RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#401 von Vorarlberg-Express , 06.04.2019 09:21

Vacek war so nett, und erzählte mir auf der Expo die Geschichte des Wagens und zeigte mir auch ein paar Bilder dazu.



„Das ist der Opa vom Wälderblizz!“ schmunzelte er. „Was man heute im Sinn hat mit Rationalisierung und neuen Ideen im Nahverkehr, das gab es schon vor hundert Jahren!“ Ich hörte gespannt zu:

„Du musst wissen, begann er, „es gab bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vielerorts Rationalisierungsbemühungen im Personenverkehr (wie modern… In dieser Zeit entstanden erstmals Dampfwagen, in der kleinsten Form ein per Dampfmaschine motorisierter Personenwagen.

Angetrieben mit Dampf, aus Platzgründen war dieser stehend eingebaut. Mehrere Kesselbauformen wurden entwickelt, zuerst von dem Franzosen Henri Serpollet – eine Kesselbauform, wo dem Kesselraum nur soviel Wasser zugeführt wird, wie sofort von der Dampfmaschine verbraucht wird - diese wurde weiterentwickelt von dem württembergischen Ingenieur Eugen Kittel, und in mehrere Dampfwagen eingebaut, die sich in Württemberg, Baden und der Schweiz recht gut bewährten. Der Kittel-Kessel war ein Heizröhrenkessel mit Wellrohrfeuerbüchse. Im unserem Bereich, also der K.u.K. Monarchie tat sich die Wiener Maschinenfabrik F. X. Komarek mit der Entwicklung und Lieferung von Dampftriebwagen hervor.



Die hatten einen eigenen Kessel konstruiert, in der ursprünglichen Bauform ein stehender „Quersiederkessel“ mit liegender Einzylindermaschine mit Schiebersteuerung und Bajonettrahmen. Die fahrzeugbaulichen Komponenten lieferte stets die Prager Fa. Ringhoffer zu. Trotzdem sprach man immer von den „Komareks“, obwohl Komarek nur den Kessel lieferte.
Komarek lieferte diese Dampfwagen an mehrere Bahngesellschaften im Bereich der KuK Monarchie darunter waren auch mehrere österreichische Schmalspurbahnen, an die Niederösterreichische Landesbahn (NÖLB) zum Betrieb auf der Mariazeller- und Waldviertlerbahn, sowie an die kkStB für die einzige böhmische Schmalspurbahn Röversdorf – Hotzenplotz (heute: Třemešná ve Slezsku- Osoblaha in der Tschechei).


(Bild gemeinfrei)

Die Wagen bewährten sich ganz gut. Die angestrebten Rationalisierungsbemühungen wurden voll und ganz erreicht. Die kleinen Motorwagen konnten auf der Mariazellerbahn 2-3 weitere Wagen mitnehmen und so starteten lange Züge in St. Pölten mit zwei Motorwagen, die dann in Obergrafendorf geflügelt, d.h. in die Zugteile nach Mariazell und Gresten geteilt wurden.

Aufgrund dieses Erfolgs wurden größere Motorwagen, erstmals nach dem System Rowan (Textlizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported) gebaut. Das sind zweiteilige Triebwagen, davon ist eines der Motorteil, und der Wagenkasten des anderen Teils mit nur einem Drehgestell am äußeren Ende stützt sich auf der anderen Seite auf den Motorwagen ab.

Elektrische Rowan-Triebwagen waren bei mehreren Bergbahnen im Einsatz, z. B. bis Mitte der 80er – Jahre in der Schweiz auf der Zahnradbahn von der Kleinen Scheidegg auf das Jungfraujoch.

Dampftriebwagen nach dieser Bauart waren vereinfacht gesagt eine kleine Dampflok mit einem festgekuppelten, aufgestützten Personenwagen.


Komarek lieferte für die Mariazellerbahn 1905 4 „Große“ 5-achsige Dampftriebwagen mit 42 Sitzplätzen (ca. 1/3 mehr als die „kleinen“ Motorwagen) nach diesem System


(Bild gemeinfrei)

Um auf der bergigen Strecke genug Leistung zu entwickeln zu können und auch Anhängelasten mitnehmen zu können, musste auch der Lok- Teil stärker ausgebildet werden und hatte nun die Achsfolge 1‘ B, die Dampfmaschine war 2-zylindrig.

Auch die großen Dampfwagen bewährten sich recht gut, so dass es eine nochmalige Steigerung gab: Für die Strecke Röversdorf – Hotzenplotz wurde 1906 ein 6- achsiger Dampftriebwagen („Komarek-Maxi“ entwickelt, der in der Lage sein sollte, dort den Gesamtverkehr (Personen- und Güterverkehr) zu übernehmen. Also wurden Länge und Kapazität des Wagens nochmals vergrößert. Wie schon beim „großen“ Komarek wurde der Rowanwagen als Steuerwagen ausgebildet, d.h. der Maschinist konnte von seinem Steuerstand aus den Regulator bedienen und bremsen. Die Reglereinstellung wurde über ein auf dem Dach laufendes Gestänge an den hinteren Antriebskopf weitergegeben. Der Motorwagen hatte nunmehr die Achsfolge Dh2 und eine Heusinger-Steuerung. Auf Wunsch der kkStB erhielten die Steuerwagen wiederum eine Holzbeplankung. Das Konzept der „Maxis“ bewährte sich. Insgesamt wurden 3 derartige Triebwagen gebaut, die nach Erprobung auf der Mariazellerbahn dann den Gesamtverkehr auf ihrer Heimatstrecke übernahmen. Reisende II. Klasse und das Gepäck wurden in den parallel dazu beschafften und stets mitgeführten kombinierten langen Personen-/Gepäckwagen BD 26-28 befördert. Und dabei hatte der Triebwagenzug noch ausreichende Leistungsreserven für 2-3 Güterwagen auf der hügeligen Strecke.“


Komarek Maxi im Probeeinsatz Epoche I als kkStB C M/s 62


Stolz posieren Dipl. Ing. Franz Xaver Komarek und Ing. Josef Fogowitz, die Väter des Fahrzeugs, vor ihrem neuen Triebwagen. Auf dem Dach sieht man das Gestänge für die Fernsteuerung des Dampfreglers


Stirnseite des Steuerwagens - durch die Fenster erkennt man das große Handrad der Druckluftbremse

Ich erzähle euch nächste Woche weiter, ok?

