 von doerphof ( gelöscht ) , 16.01.2017 19:50

Moin Henry,



Erst einmal ein herzliches Willkommen bei den Schmalspurern.
Deine Einführung ist äußerst beeindruckend. Bitte mehr davon

Grüße Klaus


doerphof

RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#3 von md95129 , 17.01.2017 00:56

Klaus, danke fuer das Willkommen und das Interesse an meinen Modellen.
Falls es euch noch nicht auf die Nerven geht, hier noch mehr Photos:
Triebwagen der LAW (war ein Eigenbau der Bahn unter Verwendung eines Personenwagens):

Dieses Fahrzeug ist weitgehend fertig. Es bekommt noch ein paar Zuruestteile, wird der Schwungmasse "beraubt" und wird dann lackiert.
Das naechste Fahrzeug ist ein Triebwagen (T34) von Amstetten/Laichingen. Als meine Soehne noch klein waren, sind wir oefters mit dem Gefaehrt mitgefahren. Auch dieses Fahrzeug (Beschriftung natuerlich provisorisch) ist bis auf ein Zuruestteil (bestellt bei Shapeways) fertig zum Lackieren:

und

Zum Schluss noch die Schmalspurzahnradlok der Brohltalbahn. Auch sie wartet auf Zuruestteile von Shapeways, die allerdings schon konstruiert sind. Die Lok laeuft auf dem Bemo Abt-Zahnstangengleis:

Abschliessend noch ein Photo des von mir entwickelten Dekoders, der mit einem einzigen Superkondensator auskommt.

Die beiden Platinchen (einseitig) sind je 12.5x18mm gross (koennte man heute deutlich kleiner machen). Wenn Interesse besteht, kann ich die Unterlagen dazu ins Netz stellen. Ich habe kein kommerzielles Interesse an meinen Werken.
Regards


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#4 von md95129 , 22.01.2017 23:31

Ich wollte an sich hier in diesem Forum nach einer neuen Heimat fuer meine HO Basteleien suchen. Allerdings scheinen meine Beitraege bisher weitgehend unbeachtet . Ich hatte eigentlich Fragen/Diskussionen/Kommentare erwartet. Wie dem auch sei, mein WEG Triebwagen mit Faulhabermotoren ohne Schwungmasse hat inzwischen einen ZIMO Dekoder und 5x3F Supercaps als Energiespeicher fuer Stromunterbrechungen bekommen. Siehe nachfolgendes Video. Im zweiten Teil des Videos ist mein HOe Diesel zu sehen, der mit meinem Eigenbaudekoder und einem einzigen Supercap von 3F ausgeruestet ist. Trotz der niedrigen Spannung kann eine normale Zentrale verwendet werden. Die Lok faehrt auf Tomix Gleisen (ungeputzt) und Weichen/Kreuzung mit Plastikherzstueck. Ich koennte noch wesentlich langsamer fahren, aber dann wird das Video zur Qual :) . Die Loks sind praktisch lautlos.



Regards


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#5 von df2tb , 22.01.2017 23:40

Hi,

das sind wirklich tolle Teile. Hier werde ich bestimmt häufiger vorbei schauen. Ich freue mich schon auf weitere Bilder und Berichte.

Viele Grüsse aus Südbaden
Andreas


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#6 von Jona87 , 23.01.2017 08:42

Hallo Henry,

cool dass du die WEG Triebwagen nachbaust, und dann auch noch in dieser super Qualität
Vor allem für die Strecke Amstetten-Laichingen habe ich eine gewisse Schwäche.
Fahren deine Triebwagen auf H0m oder H0e?
Ich freu mich auf weitere Bilder und Berichte von Dir.

Viele Grüße
Jona


 
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#7 von lernkern , 23.01.2017 14:10

Tag Henner und ein herzliches Willkommen auch von mir.

Danke fürs Zeigen deiner tollen Modelle. Mich interessiert mehr Info zu einem davon besonders, nämlich diesem:

Zitat



Ist das eine AEG-Lok? Es gibt einen Bausatz vom GI-Modell. Isser das? Mehr Bilder (natürlich von allen deinen Modellen würden mich sehr interessieren!

