Moin,
wie bereits an anderer Stelle angekündigt möchte ich hier in loser Folge die Schmalspur-Kupplungen der Firma Glöckner vorstellen und Euch meine Erfahrungen mitteilen. Damit das hier nicht zum Monolog wird sind alle, die ebenfalls mit dieser Kupplung herumexperimentieren, herzlich eingeladen, Ihre Erfahrungen hier einzubringen.
An der bisher verwendeten Standard-Bügelkupplung hat mich gestört, dass sie nicht wirklich vorbildgerecht aussieht. Die neu entwickelte Glöckner-Kupplung kam da wie gerufen, und ich habe mir zu experimentellen Zwecken mehrere Exemplare besorgt. Da ich ja von H0e auf H0m umstelle, ist der Fahrzeugpark noch nicht so groß: wenn umstellen, dann jetzt. Denn Pro Wagen benötigt man einen Satz Kupplungsköpfe und einen Satz der entsprechenden Deichsel und ist mit ca. 12,- dabei. Das kann bei einer größere Fahrzeugsammlung schon mal ins Geld gehen, möchte man alles auf einmal umrüsten.
So werden die Kupplungen geliefert. Sicher in Kunststoff-Röhrchen verpackt (die Röhrchen werden sicher in der Bastelkiste für Ordnung sorgen und anderes Kleinzeug beinhalten...) mit jeweiliger Einbauanleitung. Die Kupplung ist eine Fallhakenkupplung, die Kupplungshaken sitzen asymmetrisch im Pufferteller. Das System ist genial einfach: Glöckner bietet die Kupplungsköpfe in verschiedenen Formen an: rund, oval, eckig, eingeschnürt - was das Schmalspurbahner-Herz begehrt. Ich habe mich für die eckige Variante entschieden, da sie bei den Kleinbahnen im Sauerland vorherrschte. Die Rechteck-Puffer haben eine Breite von 5,8 und eine Höhe von 4,5 mm. Sie werden über eine Schwalbenschwanzführung auf den Aufsetzsteg der jeweiligen Kupplungsdeichsel geschoben und mittels Klebeband oder Kleber fixiert.
Für das unterschiedliche Rollmaterial der unterschiedlichen Hersteller stehen mehrere Deichseln zur Auswahl. Das komplette Programm ist hier einsehbar: http://www.modellbau-gloeckner.de/editio...alspurkupplung/ - Anleitungen versendet Herr Glöckner auf Anfrage, sie sind aber auch bei den Lieferungen dabei.
Und hier ist das erste Umbau-Opfer zu sehen. Einer meiner zu germanisierenden Eidgenossen. Neben den Kupplungsköpfen und den Deichseln erkennt man die Beilegscheiben sowie das Sicherungsblech. Die Montage der Deichsel ist idiotensicher: Schraube auf bzw. Haltestift ab, neue Deichsel (richtig herum - es geht nur in eine Richtung) rauf, Beilegscheibe rauf und Schraube bzw. Haltestift wiederrein. Auf das Sicherungsblech habe ich vorerst verzichtet. Die Deichsel besteht aus der eigentlichen Kupplungsdeichsel, einer Spiralfeder und einem verlängerten Stift an der Feder, welcher - zwischen den beiden Stiften am Waggonboden ruhen - dafür sorgt, dass die Deichsel in die Mittelstellung zurückfedert.
Dann wird die Kupplung drauf geschoben:
Hier erfolgte für mich zunächst eine Ernüchterung, denn die Kupplung sitzt nicht da, wo sie beim Vorbild sitzen würde. Sie sitzt zu tief. Seht Ihr beim ersten Bild das Loch im Wagenrahmen? Da müsste sie eigentlich hin. Egal, ich habe den Kupplungskopf erst mal nicht fixiert, vielleicht weiß Herr Glöckner noch eine Lösung. Es geht natürlich auch so.
Hier stehen die beiden - zunächst nur einseitig mit GlöKu versehenen - Aspiranten auf meinem Testgleis (das mit dem 20 cm-Schweineradius er
Zoomen wir mal ran. Man sieht den Versatz zwischen den beiden Kupplungen - bedingt durch die Tatsache, dass ich noch nicht fixiert habe. Jetzt lassen wir die Preiserlein mal kräftig schieben...
... und *klack* sind die Kupplungen butterweich eingerastet.
Jetzt befinden wir uns im Schweineradius. Beim Vorbild quietscht und zwängt es an allen Ecken und Enden. Im Modell nicht.
nochmal ein Blick von der Seite. Passt.
Spätestens jetzt stelle ich fest, dass ich vergessen habe, den Entkupplungsmagnet mitzubestellen. Egal, das wird nicht meine letzte Bestellung bei Glöckner gewesen sein. Noch schnell ein Versuch gemacht, wie sich die Kupplung im Bogen verhält: erwartungsgemäß klappt das nicht. Nicht auf Anhieb. Allerdings kann man mit einem Stift die Kupplungen zueinander drücken - und es funzt.
Soweit meine ersten Eindrücke. Ich hoffe, ich konnte Euch überzeugen, dass Glöckner mit der Schmalspurkupplung ein großer Wurf gelungen ist. Schade, dass sie in der Fachpresse bislang kaum Erwähnung fand.
Für weitere Tests muss ich erst mal die ersten Gleise in Plettenbach verlegen.
LG
Jörn