Euer Toni




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#402 von GSB , 06.04.2019 09:41

Guten Morgen Toni,

interessant was es da an Fahrzeugentwicklungen gab...

Schreibst Du da in der Schule nen Aufsatz drüber? Hast Dir das ja sehr gut gemerkt was da bei der Expo an Infos beim Dampftriebwagen angeschrieben war.

Gruß Matthias


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#403 von UKR , 06.04.2019 20:45

Moin Toni,

danke für den Aufsatz zum Dampftriebwagen, der war ja auch ein sehr schickes Stück während der Expo.

einen schönen Sonntag wünscht mit harzlichen Grüssen

Ulrich


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#404 von Waldbart , 08.04.2019 17:06

Hallo Toni!

Ich hatte den Einäugigen zunächst für eine 4-achsige Kastendampflok gehalten, und nun entpuppt er sich als 6-achsiger Dampftriebwagen. Wahnsinn! Hätte ich bei genauerer Betrachtung auch schon neulich sehen können. Aber da haben wir es wieder einmal :"Man sieht nur, was man weiß." Stimmt wiedereinmal.
Sehr schön zusammen- und vorgetragene Informationen und Fotos zu dieser interessanten Fahrzeuggattung.


Viele Grüße
Tobias, der Waldbart.


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#405 von Vorarlberg-Express , 08.04.2019 18:52

Hallo Matthias, hallo Ulrich, Hallo Tobias,

Schön, wenn euch meine Arbeit gefällt! Hoffentlich tut sie das meinem Lehrer auch.
Ich muss in der Schule eine "GFS*" abliefern, eine schriftliche Hausarbeit. Und da hab ich mir in Technik dieses Thema überlegt. Hab dazu Unterlagen zusammengesucht, den Vacek und mehrere Bähnler dazu befragt.

Für so eine GFS (wir sagen immer: "Ganze Familie Schafft" ) sind immer mehrere eingespannt: Ich recherchier, stell zusammen, die Mama tippt, Papa holt die Bilder in der Drogerie, der Onkel (Maschinenbauer) liest gegen, die kleinen Schwestern müssen mich in diesen Wochen bis zur Abgabe möglichst in Ruhe lassen.
Uff.

Und wenn das dann eine schlechte Note gibt sind wir alle sauer.

Also wer da keine Familie einspannen kann, hat verloren!

Viele Grüße

Toni



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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#406 von pollotrain , 08.04.2019 19:10

Moin Toni,

also, das nenn ich doch mal "Arbeitsteilung",
Dies müßte ich bei mir auch mal einführen, bei 4 Kindern ,
aber die suchen immer schnell das Weite, wenn sie mal was
machen sollen, oder dem "Alten" mal helfen


Gruß Thomas

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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#407 von Vorarlberg-Express , 08.04.2019 19:49

„Allgemein begann jedoch der Stern der Dampftriebwagen schon bereits vor dem 1. Weltkrieg zu sinken“, fuhr Vacek fort. „Ursächlich hierfür war, dass die wartungsaufwendigen Dampfmotorantriebe schon fast wieder technisch überholt waren und die geballt aufkommende Konkurrenz durch den Verbrennungsmotor auf Schiene und Straße deutlich kostengünstiger war. Die Dampfwagen der Mariazellerbahn wurden alle nach ca. 10 Jahren Einsatz zurückgezogen, die „großen“ Komareks ins Waldviertel abgegeben, wo der letzte 1926 abgestellt wurde. Auf der Mariazellerbahn kam zum Nachteil der Triebwagen ein deutlicher Verkehrsaufschwung zum Wallfahrtsort Mariazell hinzu, der die Triebwagen überforderte. Deshalb wurden dort zunächst die leistungsfähigen Berg- Dampfloks der Baureihen Mv und Mh (Textlizenz CC-BY SA 3.0) in Dienst gestellt und noch vor dem 1. Weltkrieg die Gesamtstrecke zur weiteren Kapazitätserhöhung elektrifiziert (Textlizenz CC-BY-SA 3.0)

Von den Komarek-Triebwagen ist wenig geblieben. Am längsten liefen die kleinen Dampfwagen auf Normalspur in Böhmen (bis in die 40er- Jahre).Einer davon, aus der ehemaligen KkStB Baureihe 1.0 (Textlizenz CC BY-SA 3.0) wanderte ins Museum und überdauerte dort die Zeiten. Er ist nach Jahrzehnten mustergültig restauriert und sogar wieder betriebsfähig aufgearbeitet worden!

Von den österreichischen Schmalspurwagen blieb nichts, bedingt durch die frühe Abstellung. Auch die Spuren der „großen“ Komareks, verloren sich ebenfalls bald. Die Maxi- Triebwagen der böhmischen Schmalspurbahn wurden ebenfalls Mitte der 20-er Jahre abgestellt und verschrottet. Meinte man…

In den Wirren des 2. Weltkrieges gelangte eine kastenförmige 4-fach gekuppelte Schmalspur-Dampflok U49.002 ins Waldviertel und wurde dort als Ersatz für die aus Treibstoffmangel abgestellten Dieselloks der Reihen 2040 und 2041 im Güterverkehr eingesetzt.