Viele Grüße

Jörg


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#8 von md95129 , 23.01.2017 20:01

@Andreas,
Danke fuer das Lob. Der weitere Fortschritt wird wohl wieder langsam sein, da ich erst Teile in Deutschland besorgen muss und in den USA eine Baustelle Vorrang hat, die meine grosse Fraesmaschine erfordert. Diese werde ich nicht mitnehmen, wenn ich in ca. 2 Jahren wieder nach Deutschland zurueckkehre.
@Jona,
Die Triebwagen sind HOm. Kennst Du mich von den grosspurigen Foren, da ich "Henry" hier nicht erwaehnt hatte?
@Joerg,
Die Lok wurde im elektrischen Teil von AEG ausgeruestet. Zeichnungen fand ich in "Die Museums-Eisenbahn" 3/1992.

Keines der vorgestellten Modelle ist aus einem Bausatz entstanden. Fahrgestell und Aufbau sind kompletter Selbstbau. Fuer den Bau der Chassis hatte ich eine Unimat zur Verfuegung, spaeter verwendete ich die Maschinen von Sherline http://sherline.com/. Mein Stolz ist allerdings eine Uhrmacherdrehbank von 1949 mit komplettem Zubehoer von Boley Leinen, die ein Bekannter im Sperrmuell (!) fand.
Die Aetzzeichnungen sind fuer die ersten Modelle in Handarbeit entstanden, spaeter verwendete ich CAD Software.
Regards


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#9 von Jandrosch ( gelöscht ) , 24.01.2017 08:32

Moin Henner,
ich habe großen Respekt vor Eigenbauten - habe mich da noch nicht ran getraut.
Du schreibst, dass Du mit einem Unimat begonnen hast - waren die Ergebnisse von Anbeginn zufriedenstellend?
Ich habe auch so einen kleinen Unimat, aber bisher wenig damit gearbeitet.

Jedenfalls sehen die Loks super aus und so ein Unikat hat schon was.


Jandrosch

RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#10 von Jona87 , 24.01.2017 10:24

Guten Morgen Henry,

nein bisher "kenne" ich dich noch nicht aus anderen Foren aber, ich habe den Thread gelesen und das "Henry" bei Klaus erschien mir als Klarname und Henner eher als Pseudonym - da habe ich mich dann angeschlossen

Zitat

Moin Henry,



Erst einmal ein herzliches Willkommen bei den Schmalspurern.
Deine Einführung ist äußerst beeindruckend. Bitte mehr davon

Grüße Klaus



Was ist dir denn lieber? Henner oder Henry?

Viele Grüße
Jona


 
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#11 von md95129 , 28.01.2017 02:32

@Jandrosch
Mit der Unimat kann man recht genau arbeiten, wenn man nur von einer Seite aus zustellt und damit das Spiel ueberlistet. Wenn es euch interessiert, kann ich berichten, wie ich meine Fahrgestelle baue. Das geht recht flink, an einem verregneten Wochenende (OK, bei uns in Kalifornien auf der Terasse ) ist ein Chassis fertiggestellt. Uebrigens selbst jemand mit zwei linken Daumen sollte sowas schaffen!
@Jona
Henner ist mein richtiger Name, Henry verwende ich fuer meine Nachbarn und beim Bestellen von Pizza.


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#12 von Silbergräber , 01.02.2017 06:30

Moin Henner,

das sind wirklich tolle Modelle, die Du auf die Gleise gestellt hast. Allerdings sehe ich bei keinem Modell Scheiben: bei Dampfloks oder den Seitenscheiben der Triebwagen sehe ich kein Problem, aber gerade die gewölbten Eckscheiben der Härtsfeld- und Laichingen-Triebwagen stelle ich mir als Herausforderung vor. Hast Du schon irgend eine Idee, wie man die fertigen kann? Vielleicht im 3D-Druck?

