Hallo zusammen,
da ich nun ziemlich sicher die ABC-Technik auf meiner Spur-0-Rangieranlage nutzen werde, habe ich mich in das Thema mal etwas eingelesen und ein paar Experimente gemacht - dabei bin ich jetzt schon auf ein kleines Problem gestoßen, von dem ich nicht weiß, ob es "per Design" so ist, ob es an meiner Geräte-Konstellation oder an den Dekoder-Einstellungen der Loks liegt.
Der Einfachheit halber nenne ich meine selbstgebauten Module hier "BM1x" und "BM2x" - BM1x ist ein Selbstbau aus 4 1N5400 und einer 1N5821, BM2x ein Nachbau der MIBA-Schaltung (01/2006) mit 4017 und MOSFET. In den beiden Loks (Lenz Köf und Lenz V20) habe ich CV51 auf 3 für ABC-Bremsen mit konstantem Bremsweg gesetzt. Wegen der Modulbauweise und der damit verbundenen recht kurzen Zufahrten zur Schiebebühne ist dieser konstante Bremsweg auf etwa 15-20 cm eingestellt. Das funktioniert einwandfrei - egal ob die Loks schnell oder langsam ankommen, sie werden über die BM1x sauber gestoppt.
Da das bei höheren Geschwindigkeiten nicht gut aussieht, kam mit die Idee, vor der Bremsstelle noch eine Langsamfahrstrecke über erwähntes BM2x einzurichten. Die Tests auf dem Rollenprüfstand der MS2 entsprechen aber nicht ganz den Erwartungen:
- Fahrt aus der normalen Strecke in den Halteabschnitt >> Bremsen mit konstantem Bremsweg OK
- Fahrt aus der normalen Strecke in den Langsamfahrabschnitt >> Abbremsen auf das eingestellte Tempolimit OK
- Umschalten von "HP0" auf "HP2" >> gestoppte Lok beschleunigt auf Langsamfahrt OK
- Umschalten von "HP2" auf "HP0" >> Lok in Langsamfahrt reagiert nicht auf Stop-Befehl bzw. erst nach sehr langer Zeit !?
Außerdem akzeptiert die Lok in Langsamfahrt nur Änderungen auf Fahrstufen größer Null ... ich kann sie also manuell noch langsamer regeln, als per CV vorgegeben, aber nicht mit Fahrstufe 0 anhalten.
Wenn ich mir die Situation auf einer gedachten freien Strecke mit oder ohne Signal anschaue, ist das kaum ein Problem. Vorbildgerecht wird ein Signal niemals von HP2 auf HP0 geschaltet, während der Zug darauf zufährt. Im Modell würde auch der konstante Bremsweg ein rechtzeitiges Anhalten verhindern - genau deswegen ja auch die vielen "Wendezugschaltungen", um das Überbrücken des ABC-Abschnittes zu verhindern.
Da der Autor in MIBA 01/2006 aber im Design der Schaltung den HP2/HP0-Schalter genau dafür vorgesehen hat, z.B. per Gleiskontakt von HP2 auf HP0 umzuschalten, frage ich mich jetzt eben doch, ob das Problem bei mir (Geräte, Schaltung, Konfiguration) liegt, oder ob es per "ABC-Design" eben so nicht funktioniert. In meinem Fall müsste ich zwischen dem "HP2"-Abschnitt und dem "HP0"-Abschnitt einen ganz kurzen "HP1"-Abschnitt einfügen (nicht so lang, dass die Lok wirklich beschleunigt, aber so lang, dass sie den Langsamfahrbefehl vergisst). Das ist aber irgendwie nicht wirklich praktikabel, zumal ich auf der Anlage eh´ nie richtig schnell fahren kann.
Ich hoffe, dass mir irgendjemand das Phänomen erklären kann ... sonst müsste ich mir zum Vergleich doch mal ein "Original-BM2" zulegen (oder mich auf die BM1x beschränken).
Viele Grüße, Bodo