Dabei handelte es sich um den Motorwagenteil eines 1906 gebauten Komareks Maxi. Trotz den Fahrzeugtauschaktionen der ersten Nachkriegsjahre verblieb der Einzelgänger in Österreich. Entweder hatte man ihn vergessen oder wollte ihn nicht mehr. Seit Ende der 40er- Jahre rostete der Torso mit vielen anderen ausgedienten Schmalspurdampfloks auf dem Lokfriedhof in Obergrafendorf der Zerlegung entgegen.



Weitsichtige ÖBB – Mitarbeiter machten das Technische Museum in Wien auf das einzigartige Exponat, den letzten Vertreter eines schmalspurigen österreichischen Dampfwagens aufmerksam und erreichten, dass das Museum zunächst seine Verschrottung verhinderte und diesen dann in seine Sammlung aufnahm. So wurde Mitte der 50er- Jahre der Triebwagen mit einem nach alten Plänen neugebauten Steuerwagenteil komplettiert und konserviert abgestellt. Selbst die Reglerfernsteuerung wurde original wieder hergestellt.

In den 60-er Jahre wurden die Eisenbahnexponate des Technischen Museums teilweise an andere Stellen abgegeben. Der Triebwagen fand Unterschlupf im Rundschuppen der Mariazellerbahn in Obergrafendorf und wurde hin und wieder bei Ausstellungen gezeigt.

Ende der 70er-Jahre konnte unser Verein „Bregenzer Wald MuseumsBahn“ (BWB) einen langfristigen Pachtvertrag mit dem Technischen Museum abschließen und den Triebwagen nach Vorarlberg überführen.



Dort hatten engagierte Kollegen vor längeren Jahren bereits den Wagenkasten eines Personen – / Gepäckwagen derselben Bahn in einem Schrebergarten bergen und auf einem Güterwagenfahrwerk neu aufbauen können.



Mittlerweile erstrahlt der Triebwagen in neuem Glanz im ursprünglichen Gewand der Lokalbahn Röversdorf-Hotzenplotz (L.B.R.H.)im Stil der kkStB und wird bei besonderen Gelegenheiten auf der Wälderbahn eingesetzt.

Dazu wird meist der dazu passend restaurierte Ci 2 der Breitenaubahn, der steirischen Lokalbahn Mixnitz St. Erhard angehängt. Der ist deutlich kürzer als andere österreichische Schmalspurwagen seiner Zeit.



Perspektivisch soll der "Komarekzug" noch durch weitere 1-2 Personenwagen verlängert werden, leistungsmäßig ist das gar kein Problem.

So, das war jetzt die Geschichte des „Komarek Maxi“. Magst einsteigen und mitfoarn?“



Und ob ich wollte! „Komm, Marek, wir fahren!“ Marek und Vacek nahmen ihre Plätze ein, und der Komarek setzte sich in Bewegung. Ich staunte über die gute Sicht aus dem Wagen, über die große Beschleunigung und über das hohe Tempo, das der Motorwagen mit seiner Anhängelast aufnahm. Und bei mir dachte ich, Schönheit ist er zwar keine, aber doch irgendwie ein Kleinod der Eisenbahngeschichte.

Euer Toni




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#408 von GSB , 08.04.2019 20:15

Hallo Toni,

schön daß dieses Einzelstück erhalten blieb und nun sogar betriebsfähig aufgearbeitet im Museumsbahnbetrieb eingesetzt werden kann.

Gruß Matthias


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#409 von Vorarlberg-Express , 25.04.2019 10:03



Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!
(Eduard Mörike)


Hallo zusammen,
heute mal nur ein schnelles Bildchen mit Morgensonne.
Ich hoffe, ihr hattet schöne Ostertage.

Gerhard




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#410 von GSB , 26.04.2019 11:36

Hallo Gerhard,

Tja der Frühling ist offensichtlich erstmal vorbei - wobei das ja schon eher Frühsommer war...

Gruß Matthias


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#411 von UKR , 03.05.2019 12:39

Moin Toni, moin Gerhard,

ja, die Frühlingssonne hat so einiges an schönen Bilder möglich gemacht, deine eingeschlossen.

Und euer Museumszug, der gefällt mir ausgesprochen, da müsste der Stefan ( 30er Jahre Stil ) dich mal mit ein paar seiner Autos besuchen und dann nur mit dem Oldtimerzügen und in schwarz/weiß...das hätte bestimmt auch was.

Einen guten Start ins Wochenende

Harzliche Grüsse auch an die Familie

Ulrich


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#412 von Vorarlberg-Express , 17.05.2019 08:04

Hallo Matthias, hallo Ulrich,

Ja, aber nun kehrt der Frühling mit voller Kraft zurück, die Freibäder (nicht nur in Ginzburg oder im Dachstübchen machen wieder auf), man kann sich mehr draussen bewegen - einfach schön. Und mit Sonnenlicht gibt es eine viel schönere Ausleuchtung eigentlich bekannter Motive. Aber es gibt auch neue.

Und Ulrich, der Gedanke wegen sw-Oldtimer-Fotosession hätte auch was... Mal sehen - bis bald wieder.

Viele Grüße

Gerhard




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#413 von Vorarlberg-Express , 17.05.2019 12:30

Warum?


Über 50.000 Leser hatte Toni aus Müselbach mit seinen Geschichtchen rund um die Bregenzerwaldbahn (und wie sie hätte werden können, wenn es sie noch gäbe! )



Mein Avatar: Ende der 70er-Jahre konnte ich so blumengeschmückt die Bezauer Denkmalslok 498.03 dort ablichten.