LG

Jörn


 
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#13 von md95129 , 03.02.2017 01:54

Joern,
Zunaechst danke fuer das Lob. Die Fenster sind in der Tat noch ein gewisses Problem. Als ich die Triebwagen anfing, hatte ich mir einen Alps-Drucker zugelegt. Dieser Exote war damals der einzige Drucker, der in Silber (Fensterrahmen) und Weiss (Beschriftungen auf Decalpapier) drucken konnte. Leider kann man keine Farbbaender mehr dafuer erhalten. Soweit ich weiss, gibt es einen suendhaft teuren Roland-Drucker, der dies kann. Es scheint auch jemand zu geben, der im Auftrag druckt. Im nachfolgenden Photo sieht man oben die in Silber gedruckten Fensterrahmen. In letzter Zeit hat sich eine neue Quelle aufgetan. Ein Freund von mir hat sich einen preisguenstigen (<$400) 40W CO2 Laser gekauft und ich habe ihm geholfen, ihn umzubauen (Wir wollten ihn mit anderer Hardware/Software betreiben).Wir haben nun versucht, Fensterrahmen aus duennem Karton zu lasern. Dies sieht man in der unteren Reihe:



Fuer die gewoelbten Flaechen an den Stirnseiten der Triebwagen ist mir noch keine richtige Erleuchtung gekommen. 3D Druck faellt vermutlich aus, da ich kein Material kenne, das transparent ist und mit genuegend duenner Wandstaerke druckbar ist. Fuer Vorschlaege waere ich dankbar.
Regards


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#14 von MK-Matthias , 03.02.2017 12:43

Zitat

Fuer die gewoelbten Flaechen an den Stirnseiten der Triebwagen ist mir noch keine richtige Erleuchtung gekommen. 3D Druck faellt vermutlich aus, da ich kein Material kenne, das transparent ist und mit genuegend duenner Wandstaerke druckbar ist. Fuer Vorschlaege waere ich dankbar.
Regards



Da ich nicht nur Modellbahn baue, sondern auch Kunststoffmodelle im Maßstab 1:24, bin ich irgendwann auf das Verfahren zum Tiefziehen gestoßen. Erst einmal klingt das kompliziert, ist aber halb so wild.

Zuerst benötigst du ein passendes transparentes Kunststoffmaterial. Das kann auch ein Teil einer Verpackung sein oder eine (sehr) feste Klarsichtfolie. Anschließend baust du dir eine Form. Dafür kannst du als Material alles nehmen, was kurzfristig hitzebeständig ist. Ich habe schon Balsaholz verwendet, aber sogar Gips ist möglich. Wenn die Form fertig ist, legst du diese unter den transparenten Kunststoff. Etwas leichter geht es, wenn die Form einen Stab (Schaschlikspieß hat, der nach unten weg geht. Die Unterlage brauch dann natürlich ein entsprechendes Loch. Jetzt wird's heiß. Der Kunststoff wird mit einem Heißluftföhn (kein Haarföhn, der reicht nicht!) gleichmäßig erwärmt, bis er weich ist. Bei einfachen Formen legt er sich selber darüber. Bei komplexen formen benötigst du den Stab an der Form, der jetzt hochgeschoben werden muss und somit die Form in den weichen Kunststoff drückt. Danach für etwa eine Minute die gesamte Anordnung nicht mehr bewegen, erst wieder, wenn der Kunststoff fest geworden ist.
Nach dem vollständigen Abkühlen kannst du dann den Kunststoff von der Form nehmen und das benötigte Teil ausschneiden.

Das Ganze klingt relativ schwierig, aber wenn man erst einmal ein paar Versuche gemacht hat und ein gewisses Gespür entwickelt hat, geht es ziemlich gut. Man sollte halt nicht direkt beim ersten Versuch mit einem verwertbaren Ergebnis rechnen.

Die Besonderheit bei dir ist noch, dass die Form eine sehr glatte Oberfläche haben muss, da das zu formende Teil schließlich transparent ist. Grobe Kratzer der Form würde man später auch auf dem Kunststoffteil sehen.


Viele Grüße
Matthias

H0e-Anlage "Am Abgrund entlang" im Treppenhaus:
viewtopic.php?f=50&t=103527

Meine kleine Gartenbahn in Spur "G":
viewtopic.php?f=47&t=180149&p=2139536#top


 
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#15 von md95129 , 03.02.2017 21:27

Matthias,
gute Idee. Danke fuer den Tip. Vielleicht kann ich die Form mit dem 3D Drucker machen und dann verschleifen/polieren.


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#16 von md95129 , 03.02.2017 21:28

Oups,
da habe ich offenbar 2x auf Absenden gedrueckt. Um den Platz nicht ganz zu verschwenden: Mein Angebot zur Beschreibung des Baus von hervorragend laufenden Chassis besteht immer noch!


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#17 von Silbergräber , 04.02.2017 19:36

@Matthias
Das hört sich interessant an, danke für die Anregung - auch wenn ich mir nach dem ersten Durchlesen noch nicht über alle Schritte im Klaren bin

Zitat

Mein Angebot zur Beschreibung des Baus von hervorragend laufenden Chassis besteht immer noch!


Das wäre durchaus interessant! Neben dem Bau würde mich allerdings auch die Planung und Dimensionierung interessieren.

LG

Jörn


 
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#18 von lernkern , 05.02.2017 09:08

Tag Matthias!

Mich würde der Bau von Chassis auch sehr interessieren!

Viele Grüße

Jörg


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#19 von doerphof ( gelöscht ) , 05.02.2017 11:35

Moin,

da ich mich so langsam an Eigenbauten in 0e herantaste, wäre es wirklich auch für mich sehr interessant!

Grüße Klaus


doerphof

RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#20 von volkerS , 05.02.2017 11:45

Hallo Henner,
grüß dich. Ist also deine Climax in 1:8 der bestimmende Faktor, wenn du wieder nach Deutschland zu Familie und Enkel kommst?
Du solltest hier aber auch mal deine anderen genialen Konstruktionen zeigen, denke an den extrem langsam laufenden Antrieb, der auch bei einem Lastwechsel seine Geschwindigkeit nicht ändert. Ich kenne ja einiges aus dem anderen Forum.
Volker


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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#21 von md95129 , 26.02.2017 19:24

Zitat

Hallo Henner,
grüß dich. Ist also deine Climax in 1:8 der bestimmende Faktor, wenn du wieder nach Deutschland zu Familie und Enkel kommst?
Du solltest hier aber auch mal deine anderen genialen Konstruktionen zeigen, denke an den extrem langsam laufenden Antrieb, der auch bei einem Lastwechsel seine Geschwindigkeit nicht ändert. Ich kenne ja einiges aus dem anderen Forum.
Volker


Hallo Volker,
ja, die Climax ist ein wesentlicher Faktor. Der langsame Antrieb ist inzwischen mit modernen Dekodern und Stuetzkondensatoren (oder Powerpacks) ebenso zu erreichen. Nur mein 3V Dekoder ist noch interessant fuer sehr kleine Loks.

Aber eigentlich habe ich ja versprochen, ueber Getriebebau zu berichten. Ich werde das in mehreren Abschnitten tun.

Ich beginne damit, eine grobe Skizze des Antriebs zu erstellen. Man beginnt mit dem Achsstand und schaut, wievile Zwischenzahnraeder man braucht, um diese Entfernung zu ueberbrucken. Die Anzahl der Zwischenzahnraeder muss ungerade, die Groesse darf unterschiedlich sein. Eine Untersetzung von 1:40 hat sich bewaehrt (20 Zaehne auf den Achsen, Stufenzahnrad 10/20 mit Schnecke auf die 20 Zaehne). Schneccke/Zahnraeder mit Modul 0,4 nehme ich bevorzugt von Weinert oder Maerklin. Die Weinert Zahnraeder gibt es in klemmend und lose laufend, je nach Anwendung. Als Motore verwende ich Glockenanker, da sie auch bei sehr niedrigen Drehzahlen eine saubere Generatorspannung liefern, die fuer eine perfekte Lastregelung bei extremer Langsamfahrt sorgen. Bei diesen Drehzahlen ist eine Schwungmasse wertlos, dies ist der Grund, warum ich diese nach langem Gebrauch nicht mehr verwende.