Hallo zusammen,
es ist jetzt ein gutes Jahr her (es war im vergangenen Juni), da waren es 20.000 Zugriffe . Über solch einen regen Besuch freue ich mich sehr! Ihr seht, ich bin phasenweise aktiver, aber manchmal gibt es aber einfach die Zeit und der alltägliche Wahnsinn (Leben 1.0 )nicht her, Kommentare zu schreiben oder selber was einzustellen.

Und gerne schreibe ich erst dann einen Beitrag, wenn es auch was neues zu sehen gibt.

Also – herzlichen Dank für euer Interesse, danke für jeden netten Kontakt und Austausch, und danke – wirklich last und not least – an die Forenbetreiber, Ralf und die Mods, dass sie hierfür eine solch schöne Plattform bieten!

Viele Grüße und bis Bald

Gerhard

PS: Vielleicht wird hier bald weiter gebaut? Die schmalspurige Duomatic 7-32 ist schon da.




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#414 von pollotrain , 17.05.2019 13:47

Hallo Gerhard, hallo Toni,

Es ist schön Euch hier im Forum getroffen zu haben,
der Austausch, die Geschichten, die gemeinsamen Feste
und der nette Kontakt
Ich denke, nein ich hoffe, wir werden noch einiges
erleben und auf die Beine Stellen.
Glückwunsch und weiter so rost:


Gruß Thomas

GKB




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#415 von UKR , 17.05.2019 20:56

Moin Toni, moin Gerhard,

schön das die Idee gefällt, hab dich ja auch als jemanden kennengelernt der für sowas zu haben ist, ich sag nur Klassenfahrt und Schmalspur Expo. ( Sir Archie steht mit Plakat auf der Seite in der Vitrine )

Und natürlich auch von mir rost: zum 50000sten und wie ich anhand der Stopfmaschine gesehen habe...weiter so

Schönes Wochenende und harzliche Grüsse

Ulrich


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#416 von Vorarlberg-Express , 18.05.2019 13:46

... aber gut 50 Jahre Modellbahngeschichte sind es, von denen ich erzählen könnte. Aber das soll ein anderer Zeitzeuge machen, ausnahmsweise mal nicht der Toni!

Viele Grüße

Gerhard




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#417 von Vorarlberg-Express , 18.05.2019 13:56

Hallo zusammen,
das

bin ich! Meine Gattung lautet KBD4i, also schmalspuriger 4-achsiger Personenwagen mit Gepäckabteil und offenen Übergangsbühnen. Ich sah nicht immer so aus!

Ich erblickte das Licht der Eisenbahnwelt ab 1964 als BPw4yg zusammen mit mehreren Geschwistern der Bauarten B4yg und AByg in Baugröße H0. Gebaut und konstruiert hat mich die Nürnberger Firma Trix. Wir wurden gebaut für das Trix Express – System. 1969 verließen wir das Regal und wurden von einem jungen Familienvater erworben, der seinen beiden heranwachsenden Söhnen (damals 5 und 2 Jahre alt) eine Modelleisenbahn kaufte. Er klebte mir und einem anderen Kollegen an einem Ende eine Bügelkupplung an und verpasste uns Radsätze mit niedrigeren Spurkränzen, so dass wir auf Fleischmann Schienen fahren konnten. Ja - gezogen wurden wir von einer nagelneuen Märklin Hamo 216 (kostete damals stolze 39 DM!) und einer P8 38 mit Wannentender für 48 DM ebenfalls von Märklin Hamo.
Er baute eine Modellbahnplatte auf, die in der Eigentumswohnung der Familie genau auf das Stockbett des jüngeren Bruders Gerhard (unten natürlich) passte. Als dann die Weihnachtszeit kam, durften am Heilig Abend die Jungs nicht mehr in ihr Zimmer, bis die Bahn rollte.


Bild Anlagenplatte. Im Hintergrund Gerhard


Bild Anlage: Die beiden Brüder

Die Bahn, das waren wir Umbauwagen, das waren dann Eilzugwagen der Firma Liliput und ein Güterzug aus Wagen von Liliput, Märklin und Fleischmann. International, nicht? Aber genau mit solchen Zügen war der Papa der Jungs regelmäßig als Pendler zur Arbeit unterwegs. So machten wir den Jungs und ihrem Papa mehrere Jahre Freude während der Weihnachtszeit. Der Fuhrpark wuchs an, es kam z. B. eine Fleischmann 01 dazu, eine Fleischmann V60, die sich die Jungs erspart hatten, und noch ein paar andere Loks und Wagen. Der Papa durfte nach Absprache mit den anderen Hausbewohnern im Gemeinschaftskellerraum des 6-Familien-Hauses eine Anlage bauen, eine Anlage auf über 8qm in 6 Segmenten, was bei einem späteren Umzug recht vorteilhaft war. Gestaltet war sie u.a. nach Motiven der Schwarzwaldbahn. 4 Ringstrecken - mit allen Schikanen! Ein zentraler Hauptbahnhof mit kleinem Bw und abzweigender Nebenbahn, eine 2-gleisige Hauptbahn (für jeden Junge eine Fahrrichtung) mit Fleischmann Streckenblock, so dass je Richtung 3 Züge unterwegs sein konnten, sowie einen nochmaliger kleiner Bahnhof, wo die „Schnauferlstrecke“ abzweigte – Domäne der „Schwarzen Anna“ und einem Fleischmann Nebenbahnzug . Die Hauptbahn gewann in mehreren Kehren an Höhe, paradierte ca. 40 cm oberhalb der kleinen Stadt und des Bahnhofs diesem entlang, überquerte die Bahnhofsausfahrt mit einer hohen Bogenbrücke, durchquerte den kleinen Bahnhof und verlor über eine Gleiswendel wieder ihre Höhe und kehrte zum Bahnhof auf Ebene 0 zurück. Ein recht durchdachtes Konzept, das wir Jungs in späteren Jahren prinzipiell nicht aufgaben, sondern noch mit einer weiteren Ebene und einem Schattenbahnhof erweiterten.