Wenn ich die ungefaehre Anordnung ausbaldowert habe, konstruiere ich das Chassis in CAD. Es gibt kostenlose Programme wie etwa http://librecad.org/cms/home.html, die sich dafuer gut eignen. Man beginnt die Konstruktion mit der Lage der Treibachsen. Als Naechstes folgt die Lage der Zwischenzahnraeder. Der Achsabstand betraegt (Zaehnezahl Zahnrad1 + Zaehnezahl Zahnrad2)/2 * Modul. Also z.B. 20 Zaehne und 14 Zaehne: Abstand (12+14)/2 * 0,4 = 5,2mm. Man schlaegt nun Kreise mit dem entsprechenden Radius um die festgelegten Zahnraeder. Die Schnittpunkte sind die Mittelpunkte der Zwischenzahnraeder. Das sieht dann so aus:


Konkret will ich den Bau eines Triebwagenantriebs beschreiben, der am Einfachsten herzustellen ist:

Man verzeihe mir meine "Zeichenkuenste", ich war da nie ein Genie. Normalerwweise fange ich jetzt an, Metall zu bearbeiten und vervollstaendige die Zeichnung spaeter. So, dies war der erste Teil, die eigenliche Fertigung kommt in meinem naechsten Beitrag.
Regards


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#22 von md95129 , 27.02.2017 00:35

OK,
dann wollen wir mal Spaene machen. Ich fange mit 7x7mm Messing (HOm) oder 6x6mm (HOe) an. Auf einer Seite wird Flachmessing 2x7mm bzw. 2x6mm mit Loetpaste und Flamme aufgeloetet (Superkleber sollte auch gehen). 1,5x7 bzw. 1,5x6 waere besser, das scheint es aber nicht mehr zu geben.
Fuer die nachfolgenden Schritte sollte der Maschinenschraubstock der Fraesmaschine (Unimat/Sherline/??) so genau wie moeglich ausgerichtet sein. Ich habe damals bei meiner Unimat den Schraubstock mit dem Kreuztisch nach dem Ausrichten verstiftet, um die Widerholgenauigkeit zu gewaehrleisten. Das Messingpaket wird nun eingespannt (auf Parallelunterlagen, die eine gleichmaessige Hoehe garantieren):

Die vordere Kante wird abgefraest, womit man gleichzeitig den Bezugspunkt in X fuer die weitere Bearbeitung bekommt. Die untere Kante (am 2mm Flachmessing) wird mit einem Kantentaster oder einem Stueck Silberstahl als Taster ermittelt:

Damit sind beide Referenzpunkte in X und Y festgelegt. Nun wird ein Zentrierbohrer eingespannt, die erste Koordinate angefahren und die Zentrierbohrung angebracht. Falls man zu weit zugestellt hat, wieder zurueck und von der Richtung "Null" anfahren, um den Einfluss von etwaigem Spiel zu vermeiden.

Man kann jetzt mit der gleichen Koordinate durchbohren (Parallelunterlagen verschieben, die wollen wir nicht anbohren) mit Achsdurchmesser - 0,1mm also z.B. 1,4mm Bohrer fuer 1,5mm Achse:

und dann mit der Reibahle durchgehen:

Man kann auch erst alle Koordinaten mit dem Zentrierbohrer anbohren, dann mit dem Bohrer folgen und zum Schluss mit der Reibahle durchgehen. Ich gehe aber lieber den ersten Weg, d.h. Zentrierbohren/Bohren/Reiben und dann zur naechsten Koordinate. Jetzt kann man den Getriebeembryo ausspannen.
Bis zu diesem Schritt sind vielleicht 1..2 Stunden vergangen. Man steckt nun provisorische Achsen in die Loecher und bestueckt sie mit den Zahnraedern. Falls Alles geklappt hat, sollten das Getriebe ohne Klemmen und zu grosses Spiel laufen. Falls ja, ist der wichtigste Schritt gelungen, der Rest des Baus ist relativ unkritisch. Falls etwas klemmt, die Bohrungen nachmessen und die Abstaende einen halben Zehntel-mm vergroessern. Der erste Versuch wandert dann in die Abfallkiste, aber es sind ja nur maximal 2 Stunden verlorengegangen. Im naechsten Teil folgt dann die weitere Bearbeitung.
Regards


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#23 von GMWE , 27.02.2017 11:43