Die schwarze Anna, Jahrzehnte später. Auch hier war irgendwann der Motor durchgeschmort und die Lok mutierte zum Bastel-Versuchsträger (viele Lackschichten und Beschriftungsvarianten) und zur Spiellok, die man gerne schieben darf (im Gegensatz zu den angetriebenen Loks)

Zwei Besonderheiten gab es auf der Anlage:
1. Elloks gab es nicht – wir hatten keine Oberleitung.
2. Da es ein für alle zugänglicher Raum war, konnte kein Rollmaterial auf der Anlage verbleiben, die Loks waren in der Wohnung in einem selbstgebauten Glaskasten (Vitrine), die Wagen in ebenfalls selbstgebauten „Wagenkästen“ beheimatet. Bei jeder Spielsession war dann zu überlegen, was nehmen wir mit zur Anlage und wer fährt womit. Meistens konnten sie sich verständigen…

Der Fuhrpark wuchs nach und nach an, es gab für die Hauptstrecke 2 Fleischmann 221, irgendwann eine Märklin 18, und eine 003, eine 50, eine 55, eine 64 (alles Fleischmann). Mit dem Ausbau der Anlage wuchs auch der Fuhrpark mit Fahrzeugen von Märklin Hamo, Liliput, Fleischmann, Kleinbahn ziemlich an. Paradezüge waren 1972/1973 zwei Schnellzüge mit „Langen“ Schnellzugwagen von Liliput und der 01 oder der 003 und ein Schnellzug von Fleischmann / Röwa mit der 221. Wir Umbauwagen rutschten da bald etwas ins Hintertreffen. Inzwischen gab es auch ein paar Fleischmann 3yg – Wagen, die vom Maßstab her zu uns gar nicht passten… Und als dann 1975 / 1976 die Jungs einen Zug aus maßstäblichen Roco Umbauwagen anschafften, durften wir unser Quartier nur noch recht selten verlassen. Überhaupt, fingen die Jungs an aufzurüsten mit den günstigen Fahrzeugen von Roco. 215, Donnerbüchsen, Hechte, Silberlinge, und andere. 1976 gab es eine Zäsur, als der Papa mit drei Roco Elloks (118, 144 und 144.5) die Elektrotraktion einführte, und Zug um Zug ausbaute. Die Jungs sparten sich zwei Roco 169 und eine Roco 110 zusammen. Alibimäßig wurde die „Schnauferlstrecke“ mit Sommerfeld - Einfachoberleitung überspannt, statt der „Schwarzen Anna“ mit ihrem bayrisch-preußischen Nebenbahnzug verkehrte nun dort die 169. In den besten Zeiten fuhr dort eine 140 mit einem kurzen Güterzug. Wegen den engen Radien (kleinster Fleischmann Radius) waren dort nur 2-Achser zugelassen. Die Hauptbahn blieb stets ohne Oberleitung. Mittlerweile kam noch ein dritter Junge hinzu, der natürlich auch mit dem Modellbahnvirus zu infizieren war (was aus heutiger Sicht sehr nachhaltig war – hingegen der Älteste hatte sich irgendwann von der Modellbahn ganz abgewendet).
Mit der Neuheitenflut der 70er und 80er Jahre konnten die Jungs immer mehr umsetzen, was sie oft in den Bergen sahen oder auf Fahrten Richtung Stuttgart erlebten: Die ÖBB der 70-/80er Jahre und die damals aktuelle DB. Einen TEE oder gar eine 103 gab es jedoch nie. Stattdessen eine 1044 mit Eurofima Wagen nach dem Vorbild des „Transalpin“ Zürich – Wien.

1978 setzte sich Gerhard in den Kopf, dass eine Schmalspurbahn toll wäre – doch auf der Anlage gab es da überhaupt keinen Platz dazu! Er ersparte sich für 99 DM eine Liliput 2095 Diesellok (die Bemo V51 gab es noch nicht)– und vom eigenen Erleben kannte er eher die Bregenzerwaldbahn als das – nur im Güterverkehr betriebene „Öchsle“ und kaufte einem Klassenkameraden ein paar gebrauchte Schienen von Arnold Rapido ab – und so wurde dann auf dem Esszimmertisch rangiert…


Zu Weihnachten bekam er in einer konzertierten Aktion von Onkel und Papa einen Liliput H0e Schienenkreis mit Ausweiche und eine Garnitur Bemo Personenwagen dazu.

Was das mit mir zu tun hat? Langsam, langsam! Die Schmalspurerei gefiel Gerhard ganz gut, er träumte von einer eigenen kleinen Zimmeranlage auf dem Schrank nur in H0e. Diese kam aber nie über das Stadium einer Grundplatte mit aufskizzierter Landschaft hinaus…


Entwurf einer – von mehreren Urlauben inspirierten- Modellbahn: Übergabebahnhof Schruns zwischen der Montafonerbahn und der Schmalspurbahn der VIW (Vorarlberger Illwerke) H0 / H0e

Leider quittierte die 2095 den Dauerbetrieb irgendwann mit einem Kurzschluss im Motor und damit war die Schmalspur erstmal tot. Mangels Triebfahrzeug! Die 2095 wanderte auf einem Schmalspurtransporter zu den E- Loks in die Vitrine. Gerhard baute nun aus Messingblech mit Bemo – Feingußteilen nach einem Vorbild der Schmalspurbahn Gera – Wuitz-Mumsdorf auf einem Fahrwerk einer Piko 65.10 in N eine - eigentlich meterspurige- 4fach gekuppelte Dampflok ( 99 5912) nach einem Bild aus einem Bildband und den Maßen des Obermayer-Buch „Deutsche Dampfloks“ . Die war recht robust und lief auch ganz gut. Vor- und Nachlaufachsen wurden entfernt. Aus dem Nachläufer entstand mit etwas Messingblech ein Schneepflug…


Schneepflug

Nur leider – gab auch sie irgendwann mit einem verschmorten Motor auf. Tja. Das war das Ende, oder? Ja – das „oder“ ist richtig. Der Papa brachte 1984
aus der Kur eine Liliput Zillertalbahn in H0e mit und die Bahn wurde neu belebt.

Mittlerweile war die Familie umgezogen in ein Eigenheim und es war rasch klar, dass der Hobbyraum die vergrößerte Bahn beherbergen würde. Und dazu gehörte auch das Einbauen einer Schmalspurstrecke. Diese wurde großzügig z. T. auf der Trasse der früheren Nebenstrecke gebaut. 1984 erwarb Gerhard bei Völkner Elektronic eine N – Straßenbahn für kleines Geld und überlegte, ob man da nicht was draus bauen könnte: Ein Kollege von mir, ein AByg mußte Abschied von der Regelspur nehmen und spendete seine Seitenwände für einen Triebwagen nach dem Vorbild der MEG (Mittelbadische Eisenbahn). Reste von ihm habe ich erst gesehen…


Gehäuserest AByg

Da sich dieser VT gut bewährte (er zog 3-4 Bemo Wagen die Steigung hoch) baute Gerhard auf derselben Fahrzeugbasis eine Heeresfeldbahn Diesellok. Diese sollte einen funktionierenden Stangenantrieb bekommen, was aber mit den Kunststoff - Treibstangen der Revell 50 und selber gefeilten Blindwellen aus Holz nicht ging. Also blieben es aufgeklebte Attrappen. Ein größerer Fuhrpark verlangte nach mehr Wagen. Nun ging es mir an den Kragen. Gerhard nahm auch mich von den Gleisen und zerteilte mich. Mein Gepäckabteil wurde nun (mit Dach aus Messingblech und Bemo Übergangsbühnen (Ersatzteile)) auf dem Fahrwerk eines Roco N Flachwagens zu einem KBD4i, meine andere Hälfte auf dem Fahrwerk eines Roco N Eaos zu einem KB4i. Nun gab es zwei schmalspurige Personenzüge. 1987 kam noch die aus einem Bausatz entstandene V22 hinzu, die dank guter Fahreigenschaften zur besten H0e – Lok avancierte.


V22 und ich

Die Jahre vergingen, Gerhard verließ das Haus und die Eisenbahn und wir staubten ein. Irgendwann nach seiner Familiengründung zündete der Modellbahnfunke bei ihm wieder. Seine erste „neue“ Schmalspurlok war die Tssd von Bemo. Es erwachte auch wieder Interesse an den vorhandenen Fahrzeugen, das leider uns Fahrzeuge aus der ersten Phase zunächst nicht einbezog… Mittlerweile hatte Gerhard Ersatzteile (Zahnräder, Motor, Kuppelstangen) für die 2095 nach langen Jahren besorgt und diese fuhr wieder! Großes Erfolgserlebnis.


Hier die Heeresfeldbahnlok mit dem Versuch, die nächste Generation für die Modellbahn zu begeistern (das gelang nicht nachhaltig)

In der neuen Mietwohnung gab es einen trockenen Kellerraum, in dem rasch eine Modellbahn entstand, Normalspur inzwischen digital. Der letzte Umzug in ein eigenes Heim war modellbahnerisch ein Neuanfang. Die bis auf die Landschaft technisch fertige MoBa passte nirgends rein und musste bis auf die Grundplatte abgebaut werden, da blutete ein Herz…

Als sich Gerhard einen Neuanfang überlegte, führte dies zu einer größeren Fahrzeugbereinigung. Er hatte sich einige Jahre mit dem Trainsimulator und österreichischen Fahrzeugen und Strecken beschäftigt, so dass sich der Schwerpunkt etwas verschoben hatte.


1. Bauabschnitt Anlage ab 2004

Deutsch-österreichisches Grenzgebiet war nun der Fokus, und da passte weder die aktuelle Bahn noch die württembergische Schmalspur so recht dazu. Mittlerweile gab es ja die Mariazellerbahn von Roco und Liliput und ein deutlich größeres Angebot an Österreichischer Schmalspur, so dass er sich von dem Thema Württembergische Schmalspurbahn trennte. Leider – denkt er aus heutiger Sicht. Denn er hatte auch so tolle Bemo - Dampfloks wie die württembergische Tssd oder die VIK gehabt.


Der letzte Württemberger Mohikaner: Schienenreinigungswagen (Roco N) mit Bemo Gehäuse

Gesagt, getan. Mit vielen anderen Fahrzeugen landete ich bei einem Second-Hand – Moba – Händler. Gerhard baute sich einen neuen Bestand aus aktuelleren ÖBB – Fahrzeugen auf, die Personenwagen gab es inzwischen im grün der Bregenzerwaldbahn, die 2095 in besserer Ausführung von Stängl.


Veräußerung von Fahrzeugen

Gerhard sah mich danach immer wieder auf der Börse liegen. Und irgendwann nahm er mich wieder mit. Ich war schließlich das einzige der schmalspurigen Eigenbaufahrzeuge (da gab es noch eine Reihe weiterer Güter- und Personenwagen in H0 und H0e), das noch übriggeblieben war. Und so bin ich wieder da. Ich pass eigentlich auch gut zu den Roco H0e Personenwagen, aber ich weiß nicht, was Gerhard noch mit mir vorhat. Ich hab mich gefreut, als ich dieses Weihnachten meine inzwischen hochbetagten Geschwister Umbauwagen wieder treffen durfte, die Gerhard für ein Fotoshooting ausgeliehen hatte!