Hallo Henner,

für mich sind deine Erfahrungen im Getriebebau äußerst interessant. Es gäbe darüberhinaus noch viel zu sagen über
die Arten der Getriebe, den Einsatz von Kugellagern, die Untersetzungsberechnungen u.s.w.
Bei deinen o.g. Erläuterungen fehlt mir der Hinweis auf die notwendigen Toleranzen bei der Berechnung der Achsabstände.
Aus meiner Erfahrung ist es notwendig, zum errechneten Achsabstand zwischen 0,1 und 0,15 mm dazurechne, um zu gewährleisten, daß die Zahnköpfe des antreibenden Rades nicht mit dem Zahngrund des getriebenen Rades in Kontakt kommen. Die Räder würden "zwängen"!
Bei meinem gegenwärtigen Projekt
https://www.gmwe-online.de/die-99-5912/seite-2/?logout=1
habe ich diese Toleranzwerte berücksichtigt und hervorragende Leichtlaufeigenschaften erzielt.

Bin gespannt auf Weiteres!

Gruß, Peter


Schmalspur1


 
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#24 von md95129 , 30.03.2017 11:08

Peter,
ich bin zur Zeit auf Reisen, deshalb meine Antworten etwas sporadisch. Auch mit meinem "Getriebetutorial" werde ich demnaechst wieder weitermachen. Dein Chassis sieht ganz hervorragend aus! Ich werde da sicher auch mal "klauen".
Ich hatte noch ein paar Informationen vergessen:
1. Die Bohrungen fuer die Radsatzachsen liegen genau auf der Schnittstelle zwischen den zusammengeloeteten Messingstuecken. Ich werde dann beschreiben, wie es weitergeht.
2. Bei den Weinert Zahnraedern habe ich die Erfahrung gemacht, dass man (abgesehen von Rundungseffekten) keine Zugabe im Abstand machen muss. Bei Dampfloks mit Treibstangen gibt es bei zuviel Spiel in den Zahnraedern komische Effekte...
Regards


Henner,
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RE: Eigenbauten eines alten Neulings

#25 von md95129 , 29.05.2017 21:53

Nach (zu) langer Zeit geht's weiter mit dem Getriebebau. Wer sich dafuer interessiert, sollte unbedingt auch Peter's WEB Seite ansehen. Ich will dann mal mit meiner Bauweise weitermachen. Wir hatten das Chassis so weit gebaut, dass man den Leichtlauf des Getriebes testen kann. Der naechste Schritt ist das Fixieren der beiden Teile, damit es spaeter demontiert werden kann und beim Wiederzusammenbau nicht klemmt. Ich bohre dazu durch beide Teile mit z.B. einem 1,9mm Bohrer und reibe auf 2mm auf. Jetzt kann man einen Passtift durchstecken, der die beiden Teile fixiert. Dzu kommen noch 2 Bohrungen fuer Halteschrauben (natuerlich mit dem Gewindeinnendurchmesser bohren, Gewinde schneiden und dann die untere Platte auf Durchgangsmass aufbohren), siehe:


und

Das zweite Bild zeigt meine Hilfsvorrichtung zum Gewindeschneiden. Der Bohrer kann sich spielfrei in der Spannzange drehen und wird so absolut senkrecht gefuehrt.
Jetzt koennen je nach Modell noch Ausfraesungen vorgenommenwerden, die jetzt aber nicht mehr so kritisch sind. Bei Loks mit Innenlager wie z.B. den meisten Damfloks fraest man einen Schlitz in der Mitte des Chassis, aber auch diese Operation hat keinen Einfluss mehr so auf die Funktion. Jetzt kann man die beiden Teile durch Erwaermen trennen.

Wenn ein Motor mit Schnecke verwendet wird, lagere ich ihn in einer Gummiplatte mit einer Schelle, sodass das Spiel genau eingestellt werden kann (Kann man auch berechnen, aber damit hatte ich bisher nicht so viel Glueck). So sieht ein Getriebe in diesem Stadium aus:

Zum Abschluss noch ein wenig Fortschritt an meiner Zahnradlok. Einige Weinert und 3D-Druckteile wurden angebracht, die Schwungmasse entfernt und durch einen ZIMO-Decoder + 5 * 1F Supercaps ersetzt. All dies unterzubringen, war ein Kapitel fuer sich...

Regards


Henner,
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Schamlose Selbstbeweihräucherung: Eigenbauten eines alten Neulings.
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balancierkuppler hat sich bedankt!
 
md95129
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