So. Das war meine Geschichte. Die Geschichte von etwa 50 Jahren Modellbahnbau, die immer noch weitergeht.

Viele Grüße
Euer KBD4i




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#418 von greg , 18.05.2019 23:19

Hallo KBD4i,
Eine schöne und typische Modellbahnkarriere-Geschichte Habe ich das richtig verstanden, dass du verkauft und dann zurück gekauft worden bist? Hoffe der Händler hat einen fairen Preis gemacht. Und spreche ich jetzt schon mit Eisenbahnwagons????
Grüße an Toni und Gerhard

bis bald
gregor


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#419 von UKR , 19.05.2019 09:51

Moin KBD4i,

sag mal warst du nicht im Original mal auf Wangerooge, kommst mir irgendwie bekannt vor

Ich hoffe Toni und Gerhard lesen mit und ich danke für die kurzweilige Reise in die Modellbahnerkindheit und den Werdegang der heutigen Aktivitäten.

Harzliche Grüsse und einen schönen Sonntag

Ulrich


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#420 von GSB , 19.05.2019 10:32

Zitat

Die schmalspurige Duomatic 7-32 ist schon da.



Guten Morgen Gerhard,

da biste mir mal wieder zuvorgekommen - dieses Modell wartet bei mir schon lange auf einen Umbau... ops: Allerdings wollte ich es gleich noch kürzen und in GSB-Farben lackieren...

Hast Du nur andere Achen eingebaut oder gleich andere Drehgestelle :

Herzlichen Glückwunsch zu den 50.000 Besuchern! rost:


Guten Morgen KBD4i,

das war ja eine lange & erlebnisreiche Lebensgeschichte zum Frühstückskaffee! Da mußte ich mir gleich nochmal ne Tasse holen...

Schön daß Dich Gerhard irgendwann zurückgekauft hat!

Gruß Matthias


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#421 von Vorarlberg-Express , 19.05.2019 19:57

Hallo zusammen,

danke für eure Kommentare!
@Thomas: Ja, das mit den netten Begegnungen und Kontakten, sowie den gemeinsam überlegten Events macht mir richtig Spaß! Gerne bald wieder. Dieses Mal hat es mir um die Hafenfestzeit zu nicht viel mehr gereicht hat als immer wieder mal reinzuschauen. Und die Hai - Show hat wirklich was!

@Gregor: Ja, der damalige Second-Hand-Handler hat so manches von uns bekommen und für das Wägelchen dann einen symbolischen Preis gemacht. Und ja, es ist sicher strange, wenn du an einen Eisenbahnwagen schreibst , aber noch schräger ist es doch, wenn ich mir seine Geschichte angehört und hier aufgeschrieben habe? Manche - Unbeteiligte - sagen, viele Modellbahner haben einen Schuß, vielleicht ist da was dran?

@Ulrich,: Du hast vollkommen recht, der Wagen war inspiriert von Wangerooge, bzw. von Mosbach-Mudau und ich hatte auch eine Zeitlang eine Anlagenidee einer Inselbahn mit Fähranleger im Kopf (was aber nie so perfekt geworden wäre, wie das, was Artur nebenan zeigt!
Und für einen gemeinsamen Event wäre ich jederzeit zu haben - du kennst ja nun den Weg...

Ich wünsche Euch eine gute Woche

Gerhard




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#422 von Vorarlberg-Express , 19.05.2019 20:05

Hallo Matthias,

Auch dir herzlichen Dank für die Glückwünsche und den schönen Austausch!
Meine Duomatic

ist aus einem alten, unmotorisierten Liliput Fertigmodell entstanden. Kontrollen des Lichtraumprofils ergaben, dass dieser in mein H0e – Profil passt, (ok, die engsten Radien habe ich nicht getestet- aber für Szenen sollte es reichen). Also wurde es einfach umgespurt, die Original-Radsätze auf den Achsen zusammengedrückt auf H0e – Maß, die Puffer entfernt, das ganze Fahrzeug noch etwas farblich retuschiert, und dann noch mit grauer Alterungsfarbe das Fahrzeug etwas verstaubt.

Sollte diese mal zur GSB fürs Containerterminal ausgeliehen werden? Müßte beim Hersteller angefragt werden…

Jedoch: Wenn der GSB - Betriebsleiter hört, um wieviel Theurer ein solcher Stopfexpress sei, als wenn die zuverlässigen GSB - Arbeiter von der Rotte von Hand stopfen, da wird er bestimmt schnell Plasser… ops: ops:

Guten Wochenanfang
Gerhard




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#423 von Vorarlberg-Express , 22.05.2019 22:59

Hallo zusammen,
Endlich kann ich euch mal wieder was berichten! Zweimal war ich schon zweimal vergeblich am "Drei-Bahnen-Blick".
Aber aller guten Dinge sind 3. Rechtzeitig zur Expo waren die Bauarbeiten abgeschlossen, und ich konnte mal hinfahren. Das ist recht idyllisch dort. Ich hab ein paar Bilder gemacht und kann euch heute den Posten 34c vorstellen:


Das ist ein toller Platz für „Trainspotter“, oder wie das heißt.



Der Schrankenposten wird bedient durch ein kompetentes örtliches Personal. Er ist zuständig für zwei Bahnschranken: Die nördlich des Bärenlochtunnels gelegene Schranke über die Bundesstraße sowie die hiesige Bahnschranke am Drei-Bahnen- Blick. Hier arbeitet Andi. Der heißt eigentlich Andreas. Andreas Thiel. Bahnwärter Thiel.


Bahnwärter Thiel

Bis vor ein paar Jahren, als die Bahn den Bahnhof Krumbach hinter dem Tunnel modernisierte, wo sich die ÖBB und DB Strecke trennen und auf Lichtsignale umstellte, gehörte auch das Stellen des westlichen Einfahr- und Einfahrvorsignals, das „Signal machen“ zu seinen Aufgaben.
Regelmäßig war am Posten 34c eine Motordraisine stationiert, falls man auf der Schmalspur mal nach dem Rechten sehen musste. Die Garage steht immer noch, ebenso der Anschluss ans Streckengleis Richtung Bregenz.


Blick Richtung Garage

Öfters übernachtet hier im Schuppen eine von Andis kleinen Freundinnen, um die er sich dann mit einem Kollegen in seiner Freizeit kümmert. Nicht, was ihr vielleicht denkt!


Lena ist zu Besuch

Andi wohnt zusammen mit Pierra in der ÖBB – Dienstwohnung im benachbarten Alten Forsthaus. Wenn auch am Ende der Welt, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, meint Pierra, die Andi übrigens liebevoll „Piri“ nennt), so aber doch ihr eigenes Reich. Direkt am Waldrand. Mit einem kleinen Obst- und Gemüsegarten, Hühnern und Hasen. Da lässt es sich aushalten. Immer wieder schaut der Fuchs neidisch in das kleine Paradies…


Piri versorgt die Hasen in ihrem Gehege

Und wenn man dann mal in die Stadt muss, dann ist das auch ohne Auto kein Problem. Immer noch ist die Straßenverbindung dorthin recht schlecht. In den nächsten Jahren soll die Straße soll ja ausgebaut werden zu einer Umfahrungsstraße nach Reuthin mit einer Verlängerung durch einen Tunnel in den Bregenzerwald. Dazu wird es dann eine breitere Straßenbrücke über die Ache brauchen. Aber das dauert sicher noch ein paar Jahre. Momentan wird gestritten über die Finanzierung. Bis dahin sind sie entweder mit dem Fahrrad unterwegs oder eine von Andis Freundinnen nimmt sie mit hinein in die Stadt.

Dienstlich nach Reuthin: So…



…oder so…



Und sonst - Andi arbeitet doch bei der Bahn! So hält an manchen Tagen etwas unvermutet der Morgen- oder der Abendzug der Wälderbahn am Bahnübergang und nimmt einen Fahrgast auf oder liefert ihn ab. Das ist halt Eisenbahnromantik wie sie sein soll…


Personenzug hält am BÜ


Zurück aus der Stadt

Andi liebt seine Arbeit. Das regelmäßige frühe Aufstehen und der geregelte Tagesablauf geben seinem Leben Struktur. Er tritt nach den derzeitig aktuellen Fahrplänen seinen Dienst morgens um werktags um 5:45 an, sonntags 8:15, er hat regulär eine Stunde Mittag und es gibt immer wieder tagsüber Zugpausen, in denen er etwas anderes machen kann, und Dienstschluss ist werktags nach dem letzten Zug um 21:48, sonntags um 19:15, und samstags sogar schon um 18:00.Denn wer will schon während der Sportschau verreisen? Öfters hilft ihm auch Piri bei der Arbeit.

Weil so allerhand Stunden zusammenkommen, hat er zum Ausgleich zweimal im Monat ein langes Wochenende von Freitagnachmittag bis Sonntagabend frei. Dann kommt seine Vertretung mit dem Moped.


Den kennen wir, das ist der Simmeringer aus Reuthin!

Neulich zur Expo hatten Andi und Piri Grill-Gäste. Der Ulrich war da, und ein paar Bahnkollegen - sogar ich durfte dazukommen. Eine logistische Herausforderung, könnte man meinen? Na ja.


Zuerst kam der Gino und füllte die Gefriere auf. Ja, die haben Strom im Haus


Der Getränkelieferant war der Nächste.


Der Revierförster, der Ferdi Schwarzbauer kam jedoch nur bis zur Schranke


Der Fahrer stieg aus seinem Hanomag, lud mehrere Kisten verschiedener Getränke aus, klingelte, brachte diese in den Keller, kassierte und nahm das Leergut wieder mit. Immer noch war die Schranke geschlossen!


Wie gut, dass er in die andere Richtung musste. Er startete seinen Hanomag und fuhr los. So bekam er nicht mit, dass da nur ein kleiner Bauzug vorbeizuckelte.

Alles andere war logistisch bereits vorbereitet. Piri hatte Kartoffelsalat gemacht und Andi betätigte sich als Grillmeister.


Das Fest konnte steigen, den Gästen hats gefallen. Ich komme sicher mal wieder hierher!

Viele Grüße

Euer Toni




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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#424 von GSB , 26.05.2019 22:37

Hallo Gerhard,

ja vom Lichtraumprofil dürfte die Stopfmaschine bei mir auch passen - die Württemberger sind ja eh etwas breiter... Ich wollte sie aber auf jeden Fall noch einkürzen. Mein Fertigmodell hab ich mit nem Kollegen gegen nen Bausatz getauscht, da werd ich mich wohl die nächsten Wochen mal drüber hermachen.


Hallo Toni,

danke für den tollen Bericht über den Posten 34c!

Die gelbe Draisine ist aber nicht das schöne Modell von Liliput...?

Gruß Matthias


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RE: Toni aus Müselbach: Übergabefahrt - und sonst?

#425 von joda44 , 26.05.2019 23:29

Moin Moin,

Zitat

Andreas Thiel. Bahnwärter Thiel.




der Bahnwärter Thiel... Das Buch haben wir damals in der Techniker Akademie besprochen ...

Jetzt noch eine Mini Drehscheibe vor die Garage wäre echt das Tüpfelchen auf dem I.
Ansonsten - Grandiose Szene!
Auch das mit der Mofa und dem Chromtank....
Gruß
Andree


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